Der grausame Krieg im Südsudan und die Welt schaut zu – African women must stand against the elite war in South Sudan

zur englischen Version Der Bürgerkrieg im Südsudan dauert schon viel zu lange. Täglich werden mehr und mehr Leben von Südsudanesen zerstört. Zivilisten werden bei lebendigem Leib verbrannt, andere entführt und vergewaltigt und die Welt schaut zu. Es sind nicht die Gräueltaten irgendeiner Terrorgruppe wie der Boko Haram oder IS-Terrorgruppe, sondern es ist ein blutiger Bürgerkrieg, ausgelöst durch zwei führende Politiker im Südsudan, die sich gegenseitig bekämpfen. Die Fortsetzung des Konflikts seit Dezember 2013 hat zu einer komplexen humanitären Krise im Land geführt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Landes ist auf Hilfe angewiesen .Südsudan gleicht Völkermord in Ruanda. Der Amnesty-Bericht zeigte schwere Verfehlungen der UN-Friedenstruppen auf.

Südsudan gleicht Völkermord in Ruanda – Zivilisten werden bei lebendigem Leib verbrannt, andere entführt und vergewaltigt und die Welt schaut zu

Etwa 230 000 Menschen starben, 2,5 Millionen Menschen sind auf der Flucht – Die Angriffe richten sich gezielt gegen zivile Einrichtungen, darüber berichteten wir im November 2016. Noch immer versinkt der Südsudan in einem schrecklichen Bürgerkrieg, wie der aktuelle Beitrag zeigt.

Afrikanische Frauen müssen sich dem Krieg der Elite im Südsudan entgegenstemmen

Schreibt Dr. Oby Ezekwesili, Wirtschaftsprüfer, ehemaliger nigerianischer Bildungsminister, ehemaliger Vizepräsident der Weltbank und Mitveranstalter der Kampagne „Bring back our girls“. Wir haben den Beitrag für Sie übersetzt: 

Südsudan Independence Day Feiern. AFP

[Foto: Südsudanesen singen und tanzen am 9. Juli 2011 anlässlich der Unabhängigkeit des Landes. Foto: AFP]

Zusammenfassung:
Die Afrikanische Union weiß schon lange, wer die Verantwortung für die Zerstörung des Südsudan trägt, handelt aber nicht. Ihre Führer müssen politische und legale Wege finden und anwenden, damit die Zerstörer des Südsudan vor Gericht kommen.

Ich war vor Ort. Was für ein Privileg, Augenzeuge eines solch denkwürdigen Tages der Geschichte zu sein. Es war der 9. Juli 2011, der fröhliche Geburtstag des Südsudan. Ich befand mich in Juba und ich war so stolz auf meine südsudanesischen Brüder und Schwestern.
Als Vizepräsident der Weltbank für Afrika war ich eng beteiligt gewesen an den wirtschaftlichen Vorbereitungen für die Unabhängigkeit des Südsudan.

Ich sagte dem südsudanesischen Volk ein vollkommenes Engagement der Weltbank zu, damit es seine beschwerliche Aufbauarbeit für eine friedliche und lebendige Demokratie leisten konnte, mit einer verantwortlichen Regierung und einer bevollmächtigten Bürgerschaft.
Voller Hoffnung hörte ich der ergreifenden Rede des Präsidenten Salva Kiir zu, in der er versprach, sein Land mit Rechtschaffenheit zu führen, behördliche Korruption zu bekämpfen und für einen wirtschaftlichen Aufschwung für Jedermann zu sorgen.

Ich muss Ihnen jedoch inzwischen sagen, dass ich so erschüttert bin durch das, was seitdem aus dem Südsudan geworden ist, dass ich kaum über dieses Land sprechen kann, das seinen Bürgern so viel versprochen und so wenig davon gehalten hat.

Der Bürgerkrieg im Südsudan dauert schon viel zu lange. Täglich werden mehr und mehr Leben von Südsudanesen zerstört. Das erbärmliche Ergebnis der Friedensgespräche der vergangenen Woche – eine erneute Verpflichtung zu einer Waffenruhe, zu der sich nie niemand [wirklich] verpflichtet gefühlt hat – zeigt, dass die Führer des Landes kein Interesse an einem Ende der Kämpfe haben. Es wird Zeit, dass afrikanische Solidarität sich aller Möglichkeiten bedient, die diesen Krieg beenden können.

Isolation

Das erste, was getan werden muss, ist, die Betreiber des südsudanesischen Bürgerkriegs zu isolieren – die Menschen, die Institutionen, die Nationen, die den Krieg zu ihrem eigenen Vorteil weiter in Gang halten. Diejenigen, die von diesem Leid profitieren, müssen identifiziert werden.

