Das Massensterben der Tiere in den Meeren hat mehrere Gründe. Die Meere werden immer stärker verschmutzt und überfischt, sie versauern und erwärmen sich, zudem sinkt der Sauerstoffgehalt. Nach mehreren Strandungen der Tiere Ende letzten Monats wurden weitere Wale an den Küsten Schottlands und Irlands tot aufgefunden. Elf Wale wurden im August innerhalb einer Woche tot angespült. Laut Whale and Dolphin Conservation ist die Zahl auf mindestens 58 gestiegen. Über 400 tote Pinguine wurden an Stränden in Paraná, Brasilien, angespült. 300 Tote Schildkröten wurden vor der Küste von Mexiko gefunden. 135 tote Schildkröten sowie Delfine und Seekühe verendeten in Sarasota, Florida. Durch Toxine wie PCBs sind die Meeressäuger im Golf von Maine anfällig für Krankheiten, da ihr Immunsystem zerstört ist. Hier starben allein in diesem Jahr 400 Robben. Seit vielen Jahren warnen Wissenschaftler, dass die Geschwindigkeit und die Rate des Sterbens in den Ozeanen viel größer sei, als irgendjemand vorausgesagt habe. Diese Aufzählung ist dabei nur eine Auswahl, denn das, was Wissenschaftler vorausgesagt haben, ist jetzt da.
Dramatisches Massensterben im Meer weltweit
Bereits 2011 sagte Alex Rogers, Director of the International Programme on State of the Ocean (IPSO): „Die Ozeane sind ein gemeinsames Erbe der Menschheit. Die Bedrohung des Aussterbens ist real. Als wir uns das Zusammenwirken der Effekte von allem, was die Menschheit dem Ozean antut, anschauten, wurde uns klar, dass die Auswirkungen weitaus größer sind, als wir bei der Betrachtung der Einzelheiten angenommen hatten“, so Alex Rogers. „Wir stehen vor Konsequenzen für die Menschheit, die noch zu unseren Lebzeiten spürbar werden; Noch viel schlimmer wird es für unsere Kinder und die Generationen danach.“ An der damaligen Studie waren 27 Experten aus 6 Ländern beteiligt.
Schauen wir uns die Liste an, nur allein in September ist es erschreckend:
Am Wochenende den 16. September 2018 machten Strandbesucher am Panama City Beach eine grausige Entdeckung: Tausende von toten Fischen waren tot angeschwemmt worden. Nitrate und Phosphor zusammen mit steigenden Temperaturen sind ideale Voraussetzungen für die Algenblüte. Immer mehr tote Meeresschildkröten, Delfine, Manatis und Fische werden seit Ende Juli an die Strände in Florida angespült. Darunter eine ca. 200 kg schwere Meeresschildkröte. Sie war 100 Jahre durch die Weltmeere geschwommen und ihr Leben endete an den Stränden Floridas.
Hunderte Pinguine sind in den letzten zwei Wochen an der Küste von Paraná gestrandet. Nach Angaben des Biologen Camila Domit von der Bundesuniversität Paraná (UFPR) sei die Zahl der gestrandeten Tiere seit August bereits hoch gewesen, aber allein am Donnerstag wurden 13 und am Freitag 14 tote Pinguine angeschwemmt. Etwa 400 tote Magellan-Pinguine wurden tot aufgefunden, zwei Delfine und einige Schildkröten. die ebenfalls tot aufgefunden wurden. Erst einige Tage vorher waren 70 Pinguine tot aufgefunden worden. Für den Umweltschützer von Balneário Camboriú besteht der Verdacht, dass die Tiere ertrunken sind: „Die Tiere sind in den Netzen gefangen, ertrinken und werden ins Meer zurückgeworfen.“
Erst im April 2018 waren in Neuseeland Tausende tote Pinguine an die Küste gespült worden! Massensterben der kleinen blauen Pinguine ist besorgniserregend -Thousands of Little Blue Penguins wash up dead on NZ coast
Auch an den Stränden von Boca del Río in Mexiko wurden auf einer Länge von mindestens einem Kilometer tote Fische unterschiedlicher Größe und derselben Art gibt angeschwemmt. Die Ursache, die zum Tod des Fisches führte, ist unbekannt.
Ebenfalls in Mexiko: Über 300 gefährdete Oliv-Bastardschildkröten wurden tot im Wasser aufgefunden. Sie waren in Fischernetzen gefangen worden. Erst kurz vorher waren mehr als hundert derselben Spezies aus unbekannten Gründen gestorben.
