Der weltweit wachsende Plastikmüll ist eine Gefahr für die gesamte Umwelt, so auch in Sri Lanka. Doch jetzt hat sich Präsident Maithripala Sirisena, der auch Umweltminister ist, persönlich darum gekümmert. Taschen aus Plastik werden verboten und auch Lunchpakete aus Styropor gibt es nicht mehr. Ebenso werden alle Importe, die sich in diesem Material befinden, mit sofortiger Wirkung gestoppt.
Gleich nach seiner Amtseinführung 2015 verbot Sri Lankas neu gewählter Präsident Maithripala Sirisena die Einfuhr des weltweit am häufigsten verwendeten Herbizids Glyphosat und zwar mit sofortiger Wirkung. Die Freigabe von bereits importierten Beständen wurden ebenfalls gestoppt. Jetzt schafft er den Müll ab. Bereits 2014 bestätigte das UN-Entwicklungsprogramm UNDP in einer Analyse, dass Müllberge „höchst gesundheitsschädliche und unhygienische Bedingungen“ verursachen. Das Wasser in der Gegend sei stark verschmutzt und die Seen und Bäche stark in Mitleidenschaft gezogen. Hinzu kam der tragische Vorfall im April 2017, als ein 90 Meter hoher Müllberg in Sri–Lanka ins Rutschen geriet und etwa 40 Häuser unter sich begrub. Viele Menschen starben.
Die Müllkippe von Kolonnawa wuchs täglich um rund 800 Tonnen Müll, insgesamt sollen dort etwa 23 Millionen Tonnen Abfall gelagert gewesen sein. Nach dem Ende des Bürgerkrieges boomt der Tourismus auf Sri Lanka. Ein Segen für die schöne Insel, bringt der Tourismus Arbeitsplätze und Wohlstand. Doch der Fluch sind die Berge von Müll und mit dem Müll die Epidemie des Dengue-Fiebers.
Sri Lanka steht vor der schlimmsten Dengue-Fieber-Epidemie mit über 225 Patienten, die bereits gestorben sind, und über 80 000 Infizierten.
Sri Lankas Gesundheitsminister Rajitha Senaratne gab am Mittwoch, dem 12. Juli 2017, bekannt, dass die Insel-Nation Plastik-Einkaufstaschen auf Grund einer Dengue-Epidemie und der Müllkrise verbieten wird.
Nach einem Vorschlag von Präsident Maithripala Sirisena stimmte das Kabinett dem Verbot zu, dass mit sofortiger Wirkung das in den Supermärkten weit verbreitete Polyethylen und Styropor nicht mehr verwendet werden darf. Dies betrifft auch die Lunchpakete.
- Die Zentrale Umweltbehörde (CEA) teilte ferner mit, dass die Verwendung, die Herstellung, der Import und der Verkauf von Lunchpaketen nach der neuen Verordnung verboten ist.
- Die CEA fügte hinzu, dass das Verbrennen von Plastiktüten ebenfalls mit sofortiger Wirkung nicht mehr erlaubt ist.
- Einkaufstaschen werden gesetzlich durch wiederverwendbare Stoffbeutel ersetzt.
Lokale Medienberichte berichteten, dass das neue Gesetz erlassen wurde, um Umweltschäden zu verringern, die durch die Verwendung von nicht biologisch abbaubaren Kunststoffmüll verursacht werden.
China
Diese Nachricht verbreitet sich rasend schnell in Asien, denn auch andere Länder kämpfen mit dem Plastikmüll. China hat schon mehrere Verbote erlassen und Plastiktaschen mit einer Gebühr belegt, doch festgestellt, dass die Menschen diese Gebühr in Kauf nehmen und weiterhin vermehrt zu einer Plastiktüte greifen. Wie die chinesische xinhuanet.com am 07.Juli 2017 berichtete, sank zwar erst der Verbrauch der Plastiktüte, nachdem China 2008 aufgrund der „weißen Verschmutzung“ kostenlose Plastiktüten in Supermärkten und auch auf Bauernmärkten verbot, doch mittlerweile steigt der Verbrauch von Plastiktüten wieder an. Daher wurde der Regierung in China jetzt vorgeschlagen, ein endgültiges Verbot von Plastiktüten zu erlassen, so wie es jetzt Sri Lanka vorgemacht hat.
Europa
Seit dem 1. Juli 2016 kosten Plastiktüten in vielen Geschäften Geld. Damit trat eine freiwillige Vereinbarung zwischen Bundesumweltministerin Hendricks und dem Verband des Einzelhandels in Kraft. Ziel ist, den Verbrauch um die Hälfte zu senken. Hintergrund der Vereinbarung ist eine EU-Richtlinie. Sie sieht vor, den Verbrauch von Kunststofftüten bis 2019 in einem ersten Schritt auf 90 und in einem zweiten Schritt bis Ende 2025 auf 40 Tüten pro Einwohner und Jahr zu reduzieren. Ausgenommen sind dünnwandige Tüten, die dem hygienischen Transport von frischem Fleisch, Fisch, Käse, Aufschnitt oder Obst dienen.
