Um zu vermeiden, dass weitere Flüchtlinge aus Afrika sich auf den Weg nach Europa machen, sind Europäische Länder gern bereit, Gelder zur Verfügung zu stellen, damit die „Despoten“ in Afrika dieses verhindern. Doch wenn das Geld in Steueroasen „geparkt“ wird und gar nicht der Bevölkerung zu Gute kommt, was dann? Fördern diese europäischen Länder nicht so auch die Fluchtursachen? Die Panama Papers sorgten weltweit für Wirbel und mit der Veröffentlichung der Panama–Papiere wurde das enorme Ausmaß der weit gestrickten globalen Steuervermeidungsnetze einmal mehr deutlich. Obwohl bereits Jahre vergangen sind, zeigt sich, dass weiterhin fleißig das Geld in Steueroasen versickert, wie auch der neue Skandal der Deutschen Bank zeigt. Doch nicht nur die Reichen aus dem Westen schoben ihr Geld nach Panama, sondern auch zahlreiche afrikanische Politiker „parken“ ihr Vermögen auf Offshore-Konten. Ob Togo, die Demokratische Republik Kongo oder sogar Botswana, deren dunkle Seiten des Tourismus aufgedeckt wurden. Farid Bedjaoui, der Neffe des ehemaligen algerischen Außenministers Mohamed Bedjaoui, lebt trotz einer Verurteilung zu 5 Jahren Gefängnis in Dubai. Dort entzieht er sich der Verhaftung. Reich an Rohstoffen und trotzdem arm. Auf die Frage, warum sich die Reichen nicht einmal um ihre eigenen Straßen kümmern, kam die Antwort: „Sie besitzen hier in Afrika die Häuser, leben aber nicht hier. Sie leben in Frankreich.“ Afrikas Eliten plündern ihre Länder und dies mithilfe der Industriestaaten.
Panama Papers: Afrikas Eliten plündern ihre Länder
Sie haben von ausländischen Konzernen Bestechungsgelder angenommen und wussten, wie man Steuern umgeht. Sie lassen ihre Länder gegen die Wand fahren und nehmen Konflikte in Kauf. Sie bauen systematisch Machtstrukturen auf, die von begünstigten Freunden oder Familienmitgliedern betrieben werden, um Milliarden von Dollar außer Landes zu bringen. Gemeint ist die Afrikanische Elite, die in Saus und Braus lebt, während die Menschen im Land weiterhin in Armut leben.
Schätzungsweise 21 bis 32 Billionen US-Dollar an privatem Finanzvermögen befinden sich unversteuert oder leicht besteuert in geheimen Ländern auf der ganzen Welt. Geheimhaltungsgesetze – ein Begriff, den wir häufig als Alternative zu den weiter verbreiteten Steueroasen verwenden – nutzen das Geheimnis, um illegale und illegitime oder missbräuchliche Finanzströme anzuziehen.
Laut dem Financial Secrecy Index 2018 werden die illegalen grenzüberschreitenden Finanzströme auf 1-1,6 Billionen US-Dollar pro Jahr geschätzt. Allein die afrikanischen Länder haben seit den 70er-Jahren mehr als eine Billion US-Dollar durch Kapitalflucht verloren, während die Außenschulden zusammen weniger als 200 Milliarden US-Dollar betragen. Afrika ist also ein bedeutender Netto-Gläubiger der Welt – aber sein Vermögen liegt in der Hand einer wohlhabenden Elite, die durch Offshore-Geheimhaltung geschützt wird, während die Schulden von einer breiten afrikanischen Bevölkerung getragen werden.
Die „Welt der Geheimhaltung“ schafft ein kriminelles Umfeld: einschließlich Betrug, Steuerbetrug, Flucht vor finanziellen Gesetzen, Veruntreuung, Insidergeschäft, Bestechung, Geldwäsche und vieles mehr.
Viele arme afrikanischen Länder, die über fast keine oder gar keine Steuereinnahmen und kein Kapitalerträge verfügen, sind auf die Bereitstellung von Hilfsmitteln angewiesen. Obwohl zwischen 1960 bis 2007 etwa rund 500 Milliarden Dollar an Entwicklungshilfe nach Afrika flossen, blieb der Kontinent das globale Armenhaus! In den meisten der 54 Staaten Afrikas herrscht bitterste Armut. Schon vor Jahren hieß es:
Wenn in Afrika keine eigenständige Entwicklung auf den Weg kommt, werden die Folgen über Migration, Krankheiten und Umweltprobleme bei uns ankommen, ob wir das wollen oder nicht. Und seit 2015 lastet das Wort „Flüchtlinge“ wie ein Vakuum über Europa.
Viele afrikanische Flüchtlinge versuchen, nach Europa zu gelangen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Schaut man sich die „Despoten“ in den jeweiligen afrikanischen Ländern an, die meist auch noch von westlichen Konzernen oder Regierungen gestützt werden, scheint es egal, ob Tod durch Hunger, Folter oder Krieg im eigenen Land oder Ertrinken im Meer. Um zu vermeiden, dass weitere Flüchtlinge aus Afrika sich auf den Weg nach Europa machen, sind Europäische Länder gern bereit, Gelder zur Verfügung zu stellen, damit die „Despoten“ in Afrika dieses verhindern. Doch wenn das Geld in Steueroasen „geparkt“ wird und gar nicht der Bevölkerung zu Gute kommt, was dann? Fördern diese europäischen Länder nicht so auch die Fluchtursachen?
Seit nun mehr 3 Jahren ist bekannt, wo das viele Geld der sogenannten Eliten in Afrika geblieben ist, doch nichts hat sich seitdem geändert. Sie sind immer noch an der Macht und rauben ihr Volk weiter aus.
