Wasser in Flaschen ist der Marketingtrick des Jahrhunderts. Die Flaschenwasserindustrie ist ein boomendes Geschäft mit einem Umsatz von 16 Milliarden Dollar pro Jahr. Und diese vier Konzerne beherrschen den Weltmarkt: Nestlé, Danone, Coca-Cola und Pepsi.Co. Der europäische Flaschenwassermarkt wird auf rund 45 Milliarden Liter geschätzt, obwohl Leitungswasser häufig besser als Mineralwasser ist. In Deutschland sind es 13,8 Milliarden Liter Mineralwasser, die abgefüllt werden. Tendenz steigend. Mit welchen Tricks die Konzerne arbeiten, ist schon erstaunlich, von kalorienarmem Mineralwasser bis hin zu „laktosefreiem“ und „glutenfreiem“. Wasser in Flaschen ist eine Alternative zu Leitungswasser, das kostenlos und viel umweltfreundlicher ist. Um erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen die Kunden davon überzeugen, warum sie Wasser in Flaschen kaufen sollten, anstatt sich auf Leitungswasser zu verlassen, mit Erfolg.
Flaschenwasser – „Marketing-Trick des Jahrhunderts“ – Profiteure: Nestlé, Danone, Coca-Cola und PepsiCo
Konzerne, die Flaschenwasser herstellen, haben rücksichtslose Marketingstrategien und exorbitante Lobbyaktivitäten praktiziert, um den Menschen weiszumachen, dass abgefülltes Wasser sauberer und sicherer sei als Wasser aus der Leitung. Mitarbeiter von Nestlé sagen, Quellwasser, definiert als Wasser aus natürlich fließenden Quellen, verkaufe sich besser, weil es als authentischer und gesünder angesehen werde. 2014 bewarb Nestlé mit mehr als 5 Milliarden US-$ sein „Pure Life“, wovon 3,8 Milliarden auf Werbespots in spanischsprachigen Fernsehkanälen entfielen. Siehe Studie: 64 % des Flaschenwassers ist Wasser aus der Leitung und kostet das 2000-Fache- Report: 64% of Bottled Water Is Tap Water, Costs 2000x More
Mit welchen Tricks die Konzerne arbeiten, wird an Coca Cola deutlich: Coca-Cola South Pacific lancierte ein neues, kalorienarmes Mineralwasser, das für gesundheitsbewusste Frauen ab 30 Jahren geeignet ist. Reine Vitalität und pure Lebensfreude – gibt es bei Nestlé. Vittel natürliches Mineralswasser 1,5 l laktosefrei! Lebensfreude will aber in dem gleichnamigen Dorf Vittel gar nicht aufkommen, denn Dank Nestlé, der dort das Wasser abgräbt, gibt es kein Wasser mehr. Mineralwasser „laktosefrei“ und „glutenfrei“- der Slogan macht es möglich! Mit einer millionenschweren Dachmarkenkampagne geht die Frontmarke Volvic von Danone ins Rennen. Volvic Naturelle ist für die Zubereitung von Babynahrung geeignet. Das boomende Geschäft mit Baby-Nahrung füllt nicht nur Danone kräftig die Kassen, sondern auch Nestlé. Die Lösung von PepsiCo besteht darin, Kunden zu zwingen, Loyalitäten zu entwickeln. Statt einfach nur Wasser zu verkaufen, müssen Unternehmen Mineralwasser als Marke verkaufen – nicht nur als Getränk.
Die steigende Zahl gesundheitsbewusster Verbraucher auf der ganzen Welt ist ein Schlüsselfaktor für die Nachfrage nach Flaschenwasser. Das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher hat dazu geführt, dass Hersteller von Flaschenwasser sich auf Produkte konzentrieren, die neben neuen Aromen auch Mineralien und Vitamine enthalten. Auf Grund des steigenden Lebensstandards wechseln viele Menschen von kohlensäurehaltigen Getränken zu funktionellem und aromatisiertem Wasser, das kalorienfrei, koffeinfrei oder frei von anderen künstlichen Inhaltsstoffen sein soll. Dieser Faktor dürfte das Wachstum des Marktes für Mineralwasser in naher Zukunft unterstützen. Beispiele für solche Produkte sind Glaceau Vitamin und Aquafina FlavourSplash.
