Ungefähr 98 Prozent der 60.000 Tonnen Palmöl, die L‘Oréal jedes Jahr kauft, kommen aus Malaysia und Indonesien. Immer mehr Menschen wird bewusst, dass sie zu der verheerenden Situation beitragen, die durch die Palmölindustrie verursacht wird. Es kann jedoch eine weitere erschreckende Überraschung sein, dass selbst die erfahrensten Käufer noch immer zu dieser „grausamer“ Industrie beitragen, indem sie kosmetische Produkte kaufen, die Palmöl oder ihre Derivate enthalten, ohne zu wissen, dass sie unter einer Vielzahl verschiedener Namen gekennzeichnet werden können. Es wird nach Angaben von L’Oreal auf Grund seiner Eigenschaften als Weichmacher größtenteils in Haut- und Haarpflegeprodukten verwendet. Mittlerweile sollte auch bekannt sein, dass Palmöl gar nicht nachhaltig sein kann. Kritik gibt es auch von Greenpeace, doch hatte sogar Greenpeace noch 2014 damit geworben, dass L’Oréal bis zum Jahr 2020 nicht-nachhaltiges Palmöl aus all seinen Produkten verbannen will, doch mittlerweile sollte jedem klar sein, dass es nachhaltiges Palmöl gar nicht gibt. Auch 2017 warnte Greenpeace vor Palmöl in Kosmetika, darunter auch von L’Oréal. Dafür kann aber L’Oréal mit zahlreichen Umweltpreisen werben, denn die gab es schon vorher. Macht sich ja auch besonders gut, kennen wir bereits von Nestlé. War Ihnen bekannt, dass Nestlé mit 23% an L’Oréal beteiligt ist und L’Oréal mit 9.44% am Pharmakonzern Sanofi? War Ihnen bekannt, dass L’Oréal sogar eine große Produktionsstätte nahe der Hauptstadt Jakarta gebaut hat? Im neuen Werk in Jababeka werden Produkte für die Haut- und Haarpflege für die Massenmarken L’Oréal Paris und Garnier hergestellt. 21 % des weltweit geernteten Palmöls werden für Seifen und Kosmetika verwendet.
L’Oréal, nimm Palmöl aus der Produktion!
Große Palmölplantagen schaden Menschen, Tieren und vor allem der Natur, das dürfte mittlerweile bekannt sein. Was Palmöl anrichtet – vom Landraub bis hin zum Mord, von der Ausrottung vieler Tierarten und insbesondere der Orang Utans – haben wir mehrfach berichtet. Trotzdem schmieren sich Menschen Produkte mit Palmöl nicht nur aufs Brot, sondern auch auf die Haut.
Etwa ein Viertel des weltweit verarbeiteten Öls der tropischen Ölpalme fließt in Kosmetika!
Weil es kein faires Palmöl gibt, ist es problematisch, überhaupt noch Kosmetika zu finden, die ohne Palmöl sind. Seit 2016 müssen in der EU Lebensmittel, die Palmöl enthalten, entsprechend deklariert werden, aber für Kosmetika gibt es noch keine Deklarationspflicht. Viele Konsumenten greifen daher auch zu Naturkosmetik.
Erst im August kam der Schock: Logocos, mit den Marken Santé und Logona, gehört jetzt L’Oréal!. L’Oréal hat den deutschen Hersteller von Naturkosmetik Logocos, mit den Marken LOGONA, SANTE, Heliotrop, neobio und FiTNE gekauft. Doch viele wissen nicht einmal, wer hinter ihren Marken steht. Dabei ist die Übernahmewelle im Gange. Die Verbraucherin oder der Verbraucher suchen nach guten Alternativen und landen dann doch wieder zum Beispiel bei L’Oréal. Bereits 2006 kaufte L’Oréal die britische Naturkosmetik-Kette ‚The Body Shop‘, verkaufte sie jedoch 2017 wieder an den brasilianischen Konzern Natura.
Sowohl die Natura-Produkte, als auch The Body Shop und Aesop sind tierversuchsfrei und auch nicht auf dem chinesischen Markt vertreten, für den Tierversuche leider immer noch gesetzlich vorgeschrieben sind. Dazu auch: Grausamkeit ist heute einer der größten Trends in der Kosmetikindustrie – BARBARIC and cruel tests on animals still happen in the name of beauty
Da die Palmölplantagen auf Kosten biologisch reicher Torfwälder weiter rasch wachsen, rücken sie immer näher an Schutzgebiete heran.