Sie sehen daran, was die EU-Richtlinie wirklich bewirken wird, China hat es zehn Jahre lang versucht und ist am Ende mit einer gebührenpflichtigen Plastiktüte gescheitert. Nachdem die Menschen erst mit einer eigenen Stofftasche einkauften, zahlen sie jetzt lieber für eine Plastiktüte.
In Deutschland werden nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe ca. pro Jahr 6,1 Milliarden Plastiktüten ausgegeben. Das sind 11 700 Tüten pro Minute oder 76 Plastiktüten pro Kopf und Jahr.
Afrika
Während die EU-Kommission nur die Reduzierung von Plastiktüten bis 2025 auf nur noch 40 Tüten pro Einwohner im Jahr anstrebt, gehen die afrikanischen Länder noch weiter. Die marokkanische Regierung hat seit 1. Juli 2016 die Produktion und Benutzung von Plastiktüten gesetzlich verboten. In Mauretanien wurde es bereits 2014 verboten und in den ostafrikanischen Staaten Ruanda sind seit 2006 und in Tansania seit 2005 Kunststofftüten verboten.
Bis zu sechs Monate Haft oder eine Geldstrafe von 2000 Dollar drohen Umweltsündern beim Gebrauch von Kunststofftüten auf der tansanischen Insel Sansibar. Auch in Uganda und Somalia gilt ein Verbot von Plastiktüten und in Südafrika dürfen Kunststofftüten von Einzelhändlern nicht mehr umsonst verteilt werden. Seit dem Jahr 2003 droht ihnen eine Geld- oder Gefängnisstrafe, wenn sie dagegen verstoßen, während andere afrikanische Länder sogar am Flughafen das Gepäck auf verbotene Plastiktüten kontrollieren und Ruanda sogar eine Plastiktüten-Polizei hat. Seit kurzem gehört auch Kenia zu den 11 Ländern in Afrika, die Plastiktüten verbieten.
Wir produzieren ohne Ende Müll, aber Plastik verrottet nicht. Pro qm schwimmen im Ozean 18 000 Plastikteile! Das Problem ist seit langem bekannt und doch wird es nicht verboten. Wenn ein Medikament gravierende Nebenwirkungen aufzeigt, wird auch darauf hingewiesen, oder es wird vom Markt genommen. Warum gilt dies nicht auch für Plastiktüten?
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Wir Verbraucher haben es in der Hand, überall dort, wo Plastik-Tüten verwendet werden, darauf hinzuweisen:
NIE MEHR PLASTIKTÜTEN – das gilt auch für Styropor-Behälter
Sri Lanka bans plastic bags amid garbage crisis – Sri Lanka has banned plastic shopping bags as it is facing a … https://t.co/DPDdAecg2H
— News Heads (@newsheads_in) 12. Juli 2017
Sri Lanka bans polythene, Styrofoam bags amidst mounting garbage crisis https://t.co/Jn4xF6zrpD pic.twitter.com/aTeg60PA5D
— Shabbir Sajjadhusain (@ShabbirSFN) 12. Juli 2017
Sri Lanka bans plastic bags amid garbage crisis
Sri Lanka’s Health Minister Rajitha Senaratne said on Wednesday that the island nation will ban plastic shopping bags while it is facing a dengue epidemic and garbage crisis.
Following a proposal by President Maithripala Sirisena who is also the minister of environment, the cabinet agreed to ban the use of polythene and Styrofoam which is used by local shops to wrap lunch and polythene shopping bags which is widely used in supermarkets and shops with immediate effect.
The Central Environmental Authority (CEA) also stated that the use, production, import and sale of lunch sheets would be banned under the new regulation.
The CEA added that burning of plastic bags in open areas was also prohibited, from Wednesday.
Shopping bags will be replaced with reusable cloth bags under the new law, the CEA said.
Local media reports said the new law was introduced in an effort to reduce environmental damage brought about by the use of non-biodegradable plastic polythene items.
Sri Lanka has been facing a garbage crisis after a central garbage dump collapsed in April, killing over 30 people and burying an entire neighbourhood.
Local residents have complained that piles of garbage have been left uncollected in the capital with the government vowing that it would clean up Colombo and its outskirts soon.
Sri Lanka is also facing its worst ever dengue epidemic with over 225 patients killed and over 80,000 infected.
Netzfrau Doro Schreier
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