Gibt es einen Zusammenhang mit den gefälschten Dokumenten hinsichtlich der Qualität? Bereits am 04. Januar 2017 gab David Emond von Areva bekannt, dass 6000 Dokumente mit etwa 2,4 Mio. Seiten geprüft werden, beginnend aus den Jahren 1965. Noch bis Ende 2017 wird die Überprüfung dauern. Jetzt sollen von einer sogenannten Produktionspanne betroffene Brennstäbe von dem französischen Hersteller Areva in mehreren Kraftwerken, auch in Deutschland, der Schweiz und Frankreich verwendet worden sein.
Die Pariser Staatsanwaltschaft eröffnete im Dezember 2016 eine Untersuchung in Le Creusot bei Areva SA. Der Strafbestand: Gefährdung von Leben durch Fälschung von Dokumenten. Areva gab daraufhin bekannt, dass sie mit der Staatsanwaltschaft kooperieren wird. Laut Staatsanwaltschaft sind Tausende Dokumente aus dem Jahr 1965 betroffen. Aufzeichnungen zeigen, dass es allein in dem Zeitraum von 2011 bis 2014 mehr als 40 negative Ereignisse jedes Jahr auf Grund mangelnder Qualität gegeben hat, ohne dass Creusot Forge eine umfassende Ursachenanalyse gemacht hat.
- Die französische Atombehörde ASN teilte mit, Areva habe ihr von nachprüfbaren Unregelmäßigkeiten bei ungefähr 400 Komponenten berichtet, die seit 1965 in Le Creusot hergestellt worden sind. David Lochbaum, Experte für Atomenergie der „Union of Concerned Scientists“ (Vereinigung besorgter Wissenschaftler), sagt, die Angelegenheiten in Le Creusot würden „das Vertrauen in die Materie und die behauptete Sicherheit zerstören“, weil sowohl die NRC als auch die Atomkraftwerke der USA ihre Arbeit von Verkäufern zertifizieren ließen. Siehe: ZEITBOMBE DER FRANZÖSISCHEN ATOMINDUSTRIE – weltweit hunderte AKWs betroffen – USA ermitteln und Medien schweigen!
EU erlaubt Staatshilfen für französischen Atomkonzern Areva
Hinzu kommt, dass der Nuklearriese auch noch finanziell gerettet werden muss. Schon 2016 forderte der finanziell angeschlagene Konzern von der französischen Regierung eine Gesamtlösung zur Rettung. Gerettet werden sollte der Konzern von dem staatlichen Versorger EDF. Der angeschlagene französische Atomkonzern Areva darf Staatshilfen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro erhalten. EU-Wettbewerbshüter kamen am Dienstag, dem 10. Januar 2017 zu dem Schluss, dass die von der Regierung in Paris geplante Unterstützung mit europäischen Vorschriften im Einklang steht. Voraussetzung sei jedoch, dass Areva wie angekündigt sein Kernreaktor-Geschäft verkaufe, hieß es in einer Mitteilung.
Milliarden Euro Steuergelder für einen Konzern, bei dem der Staatsanwalt ermittelt?
Und dann im Mai 2017 ! Die EU-Kommission erteilte die Genehmigung zur Übernahme des Reaktorgeschäftes der Areva durch den französischen Energieversorger EDF. Wettbewerbsrechtlich gebe es keine Bedenken, heißt es. Dass Frankreichs Atombranche von einem Skandal erschüttert wird, darüber berichtete in den europäischen Medien niemand, denn wir Netzfrauen berichteten bereits im Januar 2017 in unserem Beitrag ZEITBOMBE DER FRANZÖSISCHEN ATOMINDUSTRIE – weltweit hunderte AKWs betroffen – USA ermitteln und Medien schweigen!.– dass bei dem französischen Hersteller von Atomanlagen Areva geschlampt worden sein soll. Die betroffenen Komponenten wurden weltweit in AKWs eingesetzt.
Und wegen Arevas Erwerb von Uran aus dem Niger stürmten etwa 50 Polizeibeamte am 29. November 2017 die Büros von Areva als Teil der Ermittlungen wegen Vorwürfen der Korruption.
Gibt es einen Zusammenhang mit den Fällen in den USA und den gefälschten Dokumenten, wegen dem ermittelt wird?
- Bereits im Januar 2017 veröffentlichte die Regulierungskommission für Atomkraftwerke der USA (NRC) einen Brief, aus dem hervorgeht, dass 17 der Atomkraftwerke des Landes Teile aus der Schmiede Areva SA in Le Creusot, Frankreich, bezogen haben. Gegen diese Firma wird ermittelt, weil sie angeblich Dokumente hinsichtlich der Qualität dieser Teile gefälscht hat.
- Bereits am 04. Januar 2017 gab David Emond von Areva bekannt, dass 6000 Dokumente mit etwa 2,4 Mio. Seiten geprüft werden, beginnend aus den Jahren 1965. Noch bis Ende 2017 wird die Überprüfung dauern.
