Die Amerikanerin Elisabeth verbringt zehn Stunden täglich mit Abpumpen ihrer Milch, 6,5 Liter Muttermilch täglich. Ihre Geschichte auf Facebook hat innerhalb einer Woche bereits 36 000 000 Aufrufe. Stillen ist das Beste für Mutter und Kind. Gibt es Probleme durch zu viel Milch, kann man zum Beispiel die Brüste so vollständig wie möglich entleeren. Oder wie es Elisabeth Anderson-Sierra macht, sie verbringt den ganzen Tag mit dem Abpumpen ihrer Milch und einen Teil ihrer Milch bekommt eine Muttermilch-Bank für eine Aufwandsentschädigung für die Equipments.
Regelmäßig Abpumpen, um die Brust zu leeren, soll die Milchbildung übermäßig anregen, sodass das es zu einer Überproduktion von Muttermilch kommen kann. Jeder, die schon mal gestillt hat, sollte dies bekannt sein. Dass es jetzt schon eine Mommy Milk Factory gibt, war nur eine Frage der Zeit.
Seitdem so manche Hollywood-Diva öffentlich machte, dass sie ihre Kinder durch eine Leihmutter bekommen habe, boomt auch diese Branche. Was liegt da nahe, sich auch entweder eine passende Amme zu suchen oder Muttermilch für das Baby zu kaufen. Frauen entscheiden sich immer später für ein Kind und das soll dann möglichst perfekt sein. Die ersten gentechnisch veränderten Menschen erblickten schon die Welt. Hoch im Kurs der kinderlosen Paare weltweit stehen die US-Leihmutter-Agenturen. Leiht man sich eine „Gebärmutter“, bekommt man eben keine Milch für das Kind, so ist es nun mal.
Das Geschäft mit der Muttermilch boomt!
Die Medien in den USA reißen sich förmlich um Elisabeth Anderson-Sierra und sie wurde zu einer Berühmtheit, weil sie ihre Muttermilch Familien spendet, die in Not geraten sind oder Paaren mit adoptierten Babys. Der andere Teil ihrer Milch geht zu Milchbanken.
Sie wohnt in Beaverton, Oregon und hat zwei Kinder. Ihre Muttermilch ist für sie zu einem Volllzeitjob geworden. Fünf Stunden benötigt sie für das Abpumpen und noch mal fünf Stunden, um die Milch zu verpacken. Aufbewahrt wird die Milch in großen Kühlschränken.
Elizabeth produziert seit der Geburt ihres zweiten Kindes ungefähr 6,5 Liter Muttermilch täglich. Diese übermäßige Milchproduktion nennt man ‚Hyperlaktation-Syndrom‘.
Als es 2013 hieß: China: Muttermilch als neuer Champagner – und für Babys Milchpulver mit giftigen Bakterien war die weltweite Empörung groß. In China sorgte eine Schlagzeile für weltweite Proteste, nachdem bekannt wurde, dass sich die reichen Chinesen eine Amme halten, je schöner, desto teurer. Doch diese Ammen fütterten nicht die Babys, sondern Erwachsene, weil Muttermilch so gesund sein soll, dachten sich die Erwachsenen, was gut fürs Baby ist, ist auch gut für Erwachsenen.
Als 2014 die erste private Muttermilchbörse von einer Mutter in Deutschland im Internet eröffnet wurde, kam es zu einer heftigen Diskussion, da boomte bereits der private Handel in den USA mit Muttermilch in Online-Börsen. Mittlerweile gibt es in Deutschlandweit 18 Muttermilchbanken.
Es klingt seltsam. Frauen verkaufen ihre Muttermilch. Der Phantasie bei Produkten, die aus Muttermilch hergestellt werden, ist mittlerweile keine Grenze mehr gesetzt. Im Angebot befinden sich beispielsweise Milch-Smoothies, Muttermilch-Eis und sogar Schmuck aus Muttermilch. Noch immer ist der Renner die Seife aus Muttermilch, ganz aktuell – Lotion aus Muttermilch.
Der neue Luxus, und das nicht nur für reiche Chinesen, sondern auch für Sportler aus den USA: Nach dem Patent auf Muttermilch und nach Smoothies, Eiskrem und Seife gibt es jetzt auch noch die Wunderdroge Muttermilch als „Dopingmittel“ für Sportler!
Da ist es nicht verwunderlich, dass die Milchbanken wie Pilze aus dem Boden wachsen.
