DR Kongo – Verbrannte Dörfer – Überlebende erzählen vom Alptraum des Massakers – DR Congo survivors recount nightmare of massacre

Zuerst kamen diejenigen, die töteten. Dann kamen diejenigen, die Häuser in Brand setzten. Und schließlich diejenigen, die etwas Wertvolles plünderten. Vergewaltigt, gefoltert und ermordet: Frauen und Kinder tragen die Hauptlast der Konflikte. In der Demokratischen Republik Kongo wird sexuelle Gewalt systematisch als Kriegswaffe eingesetzt. Die jungen Rebellen werden dazu gezwungen – auf Befehlsverweigerung steht die ­Todesstrafe. Die Demokratische Republik Kongo wird nie zur Ruhe kommen, denn das Land hat das, was westliche Länder wollen: Uran, Kupfer, Gold, Zinn, Kobalt, Diamanten, Mangan, Zink und seit den letzten Jahren Öl. Bereits im Dezember wurden viele UN-Blauhelmsoldaten getötet. Die DR Kongo ist reich an Rohstoffen und gehört doch zu den ärmsten Staaten der Welt.

Die blutige Gewalt im Kongo breitet sich aus.

Es sind erschütternde Nachrichten, die uns aus der Demokratischen Republik Kongo erreichen. Satellitenbilder, auf denen man an Seeufern gelegene Dörfer in der Demokratischen Republik Kongo sehen kann, die bei neuerlichen Angriffen zerstört wurden und 140 000 Menschen obdachlos machten. Laut Ärzte ohne Grenzen (MSF) sind im vergangenen Monat rund 40 000 Menschen über den Lake Albert ins benachbarte Uganda und 20 000 nach Bunia, der Hauptstadt von Ituri geflohen. Letzte Woche wurden mindestens 72 Menschen bei erneuten Kämpfen zwischen ethnischen Gruppen im Ostkongo getötet, Tage nach Zusammenstößen zwischen den Armeen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda an ihrer gemeinsamen Grenze.

Reich an Rohstoffen und immer noch bitterarm – Überlebende erzählen von einem Alptraum des ethnischen Massakers

Zehntausende von Menschen sind aus ihren Häusern geflohen, seit die Kämpfe zwischen rivalisierenden ethnischen Gruppen im vergangenen Dezember entbrannt sind. „Die Angreifer waren in drei Gruppen organisiert“, erzählt die Überlebende Francoise Malosi, 54, aus dem Lendu-Dorf Blukwa. „Erst kamen junge Männer, bewaffnet mit Macheten, Speeren und Pfeilen, und sie waren diejenigen, die Menschen die Kehle durchschnitten“, sagt sie im Bigo Medical Center in Bunia. „Nach ihnen war es eine Gruppe, die die Häuser der Leute in Brand setzte, und danach gab es eine Gruppe, die Vieh und Wertgegenstände stahl“, sagte sie. „Wir sind in den Busch geflüchtet und haben dort drei Tage lang Schutz gesucht.“

Hema- und Lendu-Gruppen haben eine lange Geschichte von Gewalt auf niedriger Ebene über Landstreitigkeiten. Aber in den späten 1990ern und frühen 2000ern wurde ihr Kampf zu einem breiteren, brutaleren Kampf, der von Ruanda und Uganda angetrieben wurde, die Gold, Diamanten und Holz zusammen mit dem Einfluss als Teil eines größeren Krieges innerhalb der DR Kongo erobern wollten.

Bis heute wurden mehr als fünf Millionen Menschen getötet – 2 Millionen Kinder drohen zu verhungern

Für die Produktion von Handys braucht man spezielle Mineralien wie Coltan. Coltan wird im Ostkongo oft von Kindern aus ungesicherten Minen geholt. Das Geld aus dem Verkauf finanziert einen Krieg, der schon fast 20 Jahre dauert und bis heute mehr als fünf Millionen Menschen getötet hat. Politische Spannungen in der DR-Kongo nehmen zu. Die Entscheidung von Präsident Joseph Kabila aus dem Jahr 2016, Änderungen an der Verfassung vorzuschlagen, die nach Ansicht der Oppositionsgruppen Kabila erlauben sollten, seine Herrschaft auf unbestimmte Zeit zu verlängern, traf auf landesweite Gewaltausbrüche.

