EILMELDUNG: Vietnam stimmt einem Plan zu, alle Bärengallefarmen zu schließen – BREAKING NEWS: Vietnam agrees plan to close all bear bile farms

zur englischen Version Wir gratulieren. Ein Schritt von historischer Bedeutung: Die Regierung Vietnams hat einem gemeinsamen Plan mit Animals Asia zugestimmt, die Gewinnung von Bärengalle auf Farmen im Land ein für allemal zu beenden.

Wir Netzfrauen hatten über die erschreckenden Grausamkeiten berichtet, wie Bären für Bärengalle leiden. Gäbe es keinen Markt mehr für solche Produkte, wäre diese Industrie nicht mehr profitabel und endete die Ausbeutung der Tiere. Jetzt gibt es eine tolle Nachricht aus Vietnam. Das Leiden der Bären soll hier ein Ende haben. 

Die Absichtserklärung (MOU – Memorandum of Understanding) entwirft eine Vereinbarung zwischen der Tierschutz-NGO Animals Asia und der Forstverwaltung Vietnams (VNFOREST), bei der Rettung der Bären, die immer noch auf Farmen in ganz Vietnam gefangen gehalten werden, zusammenzuarbeiten. Es wird davon ausgegangen, dass es sich um etwa 1000 Tiere handelt.

Das Dokument wurde am Mittwoch, dem 19. Juli, im Ministerium für Landwirtschaft und Entwicklung des Ländlichen Raums in Hanoi unterzeichnet und bekannt gegeben.

Herr Cao Chi Cong, stellvertretender Generaldirektor der Vietnamesischen Forstverwaltung, die dem Ministerium für Landwirtschaft und Entwicklung des Ländlichen Raums untersteht, unterzeichnete die Erklärung zusammen mit der Vorstandsvorsitzenden und Gründerin von Animals Asia, Jill Robinson.

Dieser Schritt folgt der Absichtserklärung zwischen Animals Asia und der Vietnamesischen Vereinigung für Traditionelle Medizin, die 2015 unterzeichnet wurde und einen vollständigen Verzicht auf die Verschreibung von Bärengalle durch Ärzte für Traditionelle Medizin bis zum Jahr 2020 vorsieht.

Damit soll eine weitere erhebliche Reduzierung der Nachfrage und ein Beitrag zum Ende des illegalen Bärengallehandels erreicht werden.

Die Vereinbarung, die heute geschlossen wurde, stopft endlich wirksam das Schlupfloch, das es den Gallefarmen ermöglicht hat, weiter zu bestehen, obwohl der Handel illegal ist.

Das MOU verpflichtet die Regierung, sicher zu stellen, dass keine Bären in private Haushalte gehalten werden dürfen, wo illegale Galleentnahmen stattfinden könnten, und dass die etwa 1000 Bären, die sich derzeit noch überall im Land in Gefangenschaft befinden, in Rettungszentren überführt werden.

Tuan Bendixsen, Direktor von Animals Asia Vietnam:

“Dieses historische Dokument bindet Nichtregierungsorganisationen und die Regierung von Vietnam an ein gemeinsames Ziel: das Ende der Bärengallefarmen in Vietnam.

“Entscheidend ist, dass die Regierung sich bereit erklärt hat, das Schlupfloch zu stopfen, das es den Gallefarmen erlaubt hat, das ganze letzte Jahrzehnt hindurch weiter zu existieren. Durch Unterzeichnung dieses MOU haben sie zugestimmt, dass Bären nicht auf Farmen gehalten werden dürfen, denn solange sie noch dort sind, werden sie auch unter den Galleextraktionen leiden.“

Animals Asia hat seit Aufbau des Rettungszentrums in Tam Dao 2008 bislang 186 Bären in Vietnam gerettet.

Die Gewinnung von Bärengalle auf Farmen ist seit 1992 in Vietnam verboten. 2006 wurde jeder Bär in Gefangenschaft mit einem Mikrochip versehen, sodass keine neuen Bären auf die Farmen hinzukommen konnten. Doch weil dem Land Mittel und Kenntnisse fehlten, um Rettungszentren aufzubauen und die Tiere zu pflegen, wurde es Haushalten gestattet, Bären im Namen der Regierung zu halten, wenn sie sich dazu verpflichteten, keine Galle zu entnehmen. Dieses Schlupfloch hat es den Bärengallefarmen ermöglicht, bis heute zu überdauern.

