Trinken Sie noch Kaffee bei der US-Kaffeehauskette Starbucks? Wenn doch, dann haben Sie sicher noch nicht von der Kooperation mit Nestlé gehört. Weltweit kauft Nestlé Wasserrechte. Das erlaubt dem Unternehmen, Wasser direkt aus dem Grundwasser abzupumpen. Nestlé gräbt auch dort Wasser ab, wo fast keins mehr ist. Von einer extremen Trockenheit sind derzeit etwa 34 541 000 Menschen in Kalifornien betroffen, was etwa 93% der Bevölkerung des Staates entspricht, und trotzdem pumpt Nestlé weiter Wasser ab. Nestlé braucht sehr viel Wasser: Im Jahr 2017 waren es 131 Milliarden Liter, mehr als die Hälfte davon war Grundwasser und mehr als ein Drittel Leitungswasser. In Vittel gibt es kein Wasser mehr, der internationale Riese Nestlé Waters hat die lokalen Ressourcen genutzt, um das Wasser nach Deutschland in Flaschen zu exportieren und zu vermarkten. Auch auf die Gefahr hin, den Grundwasserspiegel zu senken und die lokale Bevölkerung zu schädigen, so der Verband France Nature Environment (FNE). Und auch in Kalifornien bedient sich Nestlé trotz Dürre und abgelaufener Genehmigung am Wasser und die USA erlauben Nestlé sogar, weiterhin Wasser aus Kaliforniens Wäldern abzupumpen.
Nestlè und Starbucks
Starbucks vertreibt in seinen über 28 000 Filialen in mehr als 50 Ländern Produkte wie Kaffeebohnen, Teebeutel, fertige Kaffeegetränke oder Eis in Supermärkten. Dies wird künftig Nestlé übernehmen. Das war Nestlé 5,97 Milliarden Euro wert. Die Partnerschaft unterliegt der Genehmigung der Aufsichtsbehörden. Die Transaktion soll jedoch bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Auch der Konzern Starbucks steht immer wieder in der Kritik, so schloss sich der Konzern 2014 Monsanto an, was dazu führte, dass Neil Young zu einem Boykott von Starbucks aufrief. Außerdem steht Starbucks in der Kritik, keine Steuern zu zahlen. Nestlé möchte seine Präsenz in den USA ausbauen.
In den USA erhält Nestlé Waters sogar Nachhaltigkeitszertifizierungen, wie man einer aktuellen Nachricht vom 30. März 2018 entnehmen kann, man staune, für das Sparen von Wasser. In Frankreich hingegen wird Nestlè beschuldigt, dem Ort Vittel, nach dem das gleichnamigen Wasser benannt ist, das Grundwasser so zu senken, dass der Ort bald auf dem „Trockenen“ sitzt. Und in Flint pumpt Nestlé kostenlos Millionen Liter Wasser aus den Großen Seen, während die Menschen in Flint für Gift-Wasser zahlen müssen.
Auch steht Nestlé Waters in der Kritik, in Kalifornien – trotz Dürre und abgelaufener Genehmigung – sich am Wasser zu bedienen. Von Ende 2011 bis Anfang 2017 herrschte im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien eine ungewöhnlich starke und lange Dürrephase. Bei einer Untersuchung im Jahr 2015 stellte The Desert Sun fest, dass die Erlaubnis, die Nestlé hatte, um Wasser durch den National Forest von San Bernardino zu transportieren, bereits im Jahr 1988 abgelaufen war.
Nestlé Waters North America zieht schon lange Wasser aus Brunnen, die Quellen im Strawberry Canyon nördlich von San Bernardino anzapfen. Das Wasser fließt durch eine Rohrleitung durch den National Forest und wird dann von Lastwagen zu einer Fabrikanlage befördert, wo es als Arrowhead 100 % Mountain Spring Water in Flaschen abgefüllt wird.