In Tanganyika und in der näheren Umgebung von Haut Katanga wurden laut UN im Jahr 2017 mehr als 12 000 Berichte über Menschenrechtsverletzungen registriert.

Überall in Afrika brodelt es – Superreiche durch Verkauf von Rohstoffen – Cobalt für elektrische Autobatterien und Smartphones

Schätzungen zufolge wurden in den vergangenen zehn Jahren mindestens 200 000 Frauen und Mädchen Opfer von Massenvergewaltigungen, die als Kriegsmittel eingesetzt werden.

Afrika ist reich an Rohstoffe, doch nur einige wenige profitieren davon, so auch in der DR Kongo. Die externe Staatsverschuldung betrug Ende 2016  $5,331 Milliarden. Die Weltbank und IWF begleiten und beraten die kongolesische Regierung sehr eng. Die Lebenshaltungskosten der Bewohner der Armensiedlungen und marginalisierten ländlichen Gebiete steigen.

Der Kongo ist seit der Unabhängigkeit von Belgien 1960 oft in Gefahr der Zersplitterung geraten, und Katanga, etwa so groß wie Spanien, wurde von Sezessionsgewalt geplagt. Es wird angenommen, dass es etwa ein Drittel des weltweiten Kobalts und ein Zehntel seiner Kupferreserven enthält.

Reich an Rohstoffen – und doch leben 87,7 % der Menschen in der DR-Kongo von unter 2 $ pro Tag.

In kongolesischen Minen arbeiten Kinder schon ab sieben Jahren unter lebensgefährlichen Bedingungen, um Kobalt für Elektrogeräte abzubauen, die aus dem Verbraucheralltag nicht mehr wegzudenken sind.

Offensichtlich nahm die Firma Apple vor mehr als einem Jahr Gespräche mit Bergbaufirmen auf, jedoch sind bislang keine konkreten Vereinbarungen dabei herausgekommen.

Zulieferfirmen von Volkswagen und Tesla sind sehr darauf bedacht, sich auf Jahre hinaus Bestände von Kobalt für ihre hochfliegenden Produktionspläne von Elektroautos zu sichern, da die Nachfrage zu einer Verdreifachung des Preises allein in den letzten 18 Monaten geführt hat. Siehe Sehen Sie die „Hölle“, aus der Ihr Handy Akku kommt – See the „hell“ your phone battery came from

Die menschliche Katastrophe in der DRK-Provinz Katanga wurde einfach ignoriert!

UN- Blauhelme

Erst Anfang Januar 2014 musste Martin Kobler, damaliger Leiter der UN-Mission in der DR Kongo und ein deutscher Diplomat, einräumen, dass Katanga ignoriert wurde, als Truppen ihre Kampagne gegen M23-Rebellen in den östlichen Provinzen von Nord- und Süd-Kivu verstärkten. Eine gewalttätige Rebellion hatte von Oktober 2013 bis Dezember 2013 schätzungsweise 600 Häuser zerstört und 400 000 Menschen in Katanga, der wohlhabendsten Provinz des Landes, vertrieben. Siehe dazu auch Südsudan gleicht Völkermord in Ruanda – Erneutes Versagen der UN-Friedenstruppen!

