Na dann Prost Mahlzeit! Die Europäische Union erwägt die Aufhebung der Importbeschränkung für Reis aus der Präfektur Fukushima sowie für Wildgemüse und Meeresfrüchte aus Japan, die nach der Atomkatastrophe von 2011 verhängt wurde. Laut Japantimes schlägt die Europäische Union außerdem vor, die Verordnung für einige Arten von Meeresfrüchten, darunter Garnelen, Krabben, Oktopus, Gelbschwanz, Rotbarsch und Roten Thun, aus den sieben Präfekturen Fukushima, Miyagi, Gunma, Ibaraki, Tochigi, Chiba und Iwate aufzuheben.
Die Importbeschränkungen könnten bereits in diesem Jahr gelockert werden und auch andere Länder, darunter auch große Märkte wie China, dazu bewegen, diesem Beispiel zu folgen, fügten die Quellen hinzu. Die Vereinigten Staaten beschlossen am 22. September, Einfuhren von Milch und Milchprodukten aus den Präfekturen Fukushima, Iwate, Miyagi, Tochigi und Gunma ohne Inspektionszertifikate zuzulassen, die besagen, dass sie frei von Radioaktivität sind.
Die großen Lebensmittelhersteller in Japan sind auf der Suche nach neuen Geschäftsmöglichkeiten im Ausland. Toyo Suisan, spezialisiert auf Ramen-Nudeln (Marke Maruchan), Meeresfrüchte und gefrorene und gekühlte Lebensmitteln, wird rund 9 Milliarden Yen in eine Fertigungsanlage für Mikrowellenreis in der Präfektur Fukushima investieren. Nachdem Ajinomoto bereits strategische Produktionserweiterungen auf Überseemärkten vorgenommen hat, soll jetzt eine Offensive im Tiefkühlkostsegment gestartet werden; zunächst über die französische Einzelhandelskette Carrefour, darüber berichtet German Trade Invest
Glauben Sie, dass die Meeresfrüchte aus Fukushima unbedenklich sind, zumal die radioaktiven Strahlen an manchen Stellen im maroden Atomkraftwerk so hoch sind wie seit der Atomkatastrophe nicht mehr?
Die Aufräumarbeiten in Fukushima sollen noch mindestens drei Jahrzehnte dauern.
Erst Anfang Oktober 2017 sind auch Jahre nach dem Reaktorunfall dort hohe Konzentrationen von Cäsium 137 sogar noch hundert Kilometer vom Reaktor entfernt nachzuweisen, so Forscher aus den USA und Japan in den „Proceedings“ der US-nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS). Die höchsten Werte der Substanz haben sie im Brackwasser nahe gelegener Strände gemessen.
Auch Deutschland importiert Fische und Fischerzeugnisse aus Japan, während in Taiwan Tausende gegen die Aufhebung des Importverbots von Nahrungsmitteln aus Fukushima protestieren. Siehe: Höchste Strahlung seit der Havarie – Essen Sie unbewusst Produkte aus Fukushima? Größter Convenience Store in Japan jetzt mit Gemüse und Schweinefleisch aus Fukushima – Taiwan protestiert gegen Aufhebung von Importverbot
Jetzt gibt es auch ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan
Bereits 2015 berichteten wir über die „Strahlende Freundschaft“ – Die EU und Japan verhandeln seit 2013 über ein Freihandelsabkommen, dessen Abschluss sich Merkel wünscht. Zum Abschluss ihres Besuchs in Japan 2015 hatte Kanzlerin Angela Merkel erneut auf den schnellen Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Japan gedrängt. Jetzt ist es soweit. Das Abkommen steht. Am Donnerstag, dem 6. Juli 2017 unterzeichnete Japans Premierminister Shinzo Abe am Vorabend des G20 das Freihandelsabkommen mit Japan.
Bereits am 07. Januar 2016 meldete Japan:
EU lockert Bestimmungen für Fukushima-Lebensmittel: Das Besondere daran ist, das praktisch fast alle Lebensmittelprodukte der Präfektur Fukushima ebenfalls wieder für den Handel in der EU freigegeben werden. Die Einfuhr von Lebensmitteln aus Japan war im Zuge der Fukushima-Krise im März 2011 von mehreren Staaten stark beschränkt worden und wird nun schrittweise wieder gelockert. Von der Lockerung der Importverbote sind Obst und Gemüse, Produkte der Fleischindustrie sowie Buchweizen und Tee aus Fukushima ausgenommen. Lediglich für Kaki besteht weiterhin ein Verbot. Auch andere Präfekturen dürfen nun weitere Waren in EU-Mitgliedsstaaten exportieren. Hierzu zählen alle Lebensmittel der Präfekturen Aomori und Saitama sowie Reis und Sojabohnen aus sechs weiteren Präfekturen in der nordöstlichen Region Japans. Das berichtete die NHK.
Seit Beginn der Fukushima-Katastrophe strömt hochradioaktives Wasser in den Pazifik. Jetzt kommt weiteres hinzu, denn wie wir schon mehrfach berichteten, stellen weiterhin die gewaltigen Wassermassen und deren Entsorgung ein großes Problem dar. Das Gelände ist mit Tanks übersät, in denen Millionen Liter verstrahlten Grund- und Kühlwassers lagern. Tepco, der Betreiber des zerstörten Atomkraftwerks Fukushima, will mit Tritium belastetes Wasser in den Pazifik pumpen. Hinzu kommen noch 9 Millionen Säcke radioaktiver Müll und dann ist da noch Olympia 2020.
Da liest man, dass die Menschen mehr Sicherheit haben wollen, aber wenn es um Nahrungsmittel geht, liest man nichts. Wie die japanischen Medien schreiben, soll es zukünftig nicht nur Reis aus Fukushima in der EU geben, sondern auch die EU – Beschränkungen für einige Meeresfrüchte sollen gelockert werden und zwar von den Präfekturen Iwate, Miyagi und anderen Präfekturen. Alle Beschränkungen für Produkte aus der Akita-Präfektur sollen auch aufgehoben werden.
Wir bekommen nicht nur Lebensmittel aus Japan sondern auch aus China. Während Nahrungsmittel aus Deutschland Exportschlager Nummer 1 sind.
EU to lift import curbs on rice from Fukushima, more deals likely
A farmer plants rice seedlings in Minami-Soma, Fukushima Prefecture, in May. (Asahi Shimbun file photo)
The European Commission is set to relax import restrictions on rice from Fukushima Prefecture that were imposed after the 2011 nuclear disaster, sources said.
The import curbs could be eased as early as this year and prompt other countries, including major markets like China, to follow suit, the sources added.
In addition to rice from Fukushima Prefecture, the EU is expected to remove restrictions on some seafood products from Iwate, Miyagi and other prefectures.
All restrictions on products from Akita Prefecture will likely also be lifted, thereby abolishing all curbs on rice grown in Japan.
The United States on Sept. 22 decided to allow imports of milk and dairy products from Fukushima, Iwate, Miyagi, Tochigi and Gunma prefectures without inspection certificates stating they are free of radioactive materials.
The EU move follows a general agreement on an economic partnership in July, during which EU officials informed Japan of plans to relax import restrictions on agricultural products. The two sides have been discussing the issue since then.
Netzfrauen
Das Desaster von Fukushima findet kein Ende – Waldbrände im AKW-Sperrgebiet – Sparking Fears of Airborne Radiation, Wildfire Burns in Fukushima ‘No-Go Zone’
Fukushima – Sechs Jahre nach der Katastrophe – Es sind noch viele Fragen offen
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