Es war einmal vor langer Zeit eine junge Familie: Der Vater, die Mutter und ihr neugeborenes Kind. Sie lebten in einem Land, wo die Tage des Glücks vergessen waren.
Jeder ist mit sich und dem bevorstehenden Weihnachtsfest beschäftigt. Christ sein in dieser Zeit, denn gerade deshalb werden doch Geschenke eingekauft, der Konsum will genährt werden. Die Konzerne haben vor Freude Tränen in den Augen stehen. Milliarden Euro geben die Verbraucher wieder zu Weihnachten aus. Christ sein bedeutet aber auch Nächstenliebe. Denn was nützen die vielen Geschenke unter dem Baum, wenn dabei das Herz auf der Strecke bleibt?
Viele Menschen wollen vergessen, dass es Menschen gibt, die alles verloren haben, die nicht wie wir vor dem Kerzenlicht sitzen, weil Adventszeit ist, sondern die den Schein einer Kerze nutzen, weil Ihnen kalt ist.
Viele Menschen wünschen sich nichts sehnlicher als Frieden, egal auf welchem Kontinent sie leben. Viele Eltern wollen eine sichere Zukunft für ihre Kinder, doch wie viele Kinder haben nur den Krieg kennengelernt?
Seit Beginn des Bürgerkrieges im Jemen sind laut offiziellen Angaben mindestens 10 000 Menschen getötet worden und fast 19 Millionen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter Millionen Kinder.
Der Krieg in Syrien hat bislang eine halbe Million Menschenleben gefordert und ca. 12-14 Mio. Menschen zu Flüchtlingen gemacht.
Millionen Menschen ohne Vergangenheit und Zukunft
Während die Blicke der Welt auf die Krisenherde im nahen Osten gelenkt werden, spielt sich in weiten Teilen Afrikas nahezu unbemerkt eine humanitäre Katastrophe ungleich größeren Ausmaßes ab. Vor allem im Südsudan, aber auch in Somalia, Nigeria und im Yemen sind rund 20 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht. Das völlige politische Desinteresse an Vertreibung, Leid und Tod von Millionen Menschen und dem Zerfall ganzer Staaten zeigt die wahre Menschlichkeit im 21. Jahrhundert.
Nordafrika versinkt im Krieg und genau dort landen Rüstungsgüter aus Ländern, wo der Handel sich über das Weihnachtsgeschäft freut und gestritten wurde, ob an einem Sonntag, dem 24. Dezember, die Läden auf sind oder doch lieber geschlossen. Als wenn wir alle verhungern würden, wenn die diesjährigen Feiertage auf einen Montag und Dienstag fallen.
Ach du liebe Weihnachtszeit
Die Lichterketten funkeln und die große Schlacht um Geschenke nimmt ihren Lauf.
Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihre Heimat verloren, und anstatt sich über die ersten Schneeflocken zu freuen, verfluchen Sie sie, weil Sie in der Kälte unterwegs sind mit einem Kind, welchem Sie ein neues Zuhause geben möchten. Sie wünschten sich, Sie hätten ein Spielzeug, welches Sie Ihrem Kind schenken könnten, aber Sie haben nichts, nicht mal eine warme Jacke. Und nun laufen Sie, umgeben von weiten Feldern, schutzlos mit Ihrem Kind, welches schon ganz müde ist, aber Sie können es nicht mehr tragen. Zu sehr hat Sie die lange Flucht ausgezehrt. Sie wünschen sich nur noch zu schlafen, vielleicht auch zu sterben, denn dann hätte das Elend endlich ein Ende. Aber Sie wissen, dass das Kind Sie noch braucht. Was machen Sie dann? Sie laufen weiter, in der Hoffnung, dass Sie morgen eine Zuflucht finden.
Aber Sie hoffen auch den folgenden Tag vergebens, denn Sie sind von Menschen umgeben, die Sie nicht wollen, die keinen Platz für Sie haben und die lachend von einem Schaufenster zum Nächsten gehen, obwohl Sie doch alles haben, wonach Sie sich sehnen. Ein bisschen Wärme, einmal ausschlafen und das Kind in Sicherheit zu wissen.
Nein, die Welt ist kalt geworden, eiskalt. Alles nur noch Fassade. Die Lichter an den Tannenbäumen auf den Weihnachtsmärkten, alles nur noch Show. Business as usual – lustig lustig tralalala …der Weihnachtsmann kommt bald. Aber für Sie hat er nichts eingepackt, nicht mal Wärme. Sie müssen sehen, wo Sie bleiben. Sie werden denken, Menschlichkeit sieht anders aus.
Und genau das ist es: Menschlichkeit sieht anders aus. In Deutschland brennen nicht nur die Kerzen an den Tannenbäumen, nein, auch viele Flüchtlingsunterkünfte. Das ist neuerdings der Sport der Rechten. Früher waren es Bücher, heute ganze Häuser.
Oh, du schöne Weihnachtszeit, wie haben wir wieder auf dich gewartet. Ruhe und Besinnlichkeit.
Im letzten Monat des Jahres, wenn die langen Samstage kommen, wenn alle Wirtschaftszweige aufblühen wollen –
wenn die Arbeitsämter Weihnachtsmänner vermitteln, wenn fast allen Präsidenten der Friede am Herzen liegt,
wenn zur inneren Einkehr durch Lautsprecher im Supermarkt aufgerufen wird, ja, dann stellen wir fest, unsere reiche Welt, sie hat Weihnachten für sich in Anspruch genommen – und die Menschlichkeit ausquartiert.