Kommt es in Kernkraftwerken zu Pannen, erfahren die Betroffenen, die in unmittelbarer Nähe wohnen, meist erst durch Zufall, von den Ereignissen. Denn auch erst am 21. November 2017 berichteten wir: Erhöhte Radioaktivität: Verstrahlte russischer „Leuchtturm“ Europa?
Mängel an Brennstäben
Doch ebenfalls am 21. November 2017 meldeten gleich mehrere AKWs mangelhafte Brennelemente. Den Anfang machte AKW Leibstadt in der Schweiz und muss den Betrieb sogar vorerst einstellen. Weitere acht der insgesamt 648 Brennelemente im Reaktorkern weisen dieselben Mängel auf. Es entstand ein Millionenschaden. Auch das Kernkraftwerk im bayrischen Gundremmingen ist betroffen, wie ein Sprecher des RWE-Konzerns (RWE) am Dienstag, den 21.November erklärte, haben die Brennelemente „Spezifikationsabweichungen“. Ein Defekt sei an den Brennstäben allerdings nicht festgestellt worden. Eine Gefährdung durch die Brennelemente schließt RWE aus.
Siehe auch: Abschalten sofort! Nach menschlichem Fehlverhalten im AKW Gundremmingen nun Leckage im AKW Emsland
Ebenfalls am 21 November 2017 meldete auch das Handelsblatt:
„Beim französischen Energiekonzern EDF sind mehrere Brennstäbe in Kernkraftwerken unzureichend kontrolliert worden. Zulieferer Areva habe EDF darüber informiert, dass es bei 14 Brennstäben Mängel bei der Qualitätskontrolle gegeben habe, teilte der weltweit größte Atomkraftwerks-Betreiber mit. Areva könne nicht nachweisen, dass Kontrollen zur Dichtigkeit ordnungsgemäß ausgeführt worden seien. Drei der Brennstäbe seien in den französischen Reaktoren Golfech 2, Flamanville 1 und Cattenom 3 eingesetzt worden. Die übrigen seien nicht eingebaut worden. Die mangelnde Kontrolle habe keinen Einfluss auf den Betrieb.“
Während also das AKW Leibstadt in der Schweiz den Betrieb vorerst einstellt, machen die anderen Atomkraftwerke weiter?
Nach dem Gau in Fukushima gingen in Deutschland Hunderttausende auf die Straße, um gegen Atomkraft zu protestieren. Während bei uns der Protest „eingeschlafen“ ist, wird in den USA weiter protestiert. Die Atomgegnerin Erica Gray informiert uns, wenn es zu irgendwelchen Störungen in AKWs in den USA kommt. Denn in den USA schauen Atomgegner auch gebannt nach New York, denn es ist durchaus möglich, dass New York das neue Fukushima wird.
Aus Sorge wegen erhöhter Konzentration radioaktiver Stoffe im Grundwasser nahe New York sowie wegen anderer Gefahren soll das Atomkraftwerk Indian Point schließen. Der Betreiber habe sich verpflichtet, die beiden noch genutzten Blöcke bis April 2021 herunterzufahren, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Montag, dem 09. 01. 17. Das AKW gefährdet Cuomo zufolge die Sicherheit von 20 Millionen Bewohnern sowie die Umwelt. Siehe: Sie fliegen uns noch um die Ohren – Vermehrt Störfälle in maroden Atomkraftwerken
Erst im Mai 2017 hatte die EU-Kommission die Genehmigung zur Übernahme des Reaktorgeschäftes der Areva durch den französischen Energieversorger EDF erteilt. Wettbewerbsrechtlich gebe es keine Bedenken, heißt es.
Die überwiegend staatliche EDF betreibt sämtliche französischen Atomkraftwerke und ist damit Europas größter AKW-Konzern. Die ebenfalls staatliche Areva arbeitete früher mit der deutschen Siemens im Reaktorbau zusammen. Die Tochter New NP ist spezialisiert auf Bau und Ausstattung von Reaktoren. Die Übernahme von 51 bis 75 Prozent des Kapitals durch EDF ist Teil eines Sanierungsplans für die Areva-Gruppe. Quelle Börse-Online
Man bedenke: Trotz Pleiten, Pech und Pannen bauen die Britten weiter an Hinkley Point!
Das umstrittene britische Atomkraftwerk wird gebaut. Parallel zu den drei neuen Unternehmen, die China General Nuclear Power Corporation aus diesem Grund gründete, betreibt die CGN gemeinsam mit der französischen EDF die GNS (General Nuclear Services), die an einer Reihe von Atomkraftprojekten im Vereinigten Königreich mitarbeitet, u. a. an Hinkley Point C und Bradwell in Essex. Siehe: Mehr Infos: Die spinnen, die Briten! Schon jetzt Pleiten, Pech & Pannen – Weshalb Hinkley Point ein Reinfall ist! – Three new Chinese nuclear companies in UK – Hinkley Point would be ‚monumental disaster‘
Der französische Staatskonzern AREVA betreibt den Uranbergbau bereits seit über 40 Jahren in der ehemaligen Kolonie Niger. Dabei werden große Umwelt- und Gesundheitsprobleme erzeugt.