Jene, die die Kriegstreiberei möglich machen, müssen ausgesondert, isoliert werden. Sodann müssen alle verfügbaren Maßnahmen – Sanktionen, Verfügungen, Entlarvung – auf globaler, regionaler und nationaler Ebene angewendet werden, um diese Leute daran zu hindern, das Land ausbluten zu lassen. Im Folgenden muss die Afrikanische Union die südsudanesischen Führer, die den Bürgerkrieg betrieben haben, zur Verantwortung ziehen und bestrafen. Dank zahlreicher Untersuchungen durch die Vereinten Nationen gibt es bereits reichlich Beweise als Grundlage für den Bericht der Untersuchungskommission der Afrikanischen Union, der 2015 veröffentlicht wurde.

Die Afrikanische Union weiß seit langem, wer für die Zerstörung des Südsudan verantwortlich ist, jedoch hat sie nichts unternommen. Ihre gegenwärtigen Führer müssen die politischen und legalen Vorgehensmöglichkeiten anwenden, um die Zerstörer des Südsudan zur Rechenschaft zu ziehen.
Und schließlich müssen wir auf dem gesamten afrikanischen Kontinent die Macht der Frauen maximieren, um den Frieden in diesem Land zu erreichen.

Stellen Sie sich eine Situation vor, in der eine starke Koalition afrikanischer Frauen sich mit den südsudanesischen Frauen verbündet, um den Männern die Stirn zu bieten, die ihr Land ruiniert haben, um ein Ende des Krieges zu fordern und eine vollkommen andere Zukunft für das Land zu verfechten.
Die Verwirklichung dieser Idee schien zu Greifen nah am 25. Mai beim Südsudan-Gipfel [Sawa South Sudan summit], der von Julie Gichuru geleitet wurde und dem sich inspirierende Frauen des gesamten Kontinents anschlossen: Ich nahm an diesem Gipfel teil und fühlte die Energie, die entstand, als südsudanesische Frau sich mit ihren Verbündeten auf dem Kontinent zusammenschlossen.
In dieser Solidarität können afrikanische Frauen eine Macht für Frieden und Hoffnung bilden; eine Macht, mit der die männlichen Führer des Südsudan rechnen müssen.

All das muss auf der Solidarität mit allen südsudanesischen Bürgern gründen. Der Krieg ihres Landes ist ein Krieg der Eliten, die die Unwissenheit der Menschen ausgebeutet haben. Dieser Krieg der Ausbeutung muss aufhören und dies wird möglich sein durch direktes und beständiges Engagement mit dem südsudanesischen Volk.
In ganz Afrika können wir das Volk des Südsudan unterstützen, damit es den Führern Paroli bieten kann, die das Potenzial seines Landes geplündert haben.
Als internationale Gemeinschaft, der ich angehörte, nahmen wir zu schnell an, dass der Südsudan die notwendigen Institutionen aufbauen würde, die es braucht, um das Land zu führen und zu entwickeln. Sie haben die oberste Verantwortung, aber wir haben auch Verpflichtungen.

Unser größter Fehler war der Glaube, dass ein Staat aufgebaut werden könnte aus den Bausteinen einer Regierung: öffentliche Finanzsysteme, Behörden und Ministerien. Jedoch ist Regierung nur ein Aspekt, es kommt auch auf die Regierungsführung selbst an.
Dafür benötigt ein Land nicht nur weise Führer, sondern auch Unterstützung von außen, um Bürger in die Lage zu versetzen, zu starken, kompetenten und visionären Führern zu werden, denen es ganz am Herzen liegt, für das Wohlergehen ihres Landes zu sorgen.

Es ist nicht zu spät für den Südsudan. Viele Menschen sind gestorben; Viele Gelegenheiten ließ man verstreichen. Das Versprechen an das Land von 2011 wurde gebrochen, aber es ist noch nicht verloren. Es ist in den Herzen der südsudanesischen Menschen.

Das Wichtigste, was wir jetzt tun können, ist, durch unsere Handlungen und nicht nur durch unsere Worte zu zeigen, dass wir auf ihrer Seite sind, damit sie ihrer Regierung sagen können, wie ihr Land regiert werden muss, und damit sie ihr Land selbst regieren können. Es wird keinen dauerhaften Frieden geben, solange nicht die richtigen Landesführer aus der südsudanesischen Bevölkerung hervorgehen.

Mehr dazu: Südsudan gleicht Völkermord in Ruanda – Erneutes Versagen der UN-Friedenstruppen!


African women must stand against the elite war in South Sudan

http://www.theeastafrican.co.ke/oped FRIDAY JUNE 8 2018  By OBY EZEKWESILI

Summary:

  • The African Union has long known who is responsible for South Sudan’s destruction, yet it has not acted. Its current leaders must find and utilise the political and legal instruments to bring South Sudan’s destroyers to justice.

