Es ist erschreckend: Millionen Kinder arbeiten weltweit unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und zu Dumping-Löhnen. Sie arbeiten in der Textilbranche, auf Kakaoplantagen, in der Fischindustrie, in Minen, als KindersoldatenIn und in armen Ländern werden Kinder gezwungen, nackt vor der Webcam zu posieren. Sie mussten perverse Dinge tun, die die Klienten bevorzugten. Mit ausländischem Vermögen wird diese Grausamkeit finanziert. Der grausame Onlinesex ist global und die Tendenz steigend. Sexhandel – vor allem, wenn es um den Kauf und Verkauf von jungen Mädchen und Jungen geht, ist das am schnellsten wachsende Geschäft der organisierten Kriminalität, nach Drogen und Waffenhandel.
Zum Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni wird auf den Missbrauch von Kindern als billige
Arbeitskräfte aufmerksam gemacht, und es ist beschämend, dass es eines solchen Tages bedarf. Gerade in der letzten Zeit nehmen die Grausamkeiten zu, die Kinder erfahren.
Es ist erschreckend: Millionen Kinder arbeiten weltweit unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und zu Dumping-Löhnen.
Sie arbeiten in der Textilbranche, auf Kakaoplantagen, in der Fischindustrie, in Minen, als Kindersoldaten oder wie im März in Brasilien unweit der Olympischen Spiele aufgedeckt, in der Kinderprostitution. Weltweit werden geschätzte 1,8 Millionen Kinder zur Prostitution oder Pornographie gezwungen. Kinderhandel, Kinderpornografie und Kinderprostitution haben sich in zurückliegender Zeit weltweit ausgebreitet und sie sind zu riesigen Märkten mit enormen Gewinnspannen geworden. Aber auch für große Konzerne, in den unterschiedlichen Branchen, sorgen Kinder dafür, dass auch hier die Gewinnspannen steigen. Kinder sind „billig“ und ihren Peinigern schutzlos ausgeliefert. Kinder sind das schwächste Glied in der Kette unserer Gesellschaft, und obwohl das bekannt ist, wird weggeschaut, anstatt zu helfen.
In manchen Staaten, etwa in Indien, sind Kindersklaven sehr verbreitet. In vielen Regionen des Landes müssen dort Familien hart für ihr Überleben kämpfen. In ihrer Not nehmen Bauern Kredite – meist verbunden mit horrenden Zinsen – bei unseriösen Geldverleihern auf, um etwa Saatgut oder andere lebenswichtige Dinge zu kaufen. Als Gegenleistung verlangen die Geldgeber, dass die Familienmitglieder, vor allem aber die Kinder, die Schulden abarbeiten müssen. Dabei sind sie schutzlos den Ausbeutungspraktiken und der Willkür ihrer »Arbeitgeber« ausgeliefert. Nach Schätzungen arbeiten heute noch immer Millionen Kinder in Schuldknechtschaft. Schuldknechtschaft (bonded labour) bezeichnet wirtschaftliche Ausbeutung in Form sklavenähnlicher Abhängigkeit. Schuldknechtschaft findet überall auf der Welt statt und die Kinder zahlen den Preis.
Menschenhandel ist laut den Vereinten Nationen mit geschätzt 30 Milliarden Euro jährlich an die dritte Stelle unter den umsatzstärksten Geschäftszweigen des internationalen Verbrechens aufgerückt. Nur im Drogen- und Waffenhandel wird mehr Geld gemacht.
Kinder werden gezwungen, Teppiche zu knüpfen, Plastikspielzeug oder Elektronikteile zusammenzusetzen, in staubiger Wüste Ziegel zu schleppen oder als Kindersoldaten andere Menschen zu erschießen. Mädchen werden in die Prostitution verschleppt, Kleinkinder regelrecht als Ware verkauft – im günstigsten Fall an kinderlose Paare, im scheußlichsten Fall als „Ersatzteillager“ für Organe.
