In Sankt Peter–Ording ist ein Wal-Kadaver angeschwemmt worden. Auf Grund des Verwesungszustandes stehe fest, dass der etwa neun Meter lange Zwergwal länger im Wasser getrieben haben muss. Auch an der Ostseeküste erreicht die Zahl der toten Robben und Wale einen neuen Rekord. In diesem Jahr sind schon mehr als 140 tote Robben und Schweinswale gefunden worden. Die Todesursachen sind noch unklar.
Zahl der toten Robben und Wale erreicht neuen Rekord
Erst am 20.September berichteten wir über das dramatische Massensterben im Meer weltweit: Wale, Robben, Pinguine, Schildkröten, Delfine, Fische … überall auf der Welt sterben Meeresbewohner. Nach mehreren Strandungen der Wale wurden weitere Wale an den Küsten Schottlands und Irlands tot aufgefunden. Elf Wale wurden im August innerhalb einer Woche tot angespült.
Jetzt ein toter Wal in der Nordsee. Das verendete weibliche Tier soll 2 bis 2,5 Tonnen schwer sein. Es war vermutlich mit dem morgendlichen Hochwasser angeschwemmt worden. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich nach Angaben der Wattenmeer-Nationalparkverwaltung um einen Zwergwal.
In Sankt Peter-Ording ist am Freitagmorgen ein #Wal-Kadaver angeschwemmt worden. https://t.co/dUS66cnMQG – pic.twitter.com/W2W0ueGv3p
— Kieler Nachrichten (@kn_online) 5. Oktober 2018
Erst 2017 kam es zu einem Seesternsterben an der Nordseeküste und tote Seesterne sorgten im Januar 2015 bei den Urlaubern an den Küsten von Sylt und St. Peter-Ording für großes Entsetzten. 2014 starben viele Seehunde in der Nordsee. Sie trieben an die Strände von Sylt, Amrum und Helgoland.
Gleich acht junge Bullen verendeten 2016 im Wattenmeer vor Dithmarschen in Schleswig-Holstein.
Schauen Sie sich die folgende Karte an. Sie zeigt Ihnen auf, wo überall Bohrtürme stehen. Erst Ende 2015 mussten auf Grund eines starken Sturmes Bohrplattformen evakuiert werden. Dazu auch eine Studie Sperm Whale: Offshore Drilling and Wildlife
Die einzige deutsche Erdölförderplattform, die Mittelplate A, steht vor Dithmarschen im Welterbe Wattenmeer. Trotz Protest wird die Erdölförderung im Weltnaturerbe Wattenmeer ausgeweitet. 2015 wurde vor der Westküste Schleswig-Holsteins mit Rekordbohrung der Mittelplate Öl erschlossen. Alle toten Wale lagen dicht beieinander in der nicht zugänglichen Zone 1 des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, etwa fünf Kilometer südlich des Hafens Friedrichskoog und zwei Kilometer vor dem Deich. Unmittelbar dort, wo sich die Ölplattform befindet. Im Januar 2016 waren bereits mindestens 16 Pottwale an den Küsten der Nordsee verendet, in Großbritannien, den Niederlanden und in Deutschland. Experten vermuten, dass sie sich auf ihren Wanderrouten verschwommen haben. Deutschlands größtes Erdölvorkommen liegt vor der deutschen Nordseeküste am südlichen Rand des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Siehe: Walsterben geht weiter! Ölbohrtürme Wattenmeer – Plastikmüll in Spanien – Parasittenbefall in USA -Toxic Levels Of Chemicals Found In European Marine Mammals
Die Zahl der toten Robben und Wale an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns hat schon jetzt den Rekord des vergangenen Jahres weit übertroffen: Waren es 2017 noch 110 Totfunde, sind es nun schon 140. Das sagte die Meeresbiologin Linda Westphal vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund dem Nordkurier.
Die größte Gefahr für die Meeressäugetiere in der Ostsee ist der Beifang in Fischernetzen. Besonders die häufig verwendeten Stellnetze sowie geschlossenen Reusensysteme ohne Sperrgitter am Einlass können für Wale und Robben gefährlich werden“, sagte Westphal. Leider würden nur wenige Fischer die Beifänge melden und abgeben, obwohl diese jedoch wissenschaftlich von hohem Interesse seien. Darüber hinaus setzten den Walen und Robben der Lärm, Überfischung und die Meeresverschmutzung zu.
Stirbt der Ozean, sterben auch wir!
Ein Fünftel der Korallen ist tot. Fünf riesige Plastikteppiche schwimmen auf den Weltmeeren. Der größte ist größer als Deutschland. Die Weltmeere sind der Ursprung allen Lebens auf der Erde. Rund 70% unserer Erde sind von Meeren und Ozeanen bedeckt: groß, voller Leben und geheimnisvoll. Sie sind Nahrungsquelle, Transportweg, Sauerstoffproduzent und vieles mehr. Aber das Meer ist in Gefahr: Überfischung, Plastikmüll, Übersäuerung, Artensterben. Wir müssen das Leben im Meer besser verstehen und nachhaltiger mit ihm umgehen. Denn unser Leben ist eng verbunden mit dem Meer. Wenn es krank ist, können wir nicht gesund bleiben.
Wir gefährden die Zukunft unserer Kinder und Enkel, wenn wir die Ozeane nicht achten und schützen.
Überfischung, Meeresverschmutzung durch Ölkatastrophen, Fukushima, chemische Waffen, Plastikmüll, Atommüll und andere Einwirkungen haben dazu geführt, dass bereits heute der größte Teil der Meere stark vom Menschen beeinflusst ist. In einer Welt wie dieser ist davon auszugehen, dass die Gefährdung der Weltmeere zunehmen wird.
Netzfrau Doro Schreier
Massensterben von Walen und Delfinen in Neuseeland und vor den Kanaren
Massentiersterben geht weiter: Ungeklärtes Massensterben von Vögeln, Fischen, Seesternen usw.