Was Palmöl anrichtet – vom Landraub bis hin zum Mord, von der Ausrottung vieler Tierarten und insbesondere der Orang Utans – haben wir mehrfach berichtet. Trotzdem schmieren sich Menschen Produkte mit Palmöl nicht nur aufs Brot, sondern auch auf die Haut.
Während Sie diesen Artikel lesen, im Internet surfen oder durch Facebook scrollen und einen Imbiss zu sich nehmen, werden allein in Indonesien 300 Fußballfelder an Wald gerodet, um für Palmöl-Plantagen Platz zu gewinnen.
Ungefähr 98 Prozent der 60.000 Tonnen Palmöl, die L’Oréal jedes Jahr kauft, kommen aus Malaysia und Indonesien.
Der weltweit führende Kosmetikhersteller L’Oréal eröffnete 2012 in Indonesien sein weltgrößtes Werk. In die Produktionsstätte nahe der Hauptstadt Jakarta sind rund 100 Millionen Euro investiert worden. Im neuen Werk in Jababeka werden Produkte für die Haut- und Haarpflege für die Massenmarken L’Oréal Paris und Garnier hergestellt. 21 % des weltweit geernteten Palmöls werden für Seifen und Kosmetika verwendet. So auch in Kosmetika von L’Oréal – und lange Anfahrtswege können nun gespart werden, denn man ist mitten in den Palmölfeldern.
Kaufen Sie Produkte von LOréal, freut sich Nestlé, denn seit dem Jahr 1974 ist Nestlé an L’Oréal beteiligt. Siehe: Kosmetikgiganten und ihre Tricks! Der schleichende Tod aus dem Badezimmer
Palmöl mag ein guter Ersatz in der Industrie sein, da es sich bei Raumtemperatur ohne Hydrierung nicht verändert. Aber es ist keine gesündere Alternative. Schon 2009 bewies eine Studie, dass Palmöl keine gute Alternative für Transfette ist, weil der Konsum von beiden ähnliche Reaktionen bewirkt, nämlich das Klumpen von LDL (=bösem) Cholesterin und einem Protein (Apolipo Protein B), das für seine Verteilung in der Blutbahn sorgt.
Die Lösung ist ganz einfach: Wo Palmöl drin ist, muss auch Palmöl draufstehen.
- In den vergangenen drei Jahren ist die Weltproduktion um zehn Prozent von 57 auf 63 Millionen Tonnen Palmöl gestiegen, in zehn Jahren hat sie sich verdoppelt.
- Durch die Zerstörung der indonesischen Regenwälder werden Tausende teils noch unentdeckte Tier- und Pflanzenarten dem Aussterben preisgegeben.
- In diesen Wäldern leben Millionen Ureinwohner, deren Menschenrechte durch diesen Raubbau an der Natur systematisch verletzt werden.
- Zu den immensen ökologischen Problemen kommen soziale Ungerechtigkeiten hinzu wie Menschenrechtsverletzungen, Brandrodungen von Urwäldern, Landnahmen, Zwangsräumungen, gewalttätige Auseinandersetzungen etc.
- Orang-Utans leben nur noch in den Regenwäldern auf Borneo und Sumatra und sind vom Aussterben bedroht
- Deutschland gilt als führender Biodiesel-Konsument in der EU. In keinem anderen Land wird öfter Biosprit getankt. Palmöl wird als Rohstoff für Biosprit verwendet. Das nahezu komplette 34 Prozent-Wachstum in der Zeitspanne zwischen 2010 und 2014 für EU-Biodiesel geht auf die Rechnung von importiertem Palmöl.
- Jedes zweite Produkt im Supermarkt enthält heute Palmöl. Es wird für Nahrungsmittel, Kosmetika, als Kraftstoff sowie in der chemischen Industrie verwendet.
- Siehe: Das schmierige Geschäft mit Palmöl mit Hilfe des WWF – Agrofinanz insolvent, Palmölproduzent IOI steht am Pranger – Wilmar in Kritik
Dazu hatten wir eine Petition veröffentlicht : Bundestag: Wo Palmöl drin ist, muss Palmöl draufstehen – auch bei Kosmetik! – Sie wurde mittlerweile geschlossen: 58.321 haben teilgenommen, dafür ein Dankeschön. Die EU entscheidet jetzt ob die Petition im Parlament diskutiert werden soll!
Palmöl befindet sich in einem Großteil aller Kosmetik-Produkte. Das muss aber nicht eindeutig auf der Verpackung deklariert werden. Stattdessen gibt es an die 100 chemische „Tarnnamen“ für Palmöl, die sich ein Verbraucher unmöglich merken kann. Für Verbraucher ist es deshalb fast unmöglich, bewusst auf das umwelt- und gesundheitsschädliche Palmöl zu verzichten.
Was ist die Lösung?
Die Lösung ist ganz einfach: Wo Palmöl drin ist, muss auch Palmöl draufstehen. Wir fordern deshalb ein Gesetz, das Hersteller dazu verpflichtet, Palmöl in Kosmetika auch als solches zu deklarieren. Das wäre fair und transparent und zudem existiert ein solches Gesetz für Lebensmittel schon seit 2014. Warum also nicht auch bei Kosmetika?