Wir haben dieses Jahr über zahlreiche Fälle von Kindern als Missbrauchsopfer berichten müssen. Als Missbrauch zählen nicht nur sexuelle Ausbeutung, sondern auch Kinder, die ihr Leben für Produkte opfern, damit die Konzerne ihren Aktionären ihre Milliarden Euro Gewinne präsentieren können. Kinder zahlen den höchsten Preis.
„Kinder dürfen nicht als billige Arbeitskräfte missbraucht werden, schreibt das Deutsche Auswärtige Amt. Es ist erschreckend, so das Auswärtige Amt, dass weltweit 215 Millionen Kinder jeden Tag arbeiten müssen, um sich oder ihre Familien zu unterstützen. Sie schuften in Steinbrüchen, auf Baumwollfeldern oder in Textilfabriken, werden als Haussklaven missbraucht oder als Soldaten eingesetzt, ihre Körper werden verkauft. Weltweit haben 177 Staaten die Konvention zur Abschaffung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit ratifiziert. Aktuell sehen wir jedoch, dass Kinder weiterhin als billige Arbeitskräfte missbraucht und ausgebeutet werden, zum Beispiel auf Baumwollfeldern in Usbekistan, an Nähmaschinen in Bangladesch, bei der Herstellung von Lehmziegeln in Pakistan oder der Kakaoernte in Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste). Wir müssen mehr tun, um Kindern ein kindgerechtes Leben zu ermöglichen. Sie sollten zur Schule gehen und lernen, sie sollten spielen und sich mit ihren Freunden treffen können. Dabei kann jeder von uns einen kleinen Beitrag leisten – fragen Sie nach den Produktionsbedingungen beim Kauf eines T-Shirts.
Darüber hinaus müssen wir die wichtigste Ursache für Kinderarbeit, nämlich die Armut der Eltern, bekämpfen. Das ist das wichtigste entwicklungspolitische Ziel der Bundesregierung.“ – Quelle Auswärtige Amt 2013
Wenn also der Bundesregierung diese Zustände bekannt sind, warum unternimmt sie nichts?
Anstatt zu handeln und ihren Einfluss geltend zu machen, steht der wirtschaftliche Faktor nach wie vor an erster Stelle. Oder haben Sie schon einmal die zuständigen Regierungssprecher verlauten hören, dass zum Beispiel der Handelspartner Thailand oder Türkei, aber auch Indien oder China, die Rechte der Kinder beachten sollen?
Dieses Foto entstand am Montag, dem 9. November 2015. Diese Kinder und Jugendliche wurden bei einer Razzia in Samut Sakhon in Thailand in einem Schuppen entdeckt. Sie arbeiteten für die Garnelenindustrie. Die Nachrichtenagentur AP deckte menschenverachtende Zustände in der Shrimps-Produktion auf. In Supermärkten und Restaurants in den USA und Europa werden Garnelen verkauft, die in Thailand zum Teil von Zwangsarbeitern geschält wurden. Auch Kinder arbeiten bis zu 16 Stunden mit den Händen im Eiswasser. Ein Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation schätzt, dass ca.10 000 Migrantenkinder im Alter von 13 bis 15 Jahren in dieser Stadt arbeiten. Eine weitere Studie der UN-Agentur schätzt, dass fast 60 Prozent der burmesischen Arbeiter in der Fischverarbeitungsindustrie schuften und Opfer von Zwangsarbeit sind. (AP Photo / Dita Alangkara).
