Polizei löst Kundgebung zum Weltfrauentag in Ankara gewaltsam auf und nimmt viele Frauen fest

Die türkische Polizei hat in Ankara Demonstrationen zum Weltfrauentag gewaltsam aufgelöst, dabei feuerten die Sicherheitskräfte Gummigeschosse in die Frauengruppe und setzten Tränengas ein. Laut Medien sollen 17 Frauen verhaftet worden sein. Die Frauen, hauptsächlich von der Frauenplattform in Ankara, einer NGO, die sich für Frauenrechte einsetzt, hatten sich in der türkischen Hauptstadt für den Marsch vor dem Internationalen Frauentag am 8. März versammelt und wollten eine Presseerklärung abgeben. 

Seit dem Putschversuch am 15. Juli 2016 wurden etwa 150 000 Menschen inhaftiert und fast 60 000, darunter Akademiker, Richter, Ärzte, Lehrer, Anwälte, Studenten, Polizisten und andere, wurden in Untersuchungshaft genommen. Inzwischen haben 150 000 Menschen ihren Arbeitsplatz verloren. Tausende von Menschen sind aus der Türkei geflohen. Erst vor ein paar Tagen fand man die Leichen von einer türkischen Lehrerin und ihrer Familie. Sie waren aus der Türkei mit einem Boot geflohen, nachdem man ihr und ihrem Mann gekündigt hatten. Das Boot kenterte auf dem Weg nach Griechenland.

Update: 08.März 2018 – Obwohl Frauen am 04.März 2018 verhaftet wurden und die Kundgebung gewaltsam von der Polizei aufgelöst wurde, gingen Tausende Frauen in Istanbul am 08.März 2018 auf die Straße.

„Wir werden nicht die Klappe halten, wir haben keine Angst, wir werden nicht gehorchen“, skandierte die Menge und wehte mit Schildern wie „Wenn Frauen springen, es ist eine Revolution“ und schloss sich den weltweiten Streikaufruf am Internationalen Frauentag an.

Siehe: Weltweiter Streik der Frauen – „Wenn wir aufhören, hört die Welt auf “ Millionen Frauen legen Spanien lahm! – If women stop, the world stops!- Millions of Women Strike in Spain

Die türkische Bereitschaftspolizei geht gewaltsam gegen den Marsch für Frauenrechte in Ankara vor

In der Türkei herrscht seit dem Putschversuch 2016 ein Ausnahmezustand und Demonstrationen sind verboten. Doch davon lassen sich die Frauen in der Türkei nicht abhalten. Zwar waren es 2017 bereits auf Grund des Verbotes nicht so viele Frauen wie all die Jahre vorher, aber immerhin gingen Zehntausende von Frauen am Mittwoch (8. März) auf die Straße und marschierten für die Rechte der Frauen, während einige auch gegen den Ausbau der Präsidentschaft von Erdogan protestierten. In Istanbul nahmen am Protest laut Aussage der Medien 10 000 Menschen, meist Frauen, teil und riefen u. a. „Tayyip, Tayyip, laufen, laufen, wir kommen“. Was so viel bedeutet, wie Erdogan, lauf, wir kommen. Siehe: Niederlande erklärte türkische Ministerin zur „unerwünschten Ausländerin“ – in der Türkei demonstrieren Frauen gegen Erdogan!

Mit Tränengas und Gummigeschossen gegen Frauen-Demo

Wie Medien berichteten, kam es am Sonntag, dem 04. März 2018, zum Auftakt für den bevorstehenden Frauentag am 08. März 2018 zu einer gewaltsamen Aktion der Polizei in Ankara gegen Frauen, die für ihre Rechte demonstrierten und eine Presseerklärung abgeben wollten. Die Polizei ging mit Tränengas vor und Berichten zufolge wurden 15 oder 17 Frauen verhaftet. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, Teilnehmerinnen berichten u. a. auch von 18 Frauen, die inhaftiert wurden.

Die Gefahr, in der Türkei von einem Mann erschossen, erstochen oder totgeprügelt zu werden, ist für eine Frau größer, als bei einem Autounfall oder an Krebs zu sterben. Gewalt gegen Frauen sei die Haupttodesursache unter Frauen zwischen 15 und 44 Jahren in der Türkei.

Am Sonntag versammelte sich auch eine Gruppe von etwa 1500 Frauen im Stadtteil Bakirkoy auf der europäischen Seite der Stadt.

Es ist nicht leicht, Informationen aus der Türkei zu bekommen. Am 03. März 2018 wurde berichtet, dass die türkischen Behörden eine Nachrichten-Website in der Türkei, die von Frauen betrieben wird, wieder schlossen. Die Nachrichtenagentur Jin konzentriert sich u. a. auf. Frauenfragen. Laut der malaysischen Zeitung „The Sun Daily“, werden diese Frauen den Kampf nicht aufgeben und weiter berichten.

