Faktencheck Tee – größte Teeproduzenten Indien und China – Bittere Ernte und viel Gift – The Bitter Sweet Truth About Tea Drinks

Tee1zur englischen Version Neben Kräuter- und Früchtetee ist Schwarztee besonders beliebt. Doch die Lust auf Tee dürfte vielen nach diesen Nachrichten vergehen.

Die Deutschen trinken im Schnitt 68 Liter Tee, wie der Deutsche Teeverband berichtet.  Der Gesamtinlandsverbrauch lag mit 19 220 Tonnen Tee 2016 erneut auf Rekordniveau. Die deutschen Teehändler importierten 57 518 Tonnen. Deutsche Tee-Exporte – in weltweit 110 Länder – legten um 1,2 Prozent auf 25.413 Tonnen zu.

Abnehmer waren vor allem Frankreich, Polen und die Niederlande. Außerhalb der EU sind die USA wichtigster Markt. Knapp 12 700 Tonnen dienten der Vorratshaltung.

Erstmals seit 12 Jahren war Indien wieder Deutschlands größter Teelieferant, gefolgt von China. Und genau hier liegt das Problem.

China produziert weltweit den meisten Tee, aber China gehört auch zu den am stärksten verschmutzten Ländern auf der Erde. Eine Studie aus dem Jahr 2013 nahm 30 verschiedene Tees und prüfte sie auf Schwermetalle. Das Ergebnis:  über 73% der Tees enthielten Spuren von Blei und 20% enthielten Aluminium über die empfohlenen Richtlinien hinaus. Siehe auch: Tickende Zeitbombe – Das verschmutzte Erbe Chinas.  

Fakten: China, Indien, Kenia, Sri Lanka und Indonesien sorgten zusammen für mehr als 80 Prozent der Welt-Teeproduktion. China ist 2016 nach wie vor mit Abstand wichtigster Produzent von Grüntee, Indien bestätigte seine führende Rolle als Produzent von Schwarztee. Weltgrößter Exporteur von Tee insgesamt war Kenia mit 433 551 Tonnen Tee, gefolgt von China (328 692 t), Sri Lanka (280 874 t) und Indien (213 500 t). Quelle: teeverband.de

  • Glyphosat im Tee

  • Ein anderes Problem ist der Einsatz von Pestiziden, nehmen wir Sri Lanka. Sri Lankas neu gewählter Präsident Maithripala Sirisena stoppte 2015 die Einfuhr des weltweit am häufigsten verwendeten Herbizids Glyphosat. Allerdings hat der Präsident den Einsatz von Glyphosat in Teeanbaugebieten wieder erlaubt, nachdem es dann 2016 hieß, es sei doch angeblich nicht krebserregend. Es gibt noch keine Belege, wonach Teepflücker in Sri Lanka ebenfalls von der schweren Nieren-Krankheit betroffen seien. Sollten Sie Tee trinken, ist es durchaus möglich, dass Sie mit Glyphosat in Verbindung kommen.
  • Die Anbaubedingungen von Tee sind problematisch: Die Ausbeutung von Arbeitern ist genauso an der Tagesordnung wie der Einsatz hochgiftiger Pestizide.

  • Tee Indien – Arbeitsbedingungen

  • Die gemeinsame Recherche von Radio 4’s File on Four und BBC News brachte die schrecklichen Arbeitsbedingungen in Assam, Nord-Ost-Indien, ans Licht. Sie fanden Arbeiter, die in heruntergekommenen Häusern mit schrecklicher Hygiene leben. Viele Familien haben keine Toiletten und es blieben nur die Teebüsche, wo sie ihre  Notdurft verrichten konnten.
  • Das Leben und die Arbeitsbedingungen auf den Teeplantagen sind grausam:  die Löhne niedrig, die Teearbeiter und ihre Familien sind unterernährt und anfällig für tödliche Krankheiten. Auf der Plantage arbeiteten Kinder und die Arbeiter mussten ohne Schutzvorkehrungen mit Chemikalien wie Pestizide arbeiten.