Zusatzinformation :

Im Mai 2007 wurde bekannt, dass UN-Soldaten aus Pakistan Ende 2005 große Mengen Gold aus dem Ostkongo geschmuggelt hatten – das Edelmetall im Wert von mehreren MILLIONEN US-Dollar sollen sie von Milizen bekommen haben, die sie eigentlich hätten entwaffnen sollen. Gegen die beschuldigten Blauhelmsoldaten aus Pakistan konnten die Vereinten Nationen nicht vorgehen, da sie den Kongo längst wieder verlassen hatten. Die pakistanische Regierung zeigte keinen besonderen Eifer, diese Vorwürfe aufzuklären. Siehe Widerlich und abscheulich – Skandal um sexuelle Gewalt durch UN-Blauhelme weitet sich aus – die meisten waren minderjährig – Central African Republic: More Peacekeepers Accused

  • Im September 2015 hat die Demokratische Republik Kongo gemeinsam mit anderen Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen eine neue internationale Agenda für nachhaltige Entwicklung unter dem SDG-Dach unterzeichnet.

Die afrikanische Entwicklungsbank erstellt gemeinsam mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) einen fortlaufenden Überblick zur ökonomischen Entwicklung in den 54 afrikanischen Ländern. Der Human Development Report (HDR) der Vereinten Nationen weist auf die schwierigen politischen und administrativen Rahmenbedingungen hin, welche einer wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in der Demokratischen Republik Kongo im Wege stehen.

Afrika ist reich an Rohstoffen, doch nur einige wenige profitieren davon, so auch in der DR Kongo

Während in der DR Kongo Menschen abgeschlachtet werden, traf sich am 11. März 2018 eine Gruppe kongolesischer Gegner von Präsident Joseph Kabila in Johannesburg in Südafrika. Sie plant eine Einheitsfront hinter der Opposition des in Belgien im Exil lebenden Moïse Katumbi, des Präsidentschaftskandidaten in der Demokratischen Republik Kongo.

Der Superreiche Moïse Katumbi lebte in seinem palastartigen Haus in Lubumbashi, der Hauptstadt der rohstoffreichen Region Haut-Katanga, wo er laut Financial Times zunächst als Lastwagen-Magnat und dann als Gouverneur wie ein König lebte. Katumbi floh im Mai 2016 nach einem Streit mit seinem Präsidenten Joseph Kabila nach Europa. Er soll laut rwanda-podium.org in Belgien leben. Die kongolesischen Behörden hatten gedroht, ihn sofort nach seiner Rückkehr in das Land zu verhaften.

„Wenn der Kongo glücklich ist, wird ganz Afrika glücklich sein, und die Menschen werden aufhören, das Meer nach Europa zu überqueren.“ sagte Katumbi Financial Times. Er werde den Kongo wie einen Konzern führen. Das Unternehmen, welches er von seinem Vater, einem Griechen, der in den Kongo geflüchtet war, übernommen hatte, expandierte, transportierte Mineralien, Leder und andere Güter und wurde zum Monopollieferanten des staatlichen Bergbauunternehmens Gécamines. Nach einem Jahr als Abgeordneter im Parlament wurde er 2007 Gouverneur von Katanga. Katumbi hat seinen Erfolg als Geschäftsmann, Gouverneur und Fußball-Impresario genutzt, um landesweite Unterstützung in einem so riesigen Land aufzubauen.
„Der Kongo sollte das Kraftwerk Afrikas sein. In Energie allein könnte es einen Großteil des Kontinents erleuchten, wenn es nur einen Teil des donnernden Kongo-Flusses staut. „Der Kongo ist wie ein toter Elefant, weil nichts los ist. Und ein Elefant ohne Leben,“ sagt Katumbi im Interview im Juli 2017 und antwortet auf seine leicht surreale Frage. „Deshalb komme ich als Arzt. Ein Arzt, der den Kongo behandelt, ein Arzt, der den kranken Elefanten behandelt. “

Am 2. Januar 2012 wurde Moïse Katumbi in die FIFA-Strategiekommission gewählt.

