Der Gigant Monsanto forderte, aber scheiterte. Die Klage von Monsanto gegen Arkansas wegen des Dicamba-Verbots wurde abgewiesen. Auch dem Giganten Amazon geht es an den Kragen. Der Online-Händler wurde zu 1,2 Millionen US-Dollar Strafe verurteilt, denn er hat gegen die US-Vorschriften für den Verkauf von Pestiziden in seinem Online-Shop verstoßen.
Es sind gleich zwei gute Nachrichten, die zeigen, dass Giganten nicht immer die Macht haben.
Klage von Monsanto gegen Arkansas wegen Dicamba-Verbot abgewiesen
Laut kürzlich von Landwirten eingereichten Dicamba-Klagen ist Dicamba für Ernteverluste in Millionenhöhe in den USA verantwortlich. Der Bundesstaat Arkansas hatte daraufhin ein Verbot von Monsantos chemischem Unkrautvernichter erteilt. Daraufhin reichte wiederum Monsanto gegen Arkansas eine Klage ein, die das Verbot wieder aufheben sollte. Doch der Gigant hat nicht mit dem Richter Chris Piazza vom Arkansas 6th Judicial Circuit gerechnet, der die Klage abwies.
Monsanto loses court bid to stop Arkansas ban on the pesticide dicamba. Details: https://t.co/XnxiUrdkcV via @Reuters pic.twitter.com/I229xDOhMc
— Sustainable Table (@eatsustainable) 21. Februar 2018
Dicamba ist ein leistungsfähiges Herbizid, das auf vielen Farmen in den USA im Einsatz ist. Der Markenname Dicamba Herbizide gehört DuPont FeXapen, Monsanto XtendiMax und BASF Engenia. Mittlerweile wurden gegen die Hersteller dieses Pestizids Dicamba Sammelklagen eingereicht, da es Berichten zufolge mehr als eine Million Hektar Felder in den Vereinigten Staaten zerstört habe. Als Folge der Zerstörung durch Dicamba hat der Bundesstaat Arkansas es im vergangenen Sommer verboten.
Bader Farms, die in Missouri auf über 1000 Acres über 110 000 Pfirsichbäume haben, verklagte Monsanto, nachdem seine Versicherungsgesellschaft sich weigerte, für Schäden aufzukommen, die durch Kontaminierung von Dicamba von den umliegenden Farmen verursacht wurden. Im Juni wurden von der landwirtschaftlichen Forschungsstation der University of Arkansas über 100 Hektar Sojapflanzen, ebenfalls durch Kontaminierung mit Dicamba, zerstört. Und am erschreckendsten ist der Bericht der NPR, die berichteten, dass es durch die Dicamba-Kontaminierung im vergangenen Oktober zu einem Streit kam und zum Mord an einem Farmer in Arkansas führte.
Landwirte in den USA machen Dicamba für eine Pflanzenkrise in 2017 verantwortlich! The Arkansas Plant Board hat darauf hin die Verwendung von Dicamba in dem Staat verboten. Monsanto wendete sich gegen das Verbot vor Gericht und verlor.
Mehr Informationen zu Dicamba finden Sie in unserem Beitrag: Ein neuer Monsanto-Skandal und fördert die EU Glyphosatausbringung? – This miracle weed killer was supposed to save farms. Instead, it’s devastating them
Amazon zu 1,2 Millionen Dollar für den Verkauf illegaler Pestizide verurteilt
Der Online-Händler Amazon muss 1,2 Millionen US-Dollar Strafe bezahlen, nachdem Verstöße gegen die US-Vorschriften für den Verkauf illegaler Pestizide in seinem Online-Shop bekannt wurden. Gemäß den Bedingungen des Abkommens wird Amazon illegale Pestizidprodukte von seiner Website überwachen und entfernen. Diese meist importierten Produkte wurden in den USA nicht für den Gebrauch und Verkauf registriert und können ahnungslose Verbraucher gefährden.
