Monsanto geht es jetzt richtig an den Kragen! Es ist der erste Prozess gegen Monsanto, der von Bayer übernommen wurde, von schätzungsweise 4000 weiteren Klagen wegen angeblich verschleierter Krebsrisiken seines Unkrautvernichters Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat. Der 46-jährige Familienvater Dewayne Johnson hat Lymphdrüsenkrebs im Endstadium und wirft Monsanto vor, die Risiken seines Unkrautvernichters verschwiegen zu haben. Die Geschworenen-Jury gab ihm recht. Wissenschaftler der Internationalen Agentur für Krebsforschung fanden bereits 2014 heraus, dass zwischen Pestizidbelastung und Blutkrebs – bekannt als Non-Hodgkin-Lymphom – eine starke Verbindung besteht. Es ist nicht das erste Mal. Im Februar 2012 wurde Monsanto vom französischen Landesgericht Lyon des Vergiftens mit Chemikalien schuldig gesprochen. Ein Landwirt hatte geklagt und gewonnen. Da die Verpackung von Lasso keine entsprechenden Warnhinweise über mögliche Gefahren des Giftes aufwies, hatte Monsanto grob fahrlässig gehandelt. Auch im Skandal um PCB, ein weiteres chemisches Produkt aus der Skandalchronik von Bayer-Monsanto müssen Monsanto und seine drei weiteren Unternehmen Pfizer, Solutia, und Pharmacia, Millionen € an PCB-Geschädigte zahlen. Auch hier klagen weitere Geschädigte und auch sogar Städte.
Monsanto, der von dem Chemieriesen Bayer übernommen wurde, zu einem Schadenersatz von 289 Millionen Dollar (253 Millionen Euro) verurteilt.
Ein Gericht in Kalifornien hat dem Familienvater DeWayne Johnson, der an Krebs im Endstadium leidet, 289 Millionen Dollar Entschädigung zugesprochen. Als Hausmeister einer Schule hatte er bis zu 30 mal im Jahr Unkrautvernichter der Firma Monsanto versprüht, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Laut seinen Ärzten hat der Familienvater nur noch wenige Monate.
Johnsons Anwälte argumentierten im Laufe eines einmonatigen Prozesses in San Francisco, dass Monsanto jahrelang „gegen die Wissenschaft gekämpft“ habe und gezielt Akademiker ansprach, die sich über mögliche Gesundheitsrisiken des Herbizidprodukts aussprachen. Johnsons Prozess ist der erste von Tausenden, die den Agrochemiekonzern wegen Vorwürfen – unter der Marke Roundup vertriebene Chemikalie verursacht Krebs – verklagen.
Dewayne Johnson v. Monsanto Co. — Verdict In. Verdict will be read in Dept 602/604 at 400 McAllister Street at 2:45 p.m.#MonsantoTrial
— SF Superior Court (@SFSuperiorCourt) 10. August 2018
Johnsons Fall ist besonders bedeutsam, weil ein Richter seinem Team erlaubte, wissenschaftliche Argumente zu präsentieren. Der Streit drehte sich um Glyphosat, das weltweit am häufigsten verwendete Herbizid.
Das Urteil erging einen Monat, nachdem ein Bundesrichter entschieden hatte, dass Krebsüberlebende oder Verwandte des Verstorbenen ähnliche Ansprüche in einem anderen Verfahren vorbringen können.
Während des Prozesses brachten die Anwälte des Klägers interne E-Mails von Monsanto-Führungskräften vor, die darlegten, wie das Unternehmen die Warnungen der Experten wiederholt ignorierte und zu „Ghostwrite“-Forschungen beitrug, die zur weltweiten weiteren Verwendung von Roundup führten. Siehe auch: Neue Klagen gegen Monsanto und Gerichtsdokumente enthüllen Monsantos Machenschaften und Klagen gegen Monsanto! Unsealed Court Docs Reveal Monsanto colluded with EPA to Stifle Cancer Research
Trotz der Vorschläge eines Gremiums von unabhängigen Wissenschaftlern der Agentur oder unzähligen Petitionen aus der Bevölkerung und neuen Studien – die EPA bleibt bei ihrer Entscheidung – „für den Menschen wahrscheinlich nicht karzinogen“.
