H&M schon wieder unter Beschuss wegen Arbeitsbedingungen für Frauen in Asien – H&M under fire for female labor conditions in Asia

zur englischen Version Die Ergebnisse einer neuen Studie sind erschreckend und wie immer ist es H&M, der Konzern, der mit Negativ-Schlagzeilen immer wieder in der Kritik steht.  Bekleidungsfirmen sind Nomaden, sie gehen dorthin, wo es für sie am billigsten ist. Steigen Löhne und Nebenkosten in den jeweiligen Ländern, zieht die Karawane weiter. Der Einsturz der Fabrik Rana Plaza in Bangladesch, bei dem über 1130 Menschen ihr Leben verloren und mehr als 2000 teilweise schwerst verletzt wurden, scheint vergessen zu sein. Und auch die neuen Forschungsergebnisse aus Asien dokumentieren sexuelle Belästigung und auch physische Gewalt, Beleidigungen, Nötigungen, Bedrohungen, Racheakte und alltägliche Freiheitsberaubungen, wozu auch erzwungene Überstunden gehören. Und wieder ist H&M unter Beschuss wegen Arbeitsbedingungen für Frauen in Asien. Immer wieder gerät die schwedische Textilkette H&M wegen unzumutbarer Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken in Bangladesch, China oder Äthiopien, oder wie aktuell in Textilfabriken in Bangladesh, Kambodscha, Indonesien, Indien und Sri Lanka in die Kritik. In der Türkei arbeiteten sogar syrische Kinder für den Zulieferer von H&M. Es ist ein Teufelskreis der modernen Sklaverei, der oft zu Menschenhandel führen kann – und wie im aktuellen beschrieben, mit weit verbreitetem Missbrauch verbunden. 

H&M unter Beschuss wegen Arbeitsbedingungen für Frauen in Asien

Die Lust am Klamotten-Shoppen wächst weltweit enorm. Die meiste Kleidung wird produziert für riesige Konzerne, die vor allem ihre Aktionär*innen glücklich machen wollen. Dafür führen Sie ihre Kund*innen hinters Licht und beuten Natur und Arbeiter*innen auf der ganzen Welt aus.

Nachdem 2013 in Bangladesch beim Einsturz der Fabrik Rana Plaza in Bangladesch 1130 Menschen ihr Leben verloren und mehr als 2000 teilweise schwerst verletzt wurden, gehörten Marken wie H & M, Walmart und Gap zu den mächtigsten Unternehmen, die sich verpflichteten, die Sicherheit einiger der ärmsten Arbeiter des Landes zu verbessern. Doch als drei Jahre später eine Überprüfung der Situation in Bangladesch stattfand, stellte man fest, dass Zehntausende ArbeiterInnen Kleidungsstücke in Gebäuden nähen, ohne dass ein entsprechender Brandschutz vorhanden war.  In Kambodscha wurden Arbeiter, die für zusätzliche $ 20 pro Monat protestierten, erschossen.

„Trotz  der Missachtung der Vereinbarung produzieren 78 842 Textilarbeiter in Bangladesch weiterhin Kleidungsstücke für H & M in Gebäuden ohne Notausgänge“, schrieb die Wage Alliance in ihrem Bericht über die Arbeitsbedingungen in den Fabriken von H & M-Lieferanten.

H&M ist einer der Giganten in der Textilindustrie. Es war der schwedische Konzern, der mit stylischen, günstigen Klamotten einst die Branche aufgemischt hat. Deutschland ist einer der größten Märkte für das Unternehmen. Die weltweite Expansion hört nicht auf, Nachschub für die Tausenden von Läden wird also gebraucht. Doch die Textilbranche ist unter Druck.

Die schwedische Modekette Hennes & Mauritz (H&M) gehört mit über 4700 Geschäften in etwa 60 Ländern weltweit zu den größten Textileinzelhändlern mit einem weltweiten Umsatz (2016) von 22,73 Milliarden Euro. Reuters berichtet im Juli 2016, dass multinationale Unternehmen herausfanden, dass syrische Kinder in der Türkei für ihre Zulieferer arbeiteten. Firmen, darunter Esprit, Next und H&M. 

