An die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie sowie an die zuständigen Ministerinnen und Minister für Bildung in den jeweiligen Bundesländern:
Was machen Sie mit unserer Bildung?
Sie galt schon früher als eine der Besten weltweit, und was gut ist, soll man auch nicht ändern. Es sei denn, man passt es so an, dass alle davon profitieren. Viele berühmte Wissenschaftler gingen aus dieser Bildung hervor. Allen voran Max Planck und Albert Einstein. Max Planck legte den Grundstein für die moderne Quantenphysik. Albert Einstein gilt heute als einer der größten Physiker aller Zeiten. Diese Herren genossen ebenfalls als Kinder unsere Bildung. Und heute? Es wird geändert, getestet, probiert und dies auf Kosten der Kinder. Nicht nur, dass das Abitur bereits ein Jahr eher gemacht werden kann, also nicht G9 sondern G8, nein, auch viele Kinder bleiben heute auf der Strecke. Turbo-Abi ist vergleichbar mit den heutigen Turbo-Kühen. Entschuldigung für den Vergleich, aber heute gilt überall: mehr Leistung in kürzerer Zeit! Anstatt zu spielen, was auch dem sozialen Verhalten dient und zur Bildung gehört, wird nur noch gepaukt. Irgendwo muss die fehlende Zeit ja aufgeholt werden. 12 Jahre anstatt 13, ohne dass auch nur etwas am Unterrichtsstoff geändert wird und wenn, dann wird es aus Zeitmangel einfach gestrichen. Anstatt vernünftige Lösung zu finden, streitet man lieber, was besser ist. Einige Länder sind wieder zurückgerudert. Aber allein dieses Chaos zeugt nicht gerade von einer guten Bildung der Verantwortlichen. Nicht nur, dass wir Großmütter über 80 Angst haben müssen, ob ausreichend Pflegepersonal zur Verfügung steht, nun hören und lesen wir, dass unsere Urenkel nicht einmal mehr Lehrer in der Grundschule haben. 35.000 reguläre Lehrkräfte fehlen unseren Grundschulen! Was für eine Schande, demnächst müssen wir noch einspringen, damit unsere Urenkel Lesen und Schreiben lernen. Schauen wir uns die Grundschulen an – wie sieht es dort aus? Auch hier wurde der Rotstift angesetzt. Nein, den Lehrern und Lehrerinnen geben wir keine Schuld, denn diese müssen sich ja immer wieder dem unterordnen, was Sie als BildungsministerInnen verzapfen. Wer steigt überhaupt noch durch? Fast jedes Bundesland hat ein eigenes System, stetig wechselnd. Es sei hier angemerkt, dass damals auch nicht alle Abitur machen konnten. Es gab schon früher das handwerkliche Geschick und dazu die entsprechenden Ausbildungsplätze. Zu den heutigen Ausbildungsplätzen: Immer weitere neue Berufe werden erfunden, aber die Jungendarbeitslosigkeit wird dadurch nicht weniger. Da wird unseren Kindern gesagt: Mach Abitur und du bekommst einen Job. Am Ende landen auch diese Kinder nach nunmehr nur 12 Jahren und einem Studium in einer solchen Modeerscheinung namens Praktikum – einer Modeerscheinung, die uns ebenfalls Sorgen bereitet: Nicht bezahlt und ausgenutzt! Und was wird aus den Hauptschülern? Die haben wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wurde gesagt, also packt man sie zusammen mit den Realschülern in eine Klasse. Werden diese Kinder dadurch zu besseren Schülern? Wie gesagt, unser Schulsystem galt mit als eines der Besten auf der Welt, warum ändern? Und wenn ändern, warum permanent und nicht langfristig? Über den Tellerrand schauen, wie es andere Länder vormachen. Nicht kurzfristig, nicht in jedem Bundesland eine andere Form des Bildungssystems. Früher mag nicht alles gut gewesen sein und die Dreigliedrigkeit hat auch ihre Schattenseiten, doch was wir zur Zeit erleben, ist mehr ein Chaos als ein Bildungssystem, wovon alle profitieren. Das tun weder die Lehrer und Lehrerinnen, die sich dem immer wieder wechselnden System anpassen müssen, noch die Schülerinnen und Schüler, die heute nicht wissen, ob sich nicht morgen schon wieder was ändert. Ein Miteinander, ein Gemeinsam, langfristig und qualitativ der jeweiligen Bildungsministerien, LehrerInnen und SchülerInnen wäre wünschenswert. Wir sind keine Profis und vielleicht zu alt, um Einiges zu verstehen. Aber das, was wir sehen, bereitet uns Sorge: Geld ist für Banken und sogar für Atomkonzerne da. An Zukunft und Bildung wird aber leider zusehends gespart. Früher, ja da war wirklich nicht alles gut, aber es war für jedes Kind etwas dabei, Spielen inbegriffen. Heute müssen wir Großmütter den Kindern zeigen, was einfache Spiele überhaupt sind, sofern diese Kinder überhaupt noch Zeit haben. An alle BildungsministerInnen: Hören Sie auf, an etwas herumzudoktern, um es nur noch schlimmer zu machen. Verwenden Sie lieber Ihren Etat statt für Studien, die zu nichts führen, für vernünftige Ausstattungen an den Schulen. Machen Sie die Schulen zu einem Ort, an den sich unsere Kinder später gern zurückerinnern. Und bedenken Sie: Albert Einstein war auch mal ein Schüler. Zwei verärgerte alte Frauen über 80, Martha und Gerda, mit guter Schulbildung, deren Zeit bald abläuft, die aber im Gehirn immer noch rege sind. Und wütend auf das Experimentieren, auf Kosten der Kinder und der Bildung. Lesen Sie dazu auch:Kaum ein EU-Land investiert so wenig Geld in Bildung wie Deutschland!
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Wir tragen unsere Bildung zu Grabe! – Keine Privatisierung von Schulen und Autobahnen!
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