Die Verstöße gegen den Tierschutz bei Tiertransporten haben zugenommen. Es sind grausame Bilder und oft hört man sie schreien. Jeden Tag sieht man sie fahren, die LKWs, ihre Ladung: Tiere! Jetzt sind 109 Ferkel gestorben. Laut Ministerium könnte der Transporter überladen gewesen sein. Insgesamt waren 180 Ferkel geladen. Gegen den Transporteur haben die zuständigen Behörden Strafanzeige gestellt. Die Ermittlungen laufen weiter. Die Tiere stammten aus einem Zuchtbetrieb in Brandenburg. Doch nicht nur in Deutschland, auch in Österreich wurde ein völlig überladener Tiertransporter aus dem Verkehr gezogen. Der Sattelschlepper, der insgesamt 511 Ferkel und 109 Jungkälber auf engstem Raum geladen hatte, kam aus den Niederlanden und war nach Verona in Italien unterwegs.
Auf engem Raum zusammengepfercht werden Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Geflügeltiere täglich oftmals ohne ausreichende Versorgung über Tausende Kilometer quer durch Europa „hin- und hergekarrt“.
Ein Transporteur hat am Montag 109 verendete Ferkel bei einem Schweinezuchtbetrieb im Landkreis Stendal abgeladen. Ersten Informationen zufolge könnte der Transporter überladen worden sein. Gegen den Transporteur haben die zuständigen Behörden Strafanzeige gestellt. Bei den verendeten Ferkeln, die gestern vor einer Schweinezucht in Sachen-Anhalt abgeladen worden waren, handelt es sich nicht um Tiere aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Tiere stammen aus einem Zuchtbetrieb in Brandenburg. „Der Vorfall ist zutiefst bedauerlich. Um so wichtiger ist mir die Tatsache, dass kein Betrieb aus Mecklenburg-Vorpommern an dem Geschehen beteiligt ist“, betont Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus in einer Presseerklärung. Der Transport sei von einem Unternehmen in Brandenburg gestartet. Etwa 400 der Jungtiere seien in einem Unternehmen im Nordosten abgeladen worden, bevor die Fahrt dann weiter nach Sachsen-Anhalt ging, teilte Backhaus am Donnerstag am Rande des Landtags in Schwerin mit. Den Angaben zufolge sind die Schweine nicht auf Grund einer Erkrankung gestorben. Wie genau sie zu Tode kamen und wer dafür verantwortlich ist, ermittle die Polizei. Bisherigen Erkenntnissen zufolge soll der Fahrer eines Lieferdienstes am Montagabend 180 Ferkel zu dem Betrieb nach Demker gebracht haben, 109 seien schon tot gewesen. Der Betreiber habe die toten Tiere erst am Dienstag entdeckt und daraufhin die Behörden verständigt, hieß es.
Die Tiere sollten von Brandenburg nach Sachsen-Anhalt gebracht werden. Der Transport ging über Mecklenburg-Vorpommern. Sind solche Sammeltouren nicht sogar nach dem Tierschutz verboten?
Verstöße sind bei Tiertransporten an der Tagesordnung
Überladung, unzureichende Deckenhöhe, fehlende Versorgung mit Wasser und Überschreitung der Transportzeit, darauf haben wir Netzfrauen auch in unserem Beitrag: Europaweit grausam versandt wie ein Frachtstück – Es ist ein Wahnsinn! Die grausame Realität – jährlich rund 170 Millionen Nutztiertransporte allein in Europa! hingewiesen.
Am Dutzende von toten Kälbern zeigt – Opfer einer Kollision zwischen zwei Lastwagen. Sie waren irische Kälber. Auf dem Weg nach Groningen. Weil Irland und die Niederlande in der Europäischen Union sind, gibt es kostenlose Transporte von Gütern oder Tieren.
Nur kurze Zeit später machten Beamte der Autobahnpolizeiinspektion Bludenz eine schreckliche Entdeckung, als sie kurz nach Mitternacht einen auf der Walgauautobahn in Richtung Tirol fahrenden Tiertransporter anhielten. Der Sattelschlepper, der insgesamt 511 Ferkel und 109 Jungkälber auf engstem Raum geladen hatte, kam aus den Niederlanden und war nach Verona in Italien unterwegs. Zur Kontrolle wurde laut Polizeiangaben auch ein Amtstierarzt beigezogen. Dabei wurden auf Grund des Platzmangels Übertretungen nach dem Tiertransportgesetz festgestellt.