Die Einkäufer der internationalen Bekleidungsfirmen, wozu auch die Schuhproduktion gehört, sind wie Nomaden, die es immer dorthin zieht, wo besonders günstig eingekauft werden kann. Vor allem im Billigsegment zählt fast nur der Preis. Internationale Textil- und Bekleidungshersteller wissen das und versuchen deshalb, auch ihrerseits immer neue und noch billigere Standorte ausfindig zu machen.

Zusammenfassung:

  • Gemäß zwei Berichten von internationalen Arbeiterorganisationen sind Arbeiterinnen in asiatischen Fabriken, von denen Gap und H&M ihre Kleidung beziehen, sexueller Belästigung sowie verbalem und körperlichem Missbrauch ausgesetzt.
  • Reuters berichtet, dass 550 Arbeiterinnen in 53 Zulieferbetrieben für H&M und Gap in Kambodscha, Bangladesh, Sri Lanka, Indien und Indonesien befragt wurden.

Berichte über Missbräuche in Fabriken warfen ein Schlaglicht auf schwere Probleme am anderen Ende der Versorgungskette, wo Probleme oft verborgen werden und es mit einer raschen Korrektur durch die Handelspartner nicht getan ist.

Neue Forschungen enthüllen geschlechtsbedingte Gewalt in Versorgungsketten von Zuflieferern für H&M und Gap

Ein weltweiter Zusammenschluss von Gewerkschaften, Menschenrechts- und Arbeitsrechtsorganisationen veröffentlichte bahnbrechende Berichte über geschlechtsbedingte Gewalt bei asiatischen Zulieferern für H&M und Gap. Die Koalition fordert von H&M und Gap sofortiges Handeln zur Beendung der Gewalt und der Belästigungen, denen weibliche Textilarbeiter täglich ausgesetzt sind.

Diese neuen Forschungsergebnisse dokumentieren sexuelle Belästigung und auch physische Gewalt, Beleidigungen, Nötigungen, Bedrohungen, Racheakte und alltägliche Freiheitsberaubungen, wozu auch erzwungene Überstunden gehören. Der Bericht stellt klar, dass dies keine Einzelfälle sind; Geschlechtsbedingte Gewalt in den Lieferketten von H&M und Gap sind direkt auf die Art der Geschäftsführung dieser Marken zurückzuführen.

Die Berichte über H&M und Gap beinhalten eine Untersuchung geschlechtsspezifischer Gewalt in Zulieferbetrieben für H&M und Gap, die zwischen Januar und Mai 2018 in neun Kleidungsproduktionszentren in fünf asiatischen Ländern durchgeführt wurden: in Bangladesh, Kambodscha, Indonesien, Indien und Sri Lanka.

„Mein Produktionsaufseher stand plötzlich hinter mir, als ich an der Nähmaschine arbeitete, und schrie ‚Du hast Dein Produktionsziel nicht erreicht“. Er zog mich aus dem Stuhl und ich fiel zu Boden. Er schlug mich, auch auf meine Brüste. Er zog mich hoch und warf mich wieder auf den Boden. Er trat mich“, erinnert sich Radikha, die in einem Zulieferbetrieb für H&M in Indien arbeitet. Eine weitere Arbeiterin, angestellt in einem Zulieferbetrieb für Gap in Sri Lanka, erzählt: „Aufseher fordern von uns, des Nachts zu arbeiten, aber wir können dann nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren. Menschen aus der Fabrik nutzen diese Situation der Frauen aus. Wir, besonders die jüngeren Frauen, werden von Männern bedrängt, die nachts draußen am Fabriktor warten“. […] Auf diese und auch andere Berichte stützen sich die Untersuchungen der Asia Floor Wage Alliance 2016 zu Arbeitsbedingungen in globalen Kleidungs-Produktions-Netzwerken in Süd- und Südostasien.

