Der Stör ist das am meisten vom Aussterben bedrohte Tier der Erde. Demnächst werden Störe in Schleswig-Holstein wie Kühe in Massentierhaltung „gemolken“. Ein Unternehmen aus Dubai will den vom Aussterben bedrohten „Stör“ züchten und den dann weiterverarbeiteten Fischlaich nach Indien verkaufen. In der Aquakultur benötigen Störe ganze fünf bis acht Jahre, um ein erstes Mal Kaviar zu liefern.
Die kroatische Firma Poljana Pläne will die einzige Beluga-Stör- und Verarbeitungsanlage des Landes mit einer Investition von rund 3 Millionen Euro zu eröffnen. Um seine Investitionen zu beschleunigen, hofft das Unternehmen, dass das Projekt von der Europäischen Union finanziert wird, so der Konzern.
Verkehrte Welt – denn die Europäische Kommission unterstützt auch Myanmar mit 20 Millionen Euro die Förderung der Aquakultur – bedeutet: Wir bekommen Fisch aus Asien und in Deutschland produzieren andere Länder für ihren Fischbedarf.
Geschäftsleute aus Dubai ziehen in Betracht, auf dem ehemaligen Flugplatz in Leck, in Schleswig-Holstein, eine Störzucht zu betreiben:
„Was wie ein vermeintlicher April-Scherz klingt, werde im Jahre 2019 realisiert. In der Gemeinde Leck will ein Unternehmen aus Dubai den vom Aussterben bedrohten „Stör“ züchten und den dann weiterverarbeiteten Fischlaich nach Indien verkaufen. Die Zuchtstelle soll auf dem ehemaligen Flugplatz-Gelände entstehen. Die Investition betrage 20 Millionen Euro wie der Bürgermeister Andreas Deidert im Syltfunk-Interview am 13. JULI 2017 verriet.
In der Gemeinde Leck will ein Unternehmen aus Dubai den vom Aussterben bedrohten „Stör“ züchten und den dann weiterverarbeiteten Fischlaich nach Indien verkaufen?
Interessiert ist die Faisal-Holding, die in Dubai Supermarkt- und Hotelketten betreibt. Zu Gast in Nordfriesland waren am 11. Juli 2017 laut shz.de Mohammad Abu Issa, Geschäftsführer des zur Holding gehörenden Unternehmens Grandstores, und seine Tochter Suha. Und wenn es nach Lecks Bürgermeister Andreas Deidert, seinem Stellvertreter Ingo Scholz und dem ehemaligen Ecco-Chef Salem G. Hattab geht, soll es nicht der letzte Besuch aus Dubai gewesen sein. Die Fläche ist noch im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Die Faisal-Holding will rund 10 Hektar kaufen und rund 20 Millionen Euro investieren.
Al Faisal Holding ist eines der führenden privaten Unternehmen in Katar, das eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der Wirtschaft und der Infrastruktur von Katar spielte und viele Auslandsinvestitionen anzog, so auf der Webseite der Holding zu lesen.
ALDI – FREIHOFER GOURMET – Echter Kaviar vom Stör
Alle wild lebenden Störarten sind heute in ihrem Bestand bedroht – und das schon seit vielen Jahren.
Etwa 85 Prozent der Störarten gelten als bedroht. Die Fische sind besonders wegen ihrer als Kaviar bezeichneten Eier begehrt. Heute stammt nahezu aller in Europa verzehrter Kaviar aus der Zucht – nur ein winziger Bruchteil dessen, was auf dem Markt auftaucht, stammt von Wildstören, die in der Kaspischen See gefangen wurden.
Wir hatten bereits im Sommer 2017 darüber berichtet:
Eine hochmoderne Aquakulturanlage gibt es auch im Bereich Sachsen-Anhalts. In Jessen werden seit dem Jahr 2008 russische und sibirische Störe von der Firma Attilus GmbH aufgezogen.
