Mehr als ein Drittel des Obsts und Gemüses, das in Europa angebaut wird, landet im Abfall, weil es ein bisschen anders aussieht, heißt es in der Studie. Laut der Studie der University of Edinburgh wird geschätzt, dass jedes Jahr über 50.000.000 Tonnen frische Produkte weggeworfen werden, weil sie nicht den Anforderungen von Supermärkten und Verbrauchern entsprechen. Wir hatten bereits mehrfach darauf hingewiesen. Bei den Tomaten und anderen Gemüsesorten kommt es zurzeit zu einer Überproduktion, und weil die Kosten durch die niedrigen Preise nicht gedeckt sind, wirft man sie einfach weg. Beispiel Tomaten: Da die Qualität unter der enormen Hitze gelitten hat, sollten in den Niederlanden zum Beispiel 60.000 Kilo Tomaten zerstört werden. Schon letztes Jahr wurden in Italien Gurken und Tomaten vernichtet, weil sie nicht der Norm entsprachen oder weil importierte Ware aus dem Ausland billiger war. Nicht anders ist es bei Bananen: Bis zu 40 Prozent der Bananen werden von den Landwirten weggeworfen, weil sie nicht den Normen entsprechen. Supermärkte setzen Maßstäbe. Grundsätzlich sind sie zu gebogen, zu gerade, zu lang, zu kurz, zu dick oder zu dünn. Jetzt haben wir sogar eine Studie, die unsere Recherchen bestätigen: 50.000.000 Tonnen allein in Europa landen im Müll!
Mehr als 50 Millionen Tonnen krummes Obst und Gemüse werden jährlich in Europa weggeworfen
Die University of Edinburgh veröffentlichte die Studie am 21. August 2018, welches in Großbritannien für Empörung sorgte. Mehr als 50 Millionen Tonnen Obst und Gemüse, die in ganz Europa angebaut werden, werden jedes Jahr weggeworfen, vor allem, weil sie nicht den Standards von Supermärkten und Verbrauchern entsprechen, so die Studie.
Eine Zeitung beschrieb Nahrungsmittelverlust und -verschwendung als „eine der großen Plagen unserer Zeit“, wenn 10% der Weltbevölkerung chronisch hungrig ist. Die Studie untersuchte, wie viel Essen innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums weggeworfen wird, bevor es in die Regale geht. Ihre Ergebnisse besagen: „Ästhetik für die Klassifizierung und Annahme von frischen Lebensmitteln für den Verkauf und den Konsum ist in den Qualitätsstandards und Vorschriften der Europäischen Union für Lebensmittelqualität verankert. „Der Lebensmittelvertrieb in Europa und im Vereinigten Königreich ist oligopolistisch; Eine kleine Anzahl von Supermarktketten kontrolliert einen großen Marktanteil. Durch den Einfluss dieser „Multiples“ können sie zusätzliche proprietäre „Qualitätskriterien“ aufstellen, so ein Beitrag von freshplaza, die sich auf die Studie bezog.
In unserem Beitrag vom 17. Januar 2018 War on Waste! Wahnsinn wegen Überproduktion: Europa Berge von Gurken und Tomaten, Mexiko 11 Millionen Kilo Bananen, Australien Tausende Tonnen Ananas vernichtet!- Mountains of pineapples, bananas, cucumbers, tomatoes wasted haben wir bereits darüber berichtet.
Ausschlaggebend war dieses Video aus Italien:
Warum wandern krumme Gurken in den Müll?
Jonathan Bloom, Autor von American Wasteland, weist auf die Verpackungsprobleme hin: „Gurken kommen verpackt in eine Kiste. Wenn du eine gekrümmte Gurke hast, wird sie weggeworfen, denn sie passt nicht in diese Kiste. Als Ergebnis wird eine Krümmung von 20 oder 30 Grad gerechnet. Diese werden als vollkommen, gesunde und essbare Gurke verkauft. Die nicht der Norm entsprechen, werden zu einem Haufen gebracht und untergepflügt.“
Craig Bruce Reucassel, eigentlich ein australischer Fernseh- und Radio-Komiker, wollte es genau wissen und begab sich auf Spurensuche. Im Jahr 2017 präsentierte Reucassel die vierteilige ABC-TV-Serie War on Waste, die sich mit Kleidungs- und Lebensmittelabfällen in Australien beschäftigte, deren Auswirkungen auf die Umwelt, und was getan werden kann, um Abfall zu reduzieren. Im Jahr 2018 folgte eine zweite Serie, die sich auf die Verwendung von Kunststoffen und insbesondere Einwegkunststoffen wie Strohhalme konzentrierte. Seine Serie War on Waste ist in Australien ein Erfolg und seither hat Australien diesem Wahnsinn den Kampf angesagt.