Ein solches Gebiet ist das kritische Leuser-Ökosystem in Sumatra. Dies ist der letzte verbliebene Hafen der Erde, in dem bedrohte Orang-Utans, Tiger, Nashörner und Elefanten in freier Wildbahn nebeneinander existieren und von denen Millionen der indigenen Acehnese-Völker für ihren Lebensunterhalt abhängig sind. Bei 6,5 Millionen Hektar ist es nach nationalem indonesischem Recht geschützt. Palmölplantagen und andere industrielle Entwicklungen expandieren jedoch weiterhin illegal und gefährden das gesamte Ökosystem .
Keine Firma kann derzeit garantieren, dass das eingesetzte Palmöl aus umweltverträglicher Produktion stammt, so Greenpeace 2017, und Greenpeace hatte noch 2014 L’Oréal bejubelt, doch schon da hätte klar sein müssen: Das schmierige Geschäft mit Palmöl, Menschenrechtsverletzungen und rigorose Praktiken inclusive.
Indonesien ist der weltweit größte Hersteller von Palmöl. Von Schokolade und Eis bis zur Seife und Kosmetika ist Palmöl aus dieser südostasiatischen Nation in unzähligen Produkten in Supermärkten auf der ganzen Welt zu finden. Die weltweit steigende Nachfrage nach Palmöl hat jedoch verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Umwelt Indonesiens. Millionen Hektar Land werden zerstört, um neuen Palmölplantagen Platz zu machen, die Lebensgrundlagen der Landwirte und ländliche Gemeinden zerstören.
Eine aktuelle Reportage zeigt, was wirklich in der indonesischen Provinz Papua geschieht, wo riesige Regenwaldflächen zerstört werden, um Platz für neue Plantagen zu schaffen. Die Rodungen gehen trotz heftiger Proteste der örtlichen Bevölkerung, insbesondere des Mahuze-Stammes, weiter.
Als Bulldozer auf ihrem Land eintreffen, hat Augustinus, ein Stammesführer, einen Vertreter der Palmölfirma konfrontiert: „Wir sind hierher gekommen, um Ihnen zu sagen, dass Sie aufhören sollten, unseren Wald zu zerstören, und wir bitten Sie, unser Land zu verlassen“, sagt er. Auf der Insel Kalimantan versammeln sich die Dayak-Leute, um ihre Lebensgrundlagen zu schützen, die vom Regenwald abhängig sind.
„Es ist es nicht wert, unseren Wald zu opfern, um schnelles Geld zu verdienen. Wenn Unternehmen hierher kommen und versuchen, uns mit leichtem Geld zu locken, sind wir nicht interessiert“, sagt der Gemeindevorsteher. Überall in Indonesien roden Palmölkonzerne nach wie vor massiv den Regenwald und hinterlassen Spuren der Zerstörung. Dazu auch: Das schmierige Geschäft mit Palmöl – „Palmöl-Krieg“, Menschenrechtsverletzungen und rigorose Praktiken – mit Unterstützung durch Steuergelder
UPDATE: A new @Greenpeace report exposes some of the world’s largest brands, including Kellogg’s, L’Oreal and Nestlé, for sourcing #palmoil from companies accused of mass deforestation. @AJ101East investigated #Indonesia’s palm oil industry: https://t.co/D7UQXDIFub pic.twitter.com/28xtaYCdzz
— 101 East Al Jazeera (@AJ101East) September 20, 2018
Laut Greenpeace 2014: „Sie sind es sich endlich wert – der weltweit größte Konzern für Beauty- und Kosmetikprodukte hat sich ehrgeizigere Ziele beim Waldschutz gesetzt. Bis zum Jahr 2020 will L’Oreal nicht-nachhaltiges Palmöl aus all seinen Produkten verbannt haben. In einem ersten Schritt will der Konzern bis zum Jahr 2015 für Transparenz in seiner Lieferkette sorgen: Die Herkunft des verwendeten Palmöls soll komplett nachvollziehbar sein. Es wird nach Angaben von L’Oréal auf Grund seiner Eigenschaften als Weichmacher größtenteils in Haut- und Haarpflegeprodukten verwendet.“
Klingt doch alles hervorragend, doch dem ist nicht so. Denn ein aktueller Beitrag von Greenpeace zeigt, dass Marken und ihre Zulieferer sich nicht an ihre eigenen Zusagen halten, nur von nachhaltigen Palmölherstellern zu kaufen:
12 der weltweit größten Marken – neben L’Oréal, sind es Colgate-Palmolive, General Mills, Hershey, Kelloggs, Kraft Heinz, L’Oréal, Mars, Mondelez, Nestlé, PepsiCo, Reckitt Benckiser und Unilever – die aktiv Regenwald in Indonesien, Malaysia und Papua-Neuguinea roden.
