Das Problembewusstsein wächst! Kosmetikprodukte wie Peelings und Duschgel stecken voller Mikroplastik. Doch damit ist jetzt Schluss! Großbritannien und Kanada haben Konsequenzen gezogen und Mikroplastik verboten. Auch in Neuseeland wurde ein Gesetz verabschiedet, das im Juni 2018 in Kraft tritt. Nach Schweden, den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Kanada, ist Neuseeland das weltweit fünfte Land, das ein entsprechendes Verbot erlässt. Die Umweltorganisationen sprechen von einem Meilenstein und hoffen, dass sich weitere Länder anschließen.
Allein bei einem einzigen Duschgang können bis zu 100 000 Mikropartikel den Abfluss gespült werden. „Es hat nie Sinn gemacht, diese kleinsten Plastikteile in Produkte einzuarbeiten, die dann in den Abfluss gespült werden, das Wasser verunreinigen und die Natur bedrohen“, sagt Mark Murray, Chef von Californians Against Waste. Kalifornien hatte bereits 2015 die schärfsten Gesetze im Hinblick auf die Verunreinigung mit Mikroplastik, die sich zum De-facto-Standard der Nation entwickeln werden, verabschiedet.
Es hat eine Weile gedauert, denn bereits vor fünf Jahren berichteten wir, dass Plastikteilchen nicht nur in Lebensmitteln gefunden wurden, nein auch in der Luft!
Es handelt sich um ein globales Problem!
- Eine japanische Studie aus 2016 zeigt., dass fast 80%der japanischen Sardellen, die in der Tokyo Bay gefangen wurden, in ihrem Verdauungssystem Plastikmüll aufweisen. Die Forschungsgruppe von Professor Hideshige Takada von der Tokyo University of Agriculture and Technology zeigte sich beunruhigt über das besorgniserregende Ausmaß der Verschmutzung in den japanischen Gewässern. Das Team untersuchte 64 gefangene Sardellen und fand 150 Mikroplastikpartikel oder Kunststoffteile bis zu 5 Millimeter Größe im Verdauungstrakt von 49 Sardellen.
- Eine Studie von Environmental Science & Technology stellt fest, dass jeden Tag 8000 Milliarden Mikrokügelchen die Gewässer in den Vereinigten Staaten verschmutzen. Diese beunruhigende Statistik wirft die Frage auf, welche Auswirkungen solche massive Mengen von Mikroplastik auf die im Wasser lebenden Tiere hat.
- „Mehr Kunststoff, weniger Austern?“ in National Geographic Meerblick: Der Artikel befasst sich mit den negativen Auswirkungen durch Mikroplastik auf Krebs – und andere Filtrierer. In einer Studie untersuchten Forscher aus Frankreich und Belgien Austern. Dazu steckten sie eine Gruppe der Tiere in Wassertanks mit Mikroplastikteilchen, eine andere Austern-Gruppe in sauberes Wasser. Dann sahen sie sich an, wie sie sich entwickelten. Das Ergebnis überrascht wenig: Die Austern, die im Plastikwasser lebten, pflanzten sich weniger fort. Zu Beginn des Experimentes hatten sie knapp 20 Prozent weniger Nachwuchs, nach zwei Monaten fehlten im Vergleich rund 40 Prozent der Nachkommen. Die Forscher gehen davon aus, dass das Plastik die Austern vergiftet.: Ihre Eier und Spermien waren deutlich kleiner als die der Tiere im sauberen Wasser
- Honig und Trinkwasser waren nach Recherchen des NDR-Verbrauchermagazins Markt teilweise durch mikroskopisch kleine Plastikkugeln verunreinigt. Es bestehe der Verdacht, dass die Kügelchen aus Pflegeprodukten wie Duschgelen, Peelingcremes oder Zahnpasta stammen könnten.
