Diese Tiere sterben aus. Und das alles, weil die Dame Shahtoosh liebt. Die außergewöhnlich feine Unterhaut der tibetischen Antilope isoliert sie gegen das raue Klima des tibetischen Plateaus. Leider macht dieses Fell, bekannt als Shahtoosh, die tibetischen Antilopen auch zum Ziel für illegale Jäger. Zwei chinesische Touristinnen wollten Indien mit 15 Schals aus dem Fell dieser gefährdeten tibetischen Antilope, mit einem geschätzten Wert von 574.000 US-Dollar verlassen. Ihnen droht jetzt eine Gefängnisstrafe von 7 Jahren. Die Männer, die die begehrten Shahtoosh weben, brauchen Monate, um ein einzelnes Tuch herzustellen. Danach brauchen sie eine lange Zeit, um ihr Sehvermögen wiederherzustellen. Der Schal ist ein typisches Symbol in der Welt für Reichtum: Die Wolle ist wertvoller als Gold oder Platin. Während es den Weber seine Augen kostet, sind die Reichen auch in Europa bereit, Tausende von Euros zu zahlen, um einen Shahtoosh-Schal zu besitzen.
Der Verkauf und Besitz der Shahtoosh-Schals ist in Indien und in vielen anderen Ländern verboten
Auf dem Flughafen in Neu Delhi wurden bei zwei Frauen aus China 15 Shahtoosh-Schals gefunden. Der Vorfall veranlasste die chinesische Botschaft in Neu-Delhi dazu, chinesische Besucher des Landes zu ermahnen, die Gesetze des Landes zu befolgen und keine Shahtoosh-Schals zu erwerben.
Die tibetische Antilope, auch Chiru genannt, wird seit langem wegen ihrer Unterwolle gejagt, die für ihre Qualität bekannt ist und traditionell nach Srinagar transportiert wurde, wo sie zu einem extrem feinen Stoff für Schals verarbeitet wird. Es werden drei bis fünf Häute benötigt, um ein einzelnes Tuch herzustellen. Da die Wolle nicht geschert oder gekämmt werden kann, müssen die Tiere getötet werden.
Die tibetische Antilope ist heute in Nepal ausgestorben und nur noch etwa 75.000 – 100.000 leben an der Grenze zwischen China und Indien im Himalaya.
Seit 1975 ist der Shahtoosh-Handel im Rahmen des Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und Pflanzen (CITES) verboten. Auf dem Schwarzmarkt werden daher hohe Preise erzielt. Jedes Jahr werden bis zu 20.000 tibetische Antilopen getötet, um die Nachfrage nach Shahtoosh-Tüchern unter wohlhabenden Käufern außerhalb Indiens zu decken.
Die Lebensdauer einer tibetischen Antilope beträgt durchschnittlich acht Jahre. Im Alter von ungefähr 2 Jahren bekommt eine Antilope das erste Mal ein Jungtier. Die Paarung erfolgt im November und Dezember. Die Schwangerschaft dauert sieben bis acht Monate. Jeden Sommer reisen tragende Antilopen auf einer festen Route nach Hoh Xil, eine entlegene Region im Nordwesten des Qinghai-Tibet-Hochlandes, um dort zu gebären. Hier gibt es ausreichend Gras und Wasser und nur wenige natürliche Feinde. Mit ihren Jungtieren machen sie sich dann auf die Rückreise.
Früher gab es Millionen tibetischer Antilopen, aber der Bestand ist seit den 1990er Jahren stark gesunken. Seit 2008 wird die tibetische Antilope von IUCN als gefährdete Art auf der Roten Liste der bedrohten Arten aufgeführt.
Der ultimative Grund für den drastischen Rückgang der Antilopen ist die menschliche Gier.
Wilderer töten die Tiere für Häute, da die außergewöhnlich feine und weiche Unterwolle zu einem Luxus-Tuch – Shahtoosh – gewebt werden kann. Illegale Wilderer schmuggeln den Pelz, genannt „Soft Gold“, normalerweise nach Nepal und Indien und schließlich in Länder wie Italien und Frankreich. Darüber hinaus werden die pechschwarzen Geweihe männlicher Antilopen für die chinesische Heilkunst verwendet. Ihre Köpfe dienen als Trophäe, wodurch Antilopen zu einem Ziel für illegale Jäger und Schmuggler wurden.