Aus dem Wüstenstaat am südlichen Rand der Sahelzone bezieht AREVA rund 40 Prozent des für den Betrieb der 58 Atomkraftwerke in Frankreich erforderlichen Urans.
Siehe auch: Klimavertrag ein Betrug? Industriestaaten verseuchen nun Afrika mit Kohle – und Atomkraftwerken
Französische Polizei stürmt Büro eines Atomkraftwerkentwicklers in Paris
The Times: Das Hauptquartier des staatseigenen Unternehmens, das Großbritanniens neue Atomkraftwerke entwarf, wurde gestern durch die Polizei gestürmt.
Etwa 50 Polizeibeamte durchsuchten die Büros von Areva, der Atombaufirma, als Teil der Ermittlungen zu Vorwürfen der Korruption.
Die Ermittlungen waren angestoßen worden durch die französische Finanz-Strafverfolgungsbehörde anlässlich Arevas Erwerbs von Uran aus dem Niger im Wert von 318,8 Millionen $ im Jahr 2011. Das Uran wurde später an russische Händler weiterverkauft, die 82 Millionen Profit damit machten, und danach an eine libanesische Firma, die 17,6 Millionen verbuchen konnte, dies laut Berichten französischer Medien.
Ein Sprecher von Areva erklärte diese Deals für gesetzeskonform. Sie seien Teil von Verhandlungen mit einem nicht genannten Kunden gewesen zwecks Bau eines Atomreaktors. Schlussendlich wurde dieser Reaktor nie gebaut.
Ein Sprecher der nigerischen Regierung erklärte Le Monde, dass sie 800 000 $ bekommen und das Geld für den Kauf von Autor für Bodyguards des Präsidenten verwendet hätte. Areva entwarf die beiden Reaktoren, die in Hinkley Point von EDF gebaut wurden, dem staatseigenen französischen Energieversorgungs-Unternehmen. Areva steht bereits im Zusammenhang mit Niger unter Beobachtung. [Bereits] 2014 wurde eine Ermittlung eingeleitet wegen des Vorwurfes, dass die Firma zu viel an Uramin gezahlt habe. Uramin ist ein kanadisches Bergbauunternehmen, dessen wichtigste Uranvorkommen sich in Niger befanden. Anne Lauvergnon, frühere Geschäftsführerin von Areva, leugnet [jegliches] Fehlverhalten [seitens der Firma]. Ariva bestätigte, dass ihre Büros außerhalb von Paris durchsucht worden seien, und sagte, sie würden gegenüber Polizei und Verfolgungsbehörden kooperativ verhalten.
Atomkraftwerke sind tickende Zeitbomben! Nicht nur Erdbeben wie bei Fukushima lassen diese Bomben hochgehen. Viele AKWs sind marode und haben ihre Lebensdauer von 40 Jahren längst überschritten und jetzt kommen noch Bauteile hinzu, von denen man nicht mal weiß, ob diese zu einer Gefahr werden können.
French police raid nuclear developer’s office in Paris
Adam Sage, Paris November 29 2017 The Times
The headquarters of the French state-owned company that designed Britain’s new nuclear reactors was raided by police yesterday.
About 50 officers searched the offices of Areva, the nuclear engineering group, as part of a preliminary inquiry into corruption allegations.
The inquiry was launched by the French national financial prosecution service into Areva’s purchase in 2011 of uranium from Niger worth $319.8 million. The uranium was sold later to Russian traders who made an $82 million profit and then to a Lebanese company that made $17.6 million, according to French media reports.
A spokesman for Areva said that the deals had been lawful and were part of negotiations with an unspecified customer to build a nuclear reactor. In the end the reactor was never built.
A spokesman for Niger’s government told Le Monde that it had made about $800,000 from the transactions and had used the money to buy cars for presidential bodyguards.
Areva, which designed the two reactors being built at Hinkley Point by EDF, the state-owned French energy provider, is already under investigation in connection with Niger. An inquiry was opened in 2014 into allegations that it overpaid Uramin, a Canadian mining group, whose main uranium mines were in Niger. Anne Lauvergeon, Areva’s former chief executive, denies wrongdoing. Areva confirmed that its offices outside Paris had been raided and said that it was co-operating with police and prosecutors.
Netzfrauen Ursula Rissmann-Telle und Doro Schreier
Atomic Africa – Industriestaaten verseuchen nun Afrika mit Kohle- und Atomkraftwerken
Erhöhte Radioaktivität im ältesten Atomkomplex Europas
Atomkurs statt Energiewende? EU-Kommission will 69 neue Atomkraftwerke für Europa- Nicht mit uns!