Das ist nur ein Auszug aus den Informationen darüber, wie Tee produziert wird. Die weltweite Teeproduktion wuchs 2016 um fünf Prozent und erreichte mit 5,4 Millionen Tonnen ein neues Rekordhoch. Sehen Sie dazu auch unseren Beitrag aus 2015 –  Faktencheck Tee – Bittere Ernte und viel Gift – denn es hat sich nichts geändert

Schwarzer Tee enthält fast immer Schadstoffe, wie Stiftung Warentest schon 2014 herausgefunden hat. Von 27 Schwarztees waren damals fast alle Proben mit krebserregenden Stoffen belastet und auch 2017 stellte das ZDF-Magazin „WISO“ im Rahmen einer Stichprobe von sechs Schwarztees verschiedener Hersteller in einem akkreditierten Labor fest, nachdem diese auf Pflanzenschutzmittel untersucht wurden, dass alle sechs Produkte mindestens vier unterschiedliche Pestizide enthielten.

Anthrachinon

Fünf der sechs Tees enthalten den Stoff Anthrachinon. Anthrachinon wird unter anderem zur Abwehr von Vögeln nach der Aussaat eingesetzt. Erst seit 2014 ist bekannt, dass es als Verunreinigung in Tees vorkommen kann. Da die Substanz im Tierversuch krebserregend wirkte, ist sie in der EU nicht mehr zugelassen. Der „Ostfriesen Teefix“ von Teekanne war der einzige schwarze Tee im Test, der keine Rückstände von Anthrachinon enthielt.

Wie kommt Anthrachinon in den Tee?

Dazu Prof. Karl Speer von der Technischen Universität Dresden auf teekampagne.de

Sofern ein Eintrag durch Verpackungsmaterialien ausgeschlossen werden kann, wird davon ausgegangen, dass Trocknungsprozesse hierfür verantwortlich sind. Die frischen Teeblätter werden vor weiterführenden Verarbeitungsprozessen zunächst angetrocknet. Hierfür werden Trocknungsgase über die frisch geernteten Blätter geleitet. Zu ihrer Erzeugung wird Kohle, Erdöl oder Erdgas verbrannt, sodass die Trocknungsgase polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und damit Anthracen sowie Anthrachinon enthalten können, die dann im Tee nachweisbar sind. Nach weiteren Verarbeitungsschritten (Schwarztee: Welken, Rollen, Fermentieren); (Grüntee: Dämpfen, Rollen) wird sowohl der Grüntee als auch der Schwarztee anschließend noch einmal mit Trocknungsgasen behandelt, um den Tee lagerfähig zu machen. Dazu wird der Wassergehalt auf unter 4 % gesenkt.

Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat ebenfalls  schwarze Tees im September 2015 getestet. Von 30 Sorten waren im Test nur zwei „sehr gut“, was faire Erzeugung und Inhaltsstoffe angeht. Fast die Hälfte der Schwarztees im Test war ungenügend. Besonders brisant: Zwei der Tees, „Ceylon-Assam Schwarzer Tee“ von der Lidl-Marke Lord Nelson und die „Ceylon-Assam Schwarzteemischung“ von der Rewe-Eigenmarke ja! waren bereits im Öko-Test 2015 durch erhöhte Pestizidwerte aufgefallen. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat bereits im September 2015 schwarze Tees getestet. Von 30 Sorten waren im Test nur zwei „sehr gut“, was faire Erzeugung und Inhaltsstoffe angeht. Fast die Hälfte der Schwarztees im Test war ungenügend.

Giftstoffe – dazu schreibt Ökotest:

Giftige Pflanzenstoffe. Fünf Tees enthalten größere Mengen an Pyrrolizidinalkaloiden. Dahinter verbergen sich teils erbgutschädigende Stoffe, die nicht aus den Teeblättern stammen, sondern natürlicherweise in Wildpflanzen vorkommen. Handgepflückter Tee sollte diese Stoffe eigentlich nicht enthalten, aber vielleicht waren Erntemaschinen im Einsatz. Da diese Stoffe wasserlöslich sind, gehen Experten davon aus, dass sie vollständig im Tee landen.