Die Zwillingsschwester des DRC-Führers Joseph Kabila, der Neffe des südafrikanischen Ex- Präsidenten Jacob Zuma, und Geschäftsleute, die angeblich mit dem simbabwischen Präsidenten Robert Mugabe in Verbindung stehen, sind alle in den Panama-Papieren genannt. Das Mossack-Fonseca-Leck – das größte Datenleck, das es je gab – hat die Namen und angeblichen finanziellen Angelegenheiten von Persönlichkeiten aus mindestens 15 verschiedenen afrikanischen Ländern südlich der Sahara oder von Leuten genannt, die mit ihnen in Verbindung stehen.
Mit den Panama- und Paradise Papers ist ein horrendes Ausmaß an Geldwäsche und Steuerflucht von reichen Menschen öffentlich geworden, darunter auch von reichen Despoten aus Afrika. Allein durch Steuerhinterziehung und Kapitalflucht entgehen afrikanischen Ländern jährlich geschätzte 60 Milliarden – 80 Milliarden US Dollar. Doch wie viel es wirklich ist, dürfte keiner so genau wissen. Dass Afrika reich an Rohstoffen ist und trotzdem arm, das haben wir Ihnen bereits mehrfach an verschiedenen Beispielen erläutert.
Wir haben Ihnen einige der Namen aus Afrika aufgeführt – sie sind entweder selber genannt worden oder eines ihrer Berater und Familienmitglieder.
Sie können für weitere Informationen der Personen auf den Link klicken und kommen so zu den Profilen auf der ICIJ-Website:
- Sam Kahamba Kutesa > Ugandas Außenminister und war während seiner Sitzung 2014-2015 Präsident der Generalversammlung der Vereinten Nationen.
- Sally Kosgei > war von 2008 bis 2013 Mitglied des kenianischen Parlaments und von 2010 bis März 2013 Landwirtschaftsminister. Dokumente bestätigten, dass Aisha Ltd. Geld von der kenianischen Firma Zena Roses Ltd von Kosgei für den Kauf einer Immobilie in London verwendet würde. Die 70 Hektar große kenianische Blumenfarm exportiert Rosen nach Europa.
- John Mahama > war von Juli 2012 bis Januar 2017 Präsident des westafrikanischen Landes Ghana. In den „Papers“ ist der Bruder des ehemaligen Präsidenten von Ghana genannt – Ibrahim Mahama. Er gilt als der 5.reichste Mann in Ghana, mit einem geschätzten Vermögen von 860 Millionen Dollar.
- Hakainde Sammy Hichilema- Sambia mit Interessen in den Bereichen Bergbau, Finanzen und andere Industrien.
- Bukola Saraki >Präsident des nigerianischen Senats und ist damit der drittstärkste Politiker in Nigeria.
- Ellen Johnson Sirleaf > war vom 16. Januar 2006 bis 22. Januar 2018 Präsidentin von Liberia. 2011 erhielt sie den Friedensnobelpreis. Sie trat als Director von Databank, einem in Ghana ansässigen Finanzdienstleister, in den Appleby Records auf.
- Ahmad Ali al-Mirghani war Präsident in Sudan. Er starb 2008 im Exil – in Ägypten. Al-Mirghani war der Eigentümer der 1995 gegründeten Orange Star Corporation der britischen Jungferninseln. Im selben Jahr erwarb die Orange Star Corporation eine Langzeitmiete für eine Wohnung in einem teuren Viertel von London nördlich von Hyde Park für mehr als 600.000 US-Dollar. Zum Zeitpunkt des Todes von al-Mirghani hielt er Vermögenswerte im Wert von 2,72 Millionen US-Dollar.
- Hosni Mubarak> Alaa Mubarak war Eigentümer der auf den britischen Britischen Jungferninseln Pan World Investments Inc., die von der Credit Suisse verwaltet wird. Er ist ägyptischer Geschäftsmann und der älteste Sohn des ehemaligen ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak.
- Mohammed VI von Marokko >Mounir Majidi ein marokkanischer Geschäftsmann. Er ist seit 2000 der persönliche Sekretär von König Mohammed VI und seit 2002 Präsident der königlichen Holding SIGER – SIger hat Beteiligungen an Société Nationale d’Investissement und Marokkos führendem Agribusiness- Unternehmen Les Domaines Agricoles .
- John Agyekum Kufuor – John Addo Kufuor ist der älteste Sohn von Ghanas ehemaligem Präsidenten, John Agyekum Kufuor, der das Land von 2001 bis 2009 führte. Ab Januar 2002 er als Unternehmensberater und Senior Manager bei PricewaterhouseCoopers , Africa Office. Im April 2016 wurde er in einem durchgesickerten vertraulichen Dokument aufgeführt, in dem er seine Verwendung von Steueroasen in Panama offenbarte, um sein Vermögen zu verbergen. Er gilt als der reichste Mann in Ghana.
- Lansana Conté> Mamadie Touré ist die Witwe von Lansana Conté, der ehemaligen Präsidenten von Guinea. US-Behörden behaupten, Touré habe Bestechungsgelder in Höhe von 5,3 Mio. USD erhalten, um einem Bergbauunternehmen zu helfen. Es sind Rechte an einem der reichsten Eisenerzlagerstätte der Welt.Die Heimat von Madam Toure ist jetzt in Jacksonville, Florida.
- Jacob Zuma > Clive Khulubuse Zuma ist ein Neffe des südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma. Khulubuse Zuma, ein Bergbaumagnat. Jacob Zuma war von 2009 bis 2018 Präsident von Südafrika. Die Skandale um Jacob Zuma dürften bekannt sein.
Offshore-Leaks: Egal ob Togo, Mosambik, Demokratische Republik Kongo (DRC), Ruanda, Burundi, Südafrika und Botswana.
Es war ruhig geworden und die Panama Papers waren aus dem Fokus der Medien verschwunden. Und sicherlich waren viele erleichtert, deren Namen nicht mit dem Skandal in Verbindung gebracht wurden. Doch nach der Razzia bei der Deutschen Bank sind auch die sogenannten „Offshore-Leaks“ und „Panama Papers“ laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft im Fokus. Denn nach der Auswertung des beim Bundeskriminalamt vorliegenden Datenbestands habe sich der Verdacht ergeben, dass die Deutsche Bank Kunden bei der Gründung von Offshore-Gesellschaften in Steuerparadiesen behilflich war. Siehe auch: Wie bei der Mafia – die Deutsche Bank und ihr „Casino“!
