Während die Veranstalter von Tokyo 2020 die Ängste vor Nahrungsmitteln aus den Regionen, die durch die Tsunami-Katastrophe 2011 und der anschließenden Kernschmelze stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, zerstreuen wollen und bei dem dreitägigen Besuch des Internationalen Olympischen Komitees in der nächsten Woche bei einem Abendessen Nahrungsmittel aus den von der Katastrophe betroffenen Regionen anbieten, kommt eine Hiobsbotschaft aus Hawaii. Eine neue Studie zeigt: Fallout von über einer Milliarde Becquerel von Cäsium-137 aus Fukushima auf Hawaii.
Die nordjapanischen Gebiete Fukushima, Miyagi und Iwate wurden im Jahr 2011 durch einen Tsunami verwüstet und der daraus resultierende Reaktorunfall von Fukushima Daiichi kontaminierte große Landstriche sowie das Wasser der Regionen. Lebensmittel aus diesen Regionen waren bis vor kurzem in vielen Ländern mit Importverboten belegt.
Heute, mehr als sechs Jahre nach der Katastrophe, haben laut sumikai.co, 25 Länder das Verbot vollständig aufgehoben. Vor wenigen Tagen hat die Europäische Union nach längeren Diskussionen die Vorschriften weiter gelockert und ihre Sicherheitsanforderungen für Reis aus Fukushima abgeschafft, obwohl im September 2017 das EU-Parlament sich gegen Lockerung für Lebensmittelimporte aus Fukushima ausgesprochen hatte
Als Grund nannten die Abgeordneten, dass die Maßnahmen zum Schutz der Bürger bzw. Verbraucher nicht ausreichend dargestellt wurden und schwer zu überprüfen seien. Eine falsche Annahme könnte zu einer erhöhten Einfuhr radioaktiver Lebensmittel führen, so sumikai.com
Wir hatten bereits in unserem Beitrag: Freihandelsabkommen mit Japan! Essen Sie unbewusst Produkte aus Fukushima? EU erwägt, Importbeschränkungen aus Fukushima zu lockern – EU to lift import curbs on rice from Fukushima, more deals likely – darüber berichtet.
Die Organisatoren der Olympischen Spiele in Tokyo 2020 waren seit der Entscheidung, dass die Spiele in Japan stattfinden, immer daran interessiert, die von der Katastrophe betroffenen Gebiete in die Vorbereitung der Spiele miteinzubeziehen. Siehe Entsetzlich – Olympische Spiele in Fukushima? Strahlung des Kernreaktors so zerstörerisch, dass noch nicht mal Roboter sie aushalten können – Anger as Fukushima to host Olympic events during Tokyo 2020 Games – ‚Unimaginable‘ Nuclear Reactor Radiation So Destructive, Not Even Robots Can Survive
Schon bei der Nominierung war klar, dass man die von der Katastrophe schwer angeschlagenen Regionen mit in die Spiele einbeziehen wollte. © IOC via olympic.org
Während des dreitägigen Besuchs des Internationalen Olympischen Komitees in der nächsten Woche planen die Organisatoren, bei einem Abendessen Nahrungsmittel aus den von der Katastrophe betroffenen Regionen anzubieten. Außerdem werden die Gouverneure dieser drei Präfekturen ebenfalls zum Essen erscheinen, heißt es von offizieller Seite. Die Regionen sind berühmt für Reis, Schweinefleisch, Makrelen und Äpfel. Genaue Details wollte man zur endgültigen Speisekarte aber noch nicht preisgeben. Quelle sumikai.com
Neue Studie: Fallout von über einer Milliarde Becquerel von Cäsium-137 aus Fukushima auf Hawaii
Bereits mehrfach haben wir darüber berichtet, dass Radioaktivität von Fukushima auch in den USA und Kanada festgestellt wurde: Radioaktivität von Fukushima in Lachsen von USA und Kanada festgestellt – It’s Finally Here: Radioactive Plume From Fukushima Makes Landfall on America’s West Coast.
Bereits 2014 hieß es: Fukushima: Radioaktivität in Kanada nachgewiesen – Fukushima radiation nearing West Coast
Eine neue Studie von der Universität von Hawaii macht deutlich, wie schlimm Hawaii von den Auswirkungen von Fukushima betroffen ist.