Screenshot http://www.tpmazembe.com/en/the-club/history

Die dreitägigen Gespräche in Südafrika zielen darauf ab, eine Strategie für die Präsidentschaftswahlen vom 23. Dezember 2018 zu definieren, um einen Nachfolger für Präsident Joseph Kabila zu ernennen.
„Diese drei Tage werden zusammen den Wechsel von morgen bilden und den Kongolesen zeigen, dass sie nicht alleine sind, dass wir arbeiten und dass wir gewinnen werden“, sagte Herr Katumbi laut rwanda-podium.org vor hundert Teilnehmern.
Die Teilnehmer des Treffens in Johannesburg deuteten an, dass die meisten Oppositionsbewegungen hinter Katumbi, dem ehemaligen Gouverneur von Katanga und ehemals starken Verbündeten von Kabila, standen, die zur Opposition gingen.
Der seit Mai 2016 in Belgien lebende Herr Katumbi fürchtete um seine Sicherheit, wenn er in die Demokratische Republik Kongo zurückkehren würde.

Laut africanarguments.org hat Katumbi viel Unterstützung in der Demokratischen Republik Kongo, aber viele misstrauen ihm auch, einschließlich verschiedener Basisbewegungen, die heute einen Großteil der Mobilisierung vor Ort leisten. Sie sehen Katumbi als jemanden, der immer in Luxus lebt, in teuren Restaurants isst und mit Privatjets fliegt, während zwei Drittel der Kongolesen in Armut leben. Warum sollten sie an ihn glauben?

Handelspartner sind Belgien, Südafrika, Brasilien, Frankreich, USA, Deutschland und Indien. Mittlerweile spielt die VR China bei internationalen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen eine zunehmend bedeutende Rolle. Insbesondere im Rennen um Rohstoffe und Absatzmärkte der Demokratischen Republik Kongo macht China den Europäern erfolgreich Konkurrenz. So hat China in September 2008 mit der DR Kongo lukrative Wirtschaftsverträge unterschrieben. Gegenstand der Vereinbarung ist ein über einen Zeitraum von 30 Jahren dauerndes Milliardengeschäft. Dabei will die DR Kongo einer Gruppe chinesischer Firmen „ihre Versorgung mit Rohmetallen garantieren“. Im Gegenzug wollen die Chinesen große Infrastruktur-Baumaßnahmen im Kongo durchführen.

  • Im Dezember 2014 fanden Konsultationen zwischen Vertretern der Demokratischen Republik Kongo und der Bundesrepublik Deutschland statt. Im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit werden 45 Mio. EUR  der Demokratischen Republik Kongo zur Verfügung gestellt. Hiervon werden ca. 20 Mio. EUR für den nationalen Friedensfonds eingesetzt.
  • Eine wichtige Aktivität des Partnerschaftsprogrammes (BMZ-UNHCR-GIZ) ist die Rückführung der Flüchtlinge und intern vertriebenen Menschen sowie deren nachhaltige Integration. Neben den staatlichen Durchführungsorganisationen GIZ und KfW sind in der Demokratischen Republik Kongo weitere deutsche EZ-Akteure tätig: Politische Stiftungen
  • Quelle 

Die kongolesische Regierung bietet ausländischen Investoren viele Vergünstigungen; sie ist bestrebt, das Wirtschaftswachstum mittelfristig bei 5 % zu stabilisieren.

Wo Hunger herrscht, da gibt es manchmal auch Diktatoren.

Oft waren es Staatsmänner aus dem Westen, die diese Diktatoren erst zu dem machten, was sie waren, und wenn sie nicht mehr gehorchten, wurde wieder ein Putsch organisiert und nicht nur in Afrika, sondern auch in Indonesien und anderen Ländern.