Die Organisation wirft Wilmar vor, nach wie vor in Entwaldung verwickelt zu sein. Mehr als 20.000 Hektar an Regenwäldern und Torflandschaften seien in den vergangenen fünf Jahren zerstört worden − eine Fläche, die doppelt so groß ist wie Paris.
L’Oréal nach eigenen Angaben:
Seit 2012 bezieht der Kosmetik-Weltmarktführer seine gesamten Palmölprodukte nach RSPO-Standards (RSPO SG für Palmöl, B&C und MB für PO- und PKO-Derivate). Das Ziel des Unternehmens besteht darin, bis 2020 nur noch erneuerbare Rohstoffe aus nachhaltiger Erzeugung zu verwenden und bis zum selben Zeitpunkt vollständig auf Produkte zu verzichten, deren Erzeugung mit Abholzung verbunden ist.
Undurchsichtige Lieferantennetzwerke, gerodete Regenwälder und damit verbunden verlorene Lebensräume bedrohter Tierarten: 85 Prozent des weltweit produzierten Palmöls stammen aus Indonesien und Malaysia.
Palmöl ist für die Länder Malaysia und Indonesien ein profitables Geschäft im Wert von 50 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Bis 2020 soll der Umsatz sogar auf USD 88 Milliarden steigen. Als Reaktion auf die wachsende globale Nachfrage suchen die Unternehmen nach Möglichkeiten zur Steigerung der Produktion. Malaysia und Indonesien haben versucht, dies durch die Erhöhung der Erträge pro Hektar zu erreichen.
Die Kritik am Palmöl-Raubbau wächst weltweit und vermehrt fordern nicht nur Kampagnen, in Zukunft auf Palmöl zu verzichten, sondern auch immer mehr Länder wollen den Bedarf an Palmöl reduzieren. Auch der auf Initiative des WWF gegründete Roundtable on Sustainable Palm Oil ( RSPO ) gerät vermehrt in die Kritik, denn laut Kritikern hat die Organisation mit ihren Richtlinien wenig getan, um Abholzung auf der ganzen Welt, besonders innerhalb der zwei größten Hersteller und Lieferanten von Palmöl Indonesien und Malaysia aufzuhalten.
Den auf Initiative des WWF gegründeten Roundtable on Sustainable Palm Oil ( RSPO ) gibt es seit 14 Jahren und er behauptet, dass die weltweite Versorgung mit nachhaltigem Palmöl vorangetrieben werde. Doch Kritiker sehen dies anders und sie führen mehrere Beispiele an, die das belegen. Siehe auch: Das schmierige Geschäft mit Palmöl – „Palmöl-Krieg“, Menschenrechtsverletzungen und rigorose Praktiken – mit Unterstützung durch Steuergelder
L’Oréal – Werk in Jababeka
2012 war es soweit – L’Oréals größte Fabrik der Welt, Jababeka in Indonesien, wird eröffnet. Das 66.000 Quadratmeter große Gebäude befindet sich im Jababeka Industrial Estate, West Java, Indonesien, etwa 60 Kilometer östlich von Jakarta. Mit einer gestaffelten Investition von insgesamt 100 Mio. EUR (ca. 1,25 Billionen IDR) wird diese neue Fabrik als Drehscheibe für die Produktion in Südostasien dienen. Im neuen Werk in Jababeka werden Produkte für die Haut- und Haarpflege für die Massenmarken L’Oréal Paris und Garnier hergestellt.
21 % des weltweit geernteten Palmöls werden für Seifen und Kosmetika verwendet. So auch in Kosmetika von L’Oréal – und lange Anfahrtswege können nun gespart werden, denn man ist mitten in den Palmölfeldern.