Danone Waters Deutschland verteidigt seine Pole-Position bei stillem Wasser. Mit einer millionenschweren Dachmarkenkampagne soll die Frontmarke Volvic auf ein neues Preisniveau gehievt werden.
Die steigende Zahl gesundheitsbewusster Verbraucher auf der ganzen Welt ist ein Schlüsselfaktor für die Nachfrage nach Flaschenwasser.
Die Wasserreserven werden knapp. Zwar bedeckt das kostbare Nass rund 70 Prozent der Erdoberfläche. Als potenzielles Trinkwasser sind aber nur 0,3 Prozent aller Vorkommen nutzbar. Die zunehmende Verschmutzung der Gewässer – insbesondere in den Schwellenländern – verringert die Ressourcen weiter
Nutznießer sind die großen Abfüller wie Nestlé, Danone oder PepsiCo. Mit Marken wie Wahaha (Danone), Pureza Vital (Nestlé) oder Aquafina (Pepsico) bringen die Getränkeriesen ihre Durstlöscher an den Verbraucher.
Abgefülltes Wasser ist ein riesiges Geschäft. Dort tummeln sich Giganten wie Nestlé, Coca Cola, PepsiCo und Danone. Sie besitzen viele der besten Trinkwasserquellen der Welt. Für Quellwasser aus einer seiner Quellen in Colorado bezahlt Nestlé etwa 2 Cent für 4 l, um dann beim Verkauf rund $ 10 zu erzielen.
Weltweit kauft Nestlé Wasserrechte. Das erlaubt dem Unternehmen, Wasser direkt aus dem Grundwasser abzupumpen. „Nestlé Waters“ hat 95 Produktionsstandorte in 34 Ländern. Darunter auch in Südafrika, Pakistan und Äthiopien. In Südafrika hat Nestlé alleine elf Standorte. Durch die schwerste Dürre aller Zeiten herrscht dort gerade eine Wasserkrise. Immer wieder gibt es neue Skandale. Das Pure-Life-Flaschenwasser von Nestlé enthält atemberaubende, schwindelerregende 10 000 Mikroplastikpartikel pro Liter. Sie haben versucht, überall, von Brasilien bis nach Flint, Wasser zu stehlen.
Siehe Die Wahrheit über Nestlés Geschäfte mit dem Wasser – Wie kann Nestlè Wasser in einer Wüste abfüllen?
Auch Nestlé weiß, wie man seine Produkte durch einen Slogan an die Frau oder Mann bringt. Kennen Sie Laktose-Intoleranz? Von Lactis = Milch und der Endung -ose für Zucker ist der natürliche in der Milch und allen Milchprodukten enthaltene Zuckeranteil – daher ist Laktose-Intoleranz auch als Milchzucker-Unverträglichkeit bekannt. Mal ehrlich, haben Sie schon mal Mineralwasser mit Laktose getrunken? Sicherlich nicht, denn das gibt es gar nicht, aber wenn auf Mineralwasser „laktosefrei“ steht, verkauft es sich gleich viel besser, und natürlich steigt auch der Profit für den Hersteller wie Nestlé. Siehe auch: Anuga – Sehr kostbares Nass: Mineralwasser »glutenfrei« und »laktosefrei«
Eine Person kann wochenlang ohne Nahrung, aber nur für ein paar Tage ohne Wasser überleben . Das unterstreicht, wie wichtig diese natürliche Substanz für unseren Körper ist, so der Coca-Cola-Konzern. Der zur Zeit in der Kritik steht, denn nach eigenen Angaben hat der Konzern zwischen 2010 und 2017 acht Millionen Euro an Dutzende von spanischen Wissenschafts- und Medizinorganisationen gezahlt. Siehe: Sportlich, sportlich! Wie Coca Cola die Regierungen unterwandert und warum Coca Cola plötzlich gesund sein soll!
Coca-Cola verkauft Leitungswasser und gräbt wie Nestlé Wasser in wasserarmen Regionen ab
Einer der effizientesten Wege, wie Coca Cola den Zugang zu Wasser sichert, ist die Zusammenarbeit mit den einzelnen Regierungen und Behörden, die als Torwächter zu den besten Wasserquellen der Welt dienen. Seit 2007 hat das Unternehmen in Partnerschaften mit Regierungsstellen, internationalen Organisationen und gemeinnützigen Organisationen in über 100 Ländern an Naturschutz-, Infrastruktur-, Wasser- und Sanitärprojekten in Höhe von rund einer Milliarde US-Dollar investiert.