Schon 2016 hieß es: Weltfrauentag Türkei: Mit Tränengas und Gummigeschossen gegen Frauen-Demo. Auch 2017 soll es laut turkeypurge.com zu Übergriffen auf Veranstaltungen zum Frauentag gekommen sein.  Die İstanbul Bilgi Üniversitesi ist eine private Universität mit ca. 11 000 Studenten.

Kindeszwangsheirat in der Türkei vertuscht sexuellen Missbrauch!

Nicht nur ein neues Recht für Kinderehe sorgt für Empörung in der Türkei, das, sondern auch ein Skandal. Nachdem bekannt wurde, dass ein Krankenhaus in Istanbul die Schwangerschaften von 115 Minderjährigen vertuscht hatte, empörten sich Menschen über die sozialen Medien mit einem  Hashtag  „Du kannst den Missbrauch von 115 Kindern nicht vertuschen“. Die Leiterin des türkischen Frauenverbandes (TKDF) Canan Gullu sagte gegenüber Xinhua, dass es „nur die Spitze des Eisbergs“ sei und dass ihre Organisation 500 Fälle von Teenagerschwangerschaften in dem vom Skandal betroffen Krankenhaus in Istanbul vermute. Sh: Teenagerschwangerschaften-Skandal in Türkei! „Kinderheirat grünes Licht“? Kindeszwangsheirat in der Türkei vertuscht sexuellen Missbrauch!

Ein dramatischer Bericht zeigt, dass Frauen mit ihren Familien aus der Türkei fliehen und den gefährlichen Weg mit Booten nach Griechenland wählen.

Gezwungen zu fliehen –  Die tragische Geschichte einer türkischen Familie, die vor den Küsten der Türkei ertrank

Gereinigt, gezwungen zu fliehen, tot: Die tragische Geschichte der türkischen Familie, die vor den Küsten der Türkei ertrank

turkeypurge.com

Ayşe Abdurrezzak, eine 37-jährige Lehrerin, die nach dem Putschversuch entlassen wurde, und ihre Kinder Abdulkadir Enes Abdurrezzak (11) und Halil Munir Abdurrezzak (3) starben am 13. Februar 2018, nachdem das Boot mit acht Personen in dem Fluss Maritsa, der die Landschaft Thrakien in Südosteuropa durchfließt, kenterte. Zusammen mit Ayşe und ihren Kindern werden vier weitere vermisst.

Ayşe Abdurrezzak

Der türkischen Agentur für Katastrophenschutz und Katastrophenhilfe (AFAD) gelang es, die Leichen der drei Familienmitglieder zu finden, während die vier Vermissten zum Zeitpunkt des Berichts von turkeypurge.com  vom 03. März 2018 noch nicht gefunden wurden.

Der achte, Fatih Yasar genannt, hatte es nach Griechenland geschafft. Yasar sagte Euronews, dass das Wasser so kalt sei, dass es sehr schwer sei, sich zu bewegen.

Anwohner erzählten Medien, dass sie in der Nähe des Flusses Schreie hörten, und informierten die Polizei. Auf dem Boot sollen sich drei Männer, drei Kinder und zwei Frauen befunden haben. Einer der Männer, Ayşes Ehemann, ist ebenfalls ein Lehrer, der zuvor auf Grund eines Notstandsbeschlusses nach dem Staatsstreich ebenfalls entlassen wurde.

Tausende von Menschen sind aus der Türkei geflohen, nachdem die Regierung AKP am 15. Juli 2016 nach einem gescheiterten Putschversuch gegen Sympathisanten der Gülen-Bewegung eine massive Hexenjagd gestartet hatte.

Viele versuchten, illegal aus der Türkei zu fliehen, da die Regierung Tausende von Pässen annulliert hatte.

Im November 2017 ertrank Huseyin Maden, ein 40-jähriger Kastamonu-Lehrer, der nach dem gescheiterten Staatsstreich entlassen worden war. Zusammen mit seiner Frau und drei Kindern versuchten sie, zur griechischen Insel Lesbos zu fliehen.

www.turkeypurge.com ist eine Website, die täglich über Akademiker, Militäroffiziere, Polizeibeamte, Lehrer, Regierungsbeamte und Bürokraten berichten, die im Zuge der laufenden „Säuberung“  entlassen wurden.

Sie wollten nur in Ankara den Auftakt zu dem bevorstehenden Frauentag starten und eine Presseerklärung abgeben, 15 oder 17 Frauen wurden in Gewahrsam genommen.

* Ich wünsche allen Frauen, den Weltfrauentag am 8. März zu feiern, ein Leben voller Gleichheit, Freiheit und Glückseligkeit zu leben – so aus einem Türkischen Lied zum Frauentag am 08.März 2018.

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