Noch mehr Verbrennungsrückstände. Im Meßmer Darjeeling, Beutel und Windsor-Castle Orange Pekoe Tea, lose, wies das Labor eine deutliche Belastung mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) nach. Auch diese lösen sich schlecht im Aufguss. Trotzdem sollten hohe Gehalte vermieden werden. Wir werten in Anlehnung an einen in der Schweiz geltenden Toleranzwert für die PAK-Substanz Benzo(a)pyren ab.

Zu viel Aluminium. Kaum jemand weiß, dass die Teepflanze das derzeit viel diskutierte Aluminium anreichert. Unsere Versuchsreihe von Aufgüssen der Testprodukte ergab, dass Beuteltees gut doppelt so viel Aluminium freisetzen wie die losen Produkte. Im PG Tips, Beutel, erreicht die Menge sogar mehr als die Hälfte der tolerierbaren Aluminiumaufnahme, wenn man davon vier Tassen am Tag trinkt.

Relativ stark mit Pestiziden belastet sowie intransparent in der Herstellung und daher „ungenügend“ sind zum Beispiel die Schwarztee-Mischung der Edeka-Eigenmarke Gut & Günstig (Beutel), der Darjeeling-Tee der Marke Meßmer (Beutel) und der Windsor-Castle „Orange Pekoe-Tea“ (lose).

Fazit: Das Ergebnis des Tests ist ernüchternd: Nur zwei Teesorten schnitten „sehr gut“ ab, zwei weitere „gut“. Ganze 18 Produkte wurden mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ bewertet, weil sie stark mit Pestiziden und anderen Schadstoffen belastet waren und/oder aus intransparenten Produktionsbedingungen stammen. Dabei testete Öko-Test Billig- und Marken-Tees, Tees aus Bio-Anbau und herkömmliche Produkte.

Zu den Testergebnissen:  So hat Ökotest getestet 

Auf eine Tasse Tee

Tee ist nach Wasser das beliebteste Getränk der Welt, noch weit vor Kaffee. Rund um die Erde werden jährlich fünf Billionen Tassen Tee getrunken, das sind täglich knapp 14 Milliarden Tassen.

Schwarztee ist und bleibt der „Lieblingstee“ der deutschen Teegenießer, und das nicht nur in der Schwarztee-Hochburg Ostfriesland. Drei Tassen Minimum bei jeder gemütlichen Zusammenkunft führen zu einem Konsum von 300 Litern pro Jahr und Kopf. Damit ist Ostfriesland weltweit die „Teetrinkernation“ Nummer eins noch vor Kuwait und Irland. Nu is Teetiet – nicht umsonst nennt man Tee das ostfriesische Nationalgetränk. 

Die Welt des Tees

Weltgrößter Exporteur von Tee insgesamt war Kenia mit 433 551 Tonnen Tee, gefolgt von China (328 692 t),
Sri Lanka (280 874 t) und Indien (213 500 t). Die Ostfriesen bleiben nach wie vor Weltmeister im Teetrinken.

Tee

http://www.teeverband.de/

Tee wächst in etwa 30 Ländern Asiens, Afrikas und Südamerikas. In den Anbauländern wird der geerntete und weiterverarbeitete Tee hauptsächlich auf Auktionen verkauft.

Die Rohware wird dann nach Deutschland verschifft und anschließend weiterverarbeitet.

Der größte Teeimporthafen Europas ist Hamburg. Auch der Deutsche Teeverband und der europäische Dachverband THIE haben dort ihren Sitz.

