Das ist kein Witz! Die UN wählte Saudi Arabien in die Kommission für Frauenrechte und bis 2019 ist der „Experte“ für UN-Menschenrechtsrat ebenfalls aus Saudi Arabien. Während viele Länder, die ihre Frauen nach Saudi Arabien schickten, um dort zu arbeiten, schockiert feststellen mussten, dass Frauen auf Twitter zum Verkauf angeboten werden, haben globale Experten vom 26. bis zum 27. Februar 2018 das erste internationale humanitäre Forum in Saudi-Arabien besucht. Das 1. Internationale Humanitäre Forum in Riad fand unter der Schirmherrschaft von König Salman bin Abdulaziz statt. Während sich die Regierung in Großbritannien freut, dass der Waffenhersteller, BAE Systems, einen Auftrag in Milliardenhöhe mit Saudi-Arabien für den Kauf von 48 Typhoon-Kampfflugzeugen abgeschlossen hat, schließt das konservativste Land der Welt gerade Verhandlungen mit Ländern über Frauen ab, die dann in Saudi Arabien arbeiten sollen.
Während die Welt sich freut, dass Frauen in Saudi Arabien endlich Autofahren dürfen, was als Meilenstein in der Geschichte für Frauenrechte gefeiert wird, sieht es hinter den verschlossenen Türen dramatisch aus. Oder wie der neue Skandal, der Länder von Bangladesch bis zu den Philippinen, von Vietnam zu den Ländern Nordafrikas erschaudern lässt, auf Twitter. „Wir sind in die Sklaverei zurückgekehrt“, protestierten sie in lokalen Zeitungen. In Saudi-Arabien läuft der neue Sklavenmarkt auf Twitter. Frauen werden auf Twitter zum Verkauf angeboten, so als seien sie ein Gegenstand. Dienstmädchen „inklusive Transport“ zu verkaufen.
Ein weiterer Skandal – Saudi Arabien, das arabische Land, das mehr als jedes andere für die Missachtung der Menschenrechte in der Kritik steht, hat das erste internationale humanitäre Forum ausgerichtet.
Ausgerechnet in Saudi Arabien, denn erst Anfang Februar 2018 hatte eine Gruppe britischer Anwälte eine Kampagne gestartet, Saudi-Arabien aus dem UN-Menschenrechtsrat zu entfernen. Sie argumentieren, dass die Mitgliedschaft des Wüstenkönigreichs „widersprüchlich und ironisch“ sei. Saudi-Arabien, dessen Sitz im Rat 2019 ausläuft, wurde wegen seiner Rolle im Jemen- Konflikt international verurteilt. Bizarr, denn Faisal Bin Hassan Trad aus Saudi-Arabien wurde im September 2015 der neue „Experte“ der Vereinten Nationen für Menschenrechte. Grausam und brutal – Sie wurden gefoltert und sollen jetzt hingerichtet werden – 14 junge Regimekritiker, sie waren nicht mal 18, als sie verhaftet wurden: Das ist Saudi Arabien.
Kurz vor dem 1. Internationalen Humanitären Forum in Riad hatten sogar der Anwalt der Queen und die britischen Menschenrechtsanwälte Lord Ken Macdonald und Rodney Dixon dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (UNHRC) eine offizielle Stellungnahme zur Verschlechterung der Menschenrechtslage in Saudi Arabien übermittelt und den Rückzug des Landes aus dem Menschenrechtsrat gefordert. Nach Angaben britischer Anwälte wurden von September 2017 bis heute in Saudi-Arabien mehr als 60 Personen festgenommen, darunter bekannte Politiker und Menschenrechtsaktivisten. Wenn es den Teilnehmern des 1.Internationalen Humanitäre Forums in Riad ernst wäre, dann hätten sie dieses Treffen boykottieren können.
Aber, wie jetzt klar sein sollte: Petrodollars sind mehr wert als gute Taten.
