Biogaserzeuger unternehmen alles, um mehr Flächen zu kaufen oder zu pachten. Dieser Boden geht der Nahrungsmittelerzeugung verloren. Nicht nur in Europa, sondern weltweit, denn da die landwirtschaftlichen Flächen hier nicht ausreichen, bezieht man geeignete Rohstoffe wie Mais bereits aus den Nachbarländern. Wird Getreide für Nahrungsmittel ein Luxusgut? Solange Nahrungs-, Futtermittel- und Kraftstoffhersteller um die gleichen Agrarrohstoffe konkurrieren, bleibt die Sicherung der Nahrungsmittelversorgung eine Herausforderung, die durch den Klimawandel und die damit verbundenen unberechenbaren Wetterbedingungen zusätzlich erschwert wird. Genau das erleben wir zurzeit in Europa. Die jüngste Dürre hat diesen Wettbewerb nochmals verschärft. Denn in einigen Teilen Europas herrscht Dürre und auch in Deutschland fordern Bauern eine sogenannte Nothilfe, denn das Futter für die Tiere wird knapp. Dass Getreide an der Börse als Rohstoff gehandelt wird, verschweigt man lieber. Denn so mancher Landwirt beteiligt sich selbst an dieser „Spekulation“. Wenn der Norden Deutschlands Futter braucht, wieso kommen dann LKWs aus Dänemark und holen sich das Luxusgut „Getreide“ direkt vom Acker ab? Der Steuerzahler wird es schon richten! Es wäre nicht das erste mal, dass der Verbraucher einspringen muss. Warum merken Sie nicht, dass Brot teurer wurde? Ganz einfach: anstatt 1 kg Brot liegen liegen jetzt Brote mit 500 Gramm in den Regalen, von der Qualität mal ganz abgesehen. Der Preis ist gleich geblieben, man will ja schließlich auch Gewinne machen.
Wird Getreide für Nahrungsmittel ein Luxusgut?
Immer mehr Länder, Nahrungsmittelkonzerne, Banken und Investmentfonds pachten langfristig Ackerland, sogar in den afrikanischen Entwicklungsländern. Weltweit steigen die Agrarpreise. Vor allem Raps und Weizen stehen hoch im Kurs, aber auch Reis und Mais bringen sichere Rendite. Von diesem Geschäft wollen viele profitieren. Konzerne, Banken, Investmentfonds und sogar Länder wie China und Saudi Arabien sichern sich weltweit gigantische Anbauflächen, um dort Lebensmittel für den Weltmarkt oder im Falle Chinas für den Eigenbedarf anzubauen. Experten schätzen, dass allein in den vergangenen Jahren zwischen 22 und 50 Millionen Hektar Land in Afrika, Asien und Lateinamerika an ausländische Investoren veräußert wurde. Das entspricht fast der Hälfte der Anbaufläche von ganz Europa.
Wird Dinkel ein Luxusgetreide? Diese Frage konnte 2014 mit JA beantwortet werden, denn trotz weltweiter Rekordernte bei Getreide von 2458 Mio. t gab es eine Dinkelkrise!
Eine Renaissance erlebt der Dinkel durch die Zunahme des biologischen Anbaus in Deutschland seit 1980, da er auch auf ertragsschwachen Standorten gut gedeiht. Zudem werden dem Dinkel besondere Heilkräfte nachgesagt und machen ihn daher als Schonkost interessant, beliebt ist daher auch das Dinkelbrot.
2014 stellten wir fest, es zwar eine Rekordernte in anderen Getreidesorten gab, aber eben keinen Dinkel! Ganz einfach, der Anbau von Dinkel lohnt sich nicht für den Bauern.
Mit dem Dinkelbrot von früher hat zum Beispiel ein Dinkelbrötchen in Back-Shops von Supermärkten oder Discountern nicht mehr viel gemeinsam. Sie enthalten häufig mehr Zusatzstoffe als traditionell gebackene Brötchen vom Bäcker. Außerdem darf Weizenmehl untergemischt werden. Laut Gesetz ist es möglich, zehn Prozent Weizen ins Dinkelbrot zu mischen, ohne es deklarieren zu müssen. Viele Verbraucher verlassen sich aber auf das reine Dinkelbrot, gerade wenn diese unter einer Weizenunverträglichkeit leiden.
Weizen: Trockenheit treibt Preise
Das weltweite Angebot an Weizen dürfte in der nächsten Erntesaison zurückgehen – der Kurs des Getreides sollte deshalb steigen. Wie Anleger partizipieren … so die Empfehlung …..
Stand 25.07.18
(…) Russland ist Weltmeister! Nicht im Fussball, sondern bei der Ausfuhr von Weizen. Hier ist das Riesenreich Weltmarktführer und es hat in den vergangenen Jahren die EU und die USA als größte Exporteure überholt. In der Erntesaison 2017/2018 hat das größte Land der Erde mit 84 Millionen Tonnen einen Rekordertrag eingefahren. Das wird sich in der kommenden Erntesaison aber ändern. Mit bestenfalls 70 Millionen Tonnen rechnen Experten. Grund dafür ist das für den Frühsommer ungewöhnlich trockene warme Wetter, das zwar optimal für die Fußball-WM war, aber nicht für das Gedeihen von Weizen – so Finanzexperten.