Dieses Foto entstand in der Türkei. Made in Turkey – In türkischen Ausbeuterbetrieben nähen syrische Kinder, um zu überleben. Die Kinder haben sehr erschreckende Erlebnisse hinter sich. Sie flohen vor dem Bürgerkrieg und der Terrorgruppe IS, die in ihrer Heimat wüten. Jetzt arbeiten einige dieser syrischen Kinder in Fabriken auch an der Herstellung von Uniformen in der Türkei, angeblich auch für die IS-Terrorhgruppe. „Der einzige Grund, dass diese Kinder bei mir arbeiten, ist das Geld – Wenn es keinen Krieg in Syrien gäbe, wären diese Kinder in der Schule und hätten eine bessere Alternative“, so der Fabrikbesitzer Abu Zakour zu Mailonline. Um die Flut von Migranten nach Europa einzudämmen, hatte die Türkei zugestimmt, diese in Europa Unerwünschten zu beherbergen und zu beschützen. Aber es stellt sich heraus, dass Ankara wohl unfähig ist, alle seine syrischen Flüchtlingskinder zu beschützen. Viele arbeiten illegal, u. a. in der 40-Mrd-$-Textilindustrie. Aktuelle Recherchen zeigen für Konzerne wie Esprit, Next und H&M: In türkischen Ausbeuterbetrieben nähen syrische Kinder Uniformen für IS und Kleidung für Esprit, Next und H&M – Made in Turkey: Child slaves‘ making uniforms for Isis vom 31. Juli 2016 oder aktuell die Recherche von BBC: siehe BBC deckt auf: Zara und Mango beschäftigen syrische Flüchtlinge unter unmenschlichen Bedingungen – Unacceptable refugees in Turkey making clothes for Zara, Mango & Co.
Vor einigen Jahren sorgte der Beitrag „Schmutzige Schokolade“ für Aufsehen. Auf den Kakaoplantagen werden Kinder ausgebeutet. Das zeigte die Dokumentation „Schmutzige Schokolade. Seither hat sich nichts geändert. Weiterhin herrschen dort menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Kinderarbeit ist wie vielerorts an der Tagesordnung und das, obwohl die Arbeitsbedingungen nicht nur als menschenunwürdig zu bezeichnen sind. Sie sind zudem gefährlich. Nicht selten kommt es auf Grund zu langer oder zu kurzer Leitern, fehlender Schutzkleidung und wegen extrem hohem Arbeitsdruck, der auf den Plantagen und in den Verarbeitungsfabriken herrscht, immer wieder zu Unfällen. Im September 2015 hat die Anwaltskanzlei Hagens Berman die Schokoladeproduzenten Nestlé, Hershey’s und Mars ins Visier genommen. Gegen die Firmen sind Sammelklagen in Kalifornien eingereicht worden. Nestlé, Mars und Hershey’s würden verschweigen, dass ihre Kakaolieferanten der Elfenbeinküste Kinderarbeit fördern. Siehe: Sammelklage gegen Nestlé, Hershey’s und Mars – Consumers File Suit Against Nestle, Hershey’s and Mars for Alleged Child Labor Used in Chocolate Production
„Die Arbeit läuft dir nicht davon, wenn du deinem Kind einen Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis du mit der Arbeit fertig bist.“ Unbekannt
Dieses Zitat sagt aus, dass wir uns für Kinder Zeit nehmen, aber nicht, dass wir sie ausbeuten sollen. Doch es ist nach wie vor ein Problem, welches ein Ziel unserer Gesellschaft sein muss, dieses zu beheben.
Die Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen geht davon aus, dass jedes sechste Kind unter 15 Jahren auf der Welt arbeiten muss. Dabei ist Kinderarbeit seit der UN-Kinderrechtskonvention verboten.
Kinderarbeit Jordanien
Einer Studie der ILO zufolge gibt es einen drastischen Anstieg der Kinderarbeit in Jordanien. Zwischen 2007 und 2016 soll sich die Zahl der arbeitenden Kinder nahezu verdoppelt haben. Besonders schwerwiegend sind die teils hochgefährlichen Umstände, unter denen die zwischen 5- und 17-Jährigen zu arbeiten haben. Der Bericht offenbart den vermehrten Einsatz von Kindern nicht nur in leichten Arbeiten wie dem Verkauf, sondern besonders in gefährlichem Umfeld wie in der Landwirtschaft, der Fischerei und der Forstwirtschaft. Im Durchschnitt soll die Arbeitszeit der Minderjährigen um die 33 Stunden in der Woche betragen haben. Ein Faktor für die stark angestiegene Kinderarbeitsstatistik bilden die zahlreichen syrischen Flüchtlinge, die in Jordanien Zuflucht gesucht haben. Deren Nachwuchs ist auf Grund der schlechten Versorgungslage und ihrer Armut gezwungen, unter gefährlichen Bedingungen und für oft noch schlechtere Bezahlung als vergleichbare jordanische Kinder zu schuften.