Nach einer bedeutenden Initiative von Gewerkschaften berät die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), um internationale Standards hinsichtlich geschlechtsspezifischer Gewalt festzusetzen. Gewerkschaftsführer aus aller Welt, Regierungsvertreter und Geschäftsvertreter kamen in Juni  zusammen, um die historische Aufgabe in Angriff zu nehmen, einen weltweiten Standard zum Schutz von Frauen in allen Bereichen festzulegen. Diese Berichte wurden vorbereitet, um die Beteiligten dieses Dialogs zu informieren. Arbeiterinnen im Bekleidungssektor und in Lieferketten sollen durch eine starke Rahmenstruktur vor […] Gewalt am Arbeitsplatz geschützt werden.

[…]

Diese Berichte werden unterstützt von Asia Floor Wage Alliance (AFWA), CENTRAL Kabodscha, Global Labor Justice, Sedane Labour Resource Centre (LIPS) Indonesien und Society for Labour and Development (SLD) Indien.

Anannya Bhattacharjee, Internationale Koordinatorin von AFWA, sagt:

„Jahrzehntelange Untersuchungen und Erfahrungen beweisen hinreichend, dass freiwillige […] Initiativen nur eine Schönfärbung von Arbeitsverstößen in der globalen Lieferkette bei Kleidung liefern. Profitieren tut [allein] die milliardenschwere gesamte Bekleidungsindustrie, die bei Arbeiterinnen, Arbeitgebern und Konsumenten gleichermaßen versagt hat. Gemeinsame Verantwortlichkeit bedeutet für Marken wie H&M und Gap und seine Zulieferer die Verhandlung und Verabschiedung bindender und durchsetzbarer Vereinbarungen mit Bekleidungsgewerkschaften in den Produktionsländern.“

Arbeiterinnen und ihre Organisationen vereinigen sich grenzüberschreitend, um Arbeitsbedingungen frei von sexualisierter Gewalt zu fordern, und sie fördern auf allen Ebenen die Initiativen und die Führerschaft durch Frauen“, sagt Jennifer (JJ) Rosenbaum, Leiterin von Global Labor Justice. „Multinationale Firmen expandieren weltweit ihre Lieferketten in vielen Bereichen. Aber nicht nur sie tun dies. Sektorenübergreifende Bewegungen von Arbeiterinnen, Frauen, Migranten und Anderen errichten ein weltweites Netzwerk, um Verbesserungsforderungen an ein System zu stellen, das sich auf Niedriglöhne und sexualisierte Gewalt stützt, um auf Kosten der Arbeiterinnen und deren Familien schnelle Mode für die USA und Europa zu produzieren“.

Tola Meun, leitende Direktorin von CENTRAL, einer kambodschanischen Arbeitsorganisation, beschreibt die in dem Bericht dokumentierte Gewalt als tagtägliche Realität. „Sexualisierte Gewalt ist für Arbeiterinnen in der Bekleidungsindustrie, die sich mit unrealistischen Produktionszielen in Versorgungsketten für H&M und Gap konfrontiert sehen, allgegenwärtig. Aus Angst vor Vergeltung wie die [willkürliche] Erhöhung von Produktionszielen oder Entlassung  werden die meisten dieser Fälle nicht berichtet.“

„Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass Arbeiterinnen starke, unabhängige Gewerkschaften benötigen, um gegen sexualisierte Gewalt, Überwachung und Vergeltung vorgehen zu können, die viele Frauen an ihrer Weiterentwicklung hindern“, sagt Emaleia Yanti Sihaan, Generalsekretärin der Indonesia Federation of Independent Trade Unions (GSBI). „Arbeiterinnen fordern einen internationalen Standard für Arbeit, der sexualisierte Gewalt ausschließt – und wir fordern ebenso grundlegende Arbeitsstandards, die Versammlungsfreiheit und Tarifverhandlungen durchsetzen“.

Diese Berichte sollten bei allen Bekleidungsmarken die Alarmglocken in Gang setzen und unsere Kampagne „Turn Around, H&M“ befeuern.