Teekanne, OTB, Unilever…

Das größte Unternehmen im Teesektor ist Teekanne GmbH & Co. KG mit Firmensitz in Düsseldorf, das erstmals abgepackte Teemischungen als Markenartikel vermarktete. Zudem ist die Firma weltweit führend in der Produktion von Tee in Teebeuteln. Hier wurde auch der heute weltweit verbreitete Doppelkammerbeutel erfunden. Die Teekanne-Gruppe engagiert sich international in sieben Ländern mit Produktionsstätten bzw. Niederlassungen und in vielen Ländern mit Vertriebspartnern. Teekanne macht den Tee seit 1882: von schwarzem und grünem Tee über weißen Tee, Kräuter- und Früchtetee bis hin zu Rotbuschtee.

400 Teebeutel in der Minute füllt jede der 43 Maschinen in der Halle von Milford in Buchholz. Das ergibt bis zu 18 Millionen Beutel am Tag, rund 3,4 Milliarden im Jahr. Unter dem Dach der LSH hat die Ostfriesische Tee Gesellschaft (OTG) mit Sitz im niedersächsischen Seevetal ihre Marken Meßmer, Milford und OnnO Behrends vereint. Zusammen machten sie 2015 einen Umsatz von 250 Millionen. Die LSH erlöste im vergangenen Jahr 468 Millionen Euro. Das Familienunternehmen wird in vierter Generation von den Brüdern Jochen Spethmann als Vorstandsvorsitzendem und Michael Spethmann an der Spitze des Aufsichtsrates geführt. Quelle: Handelsblatt

Ähnlich wie bei Kaffeekapseln wird dieser Tee in speziellen Maschinen zubereitet. Und ähnlich wie Kaffeekapseln sind auch Teekapseln umstritten.  Der Absatz von Tee in Plastik- oder Aluminiumkapseln macht zwar einen geringen Anteil am Gesamtmarkt aus, ist aber zuletzt zweistellig gestiegen.

Seit Oktober 2014 hat sich Teekanne mit einer Teekapsel-Maschine sowie den dazugehörigen Kapseln diesem Kapselwahnsinn angeschlossen. Das Düsseldorfer Unternehmen Teekanne bietet zu seinen bisher sechs Varianten aus seinem Kräuterteesortiment noch ein weiteres Produkt für das Tealounge-system an. Per Knopfdruck jetzt also zu dem Kaffee auch noch Kräutertee.  Mehr Informationen: Kapselwahnsinn – Kaffee, Tee, Babymilch, Cola und Suppen – Die große Abzocke durch hohe Folgekosten

www.lsh-ag.de

Ein weiteres Unternehmen zum Thema Tee ist OTG, die Ostfriesische Tee Gesellschaft. Auch hier wird Tee verarbeitet und vertrieben. Die drei bekannten Marken sind Meßmer, Milford und Onno Behrends. Ergänzt wird das durch die auf den gastronomischen Bereich zugeschnittene Meßmer Profiline. Daneben werden auch Handelsmarken für nationale und internationale Partner hergestellt. Seinen Hauptsitz hat das Teeunternehmen in Seevetal bei Hamburg. Allerdings werden nicht nur Kräuter-, Früchte-, Schwarz- und Grüntees vertrieben, sondern auch Cerealien, Riegel und Süßstoffe. Die OTG ist die größte der zwölf Tochtergesellschaften der Laurens Spethmann Holding, die mit Produkten in über vierzig Ländern weltweit ihr Geld verdient. S.www.lsh-ag.de

Unilever ist der weltweit größte Teeproduzent. Lipton, die weltweit größte Teemarke, ist der drittgrößte Markenanbieter im Bereich Schwarz- und Grüntee in Deutschland. Unilever dominiert schon heute mit zwei weiteren Produzenten 85 Prozent des Tee-Marktes weltweit. Bislang machen im internationalen Teebusiness die multinationalen Konzerne Unilever, Allied Breweries und Cadbury’s das Geschäft. Sie kaufen an den Teebörsen riesige Mengen ein, verpacken und veredeln in Europa und bringen den Tee dann in den Handel. Mit dem etwas seltsamen Effekt, dass in China die Unilever-Marke Lipton höchst beliebt ist. Denn viele Chinesen greifen trotz eigener wertvoller Sorten zum importierten Beuteltee, weil sie sich das teurere inländische Angebot nicht leisten können oder weil sie generell gerne Produkte aus dem Westen kaufen. China ist einer der wichtigsten Märkte von Unilever mit der Teemarke Lipton. (S.auch Kampf der Giganten – Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion)