„Ich glaube nicht, dass Steroide oder andere Energie-Ergänzungen Müll sind, doch wir wollen etwas Natürliches, das ein Geschenk Gottes ist. Und wenn Mütter ihre Muttermilch loswerden wollen, also wenn sie damit einverstanden sind, dann nehmen wir sie“, sagt Anthony. Er zahlt 2,50 $ pro 300 ml Milch.
Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) sah sich bereits gezwungen, eine Warnung vor unzureichend geprüfter Muttermilch auszusprechen. Sie rät auf Grund großer Risiken – die eindeutig mögliche Vorteile überwiegen – dringend von der Verwendung von unzureichend geprüfter, humaner Spendermilch ab. Ausdrücklich ausgenommen von dieser Warnung sind die an wenigen Kinderkliniken in Deutschland etablierten Frauenmilchsammelstellen, die die notwendigen Sicherheitsaspekte berücksichtigen und so sichere humane Spendermilch besonders für Risikoneugeborene zur Verfügung stellen können.
Ich selber habe zwei Frühchen und kann mich noch gut daran erinnern, wie ich zur Hebamme sagte, es geht bald los, die Milch schießt schon in die Brust. Übrigens ist das nicht anders als bei Kühen und anderen Säugetieren, darum heißen sie ja auch so. Der Nachwuchs saugt an der Brust. Nach der Geburt meines Frühchens hieß es Milch abpumpen und zum Krankenhaus bringen. Da ich selber zu viel Milch hatte, wurde die Überproduktion eingefroren. Die damalige Kinderstation durfte meine Milch nicht für andere Kinder verwenden. Außerdem erhielt ich eine sehr lange Liste von Dingen, die ich nicht essen durfte, damit mein Frühchen keine Blähungen bekam. So lebte ich von Kartoffeln und Spinat und Malzbier. Heute würde ich auf Grund des vielen Zuckers oder Maissirups auf Malzbier verzichten. Heute ist alles anders.
Das Geschäft mit der Muttermilch boomt und ebenso das Geschäft mit den Leihmüttern.
Eine App gibt es bereits auch: Die App „Just a Baby“ – eine Dating-App für die, die Eltern werden wollen, wurde von Paul Ryan und Gerard Edwards entworfen und sie verspricht, Menschen zu vernetzen, die ein Baby machen wollen. Je nach Situation der Person könnten dies Leihmutter-, Partner-, Miteltern-, Samen- oder Eizellspender sowie Fruchtbarkeitsdienste sein.
Sie ist ebenfalls schon da, die „Künstliche Gebärmutter“. Sie sieht aus wie ein großer Gefrierbeutel. Ärzte im Kinderkrankenhaus von Philadelphia arbeiten mit Lämmern, die 23 Wochen alt sind, um die „künstliche Gebärmutter“ zu testen.
Zum Schlagwort „Social Freezing” großer medialer Rezeption und (arbeits-)ethischer Kontroverse wurde der Begriff, als im Oktober 2014 die Firmen Facebook und Apple ihn bekannt machten.
Nachdem in Indien die Leihmutter-Kliniken in Kritik geraten sind, mehrere tausend Leihmutter-Kliniken bieten in Indien ihre Dienstleistung an, zieht es viele, die einen Babybauch leihen wollen, in die USA. Hier können Wunscheltern Leihmütter nach Aussehen und IQ auswählen.
Laut.leihmutter.de: Die Kosten für eine solche Komplettbetreuung sind natürlich nicht zu unterschätzen. Die Agenturen verlangen für ihre Dienste nicht selten 60 000 US-Dollar, hinzu kommen 20 000 US-Dollar für die Leihmutter. Wird noch eine Eizellenspende benötigt, weil die Frau selbst keine Eizellen mehr spenden kann, sind weitere 20 000 US-Dollar fällig. Dafür werden aber Leihmütter intensiv psychologisch und medizinisch überprüft. Auch die kinderlosen Paare müssen sich medizinischen Untersuchungen unterziehen, um eine Leihmutter vermittelt zu bekommen.
Der Trend hin zum gemieteten Babybauch ist deutlich zu erkennen. In den USA gibt es immer mehr Eltern, die sich eine Leihmutter leisten. Da ist es nicht verwunderlich, wenn diese auch sich die benötigte Muttermilch von einer Mommy Milk Factory besorgen, oder vielleicht sogar eine eigene Amme?
Netzfrau Doro Schreier
Es wird immer verrückter: Nestle besitzt Patente auf Bestandteile der Muttermilch
Was kommt als Nächstes? Muttermilch, die neue „Doping“-Wunderdroge
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