Nachdem in den USA eine Gruppe von Kindern die Regierung wegen ihrer jahrzehntelangen pro-fossilen Brennstoffpolitik verklagten, reichten auch junge Kolumbianer eine Klage gegen ihre Regierung ein. Sie werfen der Regierung vor, bei dem Abholzen der Wälder versagt zu haben. Es ist die erste Klage gegen Klimaproblematik in Südamerika, aber auch das jüngste Beispiel für eine Zunahme von klimabedingten rechtlichen Herausforderungen auf der ganzen Welt.
Erst im Dezember 2017 war Julia Olson, die 21 Kinder in den USA vertritt, die die US-Regierung wegen Versagen in der Klimapolitik verklagt haben, wieder vor Gericht. Keiner hätte je gedacht, dass diese Kinder mit ihrer Klage so weit kommen würden. Die US-Regierung unter Trump hatte Berufung eingelegt, welches jetzt das Gericht zu überprüfen hat. Der Fall sorgte bereits für Aufsehen, als ein Richter am Bezirksgericht den Klägern ein verfassungsmäßiges Recht auf ein stabiles Klima erklärte.
„Die Kläger suchen eine gerichtliche Schutzmaßnahme gegen die fortgesetzte Verschlechterung ihrer Rechte“, sagte Julia Olson, „aber diese Schutzmaßnahme könnte von der zuständigen Regierungsstelle kommen, was bedeutet, dass die Kläger die Gerichte nicht zur Festlegung von Klimapolitik auffordern. Es ist Sache des Gerichts, von der Regierung zu fordern, dass sie Maßnahmen ergreift, um die Schadstoffe der globalen Erwärmung abzubauen, wobei die spezifischen Details dem Kongress und den Bundesbehörden überlassen bleiben.“
„Euer Ehren, diese Kinder werden viel länger leben als Sie, sie werden bis zum Ende des Jahrhunderts leben, wenn die Meere von diesen Bundesbeklagten auf 10 Fuß höher projiziert werden“, sagte sie.
Wenn es den 21 jungen Menschen gelingt, einen Richter zu ernennen, der die Trump-Regierung anweist, ihre Pro-Drilling- und Climate-Denial-Politik zu ändern, haben sie das geschafft, was noch keiner Umweltorganisation vor ihnen gelang. Viele Experten haben bereits jetzt schon unterschätzt, dass diese Klage so weit kommen würde.
18 of the 21 youth-plaintiffs were before the 9th Circuit in San Francisco challenging the U.S. Government for not protecting them from #climate change. pic.twitter.com/zE0ltHO6BF
— Lyanne Melendez (@LyanneMelendez) 11. Dezember 2017
Mehrere Städte haben in den USA eine Klage gegen Ölfirmen eingereicht
Mehrere kalifornische Städte und New York City haben kürzlich Klagen gegen Ölfirmen wegen ihrer Rolle beim Klimawandel eingereicht. Verklagt wurden 9 Konzerne, darunter ExxonMobil, Chevron, BP und Shell. Die neuen Klagen schließen sich einer wachsenden Zahl von kalifornischen Gemeinden an, die gegen Öl- und Gasunternehmen Klage eingereicht haben, um sie für ihre Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels zur Rechenschaft zu ziehen.
Junge Klimaaktivisten klagen kolumbianische Regierung an
Mehr als zwei Dutzend junge Kolumbianer haben eine Klage gegen ihre Regierung für ihr Versagen dabei, die Abholzung einzudämmen, eingereicht. Nach ihrer Ansicht wird gegen ihre Verfassungsrechte: „Leben, Freiheit, Eigentum“- verstoßen. Die wichtigsten aktuellen Kohlenstoffsenken sind Wälder als Teil der Biosphäre. Durch die enorme Abholzung ist die Kohlenstoffsenke gefährdet, die von entscheidender Bedeutung im Kampf gegen den Klimawandel und gesunde Umwelt ist, und somit verstößt die Abholzung gegen ihre Verfassungsrechte.
Kolumbien, das einen Regenwald von der Größe Deutschlands und Englands zusammen hat, hat das Ziel der Zero-Net-Entwaldung bis zum Jahr 2020. Trotz dieses Versprechens hat der Waldverlust in den letzten Jahren zugenommen und stieg von 2015 auf 2016 um 44 Prozent.
„Entwaldung bedroht die Grundrechte derjenigen von uns, die heute jung sind und die Auswirkungen des Klimawandels den Rest unseres Lebens erleben werden“, sagten die 25 kolumbianischen Kläger, deren Alter zwischen sieben und 26 Jahren liegt, in einer gemeinsamen Erklärung. „Wir sind in einem kritischen Moment angesichts der Geschwindigkeit, mit der die Entwaldung im kolumbianischen Amazonas stattfindet. Der Mangel an Kapazitäten und Planungen der Regierung sowie das Versäumnis, die Umwelt zu schützen, machen dringende Maßnahmen erforderlich. „
More than two dozen young Colombians have filed a lawsuit against their government for its failure to curb deforestation, arguing it is violating their constitutional rights to a healthy environment by eliminating a carbon sink vital in the fight against climate change, Reuters reported.The lawsuit, the first climate change litigation in South America, is the latest example of an increase in climate-based legal challenges around the world.
Several California cities and New York City have recently filed lawsuits against oil companies for their role in driving climate change; a group of children in the U.S. are suing the government for its decades of pro-fossil fuel policies, which they contend have violated their constitutional rights to “life, liberty, and property;” and two years ago, the Netherlands’ government was ordered by a federal court to reduce its carbon emissions.
Colombia, which has a swath of rainforest the size of Germany and England combined, has a goal of zero-net deforestation by 2020. But despite this pledge, forest loss has increased in recent years, rising 44 percent from 2015 to 2016, according to Reuters.
“Deforestation is threatening the fundamental rights of those of us who are young today and will face the impacts of climate change the rest of our lives,” the 25 Colombian plaintiffs, whose ages range from seven to 26, said in a joint statement. “We are at a critical moment given the speed at which deforestation is happening in the Colombian Amazon. The government’s lack of capacity and planning, as well as its failure to protect the environment, makes the adoption of urgent measures necessary.”
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