Kinderarbeit in Thailand
Thailand ist einer der wichtigsten Fischexporteure der Welt und einer der größten Lieferanten an Staaten der Europäischen Union. Haben Sie in letzter Zeit Garnelen gegessen? Wenn diese aus Thailand kamen, dann könnte Ihnen der Appetit vergehen. Wer Garnelen aus Thailand kauft, kauft das Produkt von Sklavenarbeit. Denn auch hier arbeiten Kinder für billige Shrimp-Importe! Eine Studie, erstellt vom Südwind–Institut, macht auf die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in der Thai-Shrimp-Industrie aufmerksam. Die Studie entstand in Kooperation mit terre des hommes und weist auf die Kinderarbeit hin. In der thailändischen Shrimp-Industrie werden Kinder massiv ausgebeutet. Sechs Tage pro Woche pulen sie bis zu zehn Stunden lang Garnelen, die auch auf den Tellern europäischer Konsumenten landen. Die meisten der Kinder stammen aus dem armen Nachbarland Myanmar, von wo sie mithilfe von Schleusern nach Thailand kommen. Als »illegale« Migranten werden ihre Rechte mit Füßen getreten: Sie sind der Willkür ihrer Arbeitgeber ausgesetzt und können sich nicht wehren, wenn der Lohn gekürzt wird oder bei guter Auftragslage Überstunden und Nachtschichten angeordnet werden. Nach Schätzungen leben derzeit zwischen zwei und fünf Millionen Migranten in Thailand, darunter viele Kinder. Siehe: Sklavenarbeit und Kinderarbeit! Von Kindern gepulte Garnelen landen auch in Deutschland!
Brasilien: Kinderprostitution
Ein erschüttender Beitrag von aktiv-gegen-kinderarbeit: Ende März 2016 sprengte die Polizei in Rio einen Kinderprostitutionsring. Besonders erschreckend ist: Dieser befand sich in unmittelbarer Nähe zum Olympischen Park. Nur eine Woche trennte die brasilianische Metropole davon, die diesjährigen Sommerspiele neben einem unaussprechlichen Verbrechen stattfinden zu lassen. Nach Informationen der Polizei lockten zwei zu diesem Zeitpunkt noch flüchtige Männer Minderjährige in eine Wohnung im Stadtteil Barra da Tijuca. Ihnen wurden, beworben in sozialen Netzwerken, Perspektiven als Model, Schauspielerin oder als Moderatorin versprochen. Doch als die Jugendlichen die Wohnung betraten, wurden diese eingesperrt und gezwungen, ihren Körper an Freier zu verkaufen. Der Plan der beiden flüchtigen Zuhälter sah es vor, weiterer Kinder für den Zeitraum der Olympischen Spiele habhaft zu werden, um sogenannte „Sexprogramme“ der Minderjährigen für die zahlreichen Besucher organisieren zu können. Während der erfolgreichen Aktion der Sicherheitskräfte konnten nach bisherigen Informationen sechs Jugendliche zwischen 15 und 16 Jahren befreit werden. Staatsanwalt Marcio Mothé mutmaßte: „Es besteht der Verdacht auf Verbindung zum internationalen Kinderhandel.
Weltweit werden geschätzte 1,8 Millionen Kinder zu Prostitution oder Pornographie gezwungen!
Das sind mehr Minderjährige, als Hamburg über Einwohner verfügt. (Straßenkinderreport: Kinderprostitution; Stand: 01. 08. 2016)
Aus dem Report:
Globalisierung des Sextourismus – Dort, wo der Fremdenverkehr blüht, trifft man häufig Kinder, die im Kontakt mit Fremden ein Auskommen suchen, indem sie sich selbst verkaufen.
