Profitgier! Versklavung im 21. Jahrhundert – Wer profitiert vom Hunger in den armen Ländern der Welt? – No, Giant Farms Are Not Feeding the World

landgrabbingzur englischen Version Nein, Großbetriebe ernähren nicht die Welt. Sie ernähren die reichen Länder. Warum gehen Lebensmittelexporte an den Armen dieser Welt vorbei? Wenn es sich um den Hunger der Welt handelt, werden Konzerne wie die GVO-Saatgut-und-Pestizid-Giganten Monsanto und DuPont genannt. Diese Konzerne werben mit dem Slogan „Wir ernähren die Welt“ (We feed the world). Doch das Gegenteil ist der Fall, wirtschaftliche Interessen bestimmen die Weltpolitik und in armen Ländern lässt sich die Profitgier nur nieder, um deren Rohstoffe zu erbeuten oder auf deren kostbarem Ackerland Soja, Mais, Palmöl, Baumwolle oder sogar Bananen anzubauen.

„Gib uns ein Stück Land und wir erledigen den Rest“, doch fruchtbares und rohstoffreiches Land ist begehrt und wird zunehmend knapper. Seit Jahrzehnten dominieren Konzern-Multis und stehlen den Kleinbauern ihr Land und damit auch ihre Lebensgrundlage. Und Trotz Rohstoffreichtum bleiben diese Länder bettelarm – Wer profitiert vom Hunger?

Foto: SUDAN: CHINA WIRD BAUMWOLLE AUF ETWA 500.000 HEKTAR LAND PRODUZIEREN. Diese Flächen fehlen dem Land für die Nahrungsgewinnung.

Beispiel Äthiopien:

In Äthiopien sind seit Jahrzehnten Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Während die eigene Bevölkerung hungert, bietet die Regierung ausländischen Investoren die Rahmenbedingungen, die kaum günstiger sein könnten. Davon profitiert nicht nur die Türkei, sondern auch Saudi Arabien.

Während die Menschen in Äthiopien hungern, holt sich Saudi Arabien für seine Bevölkerung, damit diese nicht hungern muss, seine Nahrungsmittel aus dem immer noch zu den ärmsten Ländern der Welt gehörenden Äthiopien. Siehe: Saudische Landwirtschaftsinvestitionen im Ausland – Landgrabbing – Saudi agricultural investment abroad – land grab

Beispiel Tansania:

Um Entwicklungshilfe zu bekommen, hat Tansania die Gesetze geändert. Die tansanischen Bauern erwartet jetzt eine Gefängnisstrafe von mindestens 12 Jahren oder eine Geldstrafe von mehr als 205 300 € oder beides, wenn sie Saatgut verkaufen, das nicht zertifiziert wurde. Nutznießer dieser Gesetze sind BayerMonsanto, Syngenta und BASF.

Um die erwarteten Entwicklungshilfen zu bekommen, änderte Tansania seine Gesetzgebung, die es gewerblichen Investoren, ermöglicht, schnelleren und besseren Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen zu bekommen. Außerdem wurde auch der Schutz für geistiges Eigentum in dem Bereich Saatgut gestärkt. Siehe: Mit diesem System werden Bauern gezwungen, in jeder Saison Saatgut zu kaufen!

175 Sorten sind bereits geplant oder bereits manipuliert und sollen den Hunger in Afrika besiegen…

Als große Spender für den World Food Prize treten auch gern Monsanto oder Dupont auf, doch auch die anderen Giganten, die im Agrarmonopoly mitspielen, sind vertreten. Alles, was Rang und Namen im Bereich Genmanipulierte Nahrungsmittel hat, zeigt, wie man den Hunger bekämpft, und plötzlich sind diese Pflanzen auch noch gesundheitlich wertvoll. Da werden sogar Konzerne wie Monsanto und Dupont zum Weltretter anstatt zum -vernichter. Siehe:  Es ist nur noch schlimm! Monsanto versucht Genmanipuliertes als „BIO“ auf den Bio-Markt zu bringen! – Monsanto Wants to Disguise Its Genetically Engineered Foods as “Biofortified”

Die neue Art der Versklavung im 21. Jahrhundert – Da wird doch sogar ein Konzern wie Monsanto zum Weltretter, anstatt zum Vernichter – Genmanipuliertes Saatgut mithilfe der Europäischen Union!

