Altenheim oder Gefängnis? Wenn aus Satire ernst wird! Ältere Menschen gehen freiwillig ins Gefängnis – Japan’s Elderly Are Committing Crimes As a Way to ‚Break Into Prison

Was wäre wenn Menschen in Gefängnisse gesteckt würden und die Verbrecher in Heime für ältere Menschen, so eine Satire. Auf diese Art und Weise hätten unsere alten Menschen täglich Zugang zu einer Dusche, Freizeit, Spaziergänge, Arzneimittel und sie erhielten Geld, anstatt für ihre Unterbringung zu zahlen. Worüber noch vor ein paar Jahren geschmunzelt wurde, ist in Japan Realität. Viele japanische Senioren gehen  freiwillig hinter Gitter.

Flucht aus der Altersarmut Gefängnis statt Seniorenheim

Vor Jahren schrieben wir Netzfrauen:  Wenn wir einmal in später Zukunft alt und klapprig sind, werden wir bestimmt nicht ins Altersheim gehen, sondern auf ein Kreuzfahrtschiff. Die Gründe dafür hat uns unser Gesundheitsminister geliefert: Siehe Alternative zum Altersheim. Und wenn dann das Geld aufgebraucht ist, werden Sie wegen Zechprellerei angezeigt und wandern ins Gefängnis. Denn anstatt in einem Seniorenheim hätten Sie viele tolle Annehmlichkeiten, die sie in manchen Heimen vergebens suchen. Was die „Alten“ in solchen Einrichtungen erwartet, haben wir bereits mehrfach dokumentiert. 

In Japan nimmt die Kriminalität bei älteren Menschen zu: Nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen , sondern auch Einsamkeit und Isolation sind die Ursachen. Laut einer aktuellen Umfrage des Metropolitan Police Department steigt  die Zahl der älteren Menschen, die eine Straftat begangen haben im Alter von 60 Jahren und älter sowohl bei  Männer als auch bei Frauen.

Hüte Dich davor zum Pflegefall zu werden und dabei auf Sozialhilfe angewiesen sein zu müssen!

Und in Deutschland?

Sie sind alt, die Mieten sind zu hoch und sie müssen in ein Altenheim. Stellen Sie sich vor, Sie würden im Monat ein Taschengeld von 100 Euro bekommen. Der Monat hat aber bekanntlich 30 Tage. Das Essen reicht auch gerade mal, den Hunger zu stillen. Sie würden gerne mal wieder eine Stadt besuchen und dort in einer Fußgängerzone draußen vor einem Café sitzen und Menschen beobachten, wie Sie es getan haben, als Sie noch selbstständig Zuhause gewohnt haben.

Und jetzt?

Sollten Sie es wirklich schaffen, zu einem Cafe zu kommen, dann zählen Sie mit zitternden Hand ihre paar Cents in ihrer Geldbörse und anstatt Kaffee gibt es ein Glas Leitungswasser, in der Hoffnung, dass Sie dafür nicht zahlen müssen. Der leckere Kuchen, den die jungen Frauen am Nachbartisch lachend zu sich nehmen oder einen Eisbecher? Nein, Sie sitzen allein an einem Tisch, nehmen sich ein Schluck Wasser und die Menschen rennen achtlos an Ihnen vorbei. Gegenüber sehen Sie ein paar Schuhe im Schaufenster und bemerken, dass Ihre Schuhe auch schon abgetragen sind. Auch wenn die neuen Schuhe als Sonderangebot angepriesen werden, Ihnen fehlt auch hier das Geld. Sie  träumten vom Leben, aber nicht in Armut, oder?

Und im Gefängnis?