„Diese Berichte weisen Niedriglöhne als einen der Risikofaktoren für sexualisierte Gewalt aus. Sie sollten bei allen Bekleidungsmarken die Alarmglocken auslösen und sie befeuern unsere Kampagne „Turn Around, H&M„. Wir rufen H&M dazu auf, sich nicht länger von den Bekleidungsarbeiterinnen abzuwenden, denen 2018 ein würdiger Lohn versprochen wurde. Sie leben weiterhin in Armut, während H&M einen Profit von 2,6 Milliarden US-$ verkündet. Innerhalb eines knappen Monats haben sich fast 100.000 Menschen der Forderung an H&M angeschlossen, sicherzustellen, dass ArbeiterInnen einen lebenswürdigen Lohn erhalten“, sagt Neva Nahtigal der Clean Clothes Campaign.

 H & M – Landraub in Äthiopien

Seit dem Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes im April 2013 mit mehr als tausend Toten in Bangladesch haben viele der großen Ketten versprochen, auf mehr Sicherheit in den Fabriken zu achten. Unterstützt wurde dies auch von H&M. Doch was ist wirklich geschehen?

Man zog weiter und zwar nach Afrika – hier nach Äthiopien, das Land, welches unter der schwersten Dürre seit Jahrzehnten leidet. Wir hatten bereits 2014 davon berichtet:  Die billige Masche von H&M – Die Karawane zieht weiter: „Made in Ethiopia“ und auch weitere Recherchen zeigen, dass es noch schlimmer wurde: Siehe: Was haben Erdogan, Indonesien, Äthiopien, Monsanto und H&M mit Ihren Schuhen gemeinsam?

Doch nicht nur Äthiopien geht es, weil in anderen Ländern die Mindestlöhne ansteigen, es geht auch nach Myanmar. Das Land möchte nach jahrzehntelanger isolierter Militärdiktatur das neue Bangladesch werden. Wöchentlich eröffnen Textilfabriken, auch deutsche Unternehmen wittern ihre Chance. Billige Arbeitskräfte findet man auch hier! Siehe: Erschreckende Studie zur Produktion für H&M, C&A, Primark und Co – Myanmar, das neue Bangladesch! – Garment industry in Myanmar far from fair

In dem folgenden Filmbeitrag – mit englischem Untertitel – geht es um Landgrabbing in Äthiopien durch H&M.

Nachdem das Oaklandinstitut forschte, woher die Baumwolle stammt, die H&M bezieht, zeigte die Untersuchung, dass die Baumwolle aus dem unteren Omo-Tal bezogen worden war. In dem unteren Tal des Omo-Flusses im Südwesten Äthiopiens ist die Heimat mehrerer indigener Völker, die zusammen etwa 200 000 Angehörige zählen. Sie leben seit Hunderten von Jahren in dieser Region. Durch die Baumwollplantagen hat ein riesiger Landraub stattgefunden, Hunderttausende Menschen wurden vertrieben. Das Institut zeigte in seinem  Bericht über Äthiopien, dass der schwedische Bekleidungsriese H&M verantwortlich ist. In der Untersuchung wurde festgestellt, dass ein großer Teil der Baumwolle aus gerade diesem Gebiet kommt.

„Haben Sie diese Baumwolle für H&M verwendet?“

„Wir verwenden es für H&M-Kleidung. Und für alle anderen Kunden nutzen wir diese Baumwolle. „

„Und das kommt von OmoTal?“

„OmoTal und Middle Awash.“

Anuradha Mittal sagte über H&M vor der Kamera: „Es ist unglaublich beschämend, dass ein Unternehmen, welches so groß wie H&M ist, es nötig hat, Gewinne auf Kosten dieser armen Bevölkerung zu machen ….es ist ein Verbrechen!“

Pandabärchen statt Menschenrechte – H&M und WWF

Um von derlei Missständen abzulenken und weiterhin zu verschleiern, dass H&M seit Jahren nichts Substantielles verändert, um Arbeitsrechte einhaltbar zu machen, hat der Multi aus Schweden am 29. September 2016 eine „Kinder-Kollektion“ gestartet. Zusammen mit dem WWF (World Wildflife Fund), der 10 Prozent der Einnahmen erhält. Das angebliche Ziel: zum Schutz bedrohter Tierarten beizutragen.