Der Weg von der Fabrik bis zum Konsumenten

Nachdem der Tee gepflückt, verarbeitet und in Kisten verpackt worden ist, wird er in der Regel wöchentlich verkauft. Der weitaus größte Teil wird auf der für das Anbaugebiet zuständigen Teebörse angeboten. Dies gilt auch für die Tees, die in dem jeweiligen Erzeugerland selbst getrunken werden. Mehr Informationen  http://terratee.de

Tee gehört zu den Lebensmitteln, die relativ häufig mit Schadstoffen belastet sind.

– Keine gesetzlichen Grenzwerte
  • Bereits im Sommer 2013 hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung in einzelnen Tees hohe PA-Werte ermittelt. Obwohl auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit Jahren vor den gefährlichen Langzeitfolgen dieses Stoffes selbst bei niedriger Dosierung warnt, gibt es keine gesetzlichen Grenzwerte. Die Pyrrolizidinalkaloide befinden sich nicht in den Teekräutern selbst, sondern in Pflanzen wie dem Jakobskreuzkraut. Dieses wächst als Unkraut zwischen den Teekräutern. Deshalb gelangt es leicht in die Ernte.
  • Eigentlich soll Kräutertee gesund und wohltuend sein. Um den Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen, eignen sich neben Mineralwasser besonders ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees. Doch Vorsicht, Teetrinker, die viel und häufig Tee oder teeähnliche Erzeugnisse trinken, sind unter Umständen einem gewissen Risiko ausgesetzt. Stiftung Warentest hat für ihre April-Ausgabe 2017 insgesamt 64 Kräutertees überprüft. Nur jeder zweite konnte überzeugen, in einigen fanden sich sogar bedenkliche Schadstoffe.

Siehe Neues zum Thema Kräutertee – ROSSMANN ruft Kräutertee zurück und Teekanne bietet Umweltsünder Kräutertee-Kapseln an

Die Teeernte ist nur in der Werbung der Teefirmen romantisch. Auf den Plantagen arbeiten die Pflücker schwer und regelmäßig wird Gift gespritzt. Und wenn es wie in Ostfriesland, dem Land der Teetrinker, heißt  „Teetied“, dann hat der Tee, ob lose oder in Teebeuteln, einen langen Weg hinter sich (s. obige Grafik).

Der Lebensmittelkonzern Unilever erntet für seinen Lipton-Tee auch in Kenia. Er ist nach dem Staat der zweitgrößte Arbeitgeber im Land. Die Teepflanzen werden regelmäßig gestutzt, anschließend werden sie mit Gift behandelt. Schon zwei Wochen später wird wieder geerntet.

In Kenia hat der Filmemacher Donatien Lemaître in seinem Beitrag: „Der faire Handel auf dem Prüfstand“ u. a Plantagen in Kenia besucht. Seine Recherchen ergaben, dass das Konzept auf Grund seines Erfolgs auch von den PR-Experten internationaler Konzerne aufgegriffen wird, die damit zu Lasten der Kleinproduzenten ihren Namen „grünwaschen“ – und das ist sicher nicht im Sinne der Erfinder des Fair-Trade-Gütesiegels.

Die  Dokumentation zeigt eine von Unilever betriebene Teeplantage. Donatien Lemaitre ist auf eine seltsam abgeschottete Welt gestoßen.