Weit weniger bekannt dürfte sein, dass auch Afrikas Eliten ihre Länder geplündert haben. Bereits im August 2016 berichteten wir, dass geheime Offshore-Abkommen Afrika Milliarden Dollar für natürliche Ressourcen entziehen.
Die Überprüfung von Fonsecas internationalen Akten durch die Überprüfung der ICIJ zeigt, dass die panamaische Anwaltssozietät Firmen der Schürfindustrie Geheimhaltung in großem Stil ermöglichte. Die internen Dateien der Firma beinhalten mehr als 1400 Firmen, die mit Bergbau, Mineralien, Öl, Benzin oder Gas zu tun haben. Die Mossack Fonsecas Daten enthüllen die Offshore-Firmen, die gegründet worden waren. Betroffen sind 44 der 54 afrikanischen Staaten. Viele von ihnen werden durch Politiker, deren Familienmitglieder und Geschäftspartner kontrolliert. Oftmals handeln nur Schattenfirmen, die nur wenige Monate existieren, mit den Bodenschätzen.
Unternehmen, die Öl, Gas, Diamanten, Gold oder andere Rohstoffe schürfen, wurden schon lange durch Beweise von Bestechung und anderer Taktiken überführt, die nur Wenigen nutzen und die Bürger schädigen. Verdächtige Vereinbarungen über Rohstoffabbau werden gewöhnlich durch geheim operierende Firmen und schwer aufzuspürende Bankkonten organisiert, sagen Korruptionsexperten.
Dass es auch anders gehen kann, zeigt der neue Präsident von Simbabwe Mnangagwa. Er wurde am 24. November 2017 Präsident, nachdem der langjährige Präsident Robert Mugabe gestürzt worden war. Er fordert die Betroffenen auf, ihr Geld dem Land zurückzugeben. Es soll sich um 1,4 Milliarden Dollar handeln.
Mittlerweile seien 591 Millionen Dollar zurückgegeben worden.
Die >>> Liste mit mehr als 1.800 Einzelpersonen und Unternehmen – darunter Hersteller, Bergleute, kleine Unternehmen, staatliche Einrichtungen und sogar Kirchen, die dem Land Kapital entzogen haben sollen.
- An erster Stelle dominieren Bergbauunternehmen: African Associated Mines, Marange Resources, Canadile Miners, Mbada Diamonds und Jinan Mining sollen der simbabwischen Regierung gemeinsam mehr als 150 Mio. USD schulden.
- An zweiter Stelle steht das Ekusileni Medical Center, ein erstklassiges Krankenhaus in Bulawayo, das wenige Tage nach seiner Eröffnung vor mehr als einem Jahrzehnt geschlossen wurde. Laut der Liste wird der Regierung mehr als 3 Millionen Dollar geschuldet.
- Die dritte Liste wird von Personen dominiert, die angeblich Geld nach China gebracht haben.
Wie afrikanische Oligarchen ihre Länder bestehlen
Ein transnationales Team von Reportern in sieben afrikanischen Ländern untersuchte die Plünderungen ihrer Herrscher. Wir haben Ihnen aus der Recherche von African Investigative Publishing Collective, Africa Uncensored und ZAM einige Fälle übersetzt und neue Informationen oder weitere Recherchen unsererseits hinzu gefügt. Es sind genau die Länder, die reich an Rohstoffen sind, wo reiche Despoten regieren und die Bevölkerung arm ist und sich auch Menschen auf den Weg in den Westen machen. Denn die Fluchtursachen haben mehrere Gründe und sind durch weitere Gelder nach Afrika kaum zu beheben.
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Beispiel Mosambik – reich an Rohstoffen und trotzdem bitterarm
Mosambik ist das viertärmste Land der Welt. Mit rund 26,5 Mio. Einwohnern ist Mosambik zudem nach Südafrika das bevölkerungszweitreichste Land der Region, und was die westlichen Investoren interessiert, ist das sogenannte stattliche Marktpotenzial. Was das bedeutet, mussten schon viele andere Länder Afrikas bitter erfahren. Rohstoffe werden ausgebeutet, die Regierungsoberhäupter werden „geschmiert“ und mit Rüstungsgütern beschenkt. Armutsbekämpfung sieht anders aus.
Mosambik entwickelt sich zunehmend zu einem aufstrebenden Bergbaustandort. In der Tete-Provinz haben bereits Konzerne wie der britische Konzern Rio Tinto investiert. Neue Vorkommen von Eisenerz, Mineralsanden und Graphit locken diese Konzerne. Vor der Nordküste wird bereits die Erschließung großer Gasfelder vorbereitet.Siehe: Die Welt will von Afrika vor allem Rohstoffe und nimmt den Hunger in Kauf – Companies are at the forefront of a new “scramble for Africa” – New colonial invasion
- Verkauf von mosambikanischen Farmen an Offshore-Unternehmen
- Mosambik ist eines der ärmsten Länder der Welt. Rund 70 % der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze von 0,40 US$ pro Tag. Das größte Rubinvorkommen der Welt befindet sich in Mosambik.
- Rohstoffe agrarisch: Baumwolle, Cashewnüsse, Zuckerrohr, Tee, Maniok, Mais,
Kokosnüsse, Sisal, Zitrus- und Südfrüchte, Kartoffeln,
Sonnenblumenkerne, Rindfleisch, Geflügel - Rohstoffe mineralisch: Kohle, Titan, Erdgas, Tantal, Graphit
- Mosambik gehört zu den
Kooperationsländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, mit denen die Bundesrepublik
auf Basis zwischenstaatlich vereinbarter Verträge eng zusammenarbeitet
Panama Papers und Mosambik
Mindestens sieben Politiker, hochrangige Militärs und Persönlichkeiten, die mit Frelimo in Verbindung stehen – die seit der Unabhängigkeit der ehemaligen portugiesischen Kolonie an der Macht stehenden Partei – sind in den Panama-Papers genannt. Die politische Partei Frelimo stellt bis heute die Regierung Mosambiks.
