Kennen Sie den Inselstaat Vanuatu? Vanuatu ist eines der letzten Paradiese der Welt. Hier sollen sogar laut einer britischen Studie die glücklichsten Menschen der Welt leben und die Regenwälder von Vanuatu gelten als die schönsten im Südpazifik. Die Menschen leben noch im Einklang mit der Natur, doch wie schrecklich auch die Natur sein kann, erleben gerade die Menschen auf Vanuatu. Sie leben mit einem aktiven Vulkan, der erneut Asche ausgespuckt hat. Und obwohl die Menschen in Sicherheit gebracht werden sollen, wollen sie auf ihrer Insel bleiben. Große geologische Aktivität tritt in der Pazifikregion auf. Vanuatu liegt, wie auch Bali auf dem sogenannten pazifischen Feuerring, wo mehrere Erdplatten zusammenstoßen. Ein Vulkanologe warnt, dass ein großer Ausbruch auf Bali drohen könnte. Seit mehreren Jahren sorgt der Vulkan Agung auf der indonesischen Insel für Angst und Schrecken. Bali wird seit 2017 von etwa 27.000 Erdbeben erschüttert. Ein schweres Erdbeben erschütterte Indonesiens Lombok-Insel, ein beliebtes Touristenziel neben Bali. Es gab viele Tote und Verletzte. Wird es Bali bald nicht mehr so geben, wie es Urlauber und Einheimische kennen? Doch auch auf Vanuatu, eines der letzten Paradiese der Welt, spielt sich ein Drama ab.
Vulkanasche bedeckt die Insel Vanuatu und zwingt die Dorfbewohner zur Flucht
Wer einmal über die Inseln im Südpazifik geflogen ist, weiß um ihre Schönheit. Eher bekannt sind die Fidschi-Inseln mit ihren 332 kleinen und großen Inseln, die ihre Existenz den feurigen Aktivitäten der Pazifik-Vulkane verdanken. Auf unserer Weltreise flogen wir von Hawaii nach Neuseeland und machten zwei Stopps auf den Inseln im Südpazifik, auch auf den Fidschi-Inseln. Schon auf dem Flughafen in Honolulu sahen wir die vielen schönen Gewänder der Menschen, ihre Fröhlichkeit und ihre Leichtigkeit. Da wir mit der Fiji Airways flogen, waren dementsprechend viele Menschen aus dieser Region mit an Bord. Es ging fröhlich zu und so liebenswert, dass es ansteckend war. Da wurde einem schon beim Kennenlernen der Menschen bewusst, dass Hektik ein Fremdwort ist. Wir wären am liebsten gleich auf den Fidschis geblieben.
Die Menschen im Südpazifik haben gelernt, mit den Naturkatastrophen zu leben, sie kennen es nicht anders. Doch was die dortigen Menschen wütend macht, sind die Industriestaaten, die untätig zuschauen, wie die letzten Paradiese der Erde durch den Klimawandel vom Meer verschluckt werden. Mit steigendem Meeresspiegel, Wirbelstürmen und Extremwetter, damit haben die Menschen dort zu kämpfen. Viele mussten schon ihre Dörfer verlassen und zogen ins Landesinnere. Kiribati hat bereits Land gekauft, um in Fidschi Lebensmittel wachsen zu lassen und Menschen umsiedeln zu können.[ Siehe: Kiribati-Präsident lädt Donald Trump ein, die Auswirkungen des Klimawandels auf sein Land zu sehen]
Noch heute fragen sich die Wissenschaftler, wie die Besiedlung der Pazifikinseln gelang. Für die Wissenschaft ist die Kolonisierung des Pazifiks eine Art Modell für die Anpassungsfähigkeit des Menschen. Doch genau dieses Paradies ist in Gefahr und man überlässt die Pazifikinseln ihrem Schicksal. Man raubt ihnen sogar ihre kostbaren Rohstoffe wie auf Papua-Neuguinea.
Die Menschen in Fidschi wanderten vor rund 3.500 Jahren aus dem westlichen Melanesien ein. Später zogen sie auch zu den anderen umliegenden Inseln Rotuma, Tonga und Samoa. Die Region hat eine Fläche von 940.000 km², auf der etwa 10 Millionen Menschen leben. Zur Region zählt man die Staaten Fidschi und Vanuatu, aber auch Papua-Neuguinea, die Salomonen und die indonesische Region Westneuguinea.