Laut der Satire, die wir 2015 veröffentlichten:

  • Auf diese Art und Weise hätten unsere alten Menschen täglich Zugang zu einer Dusche, Freizeit, Spaziergänge, Arzneimittel.
  • Sie hätten regelmäßige Zahn- und medizinische Untersuchungen
  • Sie hätten Anspruch auf Rollstühle
  •  Sie erhielten Geld, anstatt für ihre Unterbringung zu zahlen, dazu hätten sie Anspruch auf eine konstante Überwachung durch Video, würden also im Notfall sofort Hilfe bekommen.
  •  Ihre Bettwäsche würde zweimal pro Woche gewechselt und Sie bekämen ihre eigene Wäsche regelmäßig gewaschen und gebügelt zurück.
  • Sie hätten alle 20 Minuten Besuch vom Wärter und bekämen ihre Mahlzeiten direkt ins Zimmer serviert.
  •  Sie hätten einen speziellen Raum, um ihre Familie zu empfangen,
  • Sie hätten Zugang zu einer Bibliothek, zum Gymnastikraum, physischer und geistiger Therapie sowie Zugang zum Schwimmbad und sogar das Anrecht auf kostenlose Weiterbildung
  • Auf Antrag bekämen Sie Schlafanzüge, Schuhe, Pantoffeln und sonstige Hilfsmittel legal und kostenlos,
  • Jeder alte Mensch hätte Anspruch auf einen eigenen Rechner, einen Fernseher, ein Radio sowie auf unbeschränktes Telefonieren
  • Es gäbe einen Direktorenrat, um die Klagen anzuhören, und die Bewachung hätte einen Verhaltenskodex zu respektieren!

Und im Altenheim?

Bei diesem Tausch würden die Verbrecher meist kalte, bestenfalls lauwarme Mahlzeiten bekommen, sie wären einsam und ohne Überwachung. Die Lichter würden um 20 Uhr ausgehen, sie hätten Anspruch auf ein Bad pro Woche (wenn überhaupt!), sie lebten in einem kleinen Zimmer und zahlten wenigstens 2000 € pro Monat,  zahlen ohne Hoffnung, lebend wieder heraus zu kommen!

In Japan jetzt Realität – Senioren im Gefängnis

Die Traurigkeit einer alternden Gesellschaft in Japan, die Älteren, die freiwillig ins Gefängnis gehen.

Der japanische Staat muss bereits seine Gefängnis mit Pflegekräften aufstocken und  altengerecht umbauen. In Japan steigt das Verbrechen „Ladendiebstahl im Einzelhandel“ von älteren Menschen ab 60 Jahren. Laut Statistik 35 Prozent und etwa 40 Prozent der Älteren sind Wiederholungstäter. Und die Tendenz ist steigend, denn in der Zukunft wird das Gefängnissystem selbst in Japan zusammenbrechen. Japan hat eine der niedrigsten Kriminalitätsraten der Welt, aber ein Problem mit greisen Straftätern. Im Gefängnis haben sie ein Dach über dem Kopf, eine medizinische Versorgung und fühlen sich nicht einsam. Sie bekommen regelmäßig Nahrung, Kleider und werden gepflegt.

Auch andere Medien in Asien, wie Korea schreiben, nachdem bekannt wurde, dass in Japan die Alten freiwillig ins Gefängnis gehen würden: „Die  Geschichte war in alten Zeiten ein Witz,  aber jetzt ist es Realität und und nicht mehr zum Lachen. Das Leben ist in einem Gefängnis gewährleistet und daher begehen mehr alte Menschen sogar Straftaten…“ Viele der Greisen in Japans Haftanstalten wissen nicht, wie ihr Leben nach der Entlassung aussehen soll und sorgen sich um ihre Gesundheit und woher sie warme Mahlzeiten herbekommen sollen, also bleiben sie lieber dort.

Den Ruhestand sorgenfrei genießen?

 Für Millionen Rentnerinnen und Rentner auch in Deutschland nicht möglich. Fast jeder zweite Rentner in Deutschland bekommt weniger als 800 Euro im Monat. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums im Juli 2018 auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor.