Seit sich die Haltung von Bären auf Farmen zum Zweck der Gallegewinnung in den 1980er-Jahren in China und Vietnam verbreitete, wurden die wilden Bestände dezimiert, um die Nachfrage zu befriedigen, die diese Industrie schuf.

Ein Untersuchungsbericht von Animals Asia und Free The Bears, der 2016 erschien, stellt fest, dass die Populationen frei lebender Bären in ganz Südostasien dramatisch zurückgegangen sind. Heute gibt es nur noch wenige kostbare isolierte Bestände in Vietnam. Die Annahme, dass die Haltung von Bären auf Farmen dazu beitragen könnte, die wilden Bären zu schützen, hat sich als falsch erwiesen.

Im Jahr 2005 erreichte die Praxis der Bärengallegewinnung auf Farmen in Vietnam einen Höhepunkt. Über 4000 Bären befanden sich in Gefangenschaft. Doch da die Farmer keine neuen Bären in ihre Bestände aufnehmen konnten, schrumpfte die Zahl auf etwa 1000.

Tuan sagt dazu:

“Diese Vereinbarung zeigt, dass Vietnam anerkennt, dass die Gewinnung von Bärengalle auf Farmen den Wildbeständen schadet. Durch die Unterzeichnung haben sie bewiesen, dass es ihnen mit der Erhaltung der verbliebenen Bestände wilder Bären im Land und mit dem Schutz dieses Erbes für künftige Generationen ernst ist.“

Obgleich die Unterzeichnung einer Absichtserklärung im Kampf gegen die grausame Bärengallegewinnung einen Durchbruch darstellt, bedeutet sie nicht, dass diese Industrie in Vietnam über Nacht am Ende ist.

Kernfragen wie das Problem der Finanzierung und Unterhaltung von Rettungszentren und der weiteren Überführung von Bären aus Privateigentum in die Rettungszentren werden als Teil der Vereinbarung noch weiter ausgearbeitet.

Es ist vorgesehen, dass neue Rettungszentren gebaut werden und dass man dabei die bestehenden Zentren, die von Tierschutzorganisationen betrieben werden, um Unterstützung bittet.

Jill Robinson MBE, Gründerin und Vorstandsvorsitzende von Animals Asia:

“Diese Vereinbarung ist schon lange in Vorbereitung gewesen, die ersten Gespräche begannen ungefähr 2014. Der Abschluss ist also ein großer Schritt vorwärts. Natürlich sind wir damit nicht am Ende unserer Arbeit angelangt. Ganz im Gegenteil, aber jetzt arbeiten wir zusammen auf ein gemeinsames Ziel hin: diese Grausamkeit zu beenden.

Wenn alle am gleichen Strang ziehen und sich über die Ziele einig sind, können wir wirklich vorankommen. Für die Tiere, die mehr als ein Jahrzehnt lang unter schrecklichen Bedingungen gelitten haben, kann die Überführung in Rettungszentren nicht früh genug kommen, und das ist der nächste Punkt: Wie finanzieren, bauen und unterhalten wir die neuen Zentren, die nötig sind, um alle Bären zu retten?

Wir haben uns mit der Regierung zusammengesetzt und eine Liste angefertigt, was getan werden muss, um die Bärengallegewinnung auf Farmen zu beenden, und wir haben uns darauf verständigt, diese Probleme gemeinsam durchzuarbeiten.

Es bleibt immer noch ein gewaltiges Vorhaben, das die Beteiligung vieler Gruppen, Nichtregierungsorganisationen und staatlicher Stellen, und die Unterstützung durch Tierfreunde ganz allgemein erfordert, um diese Vereinbarung umzusetzen. Doch im Kern sind wir uns darin einig, was getan werden muss, und jetzt können wir uns daran machen, es auch durchzuführen.“


 

BREAKING NEWS: Vietnam agrees plan to close all bear bile farms

19 July 2017

In a historic move the Vietnamese government has agreed a plan with Animals Asia to finally end bear bile farming in the country.