Armut, Prostitution und Menschenhandel hängen miteinander zusammen. Am häufigsten betroffen sind Familien mit Kindern, in denen die Mütter den Haushaltsvorstand stellen. Von dort kommen die meisten Straßenkinder und Kinderprostituierten. Die sexuelle Ausbeutung von Kindern hat viele Gesichter: Pornografie, Menschenhandel, Straßenstrich, Sextourismus. Dort, wo der Fremdenverkehr blüht, trifft man häufig junge Frauen und Kinder, die im Kontakt mit Fremden ein Auskommen suchen, indem sie Drogen und sich selbst verkaufen.
Lateinamerika ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einem attraktiven Ziel des Sextourismus geworden.
- Brasilien: In Recife bieten Frauen und Mädchen in unzähligen Massageclubs ihre Dienste an. In Río zum Beispiel wird das Sexgeschäft für die Touristen von Kartellen organisiert, die über tausend Kinder zwischen 8 und 15 Jahren verfügen.
- Kolumbien: In Bogotá und Medellín hat sich die Zahl der Kinderprostituierten in den letzten Jahren vervielfacht.
- Dominikanische Republik: Dort soll es 60 000 Mädchen zwischen 7 und 18 Jahren geben, die in der Prostitution und für Pornografie ausgebeutet werden.
- In Haiti stehen unzählige Kinder für den Sexdienst an erwachsenen US-Amerikanern zur Verfügung.
Afrika:
- In Mosambik machten sich Soldaten der UN-Friedenstruppen der sexuellen Ausbeutung von Kindern schuldig. Siehe Widerlich und abscheulich – Skandal um sexuelle Gewalt durch UN-Blauhelme weitet sich aus – die meisten waren minderjährig – Central African Republic: More Peacekeepers Accused
- In Gambia treffen europäische Frauen auf junge Männer, die ihnen sexuell zur Verfügung stehen.
Europa
- In Russland, der Tschechischen Republik, Polen und Rumänien werden Frauen und Minderjährige von ausländischen Sextouristen ausgebeutet.
- Zwischen Surinam und Holland soll ein reger Frauen- und Mädchenhandel zum Zweck der Prostitution stattfinden.
Zur Durchführung des Menschenhandels dienen große Netzwerke zwischen Uruguay (Montevideo) und Italien (Mailand). In Italien leben angeblich 18 000 bis 25 000 minderjährige Prostituierte ohne Aufenthaltsgenehmigung. In Rom zählt man 3000 ausländische Prostituierte, in Mailand sind es 2000. Die jungen Prostituierten von Rom, Mailand und Neapel kommen meist aus Albanien, dem ehemaligen Jugoslawien und aus Nigeria, aber auch aus Polen, Peru und Kolumbien.
In Asien soll es mehr als eine Million Personen geben, unter ihnen junge Frauen, Kinder und Jugendliche, die ihr Auskommen in der Prostitution suchen.
- Auf den Philippinen sollen 60 000 bis 100 000 Kinder in die Sexindustrie einbezogen sein.
- Berüchtigt sind die südasiatischen Länder Bangladesch, Indien, Nepal, Pakistan und Sri Lanka, wo religiöse Traditionen die Prostitution Tausender Kinder legitimieren.
- Armut, Diskriminierung und sexuelle Ausbeutung von Frauen und Kindern gehen Hand in Hand in Indonesien, China, Vietnam, Kambodscha, Laos,Taiwan und Birma.
Der lebhafteste Handel mit Kinderprostituierten findet im Süden und Südosten von Asien und in Osteuropa statt.
Kinderarbeit in Pakistan
Sollten Sie noch Plastiktüten verwenden, ist es durchaus möglich, dass diese ebenfalls von Kindern hergestellt wurden. Im November 2015 kamen viele Kinder beim Einsturz einer Fabrikgebäude in der Stadt Lahore/Pakistan, in dem Plastiktüten hergestellt wurden, ums Leben. Kinderarbeit ist auch in Pakistan stark verbreitet, obwohl sie offiziell verboten ist. Kinder zwischen zwölf und 18 Jahren dürfen generell keine gefährliche Arbeit verrichten, die ihrer physischen und geistigen Entwicklung schadet. Tatsächlich ist dort praktisch jedes zweite Kind gezwungen, etwas zum Einkommen der Familie beizutragen. Das hat für die jungen Menschen oft fatale Folgen. Mal ganz abgesehen davon, dass viele Kinder für ihr Schuften erst gar keinen Lohn erhalten. Niemand weiß genau, wie viele Kinder in Pakistan arbeiten müssen. Ein spezifisches Problem der Kinderarbeit in Pakistan sind ausbeuterische Arbeitsverhältnisse in Form sklavenähnlicher Abhängigkeiten, also Schuldknechtschaften, wie in anderen Ländern ebenfalls.