Im Februar 2015 wiesen bei einem Besuch bei der EU in Brüssel Bill Gates und Melinda Gates auf Innovationen in der Landwirtschaft in Afrika hin, um Lebensmittelabhängigkeit und Unterernährung loszuwerden. „Mit einer dürreresistenten Maissorte, die genetisch verändert ist, könnte ein afrikanischer Bauer, männlich oder weiblich, 20 bis 30 Prozent mehr Ertrag aus der Farm holen. Wir denken, es ist an Kenia und Tansania und Südafrika zu entscheiden, ob das richtig für die Wirtschaft ist“, sagte Melinda Gates, Co-Vorsitzende der Bill and Melinda Gates Foundation.

Auch in Deutschland wird der Mais von der Gentechnikbranche als „Ein Mais für Afrika: Gute Erträge auch bei Dürre“  bezeichnet.

Inzwischen wurde DTMA-Saatgut in 13 afrikanischen Ländern – Äthiopien, Angola, Benin, Ghana, Kenia, Malawi, Mali, Mozambique, Nigeria, Tansania, Uganda, Sambia und Zimbabwe – an etwa drei Millionen Kleinbauern verteilt, die damit eine Fläche von zwei Millionen Hektar – sechs Prozent der Maisflächen in der Region – kultivieren.

Projekts Water efficient maize for Africa (WEMA): Monsanto, BASF, Bill & Melinda Gates Foundation und Buffett Foundation

Für die Entwicklung von Maissorten mit einer höheren Wassereffizienz haben die Agro-Unternehmen Monsano und BASF Genkonstrukte mit „Trockentoleranzgenen“ zur Verfügung gestellt. An dem Projekt sind die staatlichen Agrarforschungsinstitute in Tansania, Kenia, Uganda, Mozambique und Südafrika, das internationale Mais- und Weizenforschungsinstitut CIMMYT sowie Monsanto beteiligt. Landwirte, lokale Saatgutfirmen und die staatlichen Agrarforschungsinstitute werden die neuen Sorten vor Ort testen. In Uganda, Südafrika und Kenia haben erste Feldversuche mit trockentolereantem GV-Mais stattgefunden, 2016 auch in Tanzania.

Es wird von der African Agricultural Technology Foundation (AATF) koordiniert und – wie auch das DMTA-Projekt – von der Bill & Melinda Gates Foundation sowie der Buffett Foundation finanziert. Siehe: Moderner Kolonialismus in Afrika – die neue Art der Versklavung im 21. Jahrhundert mithilfe EU, USA, Großbritannien, Weltbank und Bill & Melinda Gates Foundation – Tanzanian farmers are facing heavy prison sentences if they continue their traditional seed exchange

Wir haben für Sie einen sehr interessanten Text übersetzt, der belegt, dass der Großteil der Nahrungsmittel in reiche Länder exportiert wird und nichts gegen den Hunger in den armen Ländern tut. 

Nein, Großbetriebe ernähren nicht die Welt. Sie ernähren Kanada.

Industrielle Landwirtschaftsbetriebe behaupten, sie würden den Hunger in den armen Ländern der Welt beenden – doch der Großteil der Nahrungsmittel wird in reiche Länder exportiert!