Universität von Hawaii, Manoa, 31. Oktober 2017
Fallout von Cäsium-137 aus Fukushima auf hawaiischen Böden… Diese Studie bewertete die Höhe des Eintrags von Cäsium-137 in Böden, der durch Fallout entstand, auf Grund von Messungen von 2015 bis 2016… Messbare Mengen von aus Fukushima stammendem Cäsium-134 rangierten von 30 bis 630 Becquerel und solche von Cäsium-137 von 20 bis 2200 Becquerel pro Quadratmeter… Diese Untersuchung bestätigte und bezifferte die Größe des messbaren Fallouts aus Fukushima im Bundesstaat Hawaii als höher als Vorhersagen auf Grund von Modellen und von Beobachtungen auf dem amerikanischen Festland…
Man hatte erwartet, dass die Hawaii-Inseln nur einen minimalen Fallout aus Fukushima unterhalb von 10 Becquerel pro m2 abbekommen würden… [Hingegen] sind die Konzentrationen von Cäsium im Boden größer als vorhergesagt – basierend auf modellgestützten Vorhersagen hinsichtlich der Verteilung in der Atmosphäre über dem Pazifik…
Die bezifferten Höchstwerte von Cäsium-134-Fallout auf den Hawaii-Inseln und O’ahu eingegrenzt auf Niederschläge und Daten aus Gegenden mit einem Überschirmungsgrad von weniger als 70 % wurden gesammelt durch lineare Interpolation aus allen ausgewerteten Cäsium-Konzentrationen in Böden. Sie beinhalten Cäsium-134-Fallout von 60 bis 1000 Bq/m2 [Nach dieser Studie war „der Fallout aus Fukushima im Verhältnis Cäsium-134 zu Cäsium-137 1:1“ – deshalb betrug der Fallout von Cäsium-137 aus Fukushima ebenfalls 60 bis 100 Bq/m2. Damit beträt der gesamte Cäsium-Fallout 120 bis 2000 Bq/m2. Man vergleiche dies mit der vorhergehenden Aussage der Studie, dass die „Hawaii-Inseln nur einen minimalen Fallout aus Fukushima unterhalb von 10 Becquerel pro m2 abbekommen würden“]…
Auf Grund der sonst üblichen Werte und unter Einbeziehung der Niederschläge oberhalb von 200 mm haben wir errechnet, dass die Hawaii-Inseln zwischen dem 19. März und dem 4. April 2011 1.50 x 10^12 Bq [1,5 Mrd. Bq] an Cäsium-134 und -137 abbekamen, wobei jeder der beiden isotope einen Anteil von 50 % hat…
Atmosphärische Verteilungsmodelle hatten vorausgesagt, dass der größere Teil der [radioaktiven] Wolke weiter nördlich über die Inselgruppe der Aleuten ziehen würde, sie räumten jedoch ein, dass die Aerosol-Wolke aus Fukushima sich weiter südlich bewegt haben könnte. Unsere Messergebnisse von Cäsium sind im Vergleich zu den in Nordamerika vermuteten und gemessenen höher. Vorangegangene Untersuchungen, die basierend auf Nassabscheidungen ‚den Fallout in Nordamerika voraussagten, ermittelten bis zu 180 Bq/m2 in Alaska, 46 Bq/m2 in Kalifornien und 29 Bq/m2 in Washington…
Dies ist die erste Studie nach unserem Stand, die sich mit dem Fallout aus Fukushima auf den Inseln des Pazifiks befasst…
Studie: Fukushima-derived radiocesium fallout in Hawaiian soils
New Study: Over a Trillion becquerels of Fukushima radiocesium fell on Hawaii
dunrenard.wordpress.com: University of Hawai’i at Mānoa, Oct 31, 2017
Fukushima-derived radiocesium fallout in Hawaiian soils… This study estimated the magnitude of cesium deposition in soil, collected in 2015-2016, resulting from atmospheric fallout… Detectable, Fukushima-derived 134Cs inventories ranged from 30 to 630 Bq m-2 and 137Cs inventories ranged from 20 to 2200 Bq m-2… This research confirmed and quantified the presence of Fukushima-derived fallout in the state of Hawai’i in amounts higher than predicted by models and observed in the United States mainland…
The Hawaiian Islands were expected to get minimal, below 10 Bq m-2 or lower, of Fukushima-derived fallout…
Fukushima-derived soil radiocesium concentrations, were greater than anticipated based on model-predicted Pacific atmospheric dispersion rates…
Maximum estimated values of 134Cs fallout on the islands of Hawaii and O’ahu constrained by precipitation and data from sites with less than 70% canopy cover were obtained by linear interpolation of all measured soil cesium concentrations, resulting in 134Cs fallout ranging from < 60 to 1000 Bq m-2 [According to this study, “The Fukushima-derived fallout… 134Cs to 137Cs ratio was 1:1” — therefore 137Cs fallout from Fukushima was also 60 to 1000 Bq m-2, making the total radiocesium 120 to 2000 Bq m-2. Compare this to the study’s previous statement that “The Hawaiian Islands were expected to get minimal, below 10 Bq m-2 or lower, of Fukushima-derived fallout”]…
Using the conservative values and integrating over the whole area with rainfall above 200 mm, we estimate that the island of Hawaii received 1.50 x 10^12 Bq [1.5 Trillion Bq] of 134Cs and 137Cs, each isotope contributing 50%, between March 19 and April 4, 2011…
Atmospheric dispersion models predicted the majority of the plume to travel a more northern route over the Aleutian Islands… however, suggesting that the Fukushima-derived aerosol plume may have taken an alternative southern path. Our radiocesium fallout inventories are comparatively higher than those estimated and measured in North America. Previous research that used whole-water wet deposition to predict ‘its fallout in North America estimated up to 180 Bq m -2 in Alaska, 46 Bq m -2 in California, and 29 Bq m -2 in Washington State…
This is the first study to our knowledge studying Fukushima-derived fallout in the Pacific Islands…
Study : Fukushima-derived radiocesium fallout in Hawaiian soils
Karikatur Stuttmann
Netzfrauen Urusla Rissmann-Telle und Doro Schreier
Fukushima – 9 Millionen Säcke radioaktiver Müll, Olympia 2020 – ein „strahlendes“ Ergebnis!