US Drought Monitor – Kalifornien – 93% der Bevölkerung des Staates sind von der Trockenheit betroffen
Stand 26. Juni 2018: Anomale Trockenheit oder Trockenheit betreffen derzeit etwa 34 541 000 Menschen in Kalifornien, was etwa 93% der Bevölkerung des Staates entspricht – US Drought Monitor – Kalifornien
Unglaublich! USA erlauben Nestlé, weiterhin Wasser aus Kaliforniens Wäldern abzupumpen
Weltweit kauft Nestlé Wasserrechte. Das erlaubt dem Unternehmen, Wasser direkt aus dem Grundwasser abzupumpen. „Nestlé Waters“ hat 95 Produktionsstandorte in 34 Ländern. Darunter auch in Südafrika, Pakistan und Äthiopien. In Südafrika hat Nestlé alleine elf Standorte. Durch die schwerste Dürre aller Zeiten herrscht dort gerade eine Wasserkrise. Immer wieder gibt es neue Skandale. Das Pure-Life-Flaschenwasser von Nestlé enthält atemberaubende, schwindelerregende 10 000 Mikroplastikpartikel pro Liter. Sie haben versucht, überall, von Brasilien bis nach Flint, Wasser zu stehlen.
Die aktuelle Nachricht aus Kalifornien zeigt:
Nestlé wurde eine dreijährige Erlaubnis für weitere Millionen Liter angeboten
US-Beamte haben am Mittwoch, dem 27.Juni 2018 Nestlé, dem Hersteller des Flaschenwassers „Arrowhead“, eine auf drei Jahre befristete Erlaubnis angeboten, weiterhin Millionen Liter Wasser aus einem Nationalpark in Südkalifornien abzupumpen – jedoch mit neuen Einschränkungen mit dem Ziel, dass immer ein Bach für andere Zwecke fließen muss. Das Angebot durch den US Forest Service erlaubt Nestlé Waters North America, der größten Flaschenwasserfirma des Landes, weiterhin Wasser aus der Wasserader des Strawberry Creek zu pumpen, die sie bereits seit Jahrzehnten aussaugt.
Diese Lizenz würde das Absaugen des Wassers nur erlauben, wenn es verfügbar ist, um so natürliche Ressourcen im San Bernardino National Forest nordöstlich von Los Angeles zu schützen. Das Absaugen könnte eingeschränkt sein, wenn sich der gelegentliche Dürrezustand des Bundesstaates verschlimmert.
Die Firma, eine Abteilung des Schweizer Lebensmittelgiganten, zapfte im Jahr 2016 circa 120 Millionen Liter aus Quellen und wasserführenden Tunneln des Waldes. Sie argumentiert, sie habe Rechte für Waldwasser vor mehr als einem Jahrhundert geerbt.
Gegner versuchen schon lange, Nestlé den Hahn abzudrehen, mit dem Argument, dass der Wasserverbrauch die Umwelt und die Wildtiere in Mitleidenschaft ziehen könnte, insbesondere in einem Bundesstaat, der mit Dürre zu kämpfen hat. Umweltschützer und Bürgerinitiativen verklagten den Forest Service 2015 mit der Begründung, er würde Nestlé unberechtigterweise erlauben Wasser des National Forest abzupumpen, und dies auf Grund einer Lizenz, die [bereits] 1988 ausgelaufen war. Ein Gericht entschied, dass die Firma weiterhin Wasser abpumpen dürfe, während ihr Antrag auf Erneuerung der Lizenz noch in Bearbeitung war. Die neue Drei-Jahres-Lizenz würde der Firma und der Forstbehörde Zeit geben, um weitere Studien durchzuführen, die zu einer längerfristigen Entscheidung führen könnten, so der Forest Service.
Die Entscheidung stellt sicher, dass „der Wasserentzug und die Transport-Infrastruktur gemäß einer laufenden Lizenz arbeiten und dass für den Schutz der Waldressourcen gesorgt ist“, sagt District Ranger Joe Rechsteiner.
Laut der Behörde wird der Zustand der wasserführenden Region als „beeinträchtigt“ eingestuft. Wasserentnahme werde erlaubt „wenn gemäß dem ‚Land Management Plan‘ für den Wald genügend Wasser verfügbar sei. Nestlé hat 60 Tage Zeit, um zu entscheiden, ob es diesen Bedingungen zustimmt. Während ihrer Antragsfrist hat die Firma 70 Umweltstudien durchgeführt und sie wird „die genauen Angaben der Entscheidung sorgfältig prüfen“, sagte Nestlé-Sprecher Alix Dunn.