Chiru werden in Tibet oft gefangen und geschlachtet. Ihr Haar wird dann von tibetischen und nepalesischen Händlern nach Nordindien geschmuggelt. Die Fertigung erfolgt dann in Regionen wie Jammu und Kashmir, wo viele lokale Gemeinschaften in Handwerksbetrieben und Textilien auf die Heimindustrie angewiesen sind.
Das Weben von Shahtoosh ist eine Fähigkeit, die traditionell in Kashmir vorkommt
„Jeder weiß, dass es illegal ist. Es war aber ihr Brot und Butter“ Sie leben davon,“ sagt Angela Jey, eine in Indien ansässigen Pashmina-Einzelhändlerin aus Hongkong, in der South China Morning Post.
Letztes Jahr empfahl eine indische parlamentarische Jury, das Verbot des Shahtoosh-Handels zu beenden, und argumentierte, dass Tausende von Familien und Gemeinschaften im Norden des Landes davon abhängig waren, um überleben zu können, so die Hindustan Times.
„Es ist gut, wenn das Verbot aufgehoben wird, weil ein großer Teil der Bevölkerung von der Industrie abhängig ist“, sagte Sajjad Gul, Sprecher der Kashmir Traders and Manufacturers Federation (KTMF). Doch es gab Proteste von Tierschützern, die darauf aufmerksam machten, dass die Verbraucher absichtlich getäuscht wurden, denn sie wissen nicht, dass die Tiere getötet werden müssen, um an ihr wertvolles Fell zu gelangen.
Weiterhin bleibt der Handel mit „Shahtoosh-Schals“ strikt verboten. Das mussten jetzt zwei chinesische Frauen erfahren, die 15 kostbare Schals aus Indien schmuggeln wollten.
Die tibetischen Antilopen sterben aus. Und das alles, weil die Dame Shahtoosh liebt
Chinesische „Touristen“ wurden wegen Schmuggel von tibetischen Antilopenfell-Schals am Flughafen von Delhi festgenommen. Geschätzter Wert der „Shahtoosh-Schals“: 574.000 US-Dollar
In der vergangenen Woche wurden zwei Chinesinnen, die sich als Touristen ausgaben, am Flughafen von Delhi festgenommen. Sie hatten versucht, Schals aus dem Fell der gefährdeten tibetischen Antilope zu schmuggeln, für die sie zu Hause einen „netten“ Preis hätten erzielen können.
Der Handel mit „Shahtoosh-Schals“ ist nach internationalem Gesetz strikt verboten, aber er kann auf dem Schwarzmarkt recht profitabel sein. Zollbeamten konfiszierten 15 Schals mit einem geschätzten Wert von 574.000 US-Dollar aus dem kontrollierten Gepäck der Frauen.
Der Vorfall veranlasste die chinesische Botschaft in Neu-Delhi dazu, chinesische Besucher des Landes zu ermahnen, die Gesetze des Landes zu befolgen und keine Shahtoosh-Schals zu erwerben.
Nach indischem Recht erwartet Wilderer geschützter Arten eine Gefängnisstrafe von drei bis zu sieben Jahren. Laut chinesischen Medien auch ein Bußgeld von bis zu 450.000 Yuan (64.800 US-Dollar).
Chinese ‘tourists’ face 7 years in Indian jail over #shahtoosh shawls made from endangered Tibetan antelope https://t.co/m0oLZGCjNW via @SCMPNews #wildlifecrime
Tibetan antelope is included in #CITES Appendix I since 1979 which means commercial international trade is prohibited. pic.twitter.com/xpYfBtUHMY
— CITES (@CITES) 26. Oktober 2018
Chinese ‘tourists’ face 7 years in Indian jail over shahtoosh shawls made from endangered antelope
- Two Chinese women were arrested in New Delhi for attempting to leave India with US$574,000 worth of the shawls, made from an endangered antelope
- The tourists face potential fines of up to 450,000 yuan (US$64,800) each and between three and seven years in jail, according to Chinese media
Two Chinese women have been detained in New Delhi after attempting to leave India with US$574,000 worth of shawls made from a species of endangered antelope, prompting Beijing to warn its nationals to abide by local laws when travelling.