Solche Projekte wurden beschuldigt, den Wasserzugang des Unternehmens gegenüber dem der lokalen Bevölkerung zu privilegieren. Zum Beispiel wurde die in Houston ansässige Non-Profit-Organisation Living Water International, die Gelder von Coca Cola erhielt, beschuldigt, eine Privatisierung der öffentlichen Wasserressourcen durch die Hintertür zu betreiben, die dazu führte, dass die Wasserpreise in einer mexikanischen Stadt Ocotepec stiegen. 2017 kam es zu Protesten und die Bewohner von Ocotepec haben bei der staatlichen Menschenrechtskommission (CDH) eine Klage eingereicht.
Heute,“ sagte Edward Neville Isdell, ehemaliger CEO der Coca-Cola Company, von einem Podium bei einer Konferenz des World Wildlife Fund 2007 in Peking, „verpflichtet sich die Coca-Cola Company, jeden Tropfen Wasser, den wir in unseren Getränken und ihrer Produktion verwenden, zu ersetzen, um ein Gleichgewicht in den Gemeinden und in der Natur zu erreichen Wasser, das wir verwenden.“
Zu den bekannteren Naturgruppen, mit denen sich das Unternehmen zusammengeschlossen hat, gehört der World Wildlife Fund (WWF). Edward Neville Isdell gab in Peking im Jahr 2007 bekannt, dass Coca-Cola dem WWF 20 Millionen US-Dollar für die Durchführung von Umweltschutzmaßnahmen zur Verfügung stellte.
Seitdem arbeitet das Unternehmen weiterhin mit dem WWF zusammen. Der WWF-US lobte Coca-Cola für seinen vorausschauenden Ansatz und sagte, seine Nachfüllziele seien „ein Schritt in die richtige Richtung“, beantworteten jedoch nicht die Frage, welche Rolle er bei der Definition von Wasserneutralität gespielt habe.
2013 zum Beispiel schlossen sich Coca Cola und der WWF wieder zusammen, um das Bewusstsein und die Mittel zu schärfen, um die Arktis vor weiterer Umweltzerstörung zu bewahren.
Die Partnerschaft sah vor, dass Coca Cola in den nächsten drei Jahren 4 Millionen US-Dollar zur Verfügung stellte, um das neue Arctic-Home-Projekt des WWF zu unterstützen .
In einer Marketingkampagne wurden 300 Millionen Getränkedosenverpackungen mit dem Bild einer Eisbärenmutter und ihren zwei Jungen in der Arktis gezeigt.
Man muss sich das vorstellen, wie viel allein an Umweltschäden durch diese Getränkedosen entstanden sind!
Und nicht nur in Mexiko kommt es zu Protesten gegen Coca Cola und Privatisierung des Wassers, auch in Brasilien. 2018 – hieß es gemäß der brasilianischen Zeitung “Correio do Brasil”, dass sich Vertreter von Nestlé und Coca Cola mit der brasilianischen Regierung mehrfach getroffen haben, um das Prozedere für die Ausbeutung von Wasserressourcen durch Privatfirmen festzulegen. Dabei ging es insbesondere um den Guaraní-Aquifer. Angestrebt sind Konzessionsverträge für über 100 Jahre. In der Stadt Samambaia am Stadtrand von Brasilia (Zentral Brasilien ) legten protestierende Frauen die Produktion bei Coca Cola lahm.
Und auch in Indien: Genau dort, wo Menschen unter der schlimmsten Dürre seit über 40 Jahren leiden, verwendet Coca Cola 400 Liter Wasser, um nur einen Liter kohlensäurehaltiges Getränk zu produzieren. Es gibt nicht einmal Wasser zum Trinken! Der Regen blieb aus, Hitze und Trockenheit zerstörten die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. 9 Millionen Bauern haben wenig oder keinen Zugang zu Wasser und mindestens 216 Landwirte haben Selbstmord begangen, weil sie kein Wasser für ihre Felder haben. Ohne Ernte und Wasser bleibt für die Dorfbewohner nur noch die Flucht in die Städte, wo Wasser leichter verfügbar ist. Daraufhin haben Millionen Händler in Indien Coca Cola boykottiert.