Landesweit sind in 2018 insgesamt 34 große Agrarinvestoren bekannt, die zusammen über etwa 408.000 ha verfügen. Hinzu kommt das gigantische Lurio Valley Projekt, das insgesamt 600.000 ha landwirtschaftlich entwickeln will. Durch zwei Dämme soll eine Bewässerungsfläche von 160.000 ha entstehen. Beteiligt sind die Unternehmen Agricane (Südafrika, http://www.agricane.com/blog/item/developing-the-lurio-valley), Arcem Resources (Mauritius) und Turconsult (Mosambik)
Es wurden Abkommen in Höhe von 4,2 Mrd. USD wurden aufgedeckt
Eine durchgesickerte Kopie einer Unternehmenspräsentation von 2014 identifiziert 240.000 Hektar Land für die Entwicklung entlang des Ufers des fruchtbaren Flusses Lurio und umfasst drei Provinzen: Cabo Delgado (18%), Niassa (25%) und Nampula (57%). Das Projekt zielt darauf ab, in große private Industriebetriebe, Staudämme und andere Infrastrukturprogramme wie Kanäle zu investieren. Schätzungsweise 500.000 Menschen leben in diesen Provinzen und können die Leidtragenden sein. Kritiker sind sich einig, dass ein Land wie Mosambik dringend eine Investition in Infrastruktur braucht, doch wer sind die wahren Nutznießer? Und genau darum geht es. Wenn also nur einige wenige sich an diesen Projekten bereichern, gehen dem Land wichtige Ressourcen verloren.
Beispiel Saudi Arabien – Mosambik
Sheikh Adel Aujan hat eine Reihe von Investitionen im Hotel- und Tourismussektor getätigt. In einem Joint Venture mit dem Hotelier, Betreiber und Investor Minor Group besitzt Aujan zwei Hotels, zwei Resorts und ein Wildreservat in Mosambik. Einem durchgesickerten Dokument zufolge führt ein Unternehmen namens Companhia de Desenvolvimento do Vale do Rio Lúrio (DVRL) das Projekt an. An der Spitze von Turconsult steht Rui Monteiro, ein einflussreicher mosambikanischer Geschäftsmann mit angeblich hochrangigen Verbindungen zur Frelimo-Partei. Monteiros LinkedIn-Profil zeigt, dass er der Vertreter von Mosambik ist und zwar von Rani Resorts, im Besitz von Sheikh Adel Aujan, einem Finanzier, der mit bedeutenden Golf-Investoren verbunden ist.
Sheikh Adel Aujan gilt als der König des Luxustourismus in Mosambik.
Ende 2015 hat Rani Investment, der Geschäftsbereich Hospitality & Real Estate der Aujan Group Holding, die berühmten Wohn- und Bürotürme Torres Rani fertiggestellt, die entlang der Küste von Mosambiks Hauptstadt Maputo gebaut wurden. Torres Rani ist ein Twin-Tower-Projekt mit einer Gesamtfläche von über 71.000 Quadratmetern, 181 komplett eingerichteten und ausgestatteten Apartments und 22.000 Quadratmetern Büros.
Ein großer Teil des Tourismus-Imperiums von Rani befindet sich in und um den Nacala-Korridor, einschließlich privater Inseln, Spas, Resorts, Fünf-Sterne-Hotels, glamourösen Wildniscamps und lukrativem Immobilienbesitz. Experten zufolge ist Monteiro ein zentraler „Fixierer“, der die Investoren durch den Implementierungsprozess von Projekten führt, einschließlich der Unterstützung von Regulierungs- und Politiksystemen.
- Ein Unternehmen namens Exeed wird in Unternehmensdokumenten als Hauptfinanzierer für das Projekt im Zusammenhang mit dem Bau eines Staudamms angegeben. Exeed gehört zu National Holdings, einem in Privatbesitz befindlichen Unternehmen der Königsfamilie von Abu Dhabi.Der Vertreter von Arcem erzählte, dass der Highlands Trust, der eigentliche Nutznießer von Arcem, „eine private Familie ohne Verbindung zu Mosambik“ sei. Die „Panama Papers“ zeigen an, dass Highlands Trusts eine eingetragene Einheit auf den Inseln von Jersey ist und von Church Street Trustees vertreten wird, deren Zweck „Kirchen“ sein sollen.
- Abu Dabi: Deutsche Bank- a strong partner in the Middle East & Africa > Siehe auch: Wie bei der Mafia – die Deutsche Bank und ihr „Casino“!
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Das größte Rubinvorkommen der Welt befindet sich in Mosambik.
Die Menschen wagen sich kaum auf die Zugangswege, die zu den Rubinminien führen. Bewacht durch die Miliz, gehen die Menschen denen lieber aus dem Weg. Seit 2012, als der Rubinabbau in Montepuez begann, werden sie oft geschlagen und auch vergewaltigt, ausgeraubt und aus Häusern und Dörfern vertrieben. Rubin ist der kostbarste aller Farbedelsteine.
Wie korrupt es in Mosambik zugeht, sehen Sie am Beispiel des ehemaligen Generals Raimundo Pachinuapa, der bei der Aufdeckung um die Panama Papers ebenfalls genannt wird.
2018: Mozambican government negotiates relaunch of the Moamba-Major dam works- macauhub.com.mo
2018: Die brasilianischen Behörden untersuchen auch die Vertragsbedingungen für den Bau des Staudamms Moamba Major, unter dem Verdacht, dass Andrade Gutierrez ein Joint Venture mit dem mosambikanischen Partnerunternehmen Estradas do Zambeze gründen musste. Zu den Aktionären von Estradas do Zambeze gehören prominente Persönlichkeiten aus der Frelimo, darunter der ehemalige General Raimundo Pachinuapa, der verwandte Guebuza Tobias Dai und Fernando Sumbana.