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Bildunterschrift: Ein Mädchen und seine Mutter in einem Weizenfeld in Ruanda – einem Land, das bei der Nahrungsmittelversorgung zu weniger als 1 % auf US-Betriebe zählt.
Guenter Guni/iStock

Wer die Debatten über die Landwirtschaft in den USA in den letzten zehn Jahren verfolgt hat, wird sicher gehört haben: Durch die industrielle Landwirtschaft in unserem Land gibt es zwar Wasserverunreinigung und -verschwendung, Luftverschmutzung, Bodenvernichtung, Schäden bei der lokalen Wirtschaft und Ausnutzung von Arbeitskräften, doch das ist eben der Preis, den wir für die Bereitstellung einer lebenswichtigen humanitären Leistung zu zahlen haben: die Welt zu ernähren. Von den GVO-Saatgut-und-Pestizid-Giganten Monsanto und DuPont hören wir ähnliche Versionen dieses Arguments, ebenso vom USDA-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack, vom California Farm Bureau und vom amerikanischen Sojabohnen-Verband. Doch können US-Exporte wirklich dabei helfen, „die Hungernden und Unterernährten in den Entwicklungsländern der Welt zu ernähren“, wie die von der Industrie finanzierte Webseite „Die Fakten über GVO“ (Facts About GMOs) es darstellt?

Der neue Bericht der Umweltarbeitsgruppe ewg widerlegt diese Behauptung im Grundsatz. Hier folgt die Schlüsselerkenntnis in einer einzigen Tabelle:

Abb. 3: Nur knapp über 0,5 % der US-Exporte gingen im Jahr 2015 an die 19 Länder, in denen Unterernährung herrscht

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Quer: Exportzahlen in Milliarden US$  Top-20-Empfänger 19 Länder mit Unterernährung Tierfutter Obst, Gemüse und Nüsse Fleisch und Milchprodukte sonstige Speisegetreide Quelle: EWG … Umweltarbeitsgruppe

Auf der linken Seite der Tabelle stehen die Top-20 Empfängerländer der US-Nahrungsmittelexporte im vergangenen Jahr – mit einem Anteil von 86 % der Gesamtexporte der USA in dem Jahr. Es sind:

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Land Rang UN-Einstufung des Entwicklungsstands FAO-Welthungerkarte Quelle: EWG …

Sie sehen, dass es sich bei den meisten Ländern, die in den USA hergestellte Nahrungsmittel kaufen – insbesondere die, die ganz oben auf der Liste stehen – um hochentwickelte Länder handelt (nach UN-Maßstäben hinsichtlich Lebenserwartung, Einkommen und Bildungsniveau), in denen die Bevölkerung kaum an Hunger leidet.

Die 19 am schlimmsten von Hunger betroffenen Nationen hingegen importieren nur in sehr geringem Umfang Nahrungsmittel aus den USA – lächerliche 0,5 % der gesamten landwirtschaftlichen Exporte der USA im Jahr 2015, so berichtet EWG. Selbst bei der Lebensmittelhilfe trägt der riesige US-Agrarwirtschaftskoloss herzlich wenig dazu bei, die Ärmsten der Armen in der Welt mit Nahrung zu versorgen. Diese Tabelle zeigt, wie die am meisten vom Hunger betroffenen Länder dieser Welt bei den Nahrungsmittelexporten auf die USA zählen können (in Prozent an der jeweiligen Nahrungsmittelversorgung im Land insgesamt). Kurz gesagt: kaum.

Land US-Lebensmittelexporte und -hilfen 2013 (in Millionen US$)
Gesamte Nahrungsmittelversorgung 2013 (in Millionen US$)
USA-Anteil an der Nahrungsmittelversorgung

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Warum also gehen unsere Lebensmittelexporte an den Armen dieser Welt vorbei? Die Antwort darauf findet man in der ersten Tabelle (oben). Daraus geht hervor, dass es sich bei etwa der Hälfte der Exporte an die Top-20-Länder um Fleisch und Milchprodukte oder Tierfutter handelt. Und Fleisch ist ein Luxusprodukt. EWG drückt es so aus: „Die meisten Agrarprodukt-Exporte der Vereinigten Staaten gehen an Länder, deren Bürger es sich leisten können, die Produkte zu bezahlen.“

Es muss noch viel geschehen, will man bei einer wachsender Weltbevölkerung und mit den durch den Klimawandel verursachten und fortschreitend verheerenden Auswirkungen auf die Landwirtschaft tatsächlich den Hunger in der Welt mildern. Durch den Massenanbau von Sojabohnen in Iowa oder Mandeln in Kalifornien ist das jedoch vermutlich nicht zu schaffen.