„12 500 Menschen leben dort und arbeiten im Akkord. Es gibt mit Omo-Werbung bemalte Häuser, Supermärkte mit lauter Unilever-Produkten, aber auch eigene Krankenhäuser und Schulen, die den weitgehend rechtlosen Saisonarbeitern nicht zur Verfügung stehen. Es gibt Klagen über Vergewaltigungen durch Aufseher, die aber von Unilever offenbar nicht ernst genug genommen werden. „Wenn du dich wehrst, schicken sie dich in Ecken, wo wenig Tee ist“, sagt eine Arbeiterin. Auf dem Unilever-Produkt „Lipton Tea“ prangt das Siegel der US-Initiative „Rainforest Alliance“, die auf den Erhalt des Ökosystems Wert legt. Und so führt der Plantagenmanager das Filmteam stolz durch den alten Baumbestand, in dem fröhlich die Affen turnen. Denen scheint es hier besser zu gehen als den Arbeiterinnen.“

Auch Nestlé hat gemeinsam mit der „Rainforest Alliance“ ein Programm entwickelt. Das AAA-Programm ist für Verbraucher intransparent. Es ist ein Versprechen, in Zukunft Basisforderungen an eine faire Kaffeeproduktion zu erfüllen, mehr aber nicht. (S. Kaffeepads und –kapseln „Kaffeegenuss mit Reue“ – Die Müllmacher!)

Gift im Tee – Belastung durch Pestizide über Grenzwerten

Screenshot

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Dieses Pestizid wird im Teeanbau verwendet und beinhaltet Glyphosat. Das Unkrautvernichtungsmittel steht im Verdacht, das Erbgut von Tieren und Menschen zu schädigen. Zum Einsatz kommen auch Fungizide und Insektizide.

Die renommierte Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation WHO ist zu der Einschätzung gekommen, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend ist.- Hier auch eine neue Studie: Gehirnschädigung durch Glyphosat – Roundup Causes Toxic Damage to Rat Brains

Unter welchen Bedingungen wird der Tee angebaut, den wir im Supermarkt kaufen können? Das wollte NDR-Autor Michael Höft herausfinden. Sein Film dokumentiert den massiven Gifteinsatz auf Teeplantagen in Afrika und die ärmlichen Verhältnisse, unter denen die Arbeiter auch bei großen Produzenten leben. Die Recherche war schwierig. Die großen Teefirmen lehnten Interviews ab. Nur ein Hersteller aus Ostfriesland öffnete seine Werkstore. Und auch auf den riesigen Teeplantagen in Kenia fand der Journalist nur mit Mühe Gesprächspartner.

Die Recherchetour beginnt im Supermarkt und endet in Kenia. Das Land ist inzwischen einer der größten Tee-Produzenten der Welt. In riesigen Monokulturen werden hier Teepflanzen für große Lebensmittelkonzerne wie Unilever und Finlays angebaut. Das NDR-Team entdeckt schnell, dass der massive Chemieeinsatz auf den Plantagen an der Tagesordnung ist. Was sagen Teeproduzenten wie Meßmer oder Lipton dazu? Wie viel Gift steckt später im Tee, den wir im Supermarkt kaufen? Antworten sucht die Reportage. Ein MUSS für jeden Teetrinker, denn auch der Ostfriesentee scheint mit Pestiziden belastet zu sein.

Tee ist trendy und Teegenuss wird immer häufiger auch außerhalb der heimischen vier Wände in Hotels, Bars und Teelounges zelebriert. Kommst du auf eine Kapsel Tee vorbei? Nestlé freut sich und Starbucks lockt schon mit „Tee to go“.

Tee ist das beliebteste Getränk der Welt. Früher ein Luxusprodukt, ist er heute in jedem Discounter günstig zu haben. Tee hat ein positives Image. Ist angeblich gesund und macht fit. Bis man entdeckte, dass sich viel Geld mit Tee verdienen lässt.

Von wegen gesund: Immer wieder finden Experten Giftstoffe in Tees, wie wir in diesem Artikel feststellen müssen. 