In seiner neuen Doku – Serie Krieg gegen den Abfall , zeigt Reucassel , dass bis zu 40 Prozent der Bananen von den Landwirten weggeworfen werden, weil sie nicht den Normen entsprechen. Supermärkte setzen Maßstäbe. Grundsätzlich sind sie zu gebogen, zu gerade, zu lang, zu kurz, zu dick oder zu dünn.
„Ich war schockiert über die Verschwendung“, sagte Reucassel gegenüber news.au. „Diese Bananen sind sehr essbar, passen aber nicht zum kosmetischen Look. Wenn sie zu gekrümmt sind, werden sie hinausgeworfen, wenn sie nicht kurvig genug sind, werden sie hinausgeworfen. Heutzutage ist es wirklich schwer, eine Banane zu sein.“
Es ist eine Schande, denn auf der andren Seite werden Menschen für kargen Lohn und unter unmenschlichen Bedingungen ausgebeutet, die Umwelt wird vernichtet und vieles mehr….für eine Überproduktion, die dann vernichtet wird, damit der Preis künstlich nachreguliert wird. Oder die Sachen landen auf dem Müll, weil sie den sogenannten Normen nicht entsprechen.
Die Europäische Kommission geht sogar von etwa 90 Millionen Tonnen Lebensmitteln aus, die für den menschlichen Verzehr entlang der Lieferkette in der EU verloren gehen. Die EU-Richtlinie zum Krümmungsgrad der Gurke wurde zwar 2009 abgeschafft, stark gekrümmte Gurken haben es aber trotzdem nicht in den Handel geschafft. Einer der Gründe: Der Einfluss der Medien und Marketingagenturen, die dem Verbraucher ein Idealbild der Lebensmittel vorgeben.
Laut der veröffentlichten Studie der University of Edinburgh können Frischprodukte, die diese Standards nicht erfüllen, aus der Lebensmittelkette genommen werden, ohne jemals ein Supermarktregal zu sehen – es kommt vielleicht nicht mal an dem Lieferanten vorbei oder verlässt sogar gar nicht die Farm.
„Unsere Schätzungen deuten darauf hin, dass mehr als ein Drittel der gesamten landwirtschaftlichen Produktion aus ästhetischen Gründen verloren geht.“ Die Universität sagte, dass die Auswirkungen des Klimawandels durch den Anbau von überflüssigen Nahrungsmitteln – von denen einige in Felder umgepflügt, in Tierfutter verwendet oder anderweitig wiederverwendet werden – dem CO2-Ausstoß von fast 400.000 Autos gleichkommt.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein stärkeres Bewusstsein der Verbraucher und eine nachhaltige Kaufbewegung den Verkauf von „hässlichem“ Gemüse fördern könnten.
A third of fruit and vegetable crops too ugly to sell
August 21, 2018, University of Edinburgh
More than one-third of farmed fruit and vegetables never reaches supermarket shelves because it is misshapen or the wrong size, research suggests.
More than 50 million tonnes of fruit and vegetables grown across Europe are discarded each year, largely because they do not meet supermarkets and consumers‘ standards of how they should look, the study showed.
The climate change impact of growing the wasted food – some of which may be ploughed back into fields, used in animal feed or otherwise reused – is equivalent to the carbon emissions of almost 400,000 cars.
Farm losses
Researchers at the University of Edinburgh examined details of food loss and waste within the European Economic Area.
They studied how much food is discarded each year before it reaches the point of being sold.
They found that strict government regulations, supermarkets‘ high standards and consumers‘ expectations of how fruit and vegetables should look in combination led to the loss of more than one-third of produce before the point of sale.
Farmers who are contracted to supermarkets typically grow more food than they are obliged to supply, to allow for a proportion that will not be deemed fit to sell.
Consumer habits
Scientists suggest that greater awareness among consumers, and a movement towards shopping sustainably, could encourage the sale of more ugly vegetables.
They also suggest a greater use of misshapen produce, for example in chopped, processed or picked goods, or for sale at a discount to charities.
The study is published in the Journal of Cleaner Production.
„The scale of food that is wasted when it is perfectly safe to eat is shocking at a time when one-tenth of the world’s population is perpetually underfed,“ says Professor David Reay
„Encouraging people to be less picky about how their fruit and vegetables look could go a long way to cutting waste, reducing the impact of food production on the climate, and easing the food supply chain,“ says Stephen Porter.
Journal reference: Journal of Cleaner Production Provided by: University of Edinburg
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Schon wieder! Vernichtung von Gemüse in Spanien, auf Grund von Billigimporten aus Afrika!
Wie man Lebensmittelverschwendung bekämpft – Smart ways to fight food waste
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