Am 12. September 2018 veröffentlichte PETA UK grausame Aufnahmen, die zeigen, dass Schweine während der viertägigen Fährfahrt in der Sommerhitze litten und starben. PETA Germany erhielt die Aufnahmen, die zwischen dem 24. und dem 28. Juli 2018 von einem Augenzeugen auf dem Schiff gedreht worden waren. Es zeigten Lastwagen mit Schweinen, die mit der Fähre von Bulgarien nach Georgien transportiert wurden. Bisher ist nicht bekannt, wo die Schweine gezüchtet wurden. Nach Aussage des Augenzeugen erhielten die Tiere an Bord kein Wasser oder Futter und wurden, weil die Lastwagen in der prallen Sonne standen, extremen Temperaturen ausgesetzt. Schwache Schweine mussten leiden und erhielten keine tierärztliche Versorgung. Der Augenzeuge sah, dass 40 kranke oder tote Schweine von den Lastwagen genommen und ins Meer geworfen wurden.
Es bestätigt die grausame Realität, über die bereits auch Animals Australia berichtete.
„Seafarers on board these vessels often have no rights, are paid slave wages, and are treated inhumanely.” — Paddy Cremlin, International Transport Workers’ Federation
Animals aren’t the only victims of live export.
More: https://t.co/R0irqg8d8u#EndLiveExport pic.twitter.com/IzEkDWNTbw
— Animals Australia (@AnimalsAus) May 11, 2018
Es sind schockierende Bilder, wie Schafe zusammengepfercht auf einem Schiff von Australien nach Katar, Kuwait und in die Vereinigten Arabischen Emirate transportiert wurden und qualvoll starben. Aufnahmen zeigen, wie Arbeiter auf dem Transportschiff tote Schafe über Bord warfen. Tote Schafe wurden gezeigt, die aufgebläht auf dem Boden zwischen einer dicken Schicht Kot und Urin liegen. Erst vor kurzem wurde aufgedeckt, wie 2400 Schafe auf einem Export qualvoll starben. Dies löste eine Debatte über Lebendtiertransporte in Australien aus. Australien gehört zu den größten Exporteuren lebender Rinder, Schafe und Ziegen nach Südostasien und in den Mittleren Osten. Eine qualvolle Reise, gegen die in Australien immer mehr Tierschützer Sturm laufen. Eine Dokumentation von 60 Minutes zeigte Aufnahmen aus dem Inneren des Schiffes und ein Interview mit dem Arbeiter, der für die Tierschutzgruppe Animals Australia die schrecklichen Aufnahmen gefilmt hatte. Siehe: Australiens Geschäftsmodell Tierquälerei! Das schwimmende Todeslager! – On board the ship of death – Australia’s live export
Protest gegen Tiertransporte gibt es nicht nur in Europa, sondern überall auf der Welt beklagen Tierschützer die grausamen Tiertransporte
„There’s others that would bawl for days“
This dairy farmer has stopped taking calves away from their mothers.
Watch Disclosure: The Dark Side of Dairy tonight at 8.30pm on BBC One Scotland: https://t.co/f5nkrC9YBd
via @BBCScotlandNews pic.twitter.com/RtKQJ49Ojj
— BBC Scotland (@BBCScotland) September 10, 2018
Nach Angaben der BBC wurden im vergangenen Jahr rund 5.000 Kälber über den Hafen von Cairnryan in Dumfries and Galloway von Schottland nach Europa verschifft. „The Dark Side of Dairy“ wurde am 10. September um 20:30 Uhr auf BBC One Scotland ausgestrahlt. Die Episode steht für das Streaming verfügbar.
Die große Fährgesellschaft P & O hat angekündigt, den Transport von lebenden Kälbern zu verbieten, nachdem BBC Scotland ein augenöffnendes Exposé der Branche ausgestrahlt hatte.
Die BBC-Untersuchung mit dem Namen “ The Dark Side of Dairy “ ( Die dunkle Seite der Molkerei ) zeigt den Zuschauern die Realität der Milchviehbetriebe sowie der lebenden Kälbertransportindustrie. Es wurden Aufnahmen von den Tieren gemacht, die vom Hafen von Cairnryan in Dumfries and Galloway nach Irland transportiert wurden, wo sie dann zur Schlachtung auf das europäische Festland gebracht werden. Dem Sender zufolge ist Schottland der Schlüssel zum Kälberhandel, da nirgendwo sonst im Vereinigten Königreich Tiere zum Zwecke der Schlachtung oder Mast versandt werden.
„Wir legen höchsten Wert auf den Tierschutz auf all unseren Routen und waren schockiert von den Szenen in der letzten Nacht des Dokumentarfilms“, sagte P & O kürzlich in einer Erklärung . „Wir werden nicht zögern, entschlossen zu handeln und das Konto eines Kunden zu schließen, der gegen unsere Politik in diesem Bereich verstößt.“
Wie wir Netzfrauen bereits berichteten, werden Kühe aus Deutschland nach Katar gebracht: Um die eigene Milchversorgung zu garantieren, fliegt Katar Tausende deutsche Holstein-Rinder ein
In der „Nutztierhaltung“ geht es wie in allen anderen Wirtschaftszweigen vor allem um Geld. Daher fahren die Tiertransporte dahin, wo die höchsten Profite winken – und sei es über Tausende von Kilometern – das muss gestoppt werden.
Titelfoto: Archiv
Netzfrau Doro Schreier
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