So viel Verzweiflung, so viele Menschen, die auf ein Leben in Frieden hoffen und harren in eisigem Wind, ohne Nahrung, ohne Medikamente – ohne irgendetwas – irgendwo in einem überfüllten Flüchtlingslager aus oder landen in einem Gefängnis in Libyen, weil sie auf offener See gerettet worden waren. Vergessen sind die Flüchtlinge auf der Balkanroute, und seit Ungarn seine Grenze dicht gemacht hat, steigt auch hier die Zahl der Gestrandeten.
Überall wurden Grenzzäune errichtet und obendrein herrscht die Gewalt, die von den Grenzbeamten ausgeht. Europas eiserner Vorhang – Rasiermesserscharfer Stacheldraht gefördert von der EU. Sieht so Weihnachten aus, Weihnachten im 21. Jahrhundert?
Viele arme Länder mit Rohstoffen versinken im Krieg und genau dorthin werden Rüstungsgüter verkauft! Paradox, sind es doch Rohstoffe, die für die vielen Weihnachtsgeschenke benötigt wurden – für strahlende Gesichter unterm Christbaum.
Und bevor man sich an den Gaben erfreut, besucht man am Heiligabend die Kirchen, die bis auf den letzten Platz gefüllt sind. Alle warten gespannt auf die Weihnachtsgeschichte, die da lautet: So machte sich auch Josef, der wie König David in Bethlehem geboren war, zusammen mit seiner Frau Maria auf den Weg. – Dieser Weg, der Josef und Maria von Nazaret in Galiläa nach Bethlehem in Judäa führen sollte, war weit und beschwerlich…… Und wenn dann das Lied „O du fröhliche“ ertönt, weiß man, es ist vollbracht. Es wurde gesungen und gebetet und nun warten im festlich geschmückten Haus die vielen Geschenke und der prall gefüllte Tisch, samt allen Leckereien.
Nicht ganz, viele ältere Menschen warten sicher wieder vergebens auf ihre Kinder, die nicht nach Hause gekommen sind, weil sie es dieses Jahr nicht geschafft haben. Zu stressig war die Zeit gewesen. Da schickt man doch lieber auf dem geschenkten Smartphone ein paar Fotos von den Lieben, die gerade die Geschenke ausgepackt haben, die mit der Post geschickt wurden. Auch das ist Weihnachten, man gewöhnt sich daran, dass man alleine bleibt.
Weihnachten, das Fest der Liebe, doch ist es das noch? Ist nicht auch Weihnachten mit vielen Enttäuschungen verbunden, weil man gehofft hatte, dass dieses Jahr alles anders wird?
An Weihnachten im 21 Jahrhundert gibt es auch Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten. Der Weg war weit und beschwerlich.
Es war einmal vor langer Zeit – oder doch erst gestern?
Es war einmal vor langer Zeit – oder doch erst gestern? – eine junge Familie: Der Vater, die Mutter und ihr neugeborenes Kind. Sie lebten in einem Land, in dem Krieg herrschte und die Tage des Glücks vergessen waren. Die Menschen dort verloren ihre Habe, ihre Häuser, ihre Heimat und viele auch ihr Leben.
Doch es gibt noch etwas Schönes zu berichten…
Eine ältere Dame wollte Weihnachten nicht mehr darum betteln, dass ihre Kinder zu ihr nach Hause kommen. Sie rief ihre Kinder an und sagte, dass sie nicht wollte, dass ihre Kinder sich ins Auto setzten und den langen Weg zu ihr fuhren. Alle haben genug Stress und sie sollten doch besinnliche Weihnachten feiern, auch wollte sie nicht geholt werden, denn sie bleibt dieses Jahr zuhause. Auf die Frage, ob etwas geschehen sei und ob sie nicht einsam wäre, wenn sie so ganz allein unter dem Weihnachtsbaum saß, antwortete die ältere Dame: „Ich bin nicht allein, ich habe mir viele Gäste eingeladen, die ebenfalls allein sind. Wir kochen alle zusammen, singen und lachen. Und Ihr seid in meinem Herzen, wir sehen uns im neuen Jahr.“
O du fröhliche, O du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren….
Schenkt zu Weihnachten Hoffnung und Liebe, nicht nur denen, von denen man sich selber etwas erhofft. Ein wenig mehr Lächeln. Ein bisschen mehr Bitte und Danke. Manchmal die Türe für den nächsten aufhalten. Gelegentlich für jemand anderen zurückstecken. Hin und wieder ein bisschen mehr Wir und Du als Ich und Ich.
Jeden Tag der beste Mensch sein, der man sein kann. Jeden Tag die Welt erschaffen, von der wir träumen. Jeden Tag das Leben lebenswerter machen.
Verschenken Sie wie wir eine bessere Welt. Für Ihre Kinder, für Ihre Eltern und Geschwister, für Freunde und Fremde.
Hoffnung auf eine bessere Zukunft, weil unsere Regierungen es nicht vermochten, Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit den Menschen in Gänze zu sichern. Zerstörte Städte, Elendsviertel, verheerende Brände und soziales Elend machen aus vielen Städten und Dörfern Orte von Revolutionen, die ihre Kinder fressen.
So wünschen wir Ihnen neben Offenheit auch, Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit zu fördern und selbst zu leben. Wir wünschen uns und Ihnen eine bessere Welt.
Frohe Weihnachten und ein gesundes, friedvolles neues Jahr !
Netzfrauen
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