Einer von 36 Flüchtenden kommt beim Versuch, das Meer zu überqueren, ums Leben. Die europäische Südgrenze im Mittelmeer ist für Migranten und Flüchtlinge zur gefährlichsten Grenze der Welt geworden.
Von 2000 bis Mitte 2017 sind dabei mindestens 33 761 Menschen gestorben oder blieben vermisst, heißt es in der heute veröffentlichten Studie der Internationalen Organisation für Migration (IOM), die bis in die 70-er-Jahre zurückreicht und zeigt, dass die irregulären Ankünfte in Europa als Folge restriktiverer Migrationspolitik europäischer Länder zugenommen hat. Und wahrscheinlich sind die wahren Zahlen noch deutlich höher, so der Autor Prof. Philippe Fargues.
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Die Migrationsdaten über einen Zeitraum von 40 Jahren betrachtet, bilden auch klar den Höhepunkt der sogenannten Flüchtlingskrise ab, einen rapiden Anstieg an undokumentierten Ankünften zwischen 2014 und 2016, vornehmlich aus den Krisengebieten des nahen Ostens. Danach gingen die Ankünfte substanziell zurück und die Migrationsströme kamen zunehmend aus afrikanischen Ländern.
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2017 kamen bisher 161 000 Flüchtende über das Meer nach Europa, 114 600 davon landeten in Italien. Doch trotz dieses Rückgangs um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2016 waren es 345 831) kamen zwischen Januar und Juli noch immer fast 3000 Menschen auf hoher See ums Leben. Letzteres wohl vor allem Dank einer verfehlten Außenpolitik, die NGOs behindert und stattdessen Warlords und deren Milizen unterstützt …
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Der IOM-Bericht als PDF: https://publications.iom.int/…/four_decades_of_cross_medite…
Zusatzinformation
Was die Medien uns zeigen, sind Flüchtlinge aus Afrika, die die gefährliche Reise bis nach zum Beispiel Italien oder Griechenland geschafft haben. Was aber nicht gezeigt wird, sind die Orte, von wo aus die Menschen starten. Es gibt nicht nur in Libyen, Ägypten oder in der Türkei Menschenschmuggler, die auf Kosten der Flüchtlinge Kasse machen, sondern ein Ort ist Agadez. Agadez liegt im Zentrum des afrikanischen Staates Niger.
Afrikanische Migranten, die versuchen, nach Europa zu kommen, sterben in größerer Anzahl in der Saharawüste als die Tausenden, die im Mittelmeer ertrunken sind, das berichtet eine Migrations-Tracking-
Viele Flüchtlinge schaffen es nicht bis nach Libyen. Die meisten Flüchtlinge sind in Algerien gestrandet. Sie versuchten, über Marokko oder Libyen Europa zu erreichen. In Algerien angekommen, werden sie wie Sklaven behandelt. Es gibt viele Baustellen in Algerien. Während sie hier illegal arbeiten, werden sie in Bauruinen untergebracht. Nach Aussage der algerischen Polizei leben etwa 150 000 Flüchtlinge unter unmenschlichen Bedingungen in Algerien. Sie kommen vor allem aus Nigeria, aus dem Niger, aus Liberia, dem Kamerun, aus Mali und Guinea. Auch Frauen werden nicht verschont. Sie werden missbraucht und zur Prostitution gezwungen. Dazu unser Beitrag vom 20.Februar 2017: Algerien- zwischen Wirtschaft und Flüchtlingskrise – Deutschland schickt nicht nur Rüstungsgüter nach Algerien, sondern baut auch drittgrößte Moschee der Welt
Haben es dann die Flüchtlinge bis nach Libyen geschafft, erwartet sie ein weiteres Schicksal. Werden Flüchtlinge und Migranten auf See gerettet, bei Hausdurchsuchungen und Identitätskontrollen entdeckt, landen sie im Gefängnis. Dort erwarten sie Folter und andere Misshandlungen. Wir haben bereits mehrfach über die Gräueltaten berichtet, zuletzt am 08. November 2017: Unmenschlich, brutal und bestialisch – EU finanziert Libyen mit über 120 MIO Euro – wo Menschen durch Misshandlungen sterben!
Die EU zerstört mit ihrer Politik den ganzen afrikanischen Kontinent! Doch nicht nur mit Rüstungsgütern, sondern auch mit anderen „Geschenken“, die Afrika in die Armut treiben. Lesen Sie hier: Nordafrika versinkt im Krieg
Mediterranean crossing still world’s deadliest for migrants – UN report
24 November 2017(un.org) – Crossing the Mediterranean to Europe is “by far the world’s deadliest” journey for migrants, with at least 33,761 reported to have died or gone missing between 2000 and 2017, a United Nations report finds.
The report, released Friday from the International Organization for Migration (IOM), notes the highest number of fatalities, at 5,096, was recorded in 2016, when the short and relatively less dangerous route from Turkey to Greece was shut, following the European Union-Turkey deal.
“Shutting the shorter and less dangerous routes can open longer and more dangerous routes, thus increasing the likelihood of dying at sea,” said Professor Philippe Fargues of the European University Institute, who authored the report, Four Decades of Cross-Mediterranean Undocumented Migration to Europe.
The report reviews available evidence on trans-Mediterranean irregular migration to Europe along various routes going back to the 1970s, particularly on the magnitude of the flows, the evolution of sea routes to Southern Europe, the characteristics of migrants, the extent to which one can separate between economic and forced movements, and mortality during the sea journey.
More than 2.5 million migrants have crossed the Mediterranean in an unauthorized fashion since the 1970s.
Irregular sea journeys started rising in those years in response to the introduction, by Western States grappling with rising levels of unemployment during the 1973 oil crisis, of visa requirements for people who until then had been exempted – most of them temporary labour migrants from North Africa and Turkey.
These policies encouraged those who were already in Europe to stay, increased irregular migration of family members to join their relatives in Europe and gave way to the smuggling business, the report states.
The report also Highlights differences between the modern pattern of migration from Africa to Italy, mostly via Libya, and that from the Middle East to Greece via Turkey.
Arrivals to Italy from North Africa largely originate across sub-Saharan Africa in response to deep migratory pressures – population growth coupled with limited livelihood opportunities, high unemployment and poor governance and political and economic instability.
Arrivals to Greece from Turkey since 2009 have been primarily of nationals from origin States affected by conflict and political instability, such as Iraq, Afghanistan and Syria.
Noting the limitations of available data on irregular migration, the report says the numbers of deaths at sea may grossly underestimate the real number of people who die or go missing while crossing the Mediterranean, as they are based on numbers of bodies found and survivors’ testimonies.
Robert Manoutschehri aus Österreich für die Netzfrauen
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