Ein wichtiger Wirtschaftssektor in Pakistan ist der Bergbau. Chakwal ist reich an mineralischen Rohstoffen wie Kalkstein, Steinkohle und Ton. Auch hier im Bergbau ist Kinderarbeit weit verbreitet, da Kinder als billige Arbeitskräfte gelten. Rund um Dalwal arbeiten ca. 1200 Kinder in den kleinen und meist privat betriebenen Minen als Tapali (Eseltreiber).
Kinderarbeit in der Tabakindustrie
Mehr als 100 000 Kinder (nach aktuellen Schätzungen liegt die Zahl weit höher) müssen auf Tabakplantagen aus Armut bis zu 12 Stunden täglich Tabakpflanzen pflücken. Bei dieser Tätigkeit nehmen sie ca. 54 Milligramm Nikotin pro Tag über die Haut von den aggressiven Pflanzen auf. Ein Wert, der dem von etwa 60 Zigaretten entspricht. Die Nikotinkinder leiden unter den Symptomen einer typischen Nikotin- und Pestizidvergiftung: Atemnot, Husten, Kopf- und Bauchschmerzen, Muskelschwäche und bleibende Hirnschäden. Nervenkrankheiten, die sie für ihr weiteres Leben begleiten werden. Allein in Malawi arbeiten laut Schätzungen rund 78 000 Kinder auf Tabakfeldern oder in Produktionsstätten. Malawi ist Kooperationsland deutscher Entwicklungszusammenarbeit. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist mit einem Büro in Lilongwe vertreten. Darüber hinaus entsendet das Centrum für Internationale Migration und Entwicklung (CIM) Ärzte nach Malawi. Siehe: Zementieren Entwicklungsgelder Malawis Tabak-Problem? Entwicklungsgeld für blauen Dunst?
Geschäft mit dem Smartphone – Hersteller profitieren von Kinderarbeit!
In kongolesischen Minen arbeiten schon Kinder ab sieben Jahren unter lebensgefährlichen Bedingungen, um Kobalt für Elektrogeräte abzubauen, die aus dem Verbraucheralltag nicht mehr wegzudenken sind. Bedeutende globale Elektronikhersteller wie Apple, Samsung oder Sony können nicht garantieren, dass in ihren Produkten kein Kobalt aus Kinderarbeit genutzt wird.
Welche Rohstoffe stecken in Waschmaschinen, Handys oder Autos und woher kommen diese?
Das kann kaum einer wirklich beantworten, dabei handelt es sich um Rohstoffe, die von Millionen Menschen tagtäglich unter schwersten Bedingungen in Bergbauschächten abgetragen werden. Um zu überleben, riskieren die Kinder ihr Leben und werden dann oftmals vom Militär ihres Lohnes beraubt. Die Nutznießer dieser Ausbeutung sind die Verbraucher in den Industrieländern. Billige Rohstoffe = billige Computer oder Handys.
So müssen unter archaischen Bedingungen Kinder z. B. im Kongo mit bloßen Händen Rohstoffe wie Tantal, Zinn und Wolfram aus der Erde buddeln. Die Metalle werden dringend gebraucht, sind sie doch Hauptbestandteil zahlreicher elektronischer Geräte. Siehe: Das „blutige“ Geschäft mit dem Smartphone – Hersteller profitieren von Kinderarbeit!
Die Welt produziert so viel Elektroschrott wie nie zuvor. Die billigste Entsorgung findet in Afrika statt – dort mit Kinderhänden.