Das Bergbauunternehmen MRM Gemfields, das sich jetzt im Besitz von Pallinghurst befindet, hat General Raimundo Pachinuapa seine Bergbaulizenz zu verdanken. Pachinuapa, ein mächtiger „General des Nordens“ und ein prominentes Mitglied der regierenden FRELIMO-Partei, besitzt ein Viertel der MRM. Er besitzt auch ein Viertel von zwei anderen Unternehmen in der Region und zwanzig weitere Lizenzen für den Bergbau.
Die Montepuez-Rubinlagerstätte liegt im Nordosten von Mosambik in der Provinz Cabo Delgado und gilt als die bedeutendste kürzlich entdeckte Rubinlagerstätte der Welt mit einer Fläche von 34.966 Hektar. MRMs Versteigerung von Roh-Rubinen im Juni 2018 erzielte einen Umsatz von 71,8 Millionen US-Dollar, einen Rekord von Gemfields.
Wie das African Investigative Publishing Collective, Africa Uncensored und ZAM berichtete, hätte ein Mann mit einem solchen Einfluss den Missbrauch gegen die Menschen im Norden leicht aufhalten können. Wenn nicht allein, dann sicherlich zusammen mit Generälen und Politikern wie dem Minister für öffentliche Arbeiten, Felicio Zacarias, dem ehemaligen Generalverteidigungsminister Joaquim Alberto Chipande, dem Bürgermeister von Maputo David Simango, dem Landwirtschaftsminister José Pacheco und dem Chef des Sicherheitsdienstes von Mosambik, General Lagos Lidimo. Nur sie tun es nicht. Sie besitzen Bergbaugenehmigungen in Montepuez.
Beispiel: Laut dem Mehrheitsaktionär von MRM, Gemfields in London, zahlte der Konzern seit der Zahlung der Körperschaftsteuer 29 Millionen US-Dollar an Lizenzgebühren an den Staat Mosambik, zehn Prozent des Umsatzes der Rubine seit 2012 von 288 Millionen US-Dollar. Etwas mehr als ein Viertel davon, nämlich 7 Millionen US-Dollar, ist als direkter Gewinn der Provinz Cabo Delgado in Montepuez zuzuschreiben. „2,75 Prozent der gesamten Lizenzgebühren werden uns jedes Jahr gezahlt“, bestätigt der Finanzdirektor der Provinz Fernando Djange. Bei der Durchsicht der Bücher wurde jedoch nur eine Lizenzgebühr in Höhe von 100.000 US-Dollar gefunden, die im Jahr 2016 entrichtet wurde. Auch konnte nicht festgestellt werden, was mit dem Geld geschah.
Es fehlen Rubine
Auch fehlen Hinweise, zu dem Erlös einer „Tüte“ Rubine von über sechstausend Karat (ein guter Rubin kann für 100.000 US-Dollar pro Karat verkauft werden), die vom australischen Bergbauunternehmen Mustang, das mit dem Minister Felicio Zacarias zusammenarbeitet, veräußert wurde. Die „Tüte“ wurde illegal exportiert, sagt der Bergbaudirektor der Provinz Ramiro Nguiraz. „Sie haben nur eine Explorationslizenz. Sie dürfen keine Rubine produzieren, geschweige denn sie verkaufen. “Aber Mustang-Direktor Christiaan Jordaan räumt zwar den Export und den Verkauf der „Tüte“ ein, bestreitet jedoch vehement die Illegalität. „Unsere Lizenz erlaubt es, weitere Explorationen zu finanzieren“, sagt er.
Aber es gibt eine Frage, die Gemfields nicht konsequent beantwortet hat. Es ist die Frage, warum sie Ihre Partnerschaft mit den Pachinuapas nicht dazu nutzen, eine bessere Regierungsführung zu fordern, oder eine Partnerschaft mit echten Geschäftsleuten und engagierten Administratoren anstelle von einflussreichen politischen Generälen zu fordern.
Weder General Pachinuapa noch die Regierungspartei FRELIMO, das Innenministerium und die Polizei, das Ministerium für Bodenschätze und Energie sowie das Ministerium für Land, Umwelt und ländliche Entwicklung reagierten auf Ersuchen um Stellungnahme, so Estácio Valoi mit Unterstützung des ZAM.
Lomé, Togo
Togo wird seit fünf Jahrzehnten von einer einzigen Familie regiert.
Ein wichtiger Sektor im Wirtschaftsleben Togos ist der Handel, wobei der Transithandel vom Hafen Lomé für die Sahelländer von großer Bedeutung ist. In der in Hafennähe eingerichteten Freihandelszone SAZOF haben sich bislang über 60 Unternehmen, meist mit ausländischer Kaptitalbeteiligung, niedergelassen. Lomé ist ein wichtiger Bankenstandort in Westafrika, was auch zu der früheren Bezeichnung ‚Schweiz Afrikas‘ beitrug.
Die Phosphate des westafrikanischen Togo, eine weltweit wichtige Ressource für die Landwirtschaft, sind für das Land so wichtig, dass die Verstaatlichung der Phosphatminen von 1974 auf Regierungswebseiten als „wirtschaftliche Befreiung“ genannt wird. Aber die Ressource hat den Arbeitern in den Phosphatminen nicht viel gebracht. „Wir verdienen 117 US-Dollar pro Monat und erhalten keine medizinische Versorgung“, sagt eine Quelle in der Kpémé-Mine westlich von Togos Hauptstadt Lomé. „Die Arbeiter sind nach ihrer Aufnahme im Krankenhaus gestorben. Das hätte verhindert werden können, wenn regelmäßige Untersuchungen stattgefunden hätten.“
Togos Phosphate haben jedoch einer indischen Reederei namens Gupta geholfen, verhältnismäßig reich zu werden, so die Recherchen von African Investigative Publishing Collective, Africa Uncensored und ZAM. Togos Präsident Faure Gnassingbé hat das Phosphat deutlich unterhalb des Marktpreises an die Gupta-Familie und ihre Firma Kalyan verkauft. Ein Deal, der dem Präsidenten Vorteile verschafft haben soll – während sich gleichzeitig die Lage der Arbeiter in Togos Phosphatminen verschlechterte.