Wo Palmöl drin ist, muss Palmöl draufstehen – auch bei Kosmetik!
Fairness und Transparenz sind wichtig für Verbraucher und wir alle haben ein Recht zu erfahren, was in unseren Produkten steckt. Kein Hersteller in keiner Produktkategorie sollte über diesem Recht stehen.
Warum wollen Menschen auf Palmöl verzichten?
Wir setzen uns seit Jahren für den Schutz der Orang Utans ein und mittlerweile haben die Netzfrauen Lisa Natterer und Karin Hackl einen Verein in Österreich gegründet: „Mamat Orang Utan Hilfe“ Facebook: Mamat Orangutanhilfe
Der Verein unterstützt das Sintang Orang Utan Center von Willie Smits.
Dr. Willie Smits, geborener Holländer, mittlerweile jedoch seit Jahrzehnten in Indonesien und dort eingebürgert, setzt sich vor Ort unter vielem Anderen für den Erhalt des Regenwaldes und das Überleben der Orang Utans, der Schwarzschopfmakaken und anderer Tiere ein.
Seine Arbeit begann 1985 in der Wanariset-Forschungsstation in Ost-Kalimantan auf der Insel Borneo.
1991 gründete Dr. Smits die „BORNEO ORANGUTAN SURVIVAL FOUNDATION“ BOS, die weltweit größte Organisation zum Schutz der Orang Utans.
Das Sintang Orang Utan Centre, welches sich im südwestlichen Teil Borneos befindet, nimmt verwaiste oder kranke Tiere auf. Dort werden sie gesund gepflegt, möglicherweise re-sozialisiert und schließlich in einen geschützten Waldteil (Tembak) gebracht, wo sie ihre natürlichen Sinne und Fähigkeiten wieder erlernen sollen. Das Klettern oder wie man sich einen Schlafplatz für die kommende Nacht baut, haben die meisten „Bewohner“ von Sintang nicht erlernt, weil sie ihren Müttern gestohlen wurden, oder eben verwaist waren. Helfen sie mit, dieses Projekt zu unterstützen. Immer wieder werden Tiere aufgenommen. Manchmal gibt es zu wenige Käfige, und Geld wird benötigt, um das Material für neue Gehege zu kaufen. Mehr dazu HIER
Und eine grausamer Bericht, was mit Orang Utans geschieht, die nicht gerettet werden konnten: Grausam! Orang-Utan-Bordelle in Indonesien
Wie inzwischen immer mehr Verbrauchern bekannt ist, hat Palmöl eine Unmenge an negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Von der Regenwaldzerstörung in Südostasien bis hin zu Gesundheitsbedenken europäischer Behörden gibt es viele gute Gründe, auf Palmöl zu verzichten.
Nach Indien ist die EU der zweitgrößte Palmölabnehmer Indonesiens, gefolgt von China auf Platz drei.
In Indonesien gibt es etwa 11,7 Millionen Hektar Ölpalmplantagen in verschiedenen Regionen.
- Bereits die Arbeitsbedingungen auf den Ölpalmplantagen sind durch Verstöße gegen nationales und internationales Recht und freiwillige Initiativen wie RSPO geprägt. Studien in Indonesien weisen auf Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Lohnsklaverei auf Ölpalmplantagen hin. Siehe EU-Parlament plant Verbot von Palmöl in Biodiesel – Malaysia und Indonesien kündigen Strafmaßnahmen gegen Länder an, die Palmöl boykottieren wollen –
- Ende Januar 2018 gab Indonesien noch einmal bekannt, dass Minister Retno und Handelsminister Enggartiasto Lukita beim EU-Rat Lobbyarbeit leisten werden und einen Dialog mit den EU-Ländern über das indonesische Palmölprogramm planen. Siehe In Indonesien werden Kinder vergewaltigt, Transgender gefoltert und vorehelicher Sex mit Gefängnis geahndet!
Die Kampagne ist von ZeroPalmöl des SAVE Wildlife Conservation Fund, einer gemeinnützigen Stiftung aus Wülfrath, NRW, die wir unterstützen und mit denen wir zusammenarbeiten. Die Palmöl-Kampagne hat das Ziel, Verbraucher über die schädlichen Folgen von Palmöl aufzuklären und sie dazu zu bewegen, ganz oder sehr stark auf das Pflanzenfett zu verzichten.
Wir sind der Ansicht : Wo Palmöl drin ist, muss Palmöl draufstehen – auch bei Kosmetik!
Netzfrau Lisa Natterer
Palmöl – vom Urwald in die Schokocreme – Say No To Palm Oil
Panzer für Palmöl – 3.9.2013 wird die europäische Konferenz von RSPO in Berlin stattfinden.
World Orang-Utan Day- Offener Brief an den indonesischen Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono
Keine Luft zum Atmen – Singapur und Malaysia ersticken im Rauch…
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