Kaufen Sie smart, von ethischen Produzenten und Distributoren und Sie haben keinen Anlass zur Sorge.

Is Chinese Tea Safe from Pollution?

by Jordan G. Hardin   ago6

Wuyi Shan Tea Farm Shrouded in Mist

Is Chinese Tea Safe from Pollution?

by Jordan G. Hardin

China produces the most tea on Earth. It’s also one of the most polluted countries on Earth. Yet, in my humble opinion and that of many other tea connoisseurs, specialty Chinese tea is some of the best. What you’re probably wondering is this:

Are Chinese teas safe from pollution?

Like the Chinese tea industry itself, the answer is multi-faceted and can be difficult to sort through, especially in a shorter article, but I’ll try my best to sum up the factors involved and what you need to consider when buying Chinese tea.

Issue #1

The first cause for concern, the one most of you are probably thinking of, is air pollution and the effect that has on tea growing regions. Unfortunately, lots of Chinese tea has been found to have traces of lead, arsenic, and aluminum. Dozens of studies have proven this fact, although many of the studies were collecting samples from the 1980s and 90s and may be less relevant today considering how the Chinese tea industry has improved due to both internal and external pressure. One of the more accessible studies from 2013 took 30 different teas off grocery store shelves and tested them for heavy metals. They found that over 73% of the teas contained traces of lead and 20% contained aluminum above recommended guidelines. The study continued to explain the hazards of large amounts of heavy metals on the body, while still espousing the health benefits of tea. Other studies have shown similar results in store-bought tea.

Issue #2

The second issue of concern is the use of harmful pesticides. This issue is actually the bigger problem and more concerning than pollution to tea producers and distributors.

Note: I’ve grouped pesticides together here as “pollution” even though that’s not what it technically is, considering it’s entirely purposeful and not wholly bad. Whereas the term pollution connotes a negative environmental impact, the term pesticides has been negatively influenced by the industrial use of harmful pesticides. There are pesticides that are totally harmless and many are used frequently in organic farming. In fact, without the use of pesticides, it would be practically impossible to feed the seven billion people on this planet. And let’s not forget, caffeine most likely evolved as a natural pesticide (and one of the contributing factors as to why we drink these beverages!).

Although there are plenty of studies looking into pesticide use, the most attention grabbing headlines came from Greenpeace when they published studies on Chinese tea (2012) and Indian tea (2014), much to to the chagrin of the tea industry. Their results sound worrisome, finding illegal or unlisted pesticide residue in most of the teas sampled, and higher amounts than the legal limit in many samples.

Where is this contamination coming from?

#1. China’s dominance as a coal consumer and the prevalence of their coal producing mines is the biggest reason for contamination. They’re the world’s largest producer and consumer of coal, at nearly half of all global use, with the United States coming in second, followed by India. The refining and burning of coal has been one of the main contributors to the absurdly high pollution in Chinese cities; and there can be little doubt that this is the main factor leading to contamination of some teas from China.

Note: Earlier studies, from the 1980s and 1990s, showed higher levels of lead in many teas, most likely because leaded gasoline had yet to be banned there (it’s been banned since 2000).

#2. Pesticide use is prevalent in practically every crop on Earth that has high value on the market, especially when it’s grown en masse as a monoculture. Like all plants, tea can be susceptible to pests, thus if you’re a large company producing vast quantities of tea, it makes sense to protect your investment, sometimes by any means necessary. If you buy your produce from from a grocery store chain, chances are most of the plants you eat have used a pesticide of some sort.

Should I Worry?

Is this cause for concern? There’s too much science surrounding this to ignore it, but when we read the specifics, we can learn quite a bit about how we can become better consumers.

Response to Issue #1

Don’t buy cheap tea. All the teas tested (in nearly every study I’ve seen) are off-the-shelf varieties from big name companies. Many studies specifically endeavored to test only the biggest name brands; essentially the Liptons and Twinings of China (companies like Tenfu Tea and China Tea Company Limited and their subsidiaries).