Die Guptas haben eine Nase für Schnäppchen, so die Recherche. Die australische Bundespolizei hat gegen das Unternehmen, jetzt Kalyan, ehemals Getax, wegen Bestechung von Politikern im pazifischen Inselstaat Nauru im Jahr 2008 bereits ermittelt. [ Sh. Um Chinas Hunger nach Holz zu stillen, werden Regenwälder der Salomonen geplündert! – Solomon Island in danger- Chinese demand wiping out forests in the Solomon Islands! ]
Die Gupta-Familie ist ein Familienverband indischer Abstammung, der seit 1993 in Südafrika lebt. Sie sind durch ihre wirtschaftlichen Aktivitäten und engen Beziehungen zum südafrikanischen Ex- Präsidenten Jacob Zuma, dessen Familie und mehreren Politikern bekannt, die häufig als State capture (etwa: „Übernahme des Staates“) bezeichnet werden. Siehe: Steuert Südafrika in einen Bürgerkrieg? – Is South Africa heading for civil war?
Unsere Recherchen 2018: Anfang 2000 übergab Mr. Ashok Gupta das Geschäft seiner Familie und wechselte nach Singapur, um sich auf die Erschließung neuer Märkte wie Algerien und Togo zu konzentrieren. Ashok Gupta gründete seine eigene Unternehmensgruppe Kalyan. Die Kalyan-Gruppe, die ihren Hauptsitz in Dubai hat, ist eine der größten privaten Händler von Rohphosphat, die aus Togo nach Asien importiert. Nach eigenen Angaben hat sie Beteiligungen an mehr als zehn verschiedenen Unternehmen, darunter Massengutschifffahrt, Immobilien, Gastgewerbe, Rohstoff- und Düngemittelhandel, Diamond Mining & Exploration, Investments & Funds, Large Farming & Poultry und andere. Westafrika und insbesondere Togo sind die wichtigsten Wachstumsmärkte von Ashok Gupta. Siehe auch: Um Chinas Hunger nach Holz zu stillen, werden Regenwälder der Salomonen geplündert! – Solomon Island in danger- Chinese demand wiping out forests in the Solomon Islands!
2016 eröffnete Kalyan in Lomé ein neues Hotel mit hohem Wolkenkratzer. Sie erwarben das glänzende 80-Millionen-US-Dollar-Projekt für 29 Millionen US-Dollar, während der Staat Togo und ein Darlehen der Westafrikanischen Entwicklungsbank für den Rest sorgten. Präsident Faure Gnassingbés Cocktailpartys finden jetzt im renommierten „Hotel 2 Février“ statt, benannt nach dem Tag, an dem das Land seine wirtschaftliche Befreiung feiert, so African Investigative Publishing Collective, Africa Uncensored und ZAM
27. Juni 2018 – Twitter
2018:
Address Hotel 2 Février Lomé Togo ist ein Hotelprojekt unter Address Hotels + Resorts, das sechs in Betrieb befindliche Hotels in Dubai hat, die bei afrikanischen Gästen in der Stadt beliebt sind. Togo ist das sechste internationale Ziel für die Hotelmarke, die neben einigen Neueröffnungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten auch neue Hotelprojekte in Saudi-Arabien, Ägypten, der Türkei, Bahrain und den Malediven hat. Die Emaar Hospitality Group plant, mehr Hotels in Subsahara-Afrika, einem der wichtigsten Wachstumsmärkte, zu betreiben.
Die Managementvereinbarung wurde von Olivier Harnisch, CEO der Emaar Hospitality Group, und Ashok Gupta, CEO von Kalyan Hospitality Development Togo SAU, sowie Gründer und CEO der Kalyan Group, der das Hotel gehört, unterzeichnet. (Stand Juli 2018)
Laut der Recherche von African Investigative Publishing Collective, Africa Uncensored und ZAM hat Kalyan keine Kontakt-E-Mail auf seiner Website, sondern nur eine Dubai-Telefonnummer. Die Person, die antwortete, stellte sie bei dem Telefonat mit einer anderen Person durch, dann mit einer anderen. Schließlich wurde gesagt, dass sie sich bei ihnen melden werden. Aber in den sechs Wochen zwischen dem Anruf und der Veröffentlichung ist das nicht geschehen.
Der Vater des Präsidenten von Togo hat 38 Jahre Togo regiert und man schätzt, das Vermögen bei dessen Tod auf auf 4 Mrd. US$ .
Kinshasa, Demokratische Republik Kongo
Die Demokratische Republik Kongo hat eine offizielle „Nulltoleranz“-Politik gegen Korruption, einen Anti-Korruptionsberater des Präsidenten und ein von Frankreich und den Vereinten Nationen finanziertes Observatorium für die Überwachung der Korruption und der Ethique Professionnelle (OSZEP) Büros in Kinshasa. Nur sie scheinen zu kämpfen, um tatsächliche Korruption zu entdecken. „Ich war in Panama und habe diesen Namen dort nicht gefunden“, sagt Professor Saint Augustin Mwenda Mbali, Generaldirektor der OSZEP, als African Investigative Publishing Collective, Africa Uncensored und ZAM ihn über das offshore-Vermögen des Präsidenten und seine Zwillingsschwester Jaynet Kabila, interviewten. „Wir dürfen die Unschuldigen nicht belasten.“
Tatsächlich: Madame Jaynet gründete die Firma Keratsu unter den Namen der Mitarbeiter und nicht unter ihrem eigenen. Aber es gibt einen engen Partner der Familie Kabila, Dan Gertler, so das Recherche-Team. Tonnenweise Beweise implizieren diesen umstrittenen Minen-Tycoon in der Korruption. Mbali nickt. „Sicher gibt es Schiffe, die unsere Küste mit zehn Tonnen verlassen, wenn sie nur vier Tonnen deklariert haben“, nickt er. „Aber Ermittlungen brauchen Zeit.“ Wenn wir fortfahren und weitere Beispiele erwähnen, fragt er, ob wir helfen können, indem er „diese Beweise bringt“ und „Geldmittel“, weil Ermittlungen auch teuer sind.
