Eine wunderschöne Adventsgeschichte – Die Puppe

Im Laufe der Zeit hat die Adventszeit einen starken Wandel durchlaufen. Viele sagen sich: „Ach, wäre doch dieser Stress bald vorbei!“ Wir laufen nicht durch das Leben, wir rennen und vergessen dabei, dass wir nur dieses eine Leben haben. Wir haben verlernt, uns Zeit zu nehmen, und zwar für die Dinge im Leben, die so wichtig sind. Die Menschen schauen nicht mehr in die Welt, sondern nur noch auf ihr Smartphone und verlieren das Bewusstsein für das Wesentliche. Warum nicht einfach mal Zeit nehmen? Einfach mal innehalten. Vielleicht gibt es dafür sogar schon eine App, es gibt ja mittlerweile für alles eine. Viele lassen sich durch den Tag diktieren. Immer erreichbar sein, für andere, aber nie für sich selbst. Wer hört sich noch zu? Und plötzlich kommt der Tag, der alles verändern wird, wie in dieser kleinen Geschichte. Diese Zeit sollten Sie sich nehmen. Es sind nur ein paar Minuten. 

Die Puppe

Wie immer in Eile und wie immer im letzten Moment vor Weihnachten fuhr ich ins Kaufhaus, damit ich auch ja alle Geschenke kaufen konnte. Wie gewohnt zu dieser Zeit war alles überfüllt und ich ärgerte mich, dass ich immer im letzten Moment meine Einkäufe tätige. „Das wird Stunden dauern und dabei habe ich doch noch so viel zu tun!“

Im Gedanken versunken dachte ich mir: „Ach, wäre doch dieser Stress bald einmal vorbei!“ Nachdenklich lief ich umher und plötzlich befand ich mich in der Spielzeugabteilung und ärgerte mich prompt über die hohen Preise und überlegte, ob die Kinder wirklich mit solch teuren Spielzeugen verwöhnt werden müssen. Ich schaute umher und sah einen etwa fünfjährigen,Jungen, welcher verzweifelt eine kleine Puppe an sich presste. Er streichelte die Haare der Puppe und sein Blick war unendlich traurig. Ich fragte mich im Gedanken, für wen wohl diese Puppe sei, welche er so innig an sich drückte.

Der Junge drehte sich zu einer älteren Frau und fragte sie: „Oma, bist Du sicher, dass wir nicht genug Geld haben, um diese Puppe zu kaufen?“ Die Frau antwortete liebevoll: „Du weißt, dass Du nicht genug Geld hast, diese Puppe zu kaufen, mein Liebling!“ Dann teilte sie ihm mit, dass sie schnell in die Kleiderabteilung gehe, er solle hier auf sie warten. Der kleine Junge blieb stehen und presste weiterhin die Puppe an sich. Ich lief nun in seine Richtung und fragte ihn, für wen denn diese wunderbare Puppe sei. Traurig antwortete er: „Das ist die Puppe, welche meine Schwester so bewunderte und die sie sich so innig zu Weihnachten wünschte. Sie war überzeugt, dass sie diese Puppe von unserem Vater bekommen würde!“

Aufmunternd sagte ich zu ihm: „Ich bin überzeugt, dass Dein Vater ihr diese Puppe schenken wird.“ Tränen rollten aus seinen Augen und er antwortet: „Nein, Papa kann die Puppe nicht hinbringen, wo jetzt meine Schwester ist. Ich muss diese Puppe unbedingt meiner Mutter geben; sie kann sie dann meiner Schwester geben, wenn sie dort ankommt.“

Und wieder kullerten Tränen aus seinen Augen: „Meine Schwester musste für immer weggehen.  Mein Papa sagt, dass auch meine Mama bald zu meiner Schwester weggehen wird. So dachte ich, dass vielleicht meine Mama sie mitnehmen kann, um sie dann meiner Schwester zu schenken.”

Mein Herz drohte still zu stehen! Traurig schaute mich das Kind an und flüsterte: „Ich sagte zu meinem Papa, dass er der Mama sagen soll, sie soll noch nicht weggehen, bis ich vom Einkaufen zurück bin, damit ich ihr die Puppe geben kann, und jetzt kann ich sie nicht kaufen.“ Er zeigte mir ein Foto von sich und seiner Schwester, ein lächelndes, hübsches Mädchen und sagte: „Meine Mutter wird auch dieses Foto mitnehmen, damit sie mich nie vergessen wird.“

„Ich liebe meine Mutter so sehr und möchte nicht, dass sie weggeht, aber der Papa sagt, dass sie gehen muss, damit meine Schwester nicht so allein ist.“ Und wieder schaute er so traurig auf die schöne kleine Puppe. Schnell griff ich in meine Tasche und nahm einige Geldscheine heraus. Aufmunternd sagte ich zu dem kleinen Jungen: „Wollen wir nicht noch einmal zusammen das Geld zählen, vielleicht reicht es doch für die Puppe?“

Unauffällig legte ich meine Geldscheine zu seinem Geld, und begann mit ihm zusammen zu zählen. Natürlich hatte er jetzt genug Geld und es blieb sogar etwas übrig! Befreit lachte er und sagte: „Danke, ich kann ja doch die Puppe für meine Schwester kaufen.“ Er schaute mich glücklich an und sagte: „Gestern noch, vor dem Einschlafen habe ich mir so gewünscht, dass ich genug Geld habe, damit ich die Puppe kaufen kann. Jetzt kann die Mama die Puppe zu meiner Schwester bringen. Und ich  habe sogar noch Geld, damit ich eine weiße Rose für meine Mama kaufen kann. Meine Mami liebte weiße Rosen über alles.“

Bald darauf erschien seine Großmutter wieder und ich entfernte mich unauffällig. Ich beendigte meine Einkäufe, mein Ärger war vergangen. Doch ich konnte diesen kleinen Jungen einfach nicht vergessen.

Zu Hause erinnerte ich mich plötzlich: Vor zwei Tagen las ich einen Bericht in der Zeitung, dass ein betrunkener Autofahrer in ein anderes Auto gefahren war. Im Wagen befanden sich eine junge Frau und ein Mädchen. Das Mädchen verstarb noch an der Unfallstelle und die Mutter wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, wo sie im Koma lag.

Zwei Tage nachdem ich den Jungen im Geschäft getroffen hatte, las ich in der Zeitung, dass die Autofahrerin, die vor vier Tagen einen Unfall hatte, ihren Verletzungen erlegen war. Ich kaufte einen Strauß weißer Rosen, ging zur Kirche, wo die Frau aufgebahrt war. Sie lag dort. In ihrer Hand hielt sie eine weiße Rose, eine Puppe und ein Foto des kleinen Jungen aus dem Kaufhaus. Als ich nach Hause lief, dachte ich darüber nach, wie groß die Liebe des kleinen Kindes für seine Schwester und seine Mutter ist. In einer Sekunde kann sich das Leben so gewaltig ändern, dass nichts mehr ist, wie es einmal war.

Wir wissen nicht, wer diese Geschichte verfasst hat, doch sie kann sich auch heute, zu jeder Tageszeit, zutragen.

Passen Sie auf sich auf.

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