This makes sense doesn’t it?

  • The growing regions of base-quality tea are very large and controlled by pesticides to avoid crop collapse.
  • Transportation costs rise with so much product, thus they tend to be in low-lying regions, close to cities and industrial areas. Here they can be grown in bulk and can be processed and distributed easily to the cities for export.
  • Cities tend to be near coal plants, and air pollutants from the coal plants cling to lowland areas, i.e. the areas where they grow poor quality bulk tea.

Air pollutants decline sharply the higher in elevation and further away from industrial areas you travel. It’s important to note that the worst offenders of air pollution are in Chinese provinces where they grow little to no tea, and definitely not the good-quality stuff. Thus, buy higher quality tea from smaller producers, ones whom you know grow in regions that are rural and higher elevation. (And if you don’t know where it comes from, then… seriously?)

Try an example: Let’s say you’ve been buying a generic brand of canned corn from the grocery, but are concerned about the quality. Chances are the corn comes from Iowa, where there are 72 operating coal power units (thats a real figure) and this fact has made you not want to buy corn from the grocery anymore. Would you then be equally worried about purchasing fresh small-farm corn from your local Farmer’s Market instead? Probably not.

If you need more convincing, think about it in terms of scale. China is nearly as large as the United States. Los Angeles (where I currently live) is one of the most polluted cities, in terms of air quality, in the nation. I doubt this stops anyone from buying wine from the Central Coast, around Santa Barbara, a mere 87 miles away. Why? Because Los Angeles is in a valley (low-lying area) and is separated from Santa Barbara by the Santa Monica Mountains and the Los Padres National Forest. Geography plays a big role here, even over small distances.

Response to Issue #2

According to Austin Hodge, owner of Seven Cups Fine Chinese Teas, good tea and pesticides simply don’t mix. For someone like Hodge, who imports excellent quality small-farm teas, pollution just isn’t a problem. The issue he faces is keeping pesticides out of teas from these regions. Although he can import quality tea from a pesticide-free farm he has a relationship with, a problem can still lie in neighboring tea farms using pesticides. The wide scale use of too many pesticides is a problem that’s shrinking, but more pressure must be put on tea growers to grow cleanly, organically, or biodynamically.

Remember, an “Organic” marker doesn’t mean no pesticides”, it simply means natural-based pesticides, and “pesticides” doesn’t automatically mean “unsafe”.

It’s easy to forget when there’s a language and cultural barrier between us, but the Chinese are equally focused on the safety and regulation of their teas. It’s a well known problem that most agree needs to be dealt with. Andrew McNeill, also of Seven Cups, contacted a representative from the Chinese International Tea Culture Institute, who passed along over a dozen Chinese studies detailing the standards, tests, and regulations in place to protect and educate consumers and distributors. One of the main people tackling the issue is Chen Zongmao, Vice Chairman of the International Tea Association and Honorary Chairman of the Chinese Tea Society. He’s made it his personal mission to educate people on the topic of pesticide residue, while also creating an ethical environment for tea growing in China. It’s reassuring to know that they’re just as concerned as we are.

The science isn’t entirely straightforward when it comes to how much pesticide residue might still be on the tea leaf, how soluble this is in water when you brew the leaves, and just what effect this might have on your health. The general consensus is that ethical use of legal pesticides leave very little on the leaf after full processing, most of these compounds aren’t water soluble, and the amounts you might ingest are so low as to be insignificant. To date, I can find no evidence that anyone has gotten sick from tea due to harmful pesticide residue. Numerous doctors reviewing the evidence have come to the conclusion that, even in worst case scenarios, as long as you moderate your tea intake, you have no need to worry.

When you buy tea from a company that knows their farmers directly, and the farmers are committed to making excellent quality tea, it makes a world of difference. Buy smart, from ethical producers and distributors, and I earnestly believe you have no cause for concern.

In other words, look before you steep.

Netzfrau Doro Schreier
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