Der Reichtum der Familie Kabila und ihrer Mitarbeiter ist dank ihres politischen Einflusses eine öffentliche Angelegenheit. Dass sich die OSZEP jedoch um einen schlüssigen Beweis für Fehlverhalten bemüht, ist nicht überraschend. Das gesamte Finanzverwaltungssystem der Demokratischen Republik Kongo basiert auf Undurchsichtigkeit und Straflosigkeit. Es gibt kein Vermögenserklärungsgesetz für Politiker. Staatsbeamte berichten nie über irgendjemandes Budget. Exporte werden wie Steuerbelege in handschriftlichen Büchern aufbewahrt, die niemals mit anderen handschriftlichen Büchern verglichen werden. Politische Führer und Bürokraten operieren in einem System, in dem sie Geld einbringen und persönliche Gaben zurückbringen können.
Auf Grund von Unterernährung und Krankheiten leiden fast die Hälfte der Kinder in der Demokratischen Republik Kongo an Wachstumsstörungen.
Während in der DR Kongo Menschen abgeschlachtet wurden, traf sich am 11. März 2018 eine Gruppe kongolesischer Gegner von Präsident Joseph Kabila in Johannesburg in Südafrika. Sie plant eine Einheitsfront hinter der Opposition des in Belgien im Exil lebenden Moïse Katumbi, des Präsidentschaftskandidaten in der Demokratischen Republik Kongo. Katumbi floh im Mai 2016 nach einem Streit mit seinem Präsidenten Joseph Kabila nach Europa. Er soll laut rwanda-podium.org in Belgien leben. Die kongolesischen Behörden hatten gedroht, ihn sofort nach seiner Rückkehr in das Land zu verhaften. Am 2. Januar 2012 wurde Moïse Katumbi in die FIFA-Strategiekommission gewählt. Siehe auch: DR Kongo – Verbrannte Dörfer – Überlebende erzählen vom Alptraum des Massakers – DR Congo survivors recount nightmare of massacre
Bujumbura, Burundi
Als 2005 nach dreizehn Jahren Bürgerkrieg eine neue Regierung in Burundi an die Macht kam, versicherten die neuen Führer, sie würden eine gute Regierungsführung schaffen. Und sie – oder zumindest einige von ihnen – haben es versucht. Eine Steuerbehörde wurde aufgebaut. Das BIP des armen Landes ist gestiegen. Verwaltungssysteme und sogar die Überwachung der Korruption wurden eingerichtet. Doch die Netzwerke derer, darunter eines ehemaligen Generals, seiner kriminellen Freunde und militärischen Anhänger und seines manchmal verbündeten, manchmal rivalisierenden Präsidenten Nkurunziza, der sich Positionen und Geld für sich selbst wünschte, erwiesen sich als schwer zu schlagen.
Gabriel Rufyiri, Leiter des Observatoire de la lutte gegen Korruption in Bujumbura, hat unzählige Male an „seine Exzellenz, den Präsidenten“ geschrieben. Warum wurde Burundis gesamte Dollarreserve im Mai 2017 an ein bestimmtes Unternehmen gezahlt? Burundians wissen die Antwort auf diese Fragen. Nkurunziza wird nicht umsonst als „Aktionär“ bezeichnet. Es gibt Gründe, warum er verzweifelt an seiner dritten Amtszeit festhielt, Gewalt missbraucht, um Dissidenten zu zermalmen, und Rufiyiris Briefe niemals beantwortet hat. „Wir haben ein einziges Dossier bei der Staatsanwaltschaft eingereicht, Rufyiri seufzt. „Aber es wurde ‚ sans suite ‚ erklärt‘ nicht verfolgt werden. “
Nikurunziza ließ sich 2018 einen neuen Titel geben und wird jetzt offiziell als „ewiger Führer“ bezeichnet .
African Investigative Publishing Collective, Africa Uncensored und ZAM haben insbesondere den burundischen Präsidenten Pierre Nkurunziza in Visier genommen. Er hat die politische Krise in seinem Land genutzt, um sich illegal zu bereichern. Pierre Nkurunziza hält auch einen Anteil an dem aus Burundi umgeleiteten Geld, einschließlich der Absprache mit einem Unternehmen, bei dem er selbst Aktionär ist und der gleichzeitig mehrere hundert Millionen Dollar auf Konten hält.
In Burundi wurden in den Jahren 2017 und 2018 weiterhin schwere Menschenrechtsverletzungen begangen, darunter auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, so der neue Bericht der UN- Kommission. Die Ermittler räumten ein, dass auf den Straßen weniger Leichen gefunden wurden als zuvor, betonten jedoch, dass dies lediglich auf eine Änderung der Taktik hinwies.
An dem Fall Burundi, das von einem Despoten regiert wird, der nachweislich bei den „Panama Papers“ erwischt wurde, sehen Sie, dass nichts geschieht. Nikurunziza hat das, was der Westen will: gefragte Rohstoffe wie Nickel, Lanthan, Cerium, Neodym, Gold und Seltene Erden. Die erste kommerzielle Goldmine des Landes hat Anfang November 2017 ihren Betrieb aufgenommen und das britische Unternehmen Rainbow Rare Earths investiert in eine neue Verarbeitungsanlage.
2018: Nach vorläufigen Erhebungen des Statistischen Bundesamts lieferte Deutschland 2017 für 10,4 Millionen Euro Waren nach Burundi. Geliefert wurden vornehmlich Straßenfahrzeuge, sonstige chemische Enderzeugnisse und Waren, sowie Maschinen. Deutsche Unternehmen, die mit Burundi Geschäftsbeziehungen unterhalten, betreuen das Land oft vom nahen Kenia, dem logistisch gut vernetzten Dubai oder – wegen der Sprache – von Belgien oder Frankreich aus.