„Wir wissen, dass Kunststoffe im Meer schädlich sind. Fische können diese Partikel aufnehmen. Während wir noch untersuchen, ob dies Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat, ist klar, dass diese Stoffe im Meer nichts zu suchen haben. Deshalb haben wir ein Verbot durchgesetzt“, so Großbritanniens Umweltministerin Therese Coffey.
Microbeads are now banned in Canada. Important to know if you import neauty products.
Les microbilles sont… https://t.co/MVShPdq2aK— Alain Audet (@solnyx) 10. Januar 2018
BEADFREE UPDATE: New Zealand bans microbeads! #beadfree https://t.co/PHXKSfc352
— 5 Gyres (@5gyres) 13. Dezember 2017
HUGE NEWS! Thanks UK for banning microbeads.
SHARE this video if you want your country to ban microbeads too!#plastic #ocean #conservation pic.twitter.com/ZV68BU7BzF
— Sea Shepherd SSCS (@SeaShepherdSSCS) 11. Januar 2018
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Wir sind Kinder des Plastikzeitalters: vom Babyschnuller bis zur Trockenhaube, von der Quietscheente bis hin zum Auto. Plastik ist überall: In den Weltmeeren findet man inzwischen sechsmal mehr Plastik als Plankton und selbst in unserem Blut ist Plastik nachweisbar! Die Menge an Kunststoffen, die wir seit Beginn des Plastikzeitalters produziert haben, reicht aus, um unseren gesamten Erdball sechs Mal in Plastikfolie einzupacken.“ sagte Werner Boote bereits in der wichtigen Dokumentation „PLASTIC PLANET“.Plastik ist überall! >> Wenn Sie diesen Film gesehen haben, werden Sie nie wieder aus einer Plastik-Flasche trinken!
Einmal benutzt verschwindet Mikroplastik im Abfluss und wird in Flüsse, Seen und Meere gespült. Fische und andere Wassertiere verwechseln die Plastikkügelchen mit Plankton und fressen sie. Als wäre das nicht schlimm genug, saugt der Kunststoff unterwegs Chemikalien aus dem Wasser auf. Mikroplastik mit extrem hoch konzentrierten Umweltgiften landet so im Magen von Fischen, die später auf unserem Teller liegen. Widerlich, oder?
Es ist zu hoffen, dass dieses Verbot auch in anderen Ländern Auswirkungen hat, denn diese Plastikteilchen wurden nicht nur in Lebensmitteln gefunden – nein, auch in der Luft!
Mikroplastik auf dem Teller!
Über die Nahrungskette gelangt das Plastik aus dem Wasser oder der Luft sogar auf unseren Teller. Zum Beispiel versteckt im leckeren Fischfilet findet es den Weg in unseren Körper. Zudem wiesen Forscher erstmals Mikroplastik im Salz nach. Die Proben aus chinesischem Meersalz enthielten bis zu knapp 700 Plastikpartikel pro Kilogramm.
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Mikroplastik nennt man winzige Kunststoff-Partikel, die Zahnpasta, Peelings und anderen Kosmetik- oder Pflegeprodukten beigemischt oder zum Beispiel auch aus Synthetiktextilien ausgewaschen werden. Das Wasser in Flüssen und Teichen wird nicht nur durch Chemikalien verschmutzt, sondern auch durch sogenanntes Mikroplastik, unter fünf Millimeter großen Kunststoffteilchen. Sie stammen unter anderem aus Kosmetikprodukten, wo sie für Peelingeffekte eingesetzt werden.
Sie passieren nach Gebrauch die üblichen Kläranlagen nahezu ungehindert und werden durch Flüsse in Seen und die Ozeane gespült. Unterwegs reichern die Partikel sich mit Schadstoffen an, da viele chemische Produkte ebenso wie Mikroplastik aus Erdöl hergestellt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben erwiesen, dass freigesetztes Mikroplastik oft mehr als tausend Mal so stark mit Schadstoffen belastet ist wie das umgebende Wasser.
