Weil Hawaii geografisch so abgelegen liegt und nicht im Fokus der Berichterstattung, ist es hervorragend geeignet, um dort chemische Experimente durchzuführen. Das Klima der Inselkette und die natürlichen Reichtümer in Hülle und Fülle lockten fünf der weltgrößten Biotech-Konzerne an: Monsanto, Syngenta, Dow AgroSciences, DuPont Pioneer und BASF. In den letzten 20 Jahren führten diese zusammen mehr als 5000 Freilandversuche für pestizidresistente Saaten auf einer Fläche von 40 000 bis 60 000 Morgen (à 4047 m²) hawaiianischem Land durch. Ohne vorher darüber informiert zu werden, wurden die Hawaiianer somit zu Versuchskaninchen für GMO. Pestizide im Paradies und Höchststand bei Geburtsfehlern, alarmieren die Ärzte.
Die Verwendung der Chemikalien durch Saatgutkonzerne gefährdet die Gesundheit der Menschen auf Hawaii
Die wissenschaftlichen und medizinischen Beweise für die Gefahren für die menschliche Gesundheit durch Pestizide sind erschütternd. Wenn gesprüht wird und der Wind bergab von den Feldern in die Stadt weht, beklagen sich die Einwohner über brennende Augen, Kopfschmerzen und Erbrechen.
„Deine Augen und dein Kopf tun weh, du fühlst dich benommen und eklig. Es ist furchtbar,“ erzählt Howard Hurst, Sonderpädagoge an der Middle School, der zwei Evakuierungen mitmachen musste.
„Bei uns benötigen 10 % der Schüler Sonderbehandlung, wohingegen der nationale Durchschnitt bei 6.3 % liegt,“ sagt er. „Es fällt schwer, die Pestizide damit nicht in Verbindung zu bringen.“
Mindestens 27 Schulen in Hawaii befinden sich innerhalb von einer Meile von agrochemischen Forschungsgebieten.
Monsanto, Dow, Dupont/Pioneer, Syngenta und BASF, sie alle besitzen oder pachten Ackerland auf Hawaii. Hier finden sie beste klimatische Bedingungen vor, um mehrmals im Jahr zu ernten. Das Land nutzen sie u. a. für Tests von Chemikalien und genmodifizierten Lebensmitteln.
Hawaii gegen Monsanto: Der Kampf um GVO in Hawaii
Eine kleine Bewegung hatte im Maui County eine Volksabstimmung auf den Weg gebracht und gewonnen und vorerst Monsanto und Co. stoppen können. Doch die Freude währte nicht lange, denn wie groß die Macht der Konzerne ist, haben wir bereits mehrfach bitter erfahren müssen. So auch auf Maui, denn bereits kurze Zeit später kippte die Bundesrichterin das GVO-Moratorium auf Maui. Es ist schon frustrierend, wie weiter mit der Gesundheit der Menschen gespielt werden kann, wie das auf Hawaii der Fall ist.
Auf Maui wird kommerzielle Landwirtschaft betrieben und das größte Stück dieser Industrie gehört Monsanto. Monsanto ist das größte agrochemische und biotechnologische Unternehmen der Welt und wurde von Bayer, einem anderen Riesen, übernommen. Der umstrittene Ruf des Unternehmens geht auf die 1980er Jahre zurück, als Monsanto den Weg für den Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen in der kommerziellen Landwirtschaft bahnte.
Hawaii ist Monsantos landwirtschaftliches Zentrum und gleichzeitig ein riesiges Versuchsfeld für seine neuen Produkte. Maui hat den fruchtbarsten Boden in Amerika. Kulturen von Mais über Papayas bis hin zu Kaffee gedeihen im feuchten Klima und auf fruchtbaren Böden. Dies ist der perfekte Standort für einen landwirtschaftlichen Giganten wie Monsanto. Mit 1381 Feldern im Bundesstaat testet Monsanto Chemikalien, gentechnisch veränderte Pflanzen und verkauft Saatgut an andere landwirtschaftliche Unternehmen.
Nachdem in Hawaii vermehrt die Menschen protestierten, zumal die Krankheiten nachweislich zunahmen, investierte Monsanto Millionen Dollar in Kampagnen gegen die Proteste.
Gerade dann, wenn wieder mit Pestiziden gesprüht wird, sind die Warteräume des örtlichen Krankenhauses überfüllt. Und nicht nur, dass die Konzerne alles verseuchen, ein Hospital wurde sogar von Dow AgroSciences’ Cheflobbyisten geführt. Das Krankenhaus, das von der ehemaligen Zuckerrohrplantage gebaut wurde, liegt neben der Middle School und beide sind gerade einmal 500 Meter von Syngentas Feldern entfernt. Niemals wurden in diesem Krankenhaus Untersuchungen durchgeführt, die Auswirkungen von Pestiziden auf die Patienten betreffend.
Die Chemiekonzerne, die den Mais auf den ehemaligen Zuckerrohrplantagen anbauen, weigern sich, präzise Aussagen zu den verwendeten Chemikalien zu machen, noch äußern sie sich dazu, wo und in welchen Mengen gespritzt wird. Sie beharren hingegen nur darauf, dass die Pestizide unbedenklich sind, und die meisten der staatlichen und örtlichen Politiker stimmen dem zu.
Die Samenkette – Hawaii, das Versuchslabor
Wenn Konzerne wie Monsanto eine neue Art von Saatgut entwickeln wollen, findet der eigentliche Prozess der Gentechnik in einem Labor auf dem Festland statt. Wenn eine Pflanze auf Herbizidresistenz hin entwickelt wird, werden Tests an diesen ersten Versuchssämlingen in einem Labortreibhaus durchgeführt. Doch was kommt danach?
Sobald die Firma einen Samen hat, den sie zur nächsten Stufe bringen möchte, wird dieser Samen nach Hawaii verschifft. Hier wird er über viele Generationen hinweg mit anderen Pflanzen gekreuzt, um das gentechnisch veränderte Merkmal (z. B. Herbizidtoleranz) mit komplementären Eigenschaften wie Widerstandsfähigkeit oder hohem Ertrag zu kombinieren, die bereits in etablierten Sorten des Saatguts existieren.
Maui (Insel der Sonne) ist die sonnenreichste Insel von Hawaii. Wunderschöne Strände, Palmen, Regenwald mit unzähligen Wasserfällen und dem Hula – dem Tanz mit den faszinierenden Bewegungen und den bunten Blumenketten, den Lai.
Da Maui keine Verbindung zum Festland besitzt und Tausende von Kilometern vom Festland entfernt liegt, hat sich hier eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Tiere und Pflanzen, die es nur auf Hawaii und Maui gibt, die sich optimal an die Bedingungen vor Ort angepasst haben.
Ein Paradies! Doch dieses Paradies ist gefährdet! Nicht nur durch die von Einwanderern mitgebrachten Tiere wie Ratten, Schweine und Ziegen, die teilweise wild herumlaufen und die Gelege von seltenen Vögeln, Insekten und Pflanzen zerstören, sondern auch durch Monsanto und Co.
Netzfrau Doro Schreier
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