Auch im Nachbarland Ukraine, immerhin der fünftgrößte Weizenexporteur global, dürfte die nächste Ernte wegen zu wenig Regen schlechter ausfallen als die vorherige. Ähnlich sieht es in den meisten Ländern der EU aus. Der ungewöhnlich trockene und warme Frühling führt vor allem in den an die Ostsee angrenzenden Staaten zu einem erheblich geringeren Weizenertrag. Laut dem Deutschen Bauernverband werden auch in Nord- und Ostdeutschland die Einbußen beträchtlich sein. In Frankreich und Spanien werden die Ernten dagegen besser ausfallen als im Vorjahr. Das dürfte aber den Rohstoffanalysten der Commerzbank zufolge nicht ausreichen, um die Verluste in den übrigen europäischen Ländern auszugleichen.(…)
… so die Analyse und schon wird gleich gezeigt, wie man auf höhere Preise spekulieren kann.
Auf insgesamt 2.527.900 Hektar wurde 2017 in Deutschland Mais angebaut!
Der Grund: EU-Subventionen
Ein Grund ist die Subventionierung des Energiemaises. Auf Grund der knapper werdenden Anbauflächen steigen die Pachtpreise. Die Fläche zum Anbau von Energiepflanzen für Biogas beträgt inzwischen schon Millionen Hektar, was ca. ein Zwölftel der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche in Deutschland ausmacht.
→Spekulationsobjekt – Wettlauf um Ackerland – Der Ausverkauf hat Deutschland erreicht Auf der Flucht in Sachwerte kaufen private Investoren den Bauern das Land weg. Dadurch steigen für die Landwirte auch die Pachtpreise. Noch nie war Ackerland so begehrt wie heute….
Immer mehr Menschen auf der Erde erfordern eine immer höhere Nahrungsmittelproduktion.
Die Erträge der Landwirtschaft wurden immens gesteigert. Die Agrarflächen wurden größer. Eine Agrarkulturlandschaft entstand, die von riesigen Maschinen bearbeitet wird. Doch kann unter den heutigen Bedingungen noch die Nahrungsmittelsicherheit gewährleistet werden? Wohl kaum!
Wenn mit Nahrungsmitteln spekuliert wird – denn die Profitgier kennt keine Grenzen – , nennt man dies Monopoly im wahren Leben.
Doch wenn wir in unserem echten Leben „Monopoly“ spielen, dann bedeutet das für die Verlierer den sicheren Tod!
Unsere Lebensgrundlage ist in der Hand weniger Konzerne. In der Tierzucht sieht es nicht besser aus: Jungküken für die Mast werden weltweit noch von vier Firmen produziert, bei Legehennen sind es noch drei Firmen. Die Bauern können sich Ackerland nicht mehr leisten. Die Preise für Ackerland sind in ganz Deutschland gestiegen, regelrecht explodiert.
Nahrungsmittel sind zum Essen da? Von wegen – es werden Grundnahrungsmittel wie Weizen, Soja, Mais & Co. innerhalb des Rohstoffsegmentes als eigene Anlageklasse gehandelt.
Bereits 2013 haben wir auf dieses Problem in unserem Beitrag: Spekulationen mit den Lebensgrundlagen des Menschen stoppen! Die Profitgier macht nicht vor Wasser, Gesundheit, Wald und Land halt. hingewiesen.
Schon da hieß es:
- Getreide wird in hohen Volumina gehandelt, da es einen extrem großen Teil der Rohstoffgruppe der Lebensmittel darstellt. Getreide bezeichnet alle nicht verarbeiteten Lebensmittel wie Weizen, Reis, alle Arten von Bohnen und Hirse.
Die signifikanten Einflussfaktoren auf Getreidepreisbewegungen sind das Klima, die Menge des produzierten Getreides und das Bevölkerungswachstum. Der Getreidekonsum in wachsenden Wirtschaften wie China und, etwas geringer, Indien hat zu einer riesigen Nachfrage nach Lebensmitteln, besonders Getreide, geführt. Wenn die Wirtschaften dieser beiden Länder wachsen, wird auch der Getreidekonsum steigen. Mit dem Anstieg der Weltbevölkerung müssen sich Regierungen und Nationen mit dem Problem der adäquaten Lebensmittelproduktion beschäftigen.
Die Nachfrage nach Getreide wird jedes Jahr ansteigen und es immer schwieriger machen, das Angebot zu erweitern. Getreidebauern konkurrieren nun mit Industrien um Ressourcen wie Wasser, Strom und sogar Land. Dieser Druck auf die Getreideproduktionsmöglichkeiten der Bauern lässt den Preis ansteigen.
Wer ist Eigentümer der Lebensgrundlagen der Menschen?
Das ist die wichtigste Frage des Lebens, denn wer die Lebensgrundlagen der Menschen besitzt, kontrolliert deren gesamtes Leben, entscheidet über Krieg und Frieden, über Leben und Tod.
Laut Experten soll man nachhaltig investieren und zwar als Antwort auf den Klimawandel. Denn es gibt in der Tat den Klimawandel, auch wenn ihn immer noch Menschen abstreiten. Sie können den Klimawandel auch einfach als – Missbrauch der Ressourcen, die die Natur für das Überleben zur Verfügung stellt – bezeichnen. Egal wie Sie es nennen, das Ergebnis bleibt gleich.
Netzfrau Doro Schreier
Pingback: Monopoly im wahren Leben! Es ist soweit: Wasser wird an der Börse gehandelt (+Videos) – Schildverlag