Große geologische Aktivität tritt in der Pazifikregion auf.
Update: Ein Erdbeben der Stärke 7,5 hat am 29.September 2018 (Ortzeit) eine sechs Meter hohe Flutwelle ausgelöst, die die Touristenstadt Palu traf. Nach dem schweren Erdbeben und Tsunami werden auf der indonesischen Insel Sulawesi immer mehr Opfer geborgen.
384 people died and hundreds more were injured after a powerful #earthquake triggered a tsunami that hit Indonesia’s central Sulawesi island pic.twitter.com/7ktAtouP5u
— China Xinhua News (@XHNews) 29. September 2018
Update: 03.10.18 Insgesamt sind 3 Vulkane in Indonesien erwacht: Krakatau, Soputan , Dukono
Belum selesai penanganan gempa dan tsunami di SulTeng, kali ini Gunung Anak Krakatau di Selat Sunda dalam Status Waspada.#krakatau #meletus #krakatauwaspada #IndonesiaEarthquake #indonesiaberduka #saveindonesia pic.twitter.com/ocKB9UndhI
— Wanita (@pecintalangit_) 3. Oktober 2018
Papua-Neuguinea ist ein Teil des Pazifiks und manchmal wird es übersehen, aber im Moment braucht es wirklich verzweifelt Unterstützung. Ein Erdbeben mit einer Stärke von 6,6 Ende März ist eines der vielen in der Region. Über 500 000 Menschen sind immer noch vom Erdbeben der Stärke 7,5 Ende Februar betroffen und Papua-Neuguinea kommt nicht zu Ruhe. Reich an Rohstoffen und doch bitterarm. Siehe: Die vergessenen Menschen der „Schatzinsel“ Papua-Neuguinea, trotz Öl und Gold bitterarm und in der Not alleingelassen!
Auf den vielen Inseln im Südpazifik gibt es immer noch Stämme, die in kleinen Dörfern leben, ohne Anlehnung an zivilisierte Werte. Sie besitzen kein fließendes Wasser und elektrischen Strom haben sie auch nicht. Ihre Apotheke ist der Regenwald und ihre Nahrung ist das, was die Natur ihnen bietet.
Während die indonesische Insel Bali längst zu einem Touristenparadies verkommen ist, blieben die Fidschis und auch ihre Nachbarinseln weitgehend verschont. So ist eines der weltweit größten Riffe der Welt, das Great Astrolabe Reef, an der Nordküste der viertgrößten Insel der Fidschis, Kadavu, noch intakt. Während das Great Barrier Reef in Australien, welches wir ebenfalls auf unserer Weltreise besuchten, dem Untergang geweiht ist. Hier tummeln sich jeden Tag Tausende von Touristen, meist aus China, herum und zerstören das letzte, was von dem Reef übrig geblieben ist.
Seit Wochen speit der balinesische Vulkan Agung wieder Lava und Asche
Auf Bali werden auf Grund des boomenden Tourismus ständig neue Hotels gebaut. Erst im März 2018 filmte ein Taucher ein schockierendes Unterwasservideo – das ein wachsendes Problem in seinem berühmten kristallklaren Wasser hervorhebt: Plastikmüll.
Doch es gibt auch noch eine andere Gefahr auf Bali, einen Vulkan. Seit 2015 bangen Menschen im Umkreis des aktiven Schichtvulkans Agung um ihre Existenz, nachdem nach einer großen Aschewolke die zweithöchste Alarmstufe ausgerufen worden war. Als er vor einem Jahr plötzlich wieder zum Leben erwacht war, wurde Alarmstufe vier ausgerufen – diese beschreibt eine gefährliche lokale Eruption. Zu einem größeren Ausbruch kam es nicht, allerdings spuckt der Agung seitdem immer wieder Aschewolken, Lava und Gestein.
Luftverschmutzungen und deren Quellen lassen sich nun sehr genau dokumentieren: Kohlekraftwerke, Raffinerien oder Vulkanausbrüche wie der jüngste auf Bali hinterlassen in der Atmosphäre Spuren in Form von Stickstoffdioxid, Ozon und anderen Schadstoffen, darüber berichteten wir im Dezember 2017.
