Oh Tannenbaum – wie giftig sind deine Blätter – sogar Glyphosat!

Tanne3Bis zu zehn Jahre dauert es, bis ein Weihnachtsbaum verkaufsfertig ist, gefährliche Schadstoffe wie Insektizide, Unkrautvernichtungsmittel, Pilzmittel und auch Glyphosat incl. Dass Glyphosat-haltige Herbizide auch in Nadelgehölzen zu finden sind, davor warnen wir bereits seit Jahren. Es ist seit Jahren das gleiche, viele Weihnachtsbäume sind einem regelrechten Pestizidcocktail ausgesetzt. Auch dieses Jahr gibt es wieder eine Liste von Öko-Weihnachtsbaum-Anbietern. Etwa 28 Millionen Weihnachtsbäume stehen jