America’s Poor Kids – USA hat die höchste Kinderarmutsquote – Die meisten Super-Milliardäre kommen aus den USA

Das Vermögen des Amazon-Gründers Jeff Bezos hat die 100 Milliarden Dollar erreicht und Bill Gates an der Spitze der Milliardärs-Rangliste abgelöst. Bill Gates kommt auf ein Vermögen von 89,1 Milliarden Dollar. Warren Buffets Vermögen beträgt 78,7 Milliarden Dollar und Mark Zuckerberg kann ein Vermögen von 73 Milliarden Dollar verbuchen. Von den 25 Superreichen kommen allein 15 aus den USA.

Und während auch die Rüstungsausgaben in den USA weiterhin steigen, im Jahr 2016 beliefen sich die Militärausgaben der USA auf rund 611 Milliarden US-Dollar, ist die Kinderarmutsquoste die höchste der Welt.

Auf dem Höhepunkt der Rezession im Jahr 2012 lebte fast jedes vierte amerikanische Kind in Armut. Heute sind es immer noch etwa 15 Millionen Kinder. Bedeutet: Während die Superreichen trotz der Rezession noch reicher wurden, blieben die Armen arm und mit ihnen die Kinder.

Sie mögen denken, dass nur, weil diese 15 Superreiche aus den USA und weil die Vereinigten Staaten eine reiche Nation ist, dass die Armen in diesem Land nur für amerikanische Verhältnisse arm sind. Aber die Kinderarmutsquote ist in den USA tatsächlich viel höher als in anderen entwickelten Ländern. Die Realitäten der Armut für amerikanische Kinder werden deutlich, wenn man die Fakten kennt.

Die Obdachlosigkeit in den Vereinigten Staaten nimmt inzwischen katastrophale Ausmaße an.

Bereits Anfang des Jahres haben wir über die Tragödien berichtet, die sich in den USA abspielen. New York hat den höchsten Stand an Obdachlosen seit der Finanzkrise 1929 und Los Angeles musste im September 2016 sogar auf Grund der immer mehr werdenden Obdachlosem den Notstand ausrufen. In ganz Kalifornien sind offiziell rund 115 000 Menschen obdachlos. Die genaue Zahl weiß niemand so genau. Obdachlose leben ohne irgendwelche Rechte. Sie fühlen sich von der Regierung alleingelassen. Oft sind sie hilflos Gewalttaten durch die Polizei ausgesetzt. Allein in den ersten 10 Tagen in 2017 sind bereits fünf Obdachlose auf Grund der Kälte auf Portlands Straßen gestorben. Siehe: Die Obdachlosigkeit in den Vereinigten Staaten nimmt inzwischen katastrophale Ausmaße an – Newborn baby found frozen in homeless mother’s arms

Fakten – die Kinderarmutsquote ist in den USA tatsächlich viel höher als in anderen entwickelten Ländern.

  • Die föderale „Armutsgrenze“ im Jahr 2014 für eine vierköpfige Familie (2 Erwachsene + 2 Kinder unter 17 Jahren) liegt bei 24.000 $. Aber Sozialforscher sagen, es würde ein doppelt so hohes Einkommen erfordern, um eine finanzielle Grundsicherung zu erreichen. – US Census Bureau
  • 1 von 5 Kindern lebt in Armut, verglichen mit 1 von 8 Erwachsenen. Das sind 15,5 Millionen verarmte Kinder in den USA – US Census Bureau
  • Kinder in den USA erleben höhere Armutsraten als Kinder in den meisten anderen entwickelten Nationen. Nur Griechenland, Mexiko, Israel und die Türkei haben höhere Kinderarmutsraten als die USA – Organisation for Economic Co-operation and Development
  • Fast 40% der amerikanischen Kinder verbringen mindestens 1 Jahr in Armut, bevor sie 18 werden. – Urban Institute
  • Zwischen 2012 und 2014 fielen die Ausgaben des Bundes für die Bildung, Ernährung, soziale Dienste und frühkindliche Bildung und Betreuung der Kinder. Die Regierung gibt nur 10% des nationalen Budgets für Kinder aus – ein Bruchteil dessen, was andere Industrieländer ausgeben. – Urban Institute,  Child Trends
  • Arme Kinder haben eher Hunger. Ernährungsunsicherheit hat eine lebenslange Wirkung: niedrigere Lese- und Mathematikleistungen, mehr körperliche und geistige Gesundheitsprobleme, mehr emotionale und verhaltensbezogene Probleme und eine größere Chance auf Fettleibigkeit. – Feeding America
  • 24 Bundesstaaten und der District of Columbia haben Armutsraten höher als der nationale Durchschnitt von 14,8%. Die Mehrheit der Armen leben im Süden. – Center for American Progress
  • Quelle children.org

Seras Geschichte: Eine Kindheit in Armut in San Francisco

Man sagt von San Francisco, dass sie die schönste Stadt der Welt sei. Erst dieses Jahr feierte San Francisco 50 Jahre Flower-Power. Wer nach San Francisco reist und dann auch noch ein Hippie ist, der besucht Hippie Hill. Doch anstatt Hippies gibt es hier Obdachlose, die hier aber nicht erwünscht sind. San Francisco möchte sich von der schönsten Seite zeigen. Wurde die einstige Flower-Power -Stadt doch durch Silicon Valley bekannt, wo ein Teil der Milliardäre zu ihrem Reichtum kamen. Google, Facebook & Co. machten den Anfang, viele weitere folgten. 

Blick vom Hippie Hill

Was geblieben ist, ist der Song von „If you’re going to San Francisco“ von Scott McKenzie und die Erinnerung daran, dass im Sommer 1967 Hundertausende junger Menschen auf der Suche nach Frieden nach San Francisco zogen. Auch mein sehnlichster Wunsch war es, einmal nach San Francisco zu kommen. Doch was ich antraf, waren nicht Hippies, ok, vielleicht auf dem Souvenir Market, denn mit den Hippies werden immer noch gerne Geschäfte gemacht, sondern Obdachlose. In meinem Leben habe ich noch nie so viele Obdachlose gesehen wie dort. Spätestens nachdem die Touristen die Westküstenstadt abends verlassen hatten, sah man sie. Überall auf der Straße, wo sich auch Pier 39 befindet, saßen Menschen, die hungerten.

Einer der vielen Obdachlosen in SF

Dass Obdachlose mit Nahrung zu versorgen strafbar ist , wussten wir bei unserer Reise in den USA damals nicht. Da bereits um 21 Uhr alle Restaurants geschlossen und nur noch die Souvenir Shops auf hatten, blieb uns nichts anderes übrig, als bei dem sehr verdreckten McDonald’s Kaffee und Burger zu kaufen und diese an die Obdachlosen zu verteilen. Doch das ging nicht lange gut, denn die Polizei kam auf uns zu und warnte uns, dies sofort zu unterlassen.

Wir wollten uns nicht mit der Polizei anlegen und so gingen wir enttäuscht und niedergeschlagen ins Hotel, wo man uns netterweise noch 2 belegte Brote brachte. So viel hatten wir vorher noch nie für 2 Brote bezahlt. Wer also irgendwann einmal nach SF reist, sollte auch mal hinter die Fassaden schauen und nicht nur zu den Orten gehen, die speziell für die vielen Touristen ausgestattet wurden. 

Hier ein paar Eindrücke aus San Francisco:

Seras Geschichte aus San Francisco ist nur eine derer von vielen Millionen Kindern, die in den USA in Armut leben.

San Francisco ist der teuerste Wohnort in Amerika, aber dies hält die 400 000 Menschen, die jedes Jahr in die Bay Area kommen, nicht davon ab, sich dort ein neues Heim und ein neues Leben zu suchen

Die elfjährige Sera, ihre Schwester und ihre Mutter zogen 2009 nach San Francisco. Als aber die Wirtschaftskrise ausbrach, verlor die Mutter ihre Arbeit und die Familie lebt nun von ihren monatlichen 600 $ Arbeitslosenunterstützung.

Sie lebten fünf Monate in einem Asyl und mehr als ein Jahr in einem Übergangsheim und sind nun in ein Ein-Raum-Sozial-Apartment in den Stadtteil Tenderloin gezogen – eine Umgebung, geprägt durch Drogen und Gewalt. Sie warten inzwischen darauf, eine Sozialwohnung zu bekommen. Aber bei nur einer nicht bezahlten Miete droht ihnen die Rückkehr ins Asyl.

Armut in den USA – 19,4 Millionen Amerikaner leben in extremer Armut. Das bedeutet, dass das Einkommen der Familie weniger als die Hälfte der Armutsgrenze beträgt, oder etwa 10 000 Dollar pro Jahr für eine vierköpfige Familie. Sie repräsentieren 6,1 Prozent aller Menschen und 45,1 Prozent die in Armut leben.

Auf unserer Reise durch die USA fuhren wir entlang der Pacific Coast Highway von  Los Angeles nach San Francisco. Bereits in LA waren wir geschockt, wie alles heruntergekommen war. Um einen Einblick in die Situation des Landes zu bekommen, verließen wir immer wieder die Highway, denn dann sieht man sie, Amerikas Wohnwagendörfer.  Die Bilder dieser Wohnwagendörfer begleiteten uns durch viele Bundesstaaten, von LA über San Francisco, von Elko im Bundesstaat Nevada nach Salt Lake City im Bundesstaat Utah, von Great Canyon im Bundesstaat Arizonas über Las Vegas schließlich wieder nach LA. 

Und während sich die Superreichen in den USA lieber in den Hügeln „verkriechen“ …

leben viele Arme in sogenannten Wohnwagendörfern !

2015 lebten 43,1 Millionen Menschen in Armut. 19,4 Millionen Amerikaner leben in extremer Armut.

  • Im Jahr 2014 betrug die offizielle US-Armutsgrenze für eine vierköpfige Familie 24.008 Dollar. (Siehe Census Bureau „Poverty Thresholds“.) Bei einer 40-Stunden-Woche würde eine 4-köpfige Familie mit einem Mindestlohnverdiener (52 Wochen im Jahr, normalerweise ohne bezahlten Urlaub) 15 080 Dollar verdienen, was nur 62 Prozent der Armutsgrenze entspricht.

Kaylies Familie kann sich keinen Kühlschrank leisten. Johnny träumt davon, Mahlzeiten irgendwo anders als in einem Obdachlosenheim zu essen. Hier ist ein Einblick, der den Hunger in Amerika zeigt, und zwar erklärt von drei Kindern, die in „food-unsecure“ Häusern leben:

Laut einer Studie waren etwa fünf Prozent der Erwachsenen, die als Kinder nie arm waren, im Alter von 20 bis 25 Jahren arm. Wenn sie als Kind von einem bis zu sieben Jahren arm waren, stieg diese Zahl auf etwa 13 Prozent. Für diejenigen, die als Kinder 8 bis 14 Jahre in Armut lebten, waren 46 Prozent im Alter von 20 Jahren arm und 40 Prozent waren im Alter von 25 Jahren arm.

Und wie auch hier in Europa: ARMUT GEFÄHRDET DIE GEISTIGE ENTWICKLUNG VON KINDERN

Frontline zeigte am 22 November 2017, die mit dem Emmy Awards nominierte Dokumentation America’s Poor Kids.

Die Wirtschaft nähert sich der Vollbeschäftigung. Die Börse ist auf Rekordhochs und trotzdem leben in den USA 15 Millionen Kinder in Armut. USA Superreiche regieren die USA und so werden die Reichen reicher und die Armen ärmer. Laut PwC und UBS beträgt das Vermögen der US-Milliardäre 2,8 Billionen US-Dollar und doch haben die USA die weltweit größte Kinderarmutsquote, nur Griechenland, Mexiko, Israel und die Türkei haben höhere Kinderarmutsquoten als die USA. 

Fotos- Doro Schreier

Netzfrau Ulla Rissmann-Telle (Übersetzung) und Doro Schreier (Text und Recherche)

Die Obdachlosigkeit in den Vereinigten Staaten nimmt inzwischen katastrophale Ausmaße an – Newborn baby found frozen in homeless mother’s arms

Der Krieg der Reichen gegen die Armen ist in vollem Gange

Wirtschaftswissenschaftler an den Senat: „Das US-Haushaltsdefizit ist schlimmer als das in Griechenland“- Economista al Senado: “El déficit presupuestario de EE.UU. es peor que el de Grecia”

Arm trotz Arbeit – Wenn der Lohn nicht mehr zum Leben reicht

Blackstone und BlackRock – Stephen A. Schwarzman und Larry Fink – eine „mächtige“Männerfreundschaft besonderer Art und die Arabische Liga

FALSCHE ERNÄHRUNG: ARMUT GEFÄHRDET GEISTIGE ENTWICKLUNG VON KINDERN

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