Aus diesem Grunde hatten die Vereinten Nationen keine Einwände und gewährten das Erste Internationale Humanitäre Forum, in einem Land, das mit seinen Bombardements auf den Jemen eine der größten humanitären Krisen in der Welt geschaffen hat.
- Das zweitägige Forum, an dem Fachleute und wichtige Entscheidungsträger aus der internationalen humanitären Gemeinschaft teilnahmen, wurde von hochrangigen Vertretern der Vereinten Nationen, internationalen und nationalen NGOs besucht. Die Veranstaltung für dieses Treffen begann wenige Tage nach der UN-Verurteilung des Verhaltens des arabischen Landes. Laut einer Gruppe von hochrangigen UN-Menschenrechtsexperten hat Saudi-Arabien „weiterhin Menschenrechtsverteidiger und -kritiker willkürlich festgenommen, inhaftiert und verfolgt“. Und das trotz der Ernennung zum Mitglied des Menschenrechtsrats Ende 2015, eine Entscheidung, die Aufsehen erregte und ein großer Skandal war.
- Im April 2017 dann der nächste Schock: Saudi Arabien zum Wächter über die Rechte der Frauen zu machen, ist vergleichbar damit, dass man einen Brandstifter zum Chef der Feuerwehr macht! Die UNO hatte in der Tat Saudi Arabien für den Posten in der Kommission für die Stellung der Frau gewählt. UN Women ist die Fachstelle der UNO für Gleichstellung und Frauenförderung. Saudi Arabien wurde in einer geheimen Wahl des Wirtschafts- und Sozialrats der Vereinten Nationen (ECOSOC) für die Amtszeit 2018-2022 gewählt.
Great opportunity to reflect on the needs of humanitarian work, thanks to #KSA @KSrelief, at the first Riyadh International Humanitarian Forum #RIHF pic.twitter.com/fJRwyMLBKR
— ICRC GCC (@ICRC_kw) 26. Februar 2018
Ausländische Dienstmädchen als Sklaven: zum Verkauf auf Twitter
Die Fotos eines saudiarabischen Twitter-Nutzers von zwei marokkanischen Mädchen haben Online-Kontroversen ausgelöst, da die von anderen Twitter-Nutzern als „Sklavenhandel“ bezeichneten Frauenqualitäten aufgelistet sind. Die letzte Zeile besagt, dass potenzielle Kunden die Zimmermädchen behalten können, nachdem sie ihre Arbeit bewertet haben.
Ein Foto zeigt eine marokkanische Frau, die das konservative saudische Kleid, die Abaya, trägt und in die Kamera blickt, so die moroccoworldnews. In der Mitte des Fotos steht die Überschrift: „Moslemisches marokkanisches Dienstmädchen-Alter: 30 – arbeitete fünf Jahre in Saudi-Arabien – Koch – voll erfahrene Haushälterin – Gehalt: 1500 – Grund für den Verkauf: Sie weiß nicht, wie man mit Kindern umgeht.“ Die letzte Zeile besagt, dass potenzielle Kunden die Zimmermädchen behalten können, nachdem sie ihre Arbeit bewertet haben.
Die ursprünglichen Beiträge wurden vom Twitter-Account des saudischen Nutzers gelöscht, die Fotos sind jedoch bereits auf Twitter und in anderen sozialen Netzwerken verbreitet.
Die Anzeigen werden auch von Fotos und einer Reihe von Details begleitet: Alter, Herkunftsland, Sprachen und langjährige Erfahrung.
Laut der Agenzia Giornalistica Italia (AGI lautet eine Anzeige zum Beispiel: „Hauszustellung, 26, gut in der Küche und mit Kindern erhältlich Preis: 4500 Euro, inklusive Transport“.
Die Schocknachrichten auf Twitter, die von saudischen Familien herausgegeben werden, schlagen vor, ihre ausländischen Dienstmädchen an andere zu „verkaufen“, was zu Empörungen vor allem in den Herkunftsländern der Frauen auslöste.