Und mittlerweile fotografieren immer mehr verzweifelte Senioren ihr Essen. Nicht weil es so toll ausschaut, sondern genau andersrum.

In der Tat nehmen die grausamen Zustände in den Alten –  und Pflegeheimen zu, wie neue Zahlen zeigen. Als Grund werden auch der enorme Kostendruck genannt. Dazu auch unser Beitrag: Krankenhaus 2030 – Pflege leidet unter dem Virus: Profitgier! 

Einsamkeit ist der „Nummer-Eins-Auslöser“ für Depressionen und gerade für viele ältere Menschen besonders deutlich spürbar. Die Zahl älterer Menschen, die einsame Feiertage verbringen, nimmt  dramatisch zu, sagen Psychologen, und somit steigt auch die Soziale Ausgrenzung.

Dies ist auch in Japan nicht anders. Der Familienbund, den es früher gab, gibt es nicht mehr.

„Zorn“ der Alten in Japan

Hinzu kommt der  „Zorn“ der Alten, der laut Beitrag auf der ganzen Welt verbreitet ist. Immer mehr ältere Menschen in Japan erfahren  Gewalt in Bahnhöfen, Krankenhäusern und  Beschimpfungen.Es gibt es eine wachsende Zahl der jungen Generation von Antipathie für ältere Menschen in Japan.

Und in Europa?

Alten-Bashing – Sorry, dass wir noch leben …Alle Welt, im wahrsten Sinne des Wortes, spricht und lamentiert über die alternde Gesellschaft. Als sei es eine hochansteckende Krankheit, quasi eine Pandemie, welche man nicht aufhalten kann, da man bisher noch keinen Impfstoff dagegen gefunden hat.

„Wir sind Rentner, keine Terroristen“, denn wenn die Polizei gegen die wütenden Alten vorgeht, zeigt dies, dass Vieles im Argen ist. In Spanien sind die Rentnerinnen und Rentner die neuen Terroristen, die demonstrierten, um gegen den „unzureichenden“ Anstieg der Rente von 0,25% für dieses Jahr zu protestieren.

Allein schon, wenn Medien schreiben: „Die Ruheständler haben auch wesentlich mehr Zeit und Geld als Studierende“, wie in Deutschland eine große Zeitung schrieb, dann zeigt es doch: Man hat nichts verstanden. Zeit mag stimmen, aber Geld? Wer hat es denn erst ermöglicht, dass die Studierenden studieren können, der Staat? Es sind die Alten, die die „reichen“ Länder durch harte Arbeit erst zu dem gemacht haben, was sie sind.

Die ALTEN erwarten eine Auszahlung der lebenslangen Einzahlung in die Rentenversicherung. Wie können die nur? Und nun erlauben sie sich auch noch, ÄLTER zu werden! Eine Unverschämtheit. Allein die verstaubten Akten beim Jobcenter für die Ü50 rauben eine kostbare Fläche, die bei diesen horrenden Mieten zusätzliche Kosten verursachen. Und dann auch nicht zu unterschätzen, die immer anstrengendere hochkonzentrierte Arbeit, die Statistiken anzupassen, ist für die Youngster eine zunehmende Belastung. Siehe auch: Alten-Bashing – Sorry, dass wir noch leben …

Alles Denken wird immer mehr der Tatsache untergeordnet, dass der Mensch nur noch jung etwas taugt, solange er bereit und in der Lage ist zu buckeln und zu kriechen für das Bruttosozialprodukt.

Und in Japan?

Die Zahl der Menschen über 65 Jahre hat mit einem Anteil von 27,2% an der Gesamtbevölkerung ein Rekordhoch erreicht. Das heißt: Mehr als ein Viertel der Japaner befindet sich im Rentenalter. Diese Überalterung der Gesellschaft bei einem gleichzeitigen Ausbleiben des Nachwuchses könnte verheerende Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und das System der sozialen Sicherung haben. Die Zahl derer, die mit über 60 arbeiten ist auch in Japan in den letzten 10 Jahren gestiegen, aber auch, weil sie so der Isolation entkommen.