Your periodic reminder that just because you can buy it online, it’s not legal. Or safe. https://t.co/5xYKzBNJbw (Illegal pesticides at Amazon) pic.twitter.com/eW0KJNOry8
— Gwen Pearson?? (@bug_gwen) 19. Februar 2018
Im Rahmen einer Vereinbarung mit der US Environmental Protection Agency (EPA) hat Amazon zugestimmt, 1,2 Millionen US-Dollar Verwaltungsstrafen für fast 4000 Verstöße gegen das Bundesgesetz für Insektizide, Fungizide und Rodentizide (FIFRA) zu zahlen. Amazon hatte Händlern erlaubt, importierte Pestizide auf Amazon zu verkaufen, obwohl die Produkte nicht in den USA registriert waren. Während Amazon dem Vergleich zugestimmt hat, hat Amazon die von der EPA behaupteten Tatsachen weder zugegeben noch bestritten.
„Diese Vereinbarung wird den Online-Verkauf von illegalen Pestiziden, die in Gemeinden in ganz Amerika eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellen, drastisch reduzieren“, sagte Chris Hladick, Administrator der EPA in einer Pressemitteilung.
Die meisten illegalen Produkte, die verkauft wurden, kommen von chinesischen Herstellern. Sie sind oft in leuchtenden Farben verpackt, sodass die Produkte wie Malkreide, Spielzeug oder sogar Süßigkeiten aussehen. Kinder können sie leicht öffnen und mit den Produkten spielen oder sie sogar in den Mund nehmen.
Amazon hat die Produkte von seiner Website entfernt, ausländische Anbieter vom Verkauf von Pestiziden ausgeschlossen und die Überwachung seiner Website für illegale Pestizide verstärkt.
Im März 2017 sandten über 30 Umwelt- und Gesundheitsgruppen, denen sich mehrere umweltbewusste Unternehmen anschlossen, einen Brief an Amazon-CEO Jeff Bezos, in dem er aufgefordert wurde, Produktevon Amazons Webseite zu entfernen, die mit Bestäubern, wie Bienen in Verbindung stehen. Diese Aktion gehörte zu den Maßnahmen zur Bekämpfung bekannter Bedrohungen für Bestäuber, in diesem Fall eine Klasse von Pestiziden, die als Neonicotinoide bekannt sind. Die Gruppen fordern Amazon auf, die über 100 Produkte, die in einer Produktliste aufgeführt sind, von der Amazon-Website zu entfernen.
Der erste Schritt ist jetzt getan, Amazon muss eine 1,2 Millionen US-Dollar Strafe zahlen und steht jetzt bei der US Environmental Protection Agency (EPA) unter Beobachtung.
Daran sollte sich Europa ein Beispiel nehmen, auch wenn es sich um Giganten mit viel Macht handelt, geht es ihnen in den USA an den Kragen.
Monsanto Loses Lawsuit to Stop Dicamba Ban in Arkansas
(Beyond Pesticides, February 23, 2018) Agrichemical corporation Monsanto has lost its bid to halt a statewide ban on the use of its specialty dicamba herbicide in Arkansas. Despite a lengthy process of evaluation and public comment that led to a prohibition on the use of drift-prone dicamba herbicides during the growing season on Arkansas farms, Monsanto made one last-ditch attempt to stop the law from going into effect by suing the entire state. With the industry’s loss, Arkansas is on track to implement the toughest restrictions against dicamba in the U.S. Read more. HERE
Amazon Fined $1.2 million for Selling Illegal Pesticides
(Beyond Pesticides, February 22, 2018) Online retailer Amazon will pay $1.2 million in penalties to settle violations to U.S. regulations for selling illegal and misbranded pesticides in its online store. Under the terms of the settlement, Amazon will monitor and remove illegal pesticide products from its website. These products, mostly imported, were not registered for use and sale in the U.S. and can pose hazards to unsuspecting consumers. Read more: HERE