Die „Verteidiger Europas“ sind offenbar schon wieder „gekentert“. Einen Tag, nachdem das von den Identitären (angeblich) gecharterte Schiff, die C-Star, in Djibouti startete, wurde es in Port Suez schon wieder gestoppt, von den Sicherheitsbehörden zum Ankern gezwungen und unter Arrest gestellt.
Die Aktivisten haben unter dem Motto „Defend Europe“ bereits $125 000 gesammelt, obwohl sie von PayPal gesperrt wurden.
Laut Informationen der NGO Hope not Hate, die sich auf Aussagen eines Mitarbeiters der Suez-Kanalbehörde stützen, berichtet u. a. Huffingtonpost, dass der Kapitän keine ordentlichen Papiere oder Besatzungsliste vorlegen konnte. Die NGO deckte im Vorfeld bereits auf, dass sich der Schiffseigner einer kriminellen Vergangenheit erfreut und in zwielichtige paramilitärische Waffentransporte verwickelt sein dürfte.
Schiffbruch schon im Trockendock erlitt der öst. Identitären-Ableger Sellner schon zuvor, weil niemand ein Schiff an Rechtsextreme vermieten wollte, PayPal wurde gesperrt und die Steiermärkische Sparkasse fror das Spendenkonto ein. YouTube entfernte ihr Werbevideo, das um Spenden warb. „NGOs sind schuld, dass immer mehr Flüchtende übers Meer zu uns kommen. Wir stellen uns ihren Booten in den Weg und verteidigen Europa“, hieß es in maßloser Selbstüberschätzung wie menschenverachtender Ideologie in dem Video.
Ein Nachweis, was mit den bereits eingesammelten Geldern geschieht, oder dass die C-Star überhaupt wirklich gechartert wurde, um im Leerzustand rund 7000 km von Djibouti bis nach Sizilien und von dort erneute 1000 km zum eigentlichen Ziel an der libyschen Küste zu schippern, fehlt allerdings. Denn die einzigen „Quellen“ dazu sind selbst erstellte Social Media Posts der Identitätsgestörten. Doch alleine ein solcher „Plan“ lässt sich mit logischen Überlegungen sowieso nicht erklären …
Laut theguardian.com vom 21.Juli 2017 hat der Bürgermeister von Catania, Enzo Bianco, inzwischen die Behörden angewiesen, der C-Star keine Landeerlaubnis zu erteilen. “Sizilien ist ein Ort, wo jede Familie eine Migrationsgeschichte hat. In den letzten Jahren haben wir Tausende Menschen, die vor Krieg und Hunger fliehen, begrüßt. Über eine Verteidigung Europas zu sprechen, wäre also nicht nur pure Demagogie, es wäre auch völlig wertlos”, wird er in The Guardian zitiert.
Zusatzinfo über den Schiffseigner: Eigentümer ist die in GB lokalisierte Maritime Global Services Limited, bzw. der 49-jährige Sven Tomas Egerstrom, in Schweden bereits verurteilt zu zweieinhalb Jahren wegen Betrugs und Präsident eines Netzwerks von privaten Security-Unternehmen, die v. a. Sicherheit in Kriegsgebieten und in desolaten Ländern Ostafrikas offerieren. Mit anderen Worten wird hier Geld durch Kriege gemacht. (Quelle ist ein italienisches OnlineMag http://comune-info.net/…/la-nave-difende-la-purezza…)
Die Hauptakteure von Defend Europe sind Martin Sellner und Patrick Lenart aus Ö, Daniel Fiss aus D, Clement Galant aus F und Lorenzo Fiato aus It. Ein paar Infos samt Bildern hatte der Canary bereits gebracht …https://www.thecanary.co/…/far-right-something-dark…/
Right Wing „Migrant Hunter“ Ship ‚C-Star‘ still being held South of Suez. pic.twitter.com/IksSAveKvH
— Far Right Watch (@Far_Right_Watch) 21. Juli 2017
Robert Manoutschehri aus Österreich für die Netzfrauen
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