Botswana – die dunkle Seite des Tourismus
Tshekedi Khama II., Minister für Umwelt, Wildtiere und Tourismus der Regierung von Botswana, ist Mitglied der Demokratischen Partei von Botswana (BDP). Er ist auch der Bruder des derzeitigen Präsidenten von Botswana, Ian Khama, und einer der drei Söhne des ersten Präsidenten von Botswana, Seretse Khama.
Die vielen Besucher des touristischen Paradieses in Botswana werden werden staunen, wenn sie erfahren, dass neunzig Prozent der Rechnungen, die sie bezahlen, in Steueroasen „geparkt“ werden und den Botswanern nicht zur Verfügung stehen. Etwa 25’000 – 30.000 Touristen besuchen die Parks jedes Jahr. 90 Prozent davon landen auf verschiedenen Offshore-Konten, die dem „Wilderness Safari“ Konglomerat gehören. Der botsuanische Präsident Ian Khama ist zu 60 Prozent an dem Tochterunternehmen „Baobab Safaris“ beteiligt. Und das ist nicht die einzige Tochtergesellschaft, an der er Anteile hält.
Das Tourismusministerium leitet sein Bruder Tshekedi Kahma, die botsuanische Tourismusorganisation BTO wird von einer ehemaligen Wilderness-Angestellten geführt, die auch im Aufsichtsrat von Air Botswana sitzt. Tourismus ist nach Diamanten die größte Einkommensquelle von Botswana.
Zur Erinnerung: Die KfW Entwicklungsbank begleitet den Aufbau von KAZA TFCA, dem größten Schutzgebiet in Afrika, im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit als größter Geldgeber mit 35,5 Millionen Euro. Sie kooperiert dabei eng mit anderen staatlichen Unterstützern wie den Niederlanden, der Schweiz und den USA sowie mit Nichtregierungsorganisationen wie dem WWF und der Peace Parks Foundation. Im August 2011 unterzeichneten die Staatschefs der fünf Länder Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe einen entsprechenden Vertrag. Der offizielle Startschuss für das ehrgeizige Projekt erfolgte im März 2012. Verwunderlich, dass der Steuerzahler für dieses Schutzgebiet aufkommen muss, denn zu der gleichen Zeit leistete sich der Monarch Juan Carlos, spanischer WWF-Ehrenpräsident und Großwildjäger für satte 44 000 Euro einen Jagdausflug nach Botswana inklusive Elefantenabschuss. > siehe: Deutsche Entwicklungsgelder für afrikanische Großwildjagdfarm – Das blutige Vergnügen der Großwildjäger mit Hilfe von Entwicklungshilfe und WWF? KAZA TFCA – Human-animal conflict worsens
Wilderness hat keinen Sitz in Botswana, dafür Niederlassungen auf den Bermudas, Mauritius, in Luxemburg und auf den Seychellen, wo die Steuern niedrig sind und niemand nachfragt. Der Aufsichtsrat ist mit Freunden und Verwandten des Präsidenten besetzt.
Khama trat im April 2018 zurück und überließ Vizepräsident Mokgweetsi Masis das Amt. Khama wurde immer wieder dafür kritisiert, wichtige Positionen im Staatsapparat mit Verwandten und Vertrauten zu besetzen – eine Art „Khama AG“.
http://www.wilderness-group.com/operations_brands
Präsident Khama besitzt Aktien von mehreren Tourismusorganisationen, die wiederum zur Wilderness Group gehören, dessen Vorstandsvorsitz Khamas Anwalt und Vertrauter Parks Tafa innehat. Des weiteren sitzt Marcus Patrick Khama Ter Haar, der Neffe des Präsidenten, im Vorstand.
Unsere Recherche: Bereits 2015 wurde in den Bahamas-Papers aufgedeckt, dass der Präsident von Botswana Geld dort „geparkt“ hat. Die multinationale Wilderness Safaris Group, die im gesamten südlichen Afrika tätig ist und an dem Khama als Investor beteiligt ist, hat eine Tochtergesellschaft in den Bermudas dazu benutzt, um Steuern zu vermeiden, die Botswana zu Gute gekommen wären.
Mehr Infos: African Investigative Publishing Collective, Africa Uncensored und ZAM i
Jeder Dollar, der durch schmutzige Deals und Korruption in die ausländischen Steuerparadiese verloren geht, macht die Lebensumstände und das Überleben des durchschnittlichen Afrikaners prekärer.
Jedes Verbrechen, das mit Geld beginnt, endet mit Geldwäsche. Wenn Kriminelle von Verbrechen profitieren und strafrechtliche Verfolgung vermeiden wollen, müssen sie einen Weg finden, die Ursprünge ihrer unrechtmäßig erworbenen Gewinne zu verschleiern. Drogenschmuggel, Menschenhandel, Waffenhandel – Geldwäsche ist der Motor für alles. Banken weltweit haben seit 2008 Bußgelder in Höhe von 321 Milliarden US-Dollar für Mängel ausgegeben, die von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bis hin zu Marktmanipulationen reichen.
Stellen Sie sich diese Summe vor, was könnte man damit alles machen?
Viele Menschen bräuchten nicht mehr zu hungern und für Bildung wäre auch gesorgt. Dann noch die Billion Dollar, die Afrika durch Kapitalabflüsse und Steuerhinterziehungen verloren gegangen ist – würden diese Dollar zurück nach Afrika kommen, wäre Afrika nicht mehr das Armenhaus der Welt.
Ein neues Afrika, in dem Steuergerechtigkeit herrscht, was zu einer gerechten, integrativen und nachhaltigen Entwicklung beiträgt, ist zwingend erforderlich.
Das ist nur ein kurzer Einblick, wie Afrikas Elite ihre Länder ausplündert und dies mit Hilfe der Industriestaaten.
Netzfrau Doro Schreier
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