Ältere Menschen, die allein leben und keine Arbeit haben, sprechen den ganzen Tag nicht mit anderen Menschen.

Tante Ladendiebstahl

Eine Möglichkeit, in einem Altenheim zu leben

Wenn es sich ein älterer Mensche wirtschaftlich leisten kann, ist dies eine Möglichkeit, in ein Altenheim zu ziehen, dort gäbe es die Möglichkeit, menschliche Beziehungen aufzubauen, so ein aktueller Beitrag aus Japan. Denn genau das ist das Problem, viele können es sich nicht leisten, in ein Altersheim zu gehen. 

So steigt auch die Zahl der älteren Frauen in den Gefängnissen. Von den älteren Frauen, die neu in Gefängnisse gingen, saßen  80% wegen Diebstahl ein. Es gibt eine zunehmende Anzahl von Fällen, in denen Gefängnisbeamte beim Kleiderwechsel und bei der Einnahme von Medikamenten usw. helfen  müssen.

Und in Deutschland?

Viele Rentner und Rentnerinnen haben sich ihren dritten Lebensabschnitt auch anders vorgestellt, denn jetzt wühlen sie in Mülleimern und suchen Pfandflaschen, tragen Zeitungen aus oder sind billige Arbeitskräfte, da ihre Situation ausgenutzt wird. Es bleibt für viele nur noch ein 450€ – Job, um sich überhaupt noch etwas leisten zu können.Dazu auch: Das Phänomen Armut – Essen aus dem Müll 

https://www.statista.com/chart/4101/where-is-pensioner-poverty-the-most-prevalent/

Im Grundgesetz steht geschrieben, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Die Realität und nicht erst seit kurzem, Intransparenz, Betrug und Korruption. Laut einer Studie von Transparency International Deutschland zählen für Pflegedienstleister Gewinne mehr als das Wohl ihrer Patienten. Manche Anbieter verkauften ihre Kunden sogar weiter. Derweil erhält das Personal Unterstützung aus Asien. Doch mittlerweile geht das Pflegepersonal zum Beispiel aus Japan lieber nach Australien. Zum einen wegen der Sprache und zum anderen, weil die asiatische Qualifikationen für Pflegekräfte nicht der EU-Richtlinien entsprechen. „Wenn Sie als Krankenschwester im Ausland arbeiten, sind in vielen Fällen regelmäßige qualifizierte Qualifikationen erforderlich“, so die Plattformen, sollten sich Asiatinnen für ein Job im Ausland bewerben.

Ruhig gestellt und abgeschoben statt liebevoll gepflegt – so sieht der Alltag in vielen Pflegeheimen aus.

Doch nicht nur die Pflegebedürftigen sind Opfer des Systems. Auch die Pfleger leiden unter der oft unmenschlichen Arbeit – viele sind sowohl körperlich als auch seelisch überlastet. Hinzu kommt die Kritik an einer viel zu geringen Bezahlung für diese anspruchsvolle Tätigkeit. Der Pflegebereich ist ein Milliardenmarkt. Im Jahr 2013 arbeiteten im ambulanten Pflegemarkt über 320 000 Angestellte, viele aber nur in Teilzeit. In zehn Jahren wird es 3,4 Millionen Pflegebedürftige bundesweit geben, eine Million mehr als heute. Kritiker sprechen schon heute von katastrophalen Zuständen.

Wenn wir einmal in später Zukunft alt und klapprig sind, werden wir bestimmt nicht ins Altersheim gehen, sondern auf ein Kreuzfahrtschiff, sollte uns dann das Geld ausgehen, lassen wir uns wegen Zechprellerei gleich ins Gefängnis überführen. 

Netzfrau Doro Schreier

Mehr Informationen zu dem Thema Pflege erhalten Sie hier:  Pflege 

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