Dass H&M Billigklamotten herstellt, die spätestens, wenn sie nach ein paar Mal Anziehen in den Müll wandern, die Umwelt massiv belasten, scheint den WWF nicht zu stören. „Geld stinkt nicht“, sagten die alten Römer. Riesige Müllberge und verseuchtes Trinkwasser allerdings schon.

Die T-Shirts mit Panda-, Leoparden- oder Polarbären-Motiven sind aus Bio-Baumwolle und mit Slogans versehen wie: „Schütze meinen Lebensraum.“

Die Kinder-Kollektion und die Partnerschaft mit dem WWF muss auch vor dem Hintergrund gesehen werden, dass eine Vielzahl strategischer Partnerschaften und Nachhaltigkeitsversprechen von H&M in den letzten Jahren ohne Ergebnisse geblieben sind. H&M war stark darauf bedacht, sich als nachhaltig zu präsentieren, wollte aber seine eigentlichen Geschäftspraktiken nicht ändern. Siehe Geld stinkt nicht“ – Zusammenarbeit H&M und WWF – trotz verseuchtem Trinkwasser, schlechten Arbeitsbedingungen, Landgrabbing, Kinderarbeit – WWF and H&M – 12-plus-hour days and child labour – Panda instead of human rights – Greenwashing

H&M und Pepsi

In Melbourne, Australien gab es sogar T-Shirts mit dem Aufdruck von Pepsi. Auch PepsiCo steht permanent in der Kritik.

Weil H&M seine Bekleidung in Billiglohnländern in Asien – allen voran China, Kambodscha, Indonesien, Südkorea, Taiwan, Thailand und Vietnam – produzieren lässt, steht der schwedische Modemulti immer wieder in der Kritik, weil auch in der Türkei produziert wird und das mit syrischen Flüchtlingskindern. Dies musste der Konzern erst 2016 eingestehen.

Wir sollten uns schon fragen, ob wir jedes Jahr eine neue Kollektion brauchen. Wollen wir wirklich als die „Geiz-ist-geil-Generation“ in die Geschichte eingehen, mit dem Ergebnis, dass Blut an den Waren klebt, die wir kaufen?

New research unveils gender based violence in H&M and Gap garment supply chains

Dive Brief:

  • ·        Female workers in Asian factories used by Gap and H&M face sexual harassment and verbal and physical abuse, according to two reports from international labor organizations.
  •   Interviews were conducted with 550 workers in 53 H&M and Gap supplier factories in Cambodia, Bangladesh, Sri Lanka, India and Indonesia, Reuters reports.

A global coalition of trade unions, worker rights and human rights organizations released groundbreaking factory level research reports documenting gender based violence in H&M and Gap’s Asian garment supply chains. The coalition calls on H&M and Gap to take immediate action to end the violence and harassment that women garment workers are forced to endure daily.

 This new research documents sexual harassment and violence including physical violence, verbal abuse, coercion, threats and retaliation, and routine deprivations of liberty including forced overtime. The research also makes clear these are not isolated incidents; gender based violence in the H&M and Gap garment supply chains is a direct result of how these brands conduct business.

The H&M and Gap reports include an investigation of gender-based violence in H&M and Gap garment supplier factories, undertaken between January 2018 and May 2018 in nine garment production hubs across five countries in Asia: Bangladesh, Cambodia, Indonesia, India and Sri Lanka.

“My batch supervisor came up behind me as I was working on the sewing machine, yelling “you are not meeting your target production.” He pulled me out of the chair and I fell on the floor. He hit me, including on my breasts. He pulled me up and then pushed me to the floor again. He kicked me,” reminisced Radikha, who works at an H&M supplier factory in India.” Another worker, employed in a Gap supplier factory in Sri Lanka, said: “Supervisors require us to work in the night, but we do not get transport to go home. People from the factory take advantage of women in this position. We are harassed by men who wait outside the factory gates at night, especially younger women.”

Contextualizing these findings in relationship to industry risk factors, the reports draw upon 2016 Asia Floor Wage Alliance research documenting rights violations in H&M and Gap garment global supply chains; and the findings of five national level people’s tribunals held by Asia Floor Wage on working conditions in garment global production networks in South and Southeast Asia.