More than 300 endangered sea turtles were found dead near the southern coast of Mexico https://t.co/WwnkS5k0EH pic.twitter.com/qK8JHhw7MA
— CNN (@CNN) August 29, 2018
Erst im April 2018 hatten wir berichtet: Alarmierend! Massensterben von Meeresschildkröten weltweit! – Alarming numbers of dead turtles washed up
Am 01. August wurde bekannt, dass auch in Frankreich Delfine angeschwemmt wurden. Allein 700 tote Delfine an der Küste Frankreichs in diesem Jahr. Die meisten Delfine werden von großen Schleppnetzen gefangen, die zwischen zwei kleinen Schiffen oder einem einzigen großen Trawler eingesetzt werden können. In Frankreich sind 30% der 6.000 Fischereifahrzeuge Trawler.
Auch in Asien kommt es vermehrt zu einem Massensterben. Im Lake Toba in Sumatra starben plötzlich 180 Tonnen Fische. Laut dem Leiter der Fischereiabteilung des Landwirtschaftsamtes von Samosir Regency, Jhunellis Sinaga, am 22.08.2018 sei hier der Grund Sauerstoffmangel.
33.000 Pfund toter Fisch im Badger Hole Reservoir, China.
Und auch in Pakistan:
In Pakistan wurde am 17. September 2018 am Strand von Clifton, Karachi, eine große Menge toter Fische entdeckt. Laut Angaben wurden hier Tausende von toten Fischen an der Küstenlinie zwischen Seaview und Do Darya angeschwemmt. Laut dortigen Experten soll die zunehmende Meeresverschmutzung der Grund sein.
Source: IWDG
58 tote Wale wurden in den letzten 2 Monaten in Irland und Schottland angespült. Der Cuvier-Schnabelwal ist mit einer Tauchtiefe von 3 km und einer Tauchzeit von über 2 Stunden der Rekordhalter im Tief- und Langtauchen unter allen Säugetieren. Die britische Royal Navy führt regelmäßig Trainingsmaßnahmen mit Sonar durch, während der irische Marine-Dienst bei seinen Aktivitäten kein Sonar auf seinen Schiffen einsetzt.
In Schottland sind 20 Wale in den Western Isles, 16 in Argyll and Bute und zwei in den Highlands gestrandet. Zwanzig sind in Irland gestrandet.
Ein Bericht vom Februar 2016 bestätigte, dass die Royal Navy 2011 für das Massensterben der Grindwale vor der Nordküste Schottlands verantwortlich war. Damals waren 70 Grindwale gestrandet. Die Royal Navy ließ unter Wasser drei Bomben à 1000 LB detonieren. Ein Bericht aus dem Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten, zeigt, dass diese Explosionen zum Tode der Grindwale führten. Sie verletzten das empfindliche Gehör und die Fähigkeit der Orientierung, die dazu führte, dass sich die Grindwale verirrten und sie somit letztendlich starben. Doch dies ist nur eine der vielen Schandtaten, die wir den Meeresbewohnern antun. Die Royal Navy führt regelmäßig Trainingsmaßnahmen mit Sonar durch, während der irische Marine-Dienst bei seinen Aktivitäten kein Sonar auf seinen Schiffen einsetzt.
Jeden Tag kommt es irgendwo auf dieser Erde zu einem Massensterben von Meeresbewohnern. Ihnen wird viel zugemutet, denn sowohl die Flüsse als auch die Weltmeere haben Einiges auszuhalten. Überfischung, Berge von Müll und immer größere Schiffe verschmutzen unsere Meere und lassen den Fischbestand stark schrumpfen.
Die Ozeane werden als bedeutend für Ernährungssicherheit, Gesundheit und das Überleben alles Lebens, für das Klima und als ein kritischer Teil der Biosphäre gesehen.
Wir, die Netzfrauen, schrieben bereits viele Beiträge zu diesem Thema, nicht nur über Plastikmüll oder Überfischung, sondern auch über die Ausbeutung von Öl, Gas und anderen Rohstoffen, die Konsequenzen für die Meeresbewohner haben. Doch nicht nur sie, auch wir Menschen sind über die Nahrungskette davon betroffen.
Eine umfassende Studie erforschte vier verschiedene Wal- und Delphinarten, die vor den europäischen Küsten leben. Im Ergebnis wurden im Fett der Tiere die höchsten Konzentrationen des schädlichen polychlorierten Biphenyls gefunden, die je irgendwo in der Welt erfasst wurden. Auch der Zusammenhang zwischen der Chemikalie und der seit den 1960er-Jahren beobachteten rückläufigen Reproduktionsrate der Orca und anderer Meeressäuger rund um Europa wird bestätigt.
Wenn der Ozean stirbt, sterben wir !
Netzfrau Doro Schreier
Massensterben von Walen und Delfinen in Neuseeland und vor den Kanaren
Massentiersterben geht weiter: Ungeklärtes Massensterben von Vögeln, Fischen, Seesternen usw.