Gründe für den Verkauf: weil die Arbeiterin „kein Arabisch spricht“ oder weil „sie nicht mit Kindern interagiert“ oder einfach weil „sie nicht mehr jung ist“. Frauen, die offensichtlich als Eigentum betrachtet werden, werden daher wie Möbel ausgetauscht. Es gibt auch solche, die bereit sind, ihre Dienstmädchen „für eine Probezeit“ zu leihen.
„Wir sind in die Sklaverei zurückgekehrt“
Die ersten Anzeigen vom Verkauf der Dienstmädchen erschienen im Dezember auf Twitter, aber in den letzten Wochen, vielleicht, weil die Verkäufe erfolgreich waren, haben sie sich vervielfacht. Aber in ihren Herkunftsländern haben die auf Twitter verkauften Hausangestellten Empörung ausgelöst. In Marokko zum Beispiel haben Frauenrechtsorganisationen die Regierung aufgefordert, mit der Verwaltung von Riad zu sprechen. Die saudischen Behörden haben indes angekündigt, dass sie eine Untersuchung einleiten werden. Aber laut AGI findet man immer noch Online-Anzeigen auf Twitter mit Dutzenden von Bildern von Frauen, die zum Verkauf angeboten werden. Zusätzlich werden die Dienstmädchen auch in Einkaufszentren „ausgestellt“.
#البرمان_السرعه_و_الامان
يوجد سير ذاتية للعاملات اختر عاملتك بنفسك
ضمان 3 شهور على الحمل / المرض / رفض العمل / الهروب
نستقدم لكم من الفليبين وفيتنام وبنجلاديش والمغرب وقريبا اوغندا #السعودية#استقدام#خادمات#عمالة #مكتب_استقدام #الفليبين#بنجلاديش
#من_تجارب_الدنيا pic.twitter.com/1WLcl2qvFE— البرمان للاستقدام (@alborman10) 28. Februar 2018
Dienstmädchen aus den Philippinen, aus Vietnam, Bangladesch, Marokko und bald aus Uganda, so eine Anzeige auf Twitter. Denn gerade erst hat Uganda ein Abkommen mit Saudi Arabien unterzeichnet, das es erlaubt, dass Frauen aus Uganda nach Saudi Arabien zum Arbeiten dürfen.
Saudi-Arabien hat 11 Millionen ausländische Arbeitskräfte aus mehr als 100 Ländern, davon 2,3 Millionen Haushaltshilfen. Es gibt mehr als 200 000 Hausangestellte aus Sri Lanka. Mittlerweile verweigern viele Länder Saudi Arabien, ihre Mädchen und Frauen als Haushaltshilfen zu schicken. Überlastung, Zwangsarbeit, Lohnausfall, Nahrungsentzug sowie psychischem, physischem und sexuellem Missbrauch, das erwartet die Frauen, die nach Saudi Arabien „gelockt“ werden. Weil viele Länder ihre Frauen nicht mehr nach Saudi Arabien schicken, rekrutiert Saudi Arabien nun Mädchen und Frauen aus Afrika.
Sie warten vergebens auf ihren Lohn, werden ausgebeutet und können nicht wieder ausreisen, da ihre Pässe einbehalten werden. Auch die Regierung von Uganda bestätigte, dass sie über die missliche Situation der Arbeiter und Arbeiterinnen informiert sei, nachdem Medien veröffentlicht hatten, dass 48 Menschen aus Uganda Selbstmord begangen hätten. Laut dem Verband der externen Personalvermittlung (UAERA) in Uganda arbeiten 65 000 Ugander im Nahen Osten. Uganda wollte eigentlich nach Protest seine Leute wiederholen, doch auch hier sollte jetzt klar sein, dass Petrodollars mehr wert sind als gute Taten.
Netzfrau Doro Schreier
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