After significant initiative from trade unions, the International Labour Organization (ILO) has convened to set international labor standards on gender based violence. Trade union leaders from around the world along with governments and businesses, are meeting now to begin the historic work of creating a global standard protecting women across sectors. These reports have been prepared to inform this dialogue. They aim to ensure that sure the experience and recommendations of low wage women workers in garment sector and supply chains are uplifted to create a strong framework for eliminating gender based violence in the workplace.

These are not isolated incidents; gender based violence in the H&M and Gap garment supply chains is a direct result of how these brands conduct business.

Based upon analysis of the spectrum of gender based violence and associated risk factors in the garment industry, these reports recommend concrete steps to eliminate gender based violence and harassment in the world of work.

The coalition behind the reports includes Asia Floor Wage Alliance (AFWA), CENTRAL Cambodia, Global Labor Justice, Sedane Labour Resource Centre (LIPS) Indonesia, and Society for Labour and Development (SLD) India.

Anannya Bhattacharjee, International Coordinator of AFWA says, “Decades of research and experience provide ample proof that voluntary corporate social responsibility initiatives whitewash a pattern of labor violations along global garment supply chains. The beneficiaries are a multi-billion-dollar corporate garment industry that has failed workers, employers, and consumers.  Corporate accountability requires brands including H&M and Gap and suppliers to negotiate and adopt binding and enforceable agreements with garment unions in production countries.“

“Women workers and their labor organizations are uniting across borders to demand work that is free of gender based violence, pays a living wage, and promotes women’s initiative and leadership at all levels,” says Jennifer (JJ) Rosenbaum, U.S. Director of Global Labor Justice.  “Multinational corporations are expanding global supply chain models in many sectors. But it’s not only the corporations that are going global. Intersectional movements of workers, women, migrants and others are building global networks to demand change to a system that relies on poverty wages and gender based violence to deliver fast fashion to the U.S. and Europe at the expense of the well-being of women garment workers and their families.”

Tola Meun, Executive Director of CENTRAL, a Cambodian labour organization, described the violence documented in the report as a daily reality, “Gender based violence is a daily reality for women garment workers driven to meet unrealistic production targets in H&M and Gap’s supply chains. Most of these cases are not reported due to fear of retaliation in the workplace, including facing higher production targets or even being fired.”

“These findings from the research show that women workers need strong, independent trade unions to respond to gender based violence and the surveillance and retaliation that block many women workers from coming forward,” said Emaleia Yanti Sihaan, General Secretary of the Indonesia Federation of Independent Trade Unions (GSBI). “Women workers want an international labor standard eliminating gender based violence – and we also want core labor standards protecting freedom of association and collective bargaining to be enforced.”

These reports should ring alarm bells for all garment brands and are adding extra fuel to our “Turn Around, H&M!” campaign.

“These reports identify low wages as one of the risk factors for gender based violence. They should ring alarm bells for all garment brands and are adding extra fuel to our “Turn Around, H&M!” campaign. We are calling upon H&M to stop turning its back on the garment workers who were promised a living wage by 2018. They continue to live in poverty while H&M reports USD 2.6 billion profits. In less than one month, close to 100,000 people have added their voices to the demand for H&M to ensure without delay that workers are paid a living wage,” said Neva Nahtigal of Clean Clothes Campaign.

Netzfrauen Ursula Rissmann-Telle und Doro Schreier
deutsche Flagge

Bangladesch: Nähen bis in den Tod – und wird gestreikt, wird mit Folter oder dem Tod gedroht! – Free Jailed Labor Activists H&M, Gap, C&A, Inditex (Zara) & VF (North Face)

Hinter der Fassade von Primark – Would You Still Buy That Dress After Watching This?

Was haben Erdogan, Indonesien, Äthiopien, Monsanto und H&M mit Ihren Schuhen gemeinsam?

„Geld stinkt nicht“ – Zusammenarbeit H&M und WWF – trotz verseuchtem Trinkwasser, schlechten Arbeitsbedingungen, Landgrabbing, Kinderarbeit – WWF and H&M – 12-plus-hour days and child labour – Panda instead of human rights – Greenwashing

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