Beispiel Kongo: Mit Unterstützung der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion wurden die Streitkräfte der Vereinten Nationen nach Katanga entsandt, wo sie blutige Strafaktionen verübten, zahlreiche unschuldige Menschen töteten, was zu einem weitweiten internationalen Aufschrei führte. Eine britische Untersuchung dokumentiert: Vergewaltigungen, Plünderungen und Terrorismus, die von multinationalen Blauhelmen begangen wurden. (Dazu auch Philippa Schuylers Buch “ Who Killed the Congo“)

Mobutu Sese Seko Kuku Ngbendu wa Zabanga war von 1965 bis 1997 Präsident der Demokratischen Republik Kongo (von 1971 bis 1997: Zaire). Mobutu herrschte in einer der längsten und korruptesten Diktaturen Afrikas. Am 14. September 1960 wurde Lumumba in einem Staatsstreich gestürzt. Die belgische Regierung sah Lumumba als eine Gefahr an, da er als Sozialist die reichen Bergbau- und Plantagen-Gesellschaften verstaatlichen wollte. Der belgische Staat übte auf die Medien Druck aus, um das Image Lumumbas zu ruinieren.  Eine westdeutsche Zeitungskarikatur bezeichnete Lumumba sogar als Negerpremier. Nach seinem Tod lautete der Titel einer belgischen Zeitung „der Tod des Satans“ (la mort de Satan).  An diesem Unterfangen war Oberst Mobutu in exponierter Position mit Unterstützung der CIA und des belgischen Geheimdienstes beteiligt. Lumumba hatte geplant, die wirtschaftliche Abhängigkeit des Kongos zu bekämpfen, während westliche Staaten an der Ausbeutung der Rohstoffe wie Uran, Kupfer, Gold, Zinn, Cobalt, Diamanten, Mangan und Zink interessiert waren.
Quelle: Wikipedia 

Während in der Region Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo Zigtausende Menschen auf der Flucht waren, vergewaltigt, gefoltert und ermordet wurden, gab es eine Konstante: das Bier von Heineken. Lesen Sie dazu: Die Gier nach Profit macht auch nicht vor dem WELTHUNGER halt! – Wohltat mit Profit?

Joseph Kabila Kabange ist seit dem 26. Januar 2001 Präsident der Demokratischen Republik Kongo. Seit nunmehr 17 Jahren wird die DR Kongo von einem Despoten regiert. Kongo ist nicht nur das gefährlichste Land der Welt, sondern auch das korrupteste. Von 180 Ländern steht DR Kongo auf Platz 161.

Ein großer Teil der afrikanischen Milliardäre stammt aus Süd- und Nordafrika, doch auch in anderen Ländern Afrikas gibt es Superreiche, dort wo Afrika reich an Rohstoffen ist. Sie werden auf der Welt hofiert und mit Rüstungsgütern „beschenkt“. Das wichtigste Exportprodukt Afrikas ist Erdöl, gefolgt von Gold, Diamanten und Metallerzen. Im Süden und im Westen des Kontinents finden sich bedeutende Vorkommen an Kupfer (Demokratische Republik Kongo, Sambia) sowie an Gold und Diamanten (Südafrika, Botswana, Angola, Liberia, Sierra Leone). Bedeutende Erdölexporteure sind neben Libyen und Algerien im Norden Angola, Nigeria, Gabun, die Republik Tschad und seit neuestem auch Ghana.

Die Welt will von ‪‎Afrika‬ vor allem Rohstoffe und nimmt Kriege in Kauf

Die Demokratischen Republik Kongo wird nie zur Ruhe kommen, denn das Land hat das, was westliche Länder wollen: Uran, Kupfer, Gold, Zinn, Cobalt, Diamanten, Mangan, Zink und seit den letzten Jahren Öl.