Wassermarken von Coca Cola
Coca-Cola geriet Mitte der 2000er Jahre unter Beschuss. Coca-Cola hält die Vertriebskosten niedrig, indem sie lokale Wasserquellen anzapfen, eine Praxis, die seit den frühen Erfolgen des Unternehmens in Atlanta-Soda-Brunnen in den späten 1800er Jahren fortgesetzt wurde. In den 2000er Jahren jedoch sahen die Menschen in einigen der zunehmend wasserarmen Regionen der Welt die großen Wasserverbraucher kritischer, und Coca-Cola wurde zum Ziel der öffentlichen Wut. Im Jahr 2007 griffen US-College-Studenten die Sache auf und forderten einen landesweiten Boykott zur Unterstützung indischer Farmer, die das Unternehmen beschuldigten, ihr Wasser und ihren Lebensunterhalt zu stehlen. Es war ein internationaler PR-Albtraum, der das Markenimage und die globale Geschäftsstrategie von Coca-Cola bedrohte.
2004 musste der Getränkehersteller, der das Geheimnis seiner braunen Brause mit so großem Aufwand vor Nachahmern schützt, mit einem höchst peinlichen Geständnis an die Öffentlichkeit gehen. Das Mineralwasser Dasani, das pro halbem Liter für 95 Pence (etwa 1,43 Euro) verkauft wird, ist einfaches Leitungswasser aus Sidcup.
Seitdem ergießt sich ein Schwall von Häme über Coca-Cola. „It’s the real thing…Coke’s tap water from Sidcup“, titelte die „Times“. Der „Independent“ verglich den Dasani-Flaschenpreis mit dem Preis für einen halben Liter Leitungswasser in Sidcup: 0,03 Pence.
Doch damit nicht genug. Der Versuch des Konzerns, den Flaschenpreis mit der Veredelung des Wassers zu rechtfertigen, ging ebenfalls gründlich daneben. In der Presse-Erklärung und auf der firmeneigenen Website hieß es es nämlich, das Dasani-Wasser habe einen „ausgeklügelten Reinigungsprozess“ durchlaufen. Daraufhin meldeten sich sofort die örtlichen Wasserwerke mit feinem englischen Humor zu Wort: „Wir denken nicht, dass es irgendwelche Unreinheiten im Leitungswasser gibt“, sagte Barry Clarke, Sprecher von Water UK, „dass das Wasser sauber ist, ist auch die Meinung der amtlichen Prüfer, die etwa drei Millionen Stichproben pro Jahr machen“.
In Deutschland verkauft Coca-Cola das Tafelwasser Bonaqua. Auch hier kommt der Grundstoff, also 99,9 Prozent von den örtlichen Wasserwerken der Abfüllbetriebe. Da der Begriff Tafelwasser in Deutschland eine solche Herstellungsweise zulässt, kommt der Getränkehersteller auch nicht in Konflikt mit dem Gesetz.
Coca Cola geht in Deutschland mit einer neuen Marke ins Rennen und erweitert das Wassersortiment um eine erfolgreiche Lifestylemarke aus den USA
Laut Coca Cola: „Coca-Cola baut sein Markensortiment weiter aus und bringt die Lifestyle-Wassermarke Glacéau smartwater ab Mitte Mai auf den deutschen Markt. Das Wasser wird mit und ohne Kohlensäure – „still“ und „sparkling“ – erhältlich sein. Es passt perfekt zum Lifestyle der Zielgruppe: Anspruchsvolle 20-bis 35-Jährige, die beruflich und privat viel unterwegs sind, eine hohe Affinität zu Design und Trends haben, und auch bei Konsumgütern Wert auf eine ansprechende Optik legen. Damit investiert Coca-Cola weiter in den wachsenden deutschen Wassermarkt und folgt seiner Strategie, Verbrauchern für jeden Anlass das passende Getränk anzubieten.
Was Nestlé und Danone noch nicht an sich gerissen haben, wird nun von Coca-Cola und Pepsi übernommen.
Jetzt versuchen PepsiCo, zusammen mit Konkurrenten wie Coca-Cola die Kundenloyalität zu gewinnen – trotz der Tatsache, dass die meisten Amerikaner ein vergleichbares Produkt aus ihrem eigenen Wasserhahn bekommen könnten. Nach wie vor sind und bleiben Coca Cola und PepsiCo Konkurrenten. Auch beim Profitieren von dem Boom – Flaschenwasser – ist es nicht anders.
Während Limonade eine wichtige Geschäftsquelle bleibt, ist PepsiCos jüngste High-Profile-Markteinführung ein anderes kohlensäurehaltiges Getränk: die Sprudelwasser-Marke bully.