I was there. What a great privilege it was to be an eyewitness to such a memorable day of history.

It was July 9, 2011, the day of South Sudan’s joyous birth. I was in Juba, and I felt such profound pride for my South Sudanese brothers and sisters.

As the World Bank’s vice president for Africa, I had been closely involved with the economic preparations for South Sudan’s Independence.

I pledged the World Bank’s total commitment to the South Sudanese people to help them begin the arduous work of building a peaceful and vibrant democracy, with an accountable government, and an empowered citizenry.

I listened with hope to President Salva Kiir’s stirring speech, where he promised to lead his country with integrity, tackle official corruption, and raise economic development for everyone.

But I must tell you now that I am so bruised by what has since become of South Sudan, that it is difficult for me to engage in any conversation about this country that has promised much but delivered so little for its citizens.

The civil war in South Sudan has gone on for far too long. Each day, more South Sudanese lives are devastated. The pitiful outcome from last week’s peace talks – a recommitment to a ceasefire that has never known any commitment – showed that the country’s leaders have no interest in an end to the fighting. It is time for African solidarity to get behind every instrument that can end this war.

Isolation

The first thing that must be done is to isolate the drivers of South Sudan’s civil war – the people, the institutions, the nations that keep the war going for their own benefit. Those who profit from the suffering need to be identified.

Those who facilitate the warmongering need to be singled out. Then every available measure – sanctions, regulations, exposure – at the global, regional, and national levels must be applied to stop these people bleeding the country dry.

Second, the African Union must hold accountable and punish South Sudanese leaders who have engineered the civil war. Ample evidence already exists, from numerous United Nations investigations to the report of the African Union’s own Commission of Inquiry, published in 2015.

The African Union has long known who is responsible for South Sudan’s destruction, yet it has not acted. Its current leaders must find and utilise the political and legal instruments to bring South Sudan’s destroyers to justice.

Third, we must maximise the power of women across the African continent to wage peace for South Sudan.

Imagine a situation where a strong coalition of African women link their arms with South Sudan’s women to stand up to the men who have ruined their country, to demand an end to the war, and to champion a completely different future for the country.

That idea became a real possibility on May 25 at the Sawa South Sudan summit, chaired by Julie Gichuru and joined by inspirational women from across our continent: I joined in this summit and felt the energy generated when South Sudan’s women connect with their allies from across the continent.

In solidarity, women of Africa can be a force for peace and for hope; a force for South Sudan’s male leaders to reckon with.

All of this must stand on a foundation of solidarity with all South Sudan’s citizens. Their country’s war has been an elite war, and the elites have been milking the ignorance of the people. This war of exploitation must end, and it can, by engaging directly and consistently with South Sudanese people.

Across Africa, we can stand with South Sudan’s people so they can confront the leaders who have plundered their country’s potential.

As the international community, of which I was a part, we too quickly assumed that South Sudan was going to build the necessary institutions to lead and develop the country after its Independence. Theirs is the primary responsibility, but we share a duty, too.

Our greatest mistake was assuming that a state could be built from the building blocks of government: Public financial systems, agencies, and ministries. But government is just one part; governance also matters.

For that, a country needs not only wise leadership but also strong outside support to enable citizens to rise as strong, capable, and visionary leaders fully committed to their country’s wellbeing.

It is not too late for South Sudan. Many lives have been lost; many opportunities have been missed. The country’s promise  from 2011 has been wounded, but it is not lost. It is within the hearts of South Sudan’s people.

The most important thing we can do now is show by our actions, not just our words, that we are on their side, so they can tell their government how their country must be led, and to lead the country themselves. There can be no durable peace until the right kind of leaders emerge from South Sudan’s population.

Netzfrau Ursula Rissmann- Telle und Doro Schreier
deutsche Flagge

Südsudan gleicht Völkermord in Ruanda – Erneutes Versagen der UN-Friedenstruppen!

Beschämend – Erst plündert EU Afrika aus, dann dramatische Szenen im Mittelmeer

Vergiftete Geschenke – Die Welt schaut zu: EU treibt Afrika in die Armut – Refugees fleeing to Europe may die in even greater numbers in the Sahara than in the Mediterranean

Somalia – Mit Wissen der UN – die vergessenen Kindersoldaten – Sie werden auch zu sexuellen Zwecken rekrutiert! – Somali child soldiers line the frontline of deadly war against insurgency

DR Kongo – Verbrannte Dörfer – Überlebende erzählen vom Alptraum des Massakers – DR Congo survivors recount nightmare of massacre

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.