#Indonesian_volcanoes update: #Agung #volcano erupted on July 25, 2018 at 00:41 local time (UTC +8). Ash plume was ± 700 m above the summit (± 3.842 ASL). #eruption #alert #volcanoeers #Bali #Indonesia https://t.co/FxquLbOORt@kabargeologi pic.twitter.com/AhYWq0vJOl https://t.co/Ej7cpD7MRE
— Desianto F. Wibisono (@TDesiantoFW) 25. Juli 2018
Teile des Vulkankraters im Westen und Süden von Bali seien wegen der vorangegangenen Aktivitäten bereits nach unten abgesunken oder sogar zusammengebrochen. Weil das Gestein so brüchig ist, seien schon sichtbare Risse entstanden – eine Erklärung dafür, wieso auch seitlich des Feuerberges bereits Lava austreten konnte, wie Aufnahmen belegen. „Deshalb gibt es die Befürchtung, dass die große Explosion zu einem Kollaps des Vulkans führt. Das könnte vergleichbare Ausmaße annehmen wie 1980 beim Vulkan St. Helens in den USA“, gibt der einheimische Vulkanologe Wayan von Bali zu bedenken.
Eingedrungenes Magma in geringer Tiefe unterhalb des Berges hatte mehrere Risse auf dessen Nordseite verursacht. Dadurch war es schon vor der eigentlichen Eruption zu zahlreichen Erdbeben und explosionsartigen Dampfaustritten gekommen. Die Erschütterungen hatten dazu geführt, dass die gesamte Nordflanke des Berges lawinenartig abrutschte.
Ein großes Erdbeben hat Lombok getroffen. Das Epizentrum lag im Norden von Lombok (in der Nähe des Vulkans Rinjani) und zerstörte dort viele Häuser und Gebäude. Es gab viele Tote und Verletzte. Etwa 500 Touristen saßen auf dem aktiven Vulkan fest, denn ein Erdrutsch hatte den Weg nach unten versperrt. Genau das berichten auch die vielen Medien. Und da es auch sehr viele arme Menschen getroffen hat, deren Häuser zerstört wurden, fragen wir uns berechtigterweise, ob diese überhaupt eine Entschädigung erhalten.
Doch nicht nur die Touristengebiete in Indonesien sind betroffen, sondern auch eine Region, die immer wieder vergessen wird – Fidschi und Vanuatu, aber auch Papua-Neuguinea, die Salomonen und die indonesische Region Westneuguinea.
Auch diese Region tanzt auf dem Vulkan und Erdbeben kommen sehr häufig vor. Leben sie doch ebenfalls auf dem sogenannten pazifischen Feuerring, wo mehrere Erdplatten zusammenstoßen.
Im südpazifischen Inselstaat Vanuatu nahe Fidschi ist der Vulkan Manaro ausgebrochen.
In den pazifischen Inselstaaten leiden die Menschen schon stark unter den Folgen des Klimawandels. Hinzu kommen Erdbeben und die aktiven Vulkane.
Ein Notfallzustand wurde für eine Vanuatu-Insel verhängt, nachdem ein Vulkanausbruch Asche in das Dorf geschleudert hatte.
Sie leben mit einem aktiven Vulkan, der erneut Asche ausgespuckt hat. Und obwohl die Menschen in Sicherheit gebracht werden sollen, wollen sie auf ihrer Insel bleiben. Die Bewohner der Pazifikinsel Ambae sollen ihre Heimat verlassen.
One more camera-rocking explosion #Yasur #volcano #Vanuatu pic.twitter.com/bcyyJ1lgs2
— Benjamin Simons (@dread_rocks) 29. Juli 2018
Die Insel mit 11 000 Einwohnern sei unbewohnbar geworden, nachdem der Vulkan Manaro im März 2017 begonnen hatte, Asche zu speien, berichtete Radio New Zealand bereits 2017. Der Ausbruch habe auch säurehaltigen Regen verursacht. Durch die Vulkanaktivität sei Wasser verunreinigt worden, sagte der zuständige Minister für Klimawandel und Naturkatastrophen dem Sender. Die Menschen könnten auch wegen der Vulkanasche kein Obst oder Gemüse aus ihren Gärten essen. Die Bewohner sollen auf den Nachbarinseln Maewo und Pentecost unterkommen, so im April 2017. Doch die Menschen sind geblieben und auch gestern erfolgte wieder ein Befehl der Regierung, Ambae sofort zu verlassen.