Auf der Webseite von Firma Attilus GmbH erfolgt folgende Erläuterung:
„Im Frühjahr 2006 verbot CITES angesichts noch weiter geschrumpfter Bestände den Im- und Export von Kaviar vollkommen, und zwar bis zu dem Zeitpunkt, an dem die beteiligten Nationen bessere Pläne, wie man mit der Krise umgehen könnte, vorlegen würden.Im Frühjahr 2007 lockerte die UN den Export-Bann in Bezug auf drei Kaviarsorten, unter anderem den hochpreisigen Beluga. Eine UN-finanzierte Körperschaft berichtete, die Anrainer des Kaspischen Meeres hätten das Monitoring des Kaviarhandels verbessert, erklärte aber auch, die Wiederaufnahme der Exporte müsse von zusätzlichen Stützungsmaßnahmen begleitet sein, um den sinkenden Beständen wirksam entgegenzutreten.
Noch kürzlich kam wie in den vergangenen zwanzig Jahren nahezu aller in Europa verzehrter Kaviar aus der Kaspischen See, wo der Markt von einer Handvoll iranischer und russischer Kaviarhändler beherrscht wurde. Die Einführung der CITES Kontrollen hat, angespornt durch die Nachfrage der Verbraucher nach nachhaltig produziertem Stör-Kaviar, zum Aufbau von Aquakulturen geführt, die inzwischen nahezu auf allen Kontinenten zu finden sind.
Heute stammt nahezu aller in Europa verzehrter Kaviar aus der Zucht – nur ein winziger Bruchteil dessen, was auf dem Markt auftaucht, stammt von Wildstören, die in der Kaspischen See gefangen wurden.“
Zu dem Kaspischen Meer:
Das Kaspische Meer ist die Heimat seltener Störe. Das Gebiet gilt als ökologisch sehr sensibel und doch wird hier Öl gefördert.
Der Fall Kaschagan zeigt, wie schwer es Energiekonzerne haben, seit alle leicht zugänglichen Ölreserven der Erde bereits ausgeschöpft sind. Unangetastete große Ölfelder sind heute entweder schwer zu erreichen, nur mit aufwendiger Technik anzuzapfen oder politisch umstritten.
Seit über zehn Jahren träumt auch Kasachstan schon von dem Ölreichtum, der im Kaschagan-Ölfeld vor der Küste des Landes liegt. Doch bisher hat die Erschließung nur hohe Kosten verursacht, und daran dürfte sich so schnell nichts ändern. Immer wieder tauchen Probleme auf. Die Investitionskosten für das Projekt sind mittlerweile von 57 auf 136 Mrd. USD gestiegen.
Das Öl- und Gasfeld Kaschagan ist weltweit das größte in den letzten 30 Jahren gefundene Vorkommen. Die Reserven werden auf 38 Mrd. Barrel geschätzt. Davon sollen neun bis 13 Mrd. abbaubar sein. Zudem werden in Kaschagan bis zu einer Billion Kubikmeter Gas vermutet. Ursprünglich sollte das Feld die Produktion im Jahr 2005 aufnehmen, seitdem wurde der Start immer wieder verschoben. Weil eine Gasleitung Leck geschlagen ist, wird das Ölfeld Kaschagan im Kaspischen Meer weitere zwei Jahre mit der Produktion aussetzen müssen.
Das Ölfeld liegt etwa 3600 Meter unter dem Boden des nordöstlichen Kaspischen Meeres. Außer Öl liegen dort auch toxische Schwefelgase eingeschlossen. Mehrere Monate im Jahr gefriert das Meer, weshalb die Unternehmen Bohrinseln aus Beton bauen müssen, da das Eis gewöhnliche Bohrinseln zerstören würde. Lesen Sie hier: Drohende Ölkatastrophe im Kaspischen Meer – doch niemand berichtet!
Größte Kaviarfarm der Welt
2013 gab Emirates Aquatech bekannt, dass die größte Kaviarfarm der Welt in Abu Dhabi sei.
Die Fischindustrie der Fischfarmen raubt Peter aus und lässt Paul bezahlen!
Die Aquakultur verringert nicht den Druck auf die frei lebenden Arten. So wie sie praktiziert wird, erhöht sie diesen sogar. Und wie in der Massentierhaltung herrscht eine so starke Konzentration von Tieren, dass Parasiten und Krankheiten sich leicht ausbreiten.
Netzfrauen
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