2007 versuchte PepsiCo Inc. zu erklären, dass das Wasser in Aquafina mit Leitungswasser hergestellt wird, eine Konzession an die wachsende ökologische und politische Opposition gegen die Wasserindustrie. Laut Corporate Accountability International, einer US-amerikanischen Watchdog-Gruppe, wird das weltweit zweitgrößte Getränkeunternehmen die Worte „Public Water Source“ auf Aquafina-Etiketten tragen.
Denn bereits 2007 war klar – der Boom nach Wasser aus Flaschen wird weiterhin steigen.
So warben Pepsis Aquafina und Coca-Colas Dasani, dass beide aus gereinigtem Wasser aus öffentlichen Lagerstätten hergestellt werden, im Gegensatz zu Danones Evian oder Nestlé’s Poland Spring, sogenannten „Quellwässern“, die von bestimmten Standorten geliefert werden, von denen die Unternehmen sagen, dass sie besonders sauberes Wasser haben.
Pepsi und Cola machten zu der Zeit nicht viel Profit mit Flaschenwasser, doch das sollte sich ändern.
Was Coca Cola und PepsiCo gemeinsam haben, ist nicht nur die Kritik an dem Wasserraub in Indien, sondern auch die Zusammenarbeit mit dem WWF
Schade, Netzfrau Lisa Natterer hatte sich 2013 mit ihrem Beirag: World Water Week – 2500 Personen werden eine Woche lang über das Wasser der Welt sprechen. Sponsoren: WWF, Nestlé und PepsiCo – soviel Mühe gemacht, Ihnen zu erklären, was mit dem kostbaren Gut Wasser gerade geschieht. Leider stieß dieser Beitrag auf wenig Interesse.
Und auch 2018 haben wir erneut darauf aufmerksam gemacht, denn diesmal fand die Veranstaltung zum Thema Wasser in Brasilien statt. Es gab viel Protest seitens der brasilianischen Bevölkerung, denn sie haben Angst um ihr kostbares Wasser.
Das World Water Forum, das von großen Lobbyorganisationen wie der Global Water Partnership, der Weltbank und den führenden profitorientierten Wasserkonzernen auf der ganzen Welt einberufen wird, um zu diskutieren, wie transnationale Unternehmen vom Verkauf von Wasser an Märkte auf der ganzen Welt profitieren können, fand vom 18. bis zum 23. März in Brasilien statt. Siehe Schrecklich! Der große Ausverkauf Brasiliens findet statt – profitiert Nestlè und will den Guarani-Aquifer aufkaufen?
Bereits 2010 kam es in Indien zu Protesten. Der Wasserverbrauch in Indien ist seit Jahren ein großes PR-Problem für Pepsi und Cola. Die Weltbank schätzte 2010. dass Indiens Frischwasserversorgung bei der derzeitigen Verbrauchsrate bis 2050 erschöpft sein könnte.
Coca-Cola und PepsiCo wurden aufgefordert, den Wasserverbrauch in Indien zu senken. Es kommt immer wieder zu zunehmenden Konflikten zwischen Großunternehmen und Landwirten. Kritiker behaupteten, dass PepsiCo dafür verantwortlich seien, dass das Grundwasser für die Anwohner sinkt. Das Problem, was auch die Menschen in Vittel haben, denn Dank Nestlé, der dort das Wasser abgräbt, gibt es kein Wasser mehr.
Immer wieder kommt es in Indien zu Protesten bei PepsiCo. 2014 protestierten Lagerarbeiter von PepsiCo India. Das Aktionskomitee wurde als Reaktion auf Massenentlassungen gegründet, nachdem Arbeiter eine Gewerkschaft in den PepsiCo-Imbisslagern in Westbengalen gegründet hatten.
PepsiCo gab 2016 bekannt, mit seinen Landwirtschaftslieferanten zusammenarbeiten, um die Wassereffizienz seiner direkten landwirtschaftlichen Lieferkette bis 2025 (im Vergleich zu 2015) in Hochwasserrisiko-Beschaffungsgebieten, einschließlich Indien und Mexiko, um 15 Prozent zu verbessern.
Der große Kampf hier ist zwischen Cola und Danone in Mexiko
Mexiko hat dem Zucker den Kampf angesagt, daher soll jetzt anstatt zuckerhaltige Getränke Mineralwasser getrunken werden.