„Den Menschen in Kalifornien liegt das Wasser sehr am Herzen. Uns auch. Wir nehmen unsere Verantwortung als kalifornische Wasserschützer [water stewards] ernst. Die erfolgreichen Operationen mit ‚Arrowhead‘ über mehr als ein Jahrhundert zeigen unser Engagement für Nachhaltigkeit auf lange Sicht“, heißt es in seinem Statement weiter.
Die Firma sammelt das Wasser mittels eines Systems mit zwei Wassertunneln, die tief in den Berg gebohrt wurden und die das Prinzip der Schwerkraft ausnutzen. Das Wasser fließt durch eine Pipeline bergab in einen Tank, von wo aus es in LKWs gepumpt wird, die es wiederum zu einer Abfüllstation bringen.
In a global alliance, Nestle will pay Starbucks $7.15 billion for the rights to sell their products https://t.co/ehu4npRlI3 via @ReutersTV pic.twitter.com/VW0AUT7Phi
— Reuters Top News (@Reuters) 7. Mai 2018
US allows Nestle to keep taking water from California forest
Thursday, June 28, 2018 sfgate.com
U.S. officials offered Nestle, the maker of Arrowhead bottled water, a three-year permit on Wednesday to keep taking millions of gallons of water from a national forest in Southern California — but with new restrictions designed to keep a creek flowing for other uses.
The offer announced by the U.S. Forest Service allows Nestle Waters North America, the biggest bottled-water company in the nation, to keep piping water from the Strawberry Creek watershed that it’s tapped for decades.
The permit would allow extraction only when water is available to protect natural resources in the San Bernardino National Forest northeast of Los Angeles. Use could be restricted if the state’s scattered drought conditions worsen.
The company, a division of the Swiss food giant, took about 32 million gallons of water from wells and water collection tunnels in the forest in 2016. It contends that it inherited rights to forest water dating back more than a century.
Opponents have long sought to turn off Nestle’s tap, arguing that the water usage could harm the environment and wildlife, particularly in a state that has struggled with drought.
Environmental and public interest groups sued the Forest Service in 2015, arguing that it was improperly allowing Nestle to take national forest water under a permit that expired in 1988. A court ruled that the company could continue water operations while its application to renew the permit was pending.
The new three-year permit would provide time for the company and forest officials to conduct more studies that could lead to a longer-term decision, the Forest Service said.
The decision ensures „the water withdrawal and conveyance infrastructure is under a current permit, and it provides for protection of forest resources,“ District Ranger Joe Rechsteiner said in a statement.
The agency said the watershed’s health is now rated as „impaired“ and that water extraction will be allowed „when there is water available consistent with the forest’s Land Management Plan.“
Nestle has 60 days to decide whether it will accept the terms.
During its application process, the company provided 70 environmental studies and will „carefully review the specifics of the decision,“ spokeswoman Alix Dunn said in a statement.
„Californians are passionate about water and so are we. We take our responsibility as a California water steward seriously and Arrowhead’s successful operations for more than a century point to our commitment to long-term sustainability,“ the statement said.
The company collects water using a gravity-fed system of two water tunnels drilled deep into the mountainside. The water flows downhill through a pipeline to a tank, where it’s pumped into trucks and hauled to a bottling plant.
Netzfrauen Ursula Rissmann-Telle und Doro Schreier
David gegen Goliath – Getränkehändler wagt den Aufstand gegen Nestlé
Jetzt wird es ernst! Aktivisten graben Nestlé das „Wasser“ ab – Babymilch von Nestlé im Visier
Brasilien: Protest gegen Wasserprivatisierung- Frauen besetzen Hauptquartier von Nestlé
Kampf der Giganten! EDEKA legt sich mit Nestlé an und nimmt 163 Produkte aus dem Regal!
Die Wahrheit über Nestlés Geschäfte mit dem Wasser – Wie kann Nestlè Wasser in einer Wüste abfüllen?
3 Kommentare » Schreibe einen Kommentar