Es gibt keinen Grund, Frauen weniger zu zahlen als Männern, denn noch nie waren Frauen so gut ausgebildet wie heute. Das dachte sich auch Island und es hat als erstes Land ein Gesetz zur Lohngleichheit verabschiedet. Island gilt seit Jahren als einer der Vorreiter beim Thema Lohngleichheit. Seit dem 1. Januar 2018 ist es nun verboten, Männern und Frauen unterschiedliche Löhne für denselben Job zu bezahlen.
Seit dem 1. Januar 2018 ist das Lohngefälle zwischen Mann und Frau illegal.
Update – 12.November 2021 Equal Pay Day: “Ab heute arbeiten Frauen bis Jahresende gratis!” . Im EU-Durchschnitt verdienen Frauen 14,1 Prozent weniger als Männer. Obwohl Frauen über die gleiche Ausbildung verfügen wie die männlichen Kollegen, sind die Einkommenschancen viel niedriger und nicht nur das, in der Diskussion fehlen ebenfalls die mangelnden Aufstiegschancen.
Today is 🇪🇺 EU #EqualPayDay. ⚖️ Time for an improved wage transparency directive with a clear role for trade unions! pic.twitter.com/KqOJjViT2t
— EUROCADRES (@EUROCADRES) November 10, 2021
Gemäß einem Gesetz, das im Juni 2017 vom Parlament in Island verabschiedet wurde und am 01.Januar 2018 in Kraft trat, müssen alle privaten und öffentlichen Unternehmen nachweisen, dass ihre Gehaltszahlungen Frauen nicht diskriminieren. Der einzige Lohnunterschied, der möglicherweise besteht, sollte auf der Grundlage von Bildung, Leistung und Fähigkeiten liegen. Wer keine Gleichstellung beweisen kann, dem drohen Strafen.
Mit dem Gesetz soll das derzeitige Lohngefälle zwischen Männern und Frauen von etwa 5,7 Prozent beseitigt werden. In der Tat will das Land bis zum Jahr 2020 die geschlechtsspezifische Lohnungleichheit beseitigen.
Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter beantragen ein „Equal Pay Certification“, das alle drei Jahre erneuert werden muss. Laut Weltwirtschaftsforum liegt Island bereits an erster Stelle in Bezug auf den globalen Gleichstellungsindex. Im Jahr 2017 belegte es zum neunten Mal in Folge den ersten Platz.
In Island werben Unternehmen damit, dass sie gleiche Löhne für alle zahlen. Bislang wurde dies nicht überprüft. Das wird sich in Zukunft ändern. Laut einer Isländerin müssen Unternehmen jetzt belegen, dass sie die gleichen Löhne auch wirklich zahlen. Island hat schon länger das Gesetz der Gleichheit und zwar seit 2008. Es trat 2011 mit dem Ziel der Chancengleichheit von Frauen und Männern in Kraft.
Gleiche Löhne für die gleichen Bedingungen wurde im Artikel 19, Gleichheit, verankert. Nachdem vermehrt Unternehmen mit der Gleichberechtigung warben, ging die isländische Regierung noch weiter und forderte in einem Gesetz in 2014, dass die Unternehmen jederzeit belegen müssen, dass dieses der Wahrheit entspricht. Das Gesetz wurde am 24. Oktober 2014 unterzeichnet, am Tag der Frau in Island.
Aufruf zum Protest
Frauen wurden aufgefordert, am 24.Okotober 2016 um 14.38 Uhr die Arbeit zu verlassen und am Treffen in Austurvöllur um 15.15 Uhr teilzunehmen.
Auf dem Papier klingt immer alles super, doch nachdem die Unternehmen immer noch nicht den gleichen Lohn zahlten, wurden am 24 Oktober 2016 die Frauen aufgefordert, die Arbeit zu verlassen und an der Sitzung in Austurvöllur am 25.Oktober 2016 teilzunehmen. In Island entfernten sich die Frauen daraufhin am 24.Oktober 2016 von ihrem Arbeitsplatz und demonstrierten für gleiche Löhne.