The Chinese embassy on Sunday confirmed it had contacted the families of the women and offered them legal advice after they were arrested last week.
Embassy director Zhao Jun warned mainland tourists not to purchase shahtoosh shawls made from the fine underhair of the Tibetan antelope, or chiru. The animal is listed as endangered by the World Conservation Union, as well as by China and India.
Delhi customs@IGIA seized 15 shahtoosh shawls valued @ 45 lakhs which were recovered from two Chinese nationals who were to depart to Shanghai on 18.10.18. The shawls were recovered from their checked-in baggage. Both have been arrested #cbic_india #finmin pic.twitter.com/h8yo8FEv9q
— Customsdelhi_tweet (@Delhicustoms) 19. Oktober 2018
“Chinese citizens are now going to India for tourist season …[We] issued a reminder to Chinese citizens to strictly abide by the Indian wildlife protection law and other regulations, and they must not carry prohibited wild animals and plants,” Zhao told a media briefing on Sunday.
“We would like to remind domestic tourists again to learn more about India’s laws and regulations, to respect local customs and habits, and make their travels safe.”
Indian media reported that the Chinese nationals, who entered on tourist visas, carried 15 shahtoosh shawls worth about US$38,000 each.
Each finely-knit scarf, which requires the slaughter of three or four chiru, ranges in price from about US$3,000 for a plain, un-dyed version, to tens of thousands of dollars for intricately-woven, colourful variations.
According to Chinese media, the tourists face potential fines of up to 450,000 yuan (US$64,800) each and between three and seven years in jail.
On Weibo, Chinese tourists have written about being offered such illicit items during their travels through India. User Misty Ocean wrote about being offered a shahtoosh scarf in a local shop.
“I drank the tea, and the clerk took out a suitcase. He opened the box … I put my hand gently on a scarf … it felt different from any fabric I have ever touched,” she said of the garment priced at 3,600 yuan (US$500).
“China does not sell them,” she wrote. “I only know that they are highly sought after in the European fashion industry and are expensive. The Tibetan antelope is a nationally protected wild animal in China.”
Since 1975, the shahtoosh trade has been banned under the Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora (CITES), but continues on the black market. Each year, up to 20,000 chiru are poached to supply the demand for shahtoosh shawls among wealthy buyers outside India.
The animal is now extinct in Nepal, but 75,000-100,000 still live along the Himalayan border between China and India.
Chiru are different from pashmina rabbits or cashmere goats that can be domesticated and bred, said Angela Jey, the founder of Angela Jey, an ethically-sourced Indian pashmina retailer in Hong Kong.
“They live in the high altitudes of the Tibetan Plateau, so they cannot be farmed – that’s why they are killed for their hair,” she said.
Chiru are often caught and slaughtered in Tibet, their hair then smuggled into northern India by Tibetan and Nepalese traders. Manufacturing then takes place in regions like Jammu and Kashmir, where many local communities depend on cottage industries for handicrafts and textiles.
“Everybody knows it’s illegal, this is why many weaver families in Kashmir no longer make it,” said Jey. “For them, they are struggling with the transition of this industry from legal to illegal … [it was] their bread and butter.”
Last year, an Indian parliamentary panel recommended ending the ban on the shahtoosh trade, arguing that thousands of families and communities in the north of the country depended on it for their survival, according to the Hindustan Times.
These days, shahtoosh continues to be popular among wealthy foreigners. In a widely-lambasted interview with The New York Times last year, celebrity chef and entrepreneur Martha Stewart said she was a fan of the scarves and rarely travelled without one.
“I always take a very comfortable shawl, a shahtoosh. They weigh almost nothing and they’re as warm as a down comforter. It’s paper thin, it goes through a wedding ring,” she was quoted saying. Stewart later retracted her remarks, claiming that she had been speaking about cashmere rather than shahtoosh.
As a luxurious fashion accessory, shahtoosh – which means “king of fine wools” in Persian – became popular in the West during the 1800s, when European royalty including Empress Josephine, Napoleon’s wife, donned the fabric.
Over time, shahtoosh has become as controversial as it is sought-after. While shahtoosh scarfs are illegal to possess and carry out of India, local families who bought their scarves before the ban are allowed to retain them so long as they are stamped and declared.
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