No, Giant Farms Are Not Feeding the World. They’re Feeding Canada.

Industrial farms claim they’re ending hunger in poor countries—yet the great bulk of our food exports go to wealthy nations.

If you’ve followed debates around US agriculture over the past decade, you’ve surely heard it: Our industrial-scale farms may pollute and overuse water, foul air, destroy soil, harm local economies, and abuse workers, but that’s just the cost of providing a crucial humanitarian service: feeding the world. The GMO seed and pesticide giants Monsanto and DuPont make versions of this argument; so has USDA Secretary Tom Vilsack, the California Farm Bureau, and American Soybean Association. But can US exports really help „feed the hungry and malnourished in developing nations around the world,“ as the industry-funded site Facts About GMOs puts it?

A new report from the Environmental Working Group basically destroys that claim. Here’s the key takeaway, in aSINGLE chart:


Environmental Working Group

The left side of the chart sums up the top 20 foreign destinations of US food exports last year,ACCOUNTING for 86 percent of total US food exports that year. Here they are:

So, most of the countries that buy lots of US-grown food—and especially the ones at the top of the list—are highly developed BASED on UN measures of life expectancy, income, and level of education) and have low hunger rates.

Meanwhile, the 19 nations with the biggest and most dire hunger problems import very little food from the United States—they accounted for a whopping 0.5 percent of total US agricultural exports in 2015, EWG reports. Even accounting for food aid, the great US ag behemoth contributes very little to feeding the poorest of the world’s nations. This chart depicts how much the world’s most hunger-plagued countries rely on US food exports as a percentage of their total food supply. Takeaway: not very much.

So why are our food exports largely bypassing the world’s poor? The answer lies in the first chart above. Note that about half our exports to the top 20 destinations are either meat and dairy or livestock feed, and meat is a luxury product. As EWG puts it, „most agricultural exports from the United States go to countries whose citizens can afford to pay for them.“

There’s a lot to be done to alleviate hunger as global population grows and climate change continues to wreak havoc on agriculture. But growing loads of soybeans in Iowa or almonds in California is largely irrelevant to those challenges.

Netzfrauen Heike Garisch und Doro Schreier
deutsche Flagge

Trotz Dürre-Katastrophe – Nestlé pumpt 50.000 Liter pro Stunde Wasser aus Äthiopiens Boden und baut die Milchwirtschaft aus

Irrsinn Entwicklungshilfe! In Afrika sterben Menschen an Hunger und Durst und wir sponsern Projekte in China, Saudi Arabien, Türkei, USA…

Den Bock zum Gärtner machen! Welternährungspreis 2016 – im Kampf gegen Hunger mit Monsanto, Dupont, Syngenta, Bayer AG, Intrexon – World Food Prize 2016 :To set a fox to keep the geese!

In Äthiopien lassen sich immer mehr ausländische Firmen nieder, für die Einheimischen bleibt nichts – sie hungern weiter! – Ethiopia declares state of emergency over protests

Ukraine: Wirtschaftliche Interessen bestimmen Weltpolitik – Ukraine und Kanada unterzeichnen Freihandelsabkommen – EU genehmigt elf GV-Mais-Sorten v. Syngenta u. drei GV-Maissorten v. Bayer-Monsanto

Saudische Landwirtschaftsinvestitionen im Ausland – Landgrabbing – Saudi agricultural investment abroad – land grab

Südsudan gleicht Völkermord in Ruanda – Zivilisten werden bei lebendigem Leib verbrannt, andere entführt und vergewaltigt und die Welt schaut zu – Thousands flee to Uganda after South Sudan flare-up

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