Obwohl die Gerichtsdokumente, die freigegeben wurden, die allem Anschein nach eine besorgniserregende „konzertierte Aktion“ von Monsanto und EPA offenlegt, die das Ziel hat, unabhängige, unbequeme Krebsforschung der IARC (International Agency for Research on Cancer, eine Behörde der WHO) zu verhindern und / oder in Misskredit zu bringen, sorgte die EPA dafür, dass Glyphosat, der Hauptbestandteil des Unkrautbekämpfungsmittels Roundup, weiterhin weltweit angewendet werden darf.
Im Januar 2018 veröffentlichte die Environmental Protection Agency (EPA ) die überarbeitete EPA-Studie über das krebserregende Potenzial von Glyphosat (dem Hauptbestandteil des Unkrautbekämpfungsmittels Roundup). Niemanden dürfte es überraschen, dass auch die aktuelle Bewertung von Dezember 2017 gegenüber dem Vorjahr relativ unverändert geblieben ist: Glyphosat „für den Menschen wahrscheinlich nicht karzinogen „.
Was BayerMonsanto alles unternimmt, damit genmanipulierte Produkte auch in den Regalen des Verbrauchers kommen, haben wir erst auf dem kürzlich stattgefundenen Codex-Treffen in Berlin gesehen: Es ist nur noch schlimm! Monsanto versucht Genmanipuliertes als „BIO“ auf den Bio-Markt zu bringen! – Monsanto Wants to Disguise Its Genetically Engineered Foods as “Biofortified”
Der Konzern Monsanto sieht sich in den USA mit zahlreichen Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken des Totalherbizids Glyphosat (Roundup®) konfrontiert.
Glyphosat ist einer der Verkaufsschlager Monsantos. Monsanto weist die Vorwürfe zurück. Bayer darf sich zu den Verfahren nicht äußern, solange die Auflagen des US-Justiziminsteriums zur Monsanto-Integration nicht erfüllt sind, gemeint ist die Abgabe diverser Agrar-Geschäfte Bayers an die BASF, so der Konzern im Juli 2018.
Donna Farmer, Monsantos führende Toxikologin, gab in ihrer eidesstattlichen Aussage zu, sie „könne nicht sagen, dass Roundup keinen Krebs erzeugt“, weil „wir [Monsanto] keine Krebsstudien mit Roundup durchgeführt haben“.
Hier ist Farmers entscheidende E-Mail von 2009, die klar in ihrer Aussage ist: „Man kann nicht sagen, dass Roundup keinen Krebs erzeugt. Wir haben keine Krebsforschungsstudien mit ‚Roundup‘ durchgeführt“.
Diese Enthüllungen sind ja schon sehr belastend und sprechen für sich, aber im Folgenden wird es richtig interessant. Anfang 2015, als bekannt wurde, dass die IARC [s. o.] an ihren eigenen Studien zu Roundup arbeitete, setzte Monsanto alles daran, im Vorhinein alle Resultate zu diskreditieren, die sich als ungünstig herausstellen könnten.
Abgesehen davon hätte sich Monsanto, der 60-Milliarden $ schwere Koloss, möglicherweise nicht die 250.000 $ leisten können, die eine rechtmäßige wissenschaftliche Studie durch akkreditierte Wissenschaftler gekostet hätte. Stattdessen entschied der Konzern, die entscheidenden Teile seines Berichts selbst vorzuformulieren, um sie dann von unabhängigen Wissenschaftlern gegenzeichnen zu lassen
„Weniger kostenintensiv und angenehmer könnte es sein, Experten nur für die Bereiche des Disputs, der Epidemiologie und eventuell das MOA [Ministry of Agriculture] (abhängig davon, was das Treffen der IARC ergibt) heranzuziehen. Wir würden dann die Abschnitte Tox & Genetox selbst verfassen …und indem wir das Schreiben selbst übernehmen und sie alles nur redigieren und abzeichnen, könnten wir quasi die Kosten senken“.
Und schließlich, wenn das alles nichts hilft, fordern sie von Washington D.C. eine Gegenleistung für all das ein, was sie über die Jahre bezahlt haben.
Und hier kommt Jess Rowland, Abteilungsdirektor für chemische Sicherheit und Verschmutzungsschutz und Vorsitzender des Krebsprüfungskomitees, ins Spiel. Er versichert, dass er seine Rolle als „Vorsitzender des CARC [Cancer Assessment Review Committee]“ voll ausschöpft, um jegliche potentiell schädliche Forschung zu verhindern …
„Wenn ich das verhindern kann, sollte ich eine Medaille bekommen“.