Republik Kongo und der IWF

Während junge Rebellen, bewaffnet mit Macheten, Speeren und Pfeilen, die Menschen die Kehle durchschnitten, die nachfolgende Gruppe ganze Dörfer in Brand setzen und die Dritte Gruppe das Vieh und die Wertsachen stahlenwar zu der Zeit im Nachbarland, in der Republik Kongo eine von Abdoul Aziz Wane geleitete Mission des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom 5. bis 20. Dezember 2017 in Brazzaville, Kongo, um das Wirtschafts- und Finanzprogramm der Regierung und mögliche finanzielle Unterstützung durch den IWF zu erörtern. Denn wie schon die DR-Kongo hat auch die Republik Kongo  finanzielle Probleme, verfügt aber über Rohstoffe. Die Republik Kongo schuldet den Gläubigern mindestens 9,14 Milliarden Dollar und hat letztes Jahr Unterstützung vom IWF erhalten hat. Der in Washington ansässige Kreditgeber hat darauf bestanden, dass die Regierung „mutige und sofortige Governance-Reformen“ vornimmt, bevor irgendein Paket in Betracht gezogen wird. Die ersten Minister wurden bereits in der Republik Kongo verhaftet. Fragt sich hier, was als nächstes kommt. 

Die Antwort erhalten wir von der WORLDBANK:

In der Zwischenzeit hat die Krise, auch in der Republik Kongo, seit April 2016 alarmierende Tendenzen angenommen. Die kongolesischen Behörden suchen weiterhin nach Frederic Bintsamou, alias Pasteur Ntoumi, und seiner Miliz Ninja Nsiloulou, die offiziell als terroristische Gruppe eingestuft wurde. Die Gewalt und die Unsicherheit haben die Vertreibung von etwa 81 000 Menschen verursacht, während 138 000 Menschen in Not sind . Quelle Worldbank 

Location of satellite-recorded active fires (the flames) and residential area data (the white outlines) helped to identify remote locations that had possibly been burned. Credit © Google Earth/DigitalGlobe – .nytimes.com

Die Ortung aufgezeichneter Feuer (i. e. Flammen) per Satellit und Daten über Wohngebiete (weiße Markierungen) ermöglichten die Identifizierung entlegener Gebiete, die möglicherweise abgebrannt worden waren. Mit freundlicher Erlaubnis © Google Earth/DigitalGlobe

Verbrannte Dörfer in der Demokratischen Republik Kongo identifiziert


Von Christoph Koettl, New York Times vom  8. März 2018,  er schreibt:

„Wir erhielten Satellitenbilder, auf denen man an Seeufern gelegene Dörfer in der Demokratischen Republik Kongo sehen kann, die bei neuerlichen Angriffen zerstört wurden und 140 000 Menschen obdachlos machten.

  • Letzte Woche wurden mindestens 72 Menschen bei erneuten Kämpfen zwischen ethnischen Gruppen im Ostkongo getötet, Tage nach Zusammenstößen zwischen den Armeen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda an ihrer gemeinsamen Grenze.

Mitte Februar erzählte mir ein Angehöriger der Human Rights Community, dass Dörfer in einer entlegenen Gegend der Demokratischen Republik Kongo während neu aufgeflammter Kämpfe in den Gemeinden niedergebrannt wurden. Menschen, die vor der Gewalt flohen, berichteten Helfern von Brandanschlägen. Die Konflikte zwischen den Gemeinschaften von Hema und Lendu – im Osten der Provinz an der Grenze zu Uganda – hatten im Dezember begonnen und eskalierten Anfang Februar. Aus der Geschichte heraus sind diese weit entfernten Konflikte schwer zu analysieren. Neue Technologien erlauben uns jedoch, sie zeitnah zu untersuchen.

Sofort machte ich mich daran, Daten von der NASA über brennende Feuer zu sammeln – zu thermischen Unregelmäßigkeiten oder heißeren Gebieten, die täglich aufgezeichnet werden. Sie zeigten Dutzende Feuer auf dem dicht bewaldeten Bergrücken und entlang der Küstenlinie des Albert-Sees, eines der großen Seen zwischen Kongo und Uganda.

(Menschenrechtsgruppen verwendeten auch diese Daten zusammen mit anderen Nachweisen, um die Scorched-Earth-Campaign (=Feldzug der verbrannten Erde) des Militärs gegen die Rohingya in Myanmanr zu dokumentieren.)