Umfragen hatten gezeigt, dass das Lohngefälle seit der Wirtschaftskrise in Island im Jahr 2008 zugenommen hatte. „Sobald es ein Wirtschaftswachstum gibt, scheinen die Löhne der Frauen hinterherzuhinken“, sagte Maríanna Traustadóttir, Expertin für Gleichberechtigung und Umwelt bei ASÍ.
Seit dem 1. Januar 2018 ist es nun gesetzlich verboten, Männern und Frauen unterschiedliche Löhne für denselben Job zu bezahlen.
Wie die Frauen in Island das Ruder übernahmen
Am 24. Oktober 1975 verließen 90% der Frauen ihren Arbeitsplatz und auch ihre Küche. Der Streik lähmte die Insel und veränderte ihre Geschichte für immer. An diesem Tag mussten die Männer den Haushalt übernehmen und ihre Kinder mit zur Arbeit nehmen. Schulen und mehrere Firmen schlossen. Dank dieses Tages hatte Island bald eine Frau als Präsidentin, die erste in der Welt, und begann einen Weg, der heute ein Beispiel für die Gleichstellung der Geschlechter darstellt .
Su actual primera ministra, Katrín Jakobsdóttir, es la tercera mujer que dirige un país, pionero también en poner fin por ley a la brecha salarial
?https://t.co/pFENrCJQ85 #8MaLaHuelga pic.twitter.com/cQGeGlCwtA— lainformacion (@la_informacion) 5. März 2018
Vigdis Finnbogadottir wurde 1980 zur Präsidentin von Island gewählt und war damit das erste demokratisch gewählte weibliche Staatsoberhaupt der Welt. Die damals 50-jährige alleinerziehende Mutter besiegte drei männliche Kandidaten und wurde so populär, dass sie in zwei der drei folgenden Wahlen ohne Opposition wiedergewählt wurde.
Jóhanna Sigurðardóttir war die 2. Präsidentin von Island. Sie war die erste homosexuelle Regierungschefin der Neuzeit und regierte von 2009 bis Mai 2013. Juni 2010 erfolgte nach einer Reform der Ehegesetze die Eheschließung zwischen Jóhanna und ihrer Partnerin.
Katrín Jakobsdóttir ist seit November 2017 Premierministerin Islands und somit die 3. Frau an der Spitze der isländischen Regierung. Die 41-Jährige war von Februar 2009 bis Mai 2013 Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur und ist seit Februar 2013 Vorsitzende der Links-Grünen Bewegung.
Island führt den Global Gender Gap Index des World Economic Forum seit 2009 an, was bedeutet, dass es das Land in der Welt ist, in dem es mehr Gleichheit zwischen Frauen und Männern gibt.
New Zealand has ranked in the top ten in the 2017 WEF Global Gender Gap Report. Learn more: https://t.co/TyFaR5BCWC pic.twitter.com/zflLj28WMa
— ManpowerGroup NZ (@ManpowerGroupNZ) 16. November 2017
Mit vier Prozent hat das Land heute die niedrigste Arbeitslosigkeit Europas. Die Finanzkrise hat Island im Gegensatz zu anderen Ländern gemeistert. Auch hier ging Island eigene Wege und ließ nicht nur die Banken pleite gehen, anderthalb Jahre nach dem Kollaps der großen isländischen Geldhäuser wanderten die Bankmanager hinter Gitter! Siehe: Island sperrt Banker für 46 Jahre ins Gefängnis – Iceland Jail Top Bankers For 46 Years
In Island entfernten sich die Frauen am 24. Oktober 2016 von ihrem Arbeitsplatz und demonstrierten für gleiche Löhne. Wenn wir alle etwas erreichen wollen, sollten wir es den isländischen Frauen gleichtun.
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