Tausenden von Menschen wurde befohlen, eine Insel in der südpazifischen Nation Vanuatu zu evakuieren, nachdem ein Vulkanausbruch dicke Asche in ein Dorf geschleudert hatte. Nach einem Vulkanausbruch in der Mitte der Insel, der seit September explosionsartig ausbricht, wurde in den letzten Tagen der Ausnahmezustand verhängt.
Garae, 39, erzählt im news.com.au, sie habe ihr ganzes Leben lang auf Ambae gelebt. Sie sagte, dass die Aschewolke auch einige umliegende Inseln beeinflusst, sodass die Umsiedlung zu einem von ihnen nicht viel besser sein könnte.
„Ich möchte gehen, aber ich weiß nicht, wo ich wohnen werde, also werde ich in Ambae bleiben“, sagte sie.
The Manaro #volcano on #Vanuatu’s Ambae Island erupted today. Here’s a view of the ash cloud in the South Pacific, from the #Himawari-8 satellite. pic.twitter.com/7NV5Ut9llY
— NOAA Satellites (@NOAASatellites) 26. Juli 2018
4 #Copernicus ??? views of the #Aoba ?, #Vanuatu ??, eruption & its consequences
1️⃣ Ash plume seen by #Sentinel2
2️⃣ Full view of the island through the clouds by #Sentinel1
3️⃣ Aerosol Index by #Sentinel5P
4️⃣ Ash plume about to reach #Fiji ?? by #Sentinel3 pic.twitter.com/SDq1fKlC2A— Copernicus EU (@CopernicusEU) 28. Juli 2018
Der Regierungspolitiker Ralph Regenvanu sagte auf Twitter, dass das Kabinett den Ausnahmezustand verhängt habe, und ordnete die Zwangsräumung der gesamten Insel an, die einst rund 10.000 Menschen beherbergte.
Berichten von Einheimischen zufolge war der Ascheregen nach den jüngsten Eruptionen so stark, dass er die Sonne vollständig verdunkelte. Während sich 362 Haushalte freiwillig für eine Umsiedlung angemeldet haben, wird angenommen, dass rund achttausend Menschen noch auf der Insel bleiben werden.
Die Ambae-Bewohnerin Lillian Garae sagte, dass es wegen des Lärms des Vulkans schwer war zu schlafen und dass die Asche bei einigen kleinen Kindern Asthma verursachte. „Wir können einige der Leute wegen des ganzen Staubes nicht mehr sehen“.
Die ganze Welt wäre betroffen
Nicht nur Bali und die umliegenden indonesischen Inseln hätten mit den Folgen einer Eruption noch jahrelang zu kämpfen. Bei einer derartigen Explosion, wie der balinesische Forscher Wayan sie für den Agung vorhersagt, würden mehrere tausend Kubikkilometer Gesteinsmaterial und Asche in die Atmosphäre geschossen. Durch einen solchen Feuerregen würde sich der Himmel verdunkeln, das globale Klima würde sich durch Wolken aus Asche und Säure um zehn Grad abkühlen. Die Landschaft im Umkreis von 500 Kilometern um den Vulkan wäre mit einer dicken Ascheschicht bedeckt. Vor 74.000 Jahren soll der Ausbruch des Supervulkans Toba auf der indonesischen Insel Sumatra genau zu diesem Horrorszenario geführt haben – die Erde habe jahrelang in Dunkelheit gelegen.
Kennen Sie den Inselstaat Vanuatu?
Vanuatu ist eines der letzten Paradiese der Welt. Hier sollen sogar laut einer britischen Studie die glücklichsten Menschen der Welt leben und die Regenwälder von Vanuatu gelten als die schönsten im Südpazifik. Die Menschen leben noch im Einklang mit der Natur, doch wie schrecklich auch die Natur sein kann, erleben gerade die Menschen auf Vanuatu, doch keinen interessiert es.
Netzfrau Doro Schreier
Das vergessene Atoll Kiribati: Kiribatis Kampf ums Überleben – Kiribati’s fight for survival