Daten über brennende Feuer zeigen nicht deren Ursache, weshalb man sie mit Vorsicht deuten muss, besonders wenn es um die Erforschung von gewalttätigen Konflikten geht. Sie erfassen eher allgemein Flächenbrände und gezielte Feuer in der Landwirtschaft.

Die Satelliten, die diese Informationen sammeln, bieten keine effektiven Bilder, sondern zeichnen nur den Ort aktiver Feuer auf, noch dazu [nur] sehr große. Darum machen Sie sich keine Hoffnung darauf, Ihre Nachbarn aus dem Weltraum beim Grillen zu beobachten – So weit sind wir noch nicht.

Google und andere Online-Kartenseiten zeigen oft nur undeutliche Satellitenbilder oder sie haben keine Ortsnamen für entlegene Gebiete wie die kleinen Fischerdörfer am Albert-See. Dies macht es schwer, Orte zu finden, wo Menschen leben. Darum exportierte ich Ortsdaten von der Online-Karten-Plattform Openstreetmap.

Sodann kombinierte ich die Daten der NASA mit diesen neuen von Google Earth, um nach Feuern zu suchen, die sich an oder bei bewohnten Plätzen befanden. Aus diesem Verfahren resultierte eine engere Auswahl von 10 Orten, die ich näher untersuchen konnte.

Sodann versorgte mich die Satellitenfirma DigitalGlobe mich hochauflösenden Satellitenbildern und Analysen dieser Orte. Alle Dörfer, die ich identifiziert hatte, waren mindestens teilweise abgebrannt und hatten Hunderte zerstörter Häuser. Dies ist jedoch keine umfassende Analyse des gesamten Gebiets, das von Gewalt betroffen ist. Daher könnte die Zahl heruntergebrannter Dörfer viel höher sein – Hilfsorganisationen berichten von rund 70 verbrannten Dörfern und mehr als 2000 zerstörten Häusern.

Dieser neue sichtbare Beweis versah uns mit einer starken Grundlage, mit deren Hilfe wir die ganze Geschichte berichten konnten. Nun hatten wir Details von beiden Seiten des Sees und nicht nur von der ugandischen Seite, an der die Flüchtlinge ankamen.

Selbstverständlich hat die Technologie bei der Untersuchung von Vorgängen [auf der Erde] ihre Grenzen. Sie kann nicht den direkten Zugang zu den Orten ersetzen. Und: Sie erfasst nicht das Leiden der Menschen.

Darum berichtete unser Team [auch] auf traditionelle Art, was sehr wichtig war. Wir interviewten humanitäre Helfer in Uganda und untersuchten Online-Videos und -Fotos. Wir sprachen mit Menschen, die sich sehr gut auskannten hinsichtlich der Gewalt im Zusammenhang mit den vielen Konflikten und der gegenwärtigen politischen Krise im Kongo.

Schlussendlich erlaubte uns die Kombination neuartiger Recherchemethoden und bewährter Berichterstattung, diese Geschichte äußerst eindringlich und nachvollziehbar zu erzählen.“  – So der Bericht von Christoph Koettl, New York Times, der uns zu unseren Recherchen bewog.

Die Welt muss darauf vorbereitet sein, sich der Herausforderung der menschlichen Migration und Vertreibung zu stellen, die durch Bürgerkriege entstehen, an dem der Westen nicht ganz unschuldig ist. Die Gewalt geht weiter.

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden zwischen Mitte 2016 und Mitte 2017 im Konflikt zwischen der Regierung und ihren Gegnern allein in der südlichen Kasai-Provinz rund 5000 Menschen getötet und 1,7 Millionen Menschen durch Kämpfe im Jahr 2017 vertrieben.

Wir hatten schon von dem ruandischen Genozid erlebt, dass niemand hat darüber redete, bis es vorbei war.

Titelfoto: Quelle Wikipedia 

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