Man verwendet es oft, ohne es zu wissen, da Palmöl sehr selten als solches bezeichnet wird:
- Pflanzenöl
- Pflanzenfett
- Palmkern
- Palmkernöl
- Palmfruchtöl
- Palmate
- Palmitate
- Palmolein
- Glyceryl (Stearate)
- Stearate
- Stearinsäure
- Elaeis Guineensis
- Palmitinsäure
- Palmstearin
- Palmitoyl Oxostearamide
- Palmitoyl Tetrapeptide-3
- Natriumdodecylpoly(oxyethylen)sulfat
- Natriumlaurylsulfat
- Sodium Kernelate
- Sodium Palm Kernelate
- Lactylmilchsäureester Natriumsalz / Natriumlaurylsulfat
- Hydrierte Fettsäure-glyzeride
- Ethylpalmitat
- Ethylhexylpalmitat bzw. Octylpalmitat
- Palmitylalkohol bzw. 1-Hexadecanol
Wie in der Lebensmittelindustrie sollten Sie sich jedoch nicht von Unternehmen täuschen lassen, die behaupten, dass ihre Produkte natürlich oder organisch sind. Ironischerweise sind diese Unternehmen am schlechtesten für die Verwendung von Palmöl, da es eine Pflanze ist und daher eine „natürliche Zutat“ ist „. Leider ist es noch schwieriger, kosmetische Produkte wie Foundation, Mascara und Lippenstift zu finden, die kein Palmöl enthalten, aber keineswegs unmöglich.
Jedoch wird es immer schwieriger, Produkte ohne Palmöl, gesundheitsschädliche Chemikalien oder Tierversuche zu finden.
Die Kosmetikindustrie verwendet Tausende synthetischer Chemikalien in ihren Produkten, in Allem – vom Lippenstift über die Lotion, dem Shampoo bis hin zur Rasiercreme. Viele dieser Substanzen werden auch in industriellen Fertigungsprozessen verwendet, um industrielle Ausrüstung zu säubern, Pestizide zu stabilisieren und Kupplungen zu fetten.
Siehe auch: Krebserregende Kosmetika? – Nein, danke! – No Cancer With Our Cosmetics!
Aktuelle Daten zu L’Oréal
Abgerufen: 06.12.2018
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Marketing von L’Oréal
Printanzeigen und TV-Werbung allein erreichen nicht das erwünschte Ziel, die große Palette an Produkten an die Frau oder den Mann zu bringen. Denn: Kaufentscheidungen finden heutzutage vermehrt online statt und werden von Informationen aus Social Media-Kanälen oder von Empfehlungen Prominenter beeinflusst. Influencer werden vordringlinglich für neue Produkte eingesetzt. So arbeitet L’Oréal für seine Makeup-Marke Maybelline New York mit der Youtuberin Mrs Bella zusammen, die in ihrem Glossy Talk Fashion-Größen wie Dagi Bee oder Lena Gercke interviewt. Die Klicks erreichen fast ein Millionenpublikum.
Allein in Deutschland gab der französische Konsumgüterkonzern L’Oréal von Januar bis September 2018 für Werbung 241,83 Millionen Euro aus – weil Sie L’Oréal viel wert sind.
L’Oréal investiert in Medien, die es kauft. Zum Beispiel wurde NYX erst vor drei Jahren erworben. Während andere Marken möglicherweise auf die Zusammenarbeit mit Influencern setzen, fordert NYX die Verbraucher auf, vom Nutzer generierte Inhalte einzusenden, die dann zur Werbung für ihre Produkte verwendet werden. Und mit Erfolg – NYX wächst schneller als „die meisten anderen Marken“.
Doch fällt Ihnen etwas auf? Wenn Sie Kritik zu L’Oréal suchen, finden Sie fast keine. Taktik?
Aber wir bescheren L’Oréal jetzt wieder eine Negativ-Nachricht und wir fordern L’Oréal auf: Nimm Palmöl ganz aus der Produktion!
Während Sie diesen Artikel lesen, im Internet surfen oder durch Facebook scrollen und einen Imbiss zu sich nehmen, werden allein in Indonesien 300 Fußballfelder an Wald gerodet, um für Palmöl-Plantagen Platz zu gewinnen.
Wichtig: Palmöl befindet sich in einem Großteil aller Kosmetik-Produkte. Das muss aber nicht eindeutig auf der Verpackung deklariert werden. Stattdessen gibt es etwa 100 chemische „Tarnnamen“ für Palmöl, die sich ein Verbraucher unmöglich merken kann. Für Verbraucher ist es deshalb fast unmöglich, bewusst auf das umwelt- und gesundheitsschädliche Palmöl zu verzichten.
Fairness und Transparenz sind wichtig für Verbraucher und wir alle haben ein Recht zu erfahren, was in unseren Produkten steckt. Kein Hersteller in keiner Produktkategorie sollte über diesem Recht stehen.
Jemand aus der Kosmetikindustrie sagte einmal: „Wir verkaufen keine Cremes – wir verkaufen Illusionen.“
Netzfrauen Lisa Natterer und Doro Schreier
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