Eine billige Lösung für die Entsorgung von Fernsehern, Kühlschränken, Computern, Mobiltelefonen etc., ausgezeichnet als „gebrauchsfähig“, in Wahrheit aber Elektro-Wohlstandsschrott, wird in Afrika und Asien, überwiegend von Kindern und Jugendlichen, ausgeschlachtet, um daraus das Altmetall, beispielsweise Aluminium, Eisen oder Kupfer, zu gewinnen. Die Ausbeute wird dann für ein paar Cent an Händler verkauft, um über Großhändler die Rohstoffe zurück in die Industrieländer zu exportieren. Die Hauptstadt Accra liegt im westafrikanischen Ghana. Sein Stadtteil Agbogbloshie, einst ein grünes Paradies gelegen an der Korle-Lagune, wurde 2013 von der Umweltorganisation Blacksmith Institute zum verseuchtesten Ort der Welt gewählt, degradiert zum Slumgebiet mit der giftigsten Müllhalde Afrikas. Allein schon durch die giftigen Gase werden diese Kinder krank und sterben, ohne je das Erwachsenenalter erreicht zu haben. Siehe: E-Schrott-Albtraum in Afrika
Billig, billiger, am billigsten – Kinderarbeit
Kleine Kinder, die in den Hinterhöfen indischer Großstädte Pailletten sticken, stundenlang Teppiche knüpfen, in Steinbrüchen schuften. Sie wurden als Arbeitssklaven von ihren ohnmächtigen Eltern verkauft oder gar entführt, um als billige Arbeitskräfte missbraucht zu werden. Eingepfercht und wimmernd vor Angst hocken sie von ihren „Besitzern“ versteckt in Abstellkammern oder schlafen im Freien. Und nicht nur in Indien, Pakistan, China, Lateinamerika, Afrika, Asien oder Europa, sondern weltweit. Sie sind ihren Peinigern schutzlos ausgeliefert. Kinder sind das schwächste Glied in der Kette unserer Gesellschaft, und obwohl das bekannt ist, wird weggeschaut, anstatt zu helfen.
Sie werden geschlagen, missbraucht und viele von ihnen werden nie das Erwachsenenalter erreichen. Noch immer müssen wir über die Schicksale der „Kindersklaven“ berichten. Es tut weh, wenn wir sehen müssen, auf wie wenig Interesse diese Kinder in der breiten Öffentlichkeit stoßen. Bald ist Weihnachten, dann arbeiten diese Kinder wieder für Kinder, damit diese Kinder vor lauter Konsumrausch nicht mal lernen, das wertzuschätzen, was man hat. Und ein anderes Kind ist vielleicht gerade wegen dieses Konsumrauschs irgendwo auf der Welt gestorben.
Es ist für Unternehmen und Verbraucher nicht immer einfach, die richtigen Kaufentscheidungen zu treffen. Oft verwischt ein Netz aus Zwischenhändlern, Subunternehmen und Exporteuren die Spuren der Kinderarbeit. Viele Dinge lassen sich aber mit ein wenig gutem Willen recherchieren – und dieser sollte für uns alle selbstverständlich sein, wenn wir bedenken, was Kindheit eigentlich bedeuten sollte:
Spielen, Schule, Natur erfahren und genießen, in einem sicheren und liebevollen Umfeld in Geborgenheit aufwachsen. Und nicht etwa Gefangenschaft, Knochenarbeit, Schläge und Missbrauch!
Viele Unternehmen veröffentlichen Selbstverpflichtungen, Verhaltenskodices, Social Responsibility Statements o. ä.. Die Kampagne „Aktiv gegen Kinderarbeit“ bietet zahlreiche Informationen zu Wirtschaftsinitiativen, internationalen Organisationen, Fair Handelshäusern, Kampagnen, Siegeln und Zertifikaten. Sie klärt außerdem darüber auf, was jeder einzelne aktiv gegen Kinderarbeit tun kann.
Machen Sie sich schlau, bevor sie kaufen. Wir können vielleicht nicht alles beeinflussen, aber wir können tun, was in unserer Macht steht.
Netzfrau Doro Schreier
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