Die französische Firma Danone hat 26,5% des Flaschenwassermarktes in Mexiko erobert, dank der geschickten Werbung für die Marke Bonafont, die sich an Frauen richtet, die in einem Land mit der zweithöchsten Fettleibigkeit nach dem US-Markt als „Leichtwasser“ abzunehmen suchen. „Bonafont zeigt pfirsichfarbene Etiketten mit Silhouetten von schlanken, athletischen Figuren; In seiner jüngsten Kampagne „The Bonafont Challenge“ ermutigt das Unternehmen Mexikaner in fünf Städten, 15 Tage lang täglich 2 Liter Bonafont-Wasser zu trinken, um sich „viel leichter, hydratisiert und gesund“ zu fühlen.
Coca-Cola hat 23,5% des Marktes und Pepsi 13%. Das Rennen werden hier aber Coke und Danone machen.
Danone Waters Deutschland ist auf dem deutschen Markt u. a. durch seine Marken Evian und Volvic bekannt.
Das Wachstum im Wassergeschäft steigt auch bei Danone. Nestlé macht gemeinsam mit Danone, das in Frankreich die Quellwässer Evian und Volvic abfüllt, den Löwenanteil der Mineralwasser-Importe in Deutschland aus. „Der deutsche Markt hat großes Potenzial, vor allem, wenn es sich um stilles natürliches Mineralwasser handelt“, sagt eine Sprecherin von Danone.
Für seine besonders dreiste Preiserhöhung bekam Danone Waters den Preis als „Mogelpackung 2017“.
Dass Kunden sich von der Verpackung blenden lassen, zeigt das beliebte Wasser „Evian“. 2016 gab es noch 1,5 Liter des stillen Wassers für 89 Cent. Im neuen Flaschendesign kosten 1,25 Liter jetzt 1,09 Euro. Auf den Liter gerechnet beträgt der Preisunterschied stolze 50 Prozent. Außer einer neuen Flasche aus dickerem Plastik, hat sich jedoch nichts bei „Evian“ geändert. Es sei weiterhin das gleiche Wasser, kritisiert die Verbraucherzentrale Hamburg.
Auch Danone schreibt: Gesunde Nahrung hängt von Wasserqualität ab, und Menschen auch. Deshalb verpflichten wir uns, alles zu tun, um diese wertvolle Ressource zu schützen.
Der Markt mit abgefülltem Wasser wächst und wächst – Nestlé, Danone, Coca-Cola und Pepsi teilen sich den Mineralwasser-Weltmarkt. Wasser ist zu einem Handelsgut verkommen, mit welchem sich viel Geld verdienen lässt. Und sie teilen sich noch etwas: Flaschenwassermarken wie Nestle, Danone, Coca Cola und PepsiCo, die mit Plastikpartikeln verunreinigt sind !
Würden Sie noch Flaschenwasser trinken, wenn Sie wüssten, dass Plastikteilchen enthalten sein könnten?
Laut einer neuen Studie hatte eine Flasche eine Konzentration von mehr als 10 000 Teilchen pro Liter! In 93 Prozent der getesteten Marken, darunter namhafte Marken wie Aqua, Aquafina, Dasani, Evian, Nestlé Pure Life und San Pellegrino fanden Wissenschaftler Plastikteile. Wie kommen die Plastikpartikel in Flaschenwasser? Wissenschaftler fanden einen globalen Durchschnitt von 10,4 Partikeln pro Liter im Bereich von 100 Mikrometern oder 0,10 Millimetern. Das ist ungefähr die Breite eines menschlichen Haares. Zu den Kunststoffen gehörten Polypropylen, Nylon und Polyethylenterephthalat (PET).
Von 2014 bis 2017 stieg der globale Flaschenmarkt auf Grund der zunehmenden Besorgnis über verschiedene Gesundheitsprobleme, verursacht durch den Konsum von verunreinigtem Wasser, auf über 200 Milliarden US-Dollar, so der Bericht von The Business Research Company über den Wasserflaschenmarkt. Das steigende verfügbare Einkommen lässt neben den gesundheitlichen Bedenken auch die Menschen im asiatisch-pazifischen Raum zu Flaschenwasser greifen.
Neuerdings kalorienarmes Mineralwasser bis hin zu „laktosefrei“ und „glutenfrei“!
Netzfrau Doro Schreier
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