Fische und andere Wassertiere halten die kleinen Plastikkügelchen oftmals für Plankton und fressen sie, dabei nehmen sie hochkonzentrierte Schadstoffe auf und lagern sie im Gewebe ein. Durch die Nahrungskette landen diese Umweltgifte wieder auf unserem Teller. Die Profitgier der Industrie tötet millionenfach arglose Wasserlebewesen und vergiftet unsere Nahrung. Das muss unbedingt schnellstmöglich gestoppt werden!
Kosmetikhersteller müssen Plastik als Inhaltsstoff deklarieren. Verbraucher können Kunststoffe in der Liste der Inhaltsstoffe an folgenden Bezeichnungen und Abkürzungen erkennen:
- Polyethylen (PE)
- Polypropylen (PP)
- Acrylat (ANM)
- Ethylen-Vinylacetat (EVA)
- Polyethylenterephthalat (PET)
- Polyester (PES)
- Polyamid (PA)
- Polyurethan (PUR)
- Polyimid (PI)
Der BUND hat eine Liste mit Produkten zusammengestellt, die Mikroplastik enthalten.
Ein Experiment, welches sich in jedem Haushalt durchführen lässt:
Letztendlich besteht ein Großteil des Problems jedoch im menschlichen Verhalten. Und wie Ramani Narayan (Michigan State University, USA) es zusammenfasst: „Die Meeresumwelt ist keine Müllhalde. Produkte sollten daher nicht zur Entsorgung im Meer konzipiert werden.“ Und: „Produkte wie Microbeads sollten so designt werden, dass sie in Kläranlagen biologisch abgebaut werden können. Sie sollten die Meere also niemals erreichen.“
Ein toller Erfolg: Herstellerfirmen von Drogerieprodukten dürfen in Großbritannien zukünftig keine Mikropartikel mehr verarbeiten. Auch in Neuseeland und in Kanada tritt das Gesetz in Kraft. Das bedeutet, dass Zahnpasten, Shampoos, Seifen und andere Produkte keine winzigen Plastikteilchen enthalten dürfen, die eigentlich nie hätten da sein sollen.
Microbead bans come into impact in UK, Canada and New Zealand
MT: New Zealand government bans production and sale of all #microbeads https://t.co/xQ6y3qon35 via @LaraBriden #plasticpollution #marinedebris pic.twitter.com/K75NHkMDA6
— Ocean Champions (@OceanChampions) 6. Dezember 2017
There‘s much work still to be done. But this is an important step for our oceans.
It took a while, but has finally come into effect for manufacturers. That means toothpastes, shampoos, soaps and other items will no longer be able to contain tiny little bits of plastic that never should have been there in the first place. And in six months‘ time, there will be a ban on selling these products too. According , plans are also underfoot for specially-trained border patrol agents to inspect imports for products that may flout the ban.
Now, it‘s important to note that “leave on” products like make-up and sunscreen will not be affected by this ban (ahem, I‘m looking at you, ), but if I were a cosmetics company, I would take this as a warning shot to start thinking hard about alternative formulations before the ban is extended.
Meanwhile, Canada also enacted its microbead ban on January 1st and, if is correct, it contains no such exemptions for sunscreen or make-up, although certain natural health products (huh?!) and prescription drugs have an exemption which will expire in July of this year. Not bad.
As a reminder, and , as has Ireland. And, according to Richmond News, Sweden, Finland, France, Iceland, Luxemburg and Norway also have plans for banning or restricting these ingredients in some shape or form.
With so many countries stepping up to tackle this problem, I think we can expect each individual ban to have an impact well beyond a country‘s borders. After all, in our global marketplace, it makes little sense for companies to have specific formulations for every single country—especially if that country might be next on the list to start taking microplastic pollution seriously.
Von Atemluft bis Zanderfilet – alles Plastik, oder was?
Plastikteilchen nicht nur in Lebensmitteln gefunden – nein auch in der Luft!