The Memorandum of Understanding (MOU) outlines an agreement between animal welfare NGO Animals Asia and the Vietnam Administration of Forestry  (VNFOREST) to work together to rescue the remaining bears still caged on farms across Vietnam – believed to be around 1,000.

The document was signed and announced at the Ministry of Agriculture and Rural Development in Hanoi on Wednesday 19 July.

Mr Cao Chi Cong, Deputy General Director of the Vietnam Administration of Forestry, under the Ministry of Agriculture and Rural Development, joined Animals Asia CEO and founder Jill Robinson MBE in signing the MOU.

The move follows the MOU between Animals Asia and the Vietnamese Traditional Medicine Association signed in 2015, agreeing to ensure a complete end to bear bile prescription among traditional medicine practitioners by 2020.

This is anticipated to continue a significant reduction in demand and contribute towards the ending of the illegal market for bear bile.

Today’s agreement is effectively one that will finally close the loophole that has allowed bile farms to continue despite the illegality of the trade.

The MOU commits the government to ensuring no bears are allowed to be kept by private households – where illegal bile extraction can take place – and that the approximately 1,000 bears currently held in captivity around the country are moved to sanctuaries.

Animals Asia’s Vietnam Director Tuan Bendixsen said:

“This historic document ties NGOs and the government of Vietnam to a common goal – the end of bear bile farming in Vietnam.

“Crucially, the government has agreed to close the loophole that has allowed bile farming to persist for the last decade. By signing this MOU, they have agreed that there can be no bears kept on farms, because as long as they are there, they will suffer extraction.”

Animals Asia has so far rescued 186 bears in Vietnam since setting up its sanctuary in Tam Dao in 2008.

Bear bile farming has been illegal in Vietnam since 1992. In 2006, every bear in captivity was microchipped so that no new bears could be added to farms. But with the country lacking resources and expertise to build rescue centres and care for the animals, households were allowed to keep the bears on the government’s behalf having agreed not to extract bile. This loophole has effectively allowed bear bile farming to continue until now.

Since bear bile farming became a common practice in China and Vietnam in the 1980s, wild populations have been decimated to meet the demand the industry created.

A report by Animals Asia and Free The Bears released in 2016 found that wild populations across South East Asia had fallen dramatically with precious few pockets of wild bears existing in Vietnam today.  It had been wrongly anticipated that farming bears would actually help conserve wild bears.

In 2005 bear bile farming reached its peak in Vietnam with over 4,000 bears in captivity, but with farmers unable to add new bears to existing stocks, numbers have dwindled to around 1,000.

Tuan said:

“This agreement shows Vietnam acknowledges that bear bile farming harms wild populations. By signing on, they’ve shown they are serious about conserving the country’s remaining wild bears and protecting the heritage of future generations.”

While the signing of a memorandum of understanding is a landmark achievement in the battle to end bear bile farming cruelty, it will not mean an overnight end to the industry in Vietnam.

Key issues such as how to fund and manage the sanctuaries and how to proceed with the transfer of privately owned bears to rescue centres will be hammered out as part of the agreement.

It’s anticipated that new sanctuaries would need to be constructed and assistance sought from existing sanctuaries run by animal conservation and welfare charities.

Animals Asia’s Founder and CEO, Jill Robinson MBE said:

“This agreement has been a long time coming with discussions beginning around 2014, so to see it finalised is a major step forward. This, of course, doesn’t end the work. Quite the opposite, but it now means we work together with a common goal – to end this cruelty.

“With all parties pulling in the right direction and in agreement about our goals we can make real progress. For the animals who have suffered for more than a decade in awful conditions the move to sanctuaries cannot come soon enough and that is the next issue – how to fund, build and manage the new sanctuaries which are necessary to rescue all bears.

“We’ve essentially sat down with the government and made a list of what needs to be completed to end bear bile farming and agreed to work through these issues together.

“It is still a huge undertaking and will require the participation of many groups, NGOs, government departments and the support of animal lovers in general to make this agreement reality, but pivotally we are all in agreement about what has to be done and now we can get on with seeing it through.”

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