Nehmen wir zum Beispiel nur mal den Fall des 60-Milliarden-$-schweren Agro-Chemieriesen Monsanto und seines umstrittenen Unkrautvernichters Roundup. All jenen, die damit nicht vertraut sind, sei gesagt: Roundup Ready ist Monsantos Blockbuster-Unkrautvernichter, dem nachgesagt wird, dass er die Landwirtschaft der USA verwandelt hat, denn der Großteil der landwirtschaftlichen Erzeugnisse wird unter Verwendung genmanipulierter Saaten hergestellt, die resistent gegen die Chemikalie sind. Jahrelang hat Monsanto den Farmern versichert, dass sein unkrauttötendes Erzeugnis absolut sicher im Gebrauch sei. Zum Beweis bewarb Monsanto aufdringlich die Zustimmung der EPA (Environmental Protection Agency = Umweltschutzbehörde).
Im aktuellen Fall handelt es sich um Lymphdrüsenkrebs, das Non-Hodgkin-Lymphom. Bereit 2014 beweist eine Studie, dass es einen Zusammenhang zwischen Pestizidbelastung und Lymphdrüsenkrebs gibt. Nach der Analyse von 44, seit 1980 veröffentlichten einzelnen Forschungsprojekten, veröffentlichten die Wissenschaftler im „International Journal of Environmental Research and Public Health„, dass Menschen, die dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat von Monsanto – verkauft unter dem Markennamen Roundup – ausgesetzt sind, ein doppeltes Risiko für die Entwicklung eines Non-Hodgkin-Lymphoms haben. Diese Autoren, Wissenschaftler, die an der „IARC Section of Environment and Radiation in Lyon, Frankreich, arbeiten, stellten die Theorie auf, dass diese Pestizide genetische Mutationen bei den weißen Blutkörperchen verursachen, wodurch das körpereigene Immunsystem und die Fähigkeit, Krankheiten zu bekämpfen, abnehmen. Siehe: Studie: Pestizide von Monsanto verdoppelt das Lymphdrüsenkrebs-Risiko (Non-Hodgkin-Lymphom) – Study: Glyphosate Doubles Risk of Lymphoma
Johnson ist gerade mal 46 und Vater von drei Kindern. Jetzt hat er gegen Monsanto gewonnen. Ein Bundesrichter in San Francisco hatte im vergangenen Monat mehr als 400 weitere Klagen wegen der möglichen krebsauslösenden Wirkung des Unkrautvernichtungsmittels zugelassen.
Johnson könnte laut seinen Ärzten nur noch Monate zu leben haben.
Condenada la multinacional Monsanto a pagar 289 millones de dólares a un jardinero con cáncer terminal.
El Tribunal Superior de San Francisco considera q no advirtió correctamente del riesgo para la salud q se corría al usar este producto con el herbicida cancerígeno glifosato. pic.twitter.com/tU8MgQd3aO
— Juan Miguel Garrido (@Juanmi_News) August 11, 2018
Monsanto ordered to pay $289m as jury rules weedkiller caused man’s cancer
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There have been thousands of similar legal claims across the US, and Johnson’s case was particularly significant because a judge allowed his team to present scientific arguments. The dispute centered on glyphosate, which is the world’s most widely used herbicide. The verdict came a month after a federal judge ruled that cancer survivors or relatives of the deceased could bring similar claims forward in another trial.
During the lengthy trial, the plaintiff’s attorneys brought forward internal emails from Monsanto executives that they said demonstrated how the corporation repeatedly ignored experts’ warnings, sought favorable scientific analyses and helped to “ghostwrite” research that encouraged continued usage.
Monsanto has long argued that Roundup is safe and not linked to cancer and presented studies during trial that countered the research and testimony submitted by Johnson’s team. The herbicide is registered in 130 countries and approved for use on more than 100 crops, but in 2015, the World Health Organization’s international agency for research on cancer (IARC) classified glyphosate as “probably carcinogenic to humans”, triggering a wave of legal and legislative challenges.
Johnson, 46, is a father of three who worked as a groundskeeper and pest manager for the school district in Benicia, a suburb just north of San Francisco. That position began in 2012, and he testified that it involved him spraying herbicide to control weeds on school grounds, sometimes for several hours a day.
He argued that his exposure to the chemicals caused non-Hodgkin lymphoma (NHL), a blood cell cancer, and when he took the stand, he discussed his pain and suffering as skin lesions took over his body.
“I’ve been going through a lot of pain,” Johnson, who goes by the name Lee, testified weeks earlier. “It really takes everything out of you … I’m not getting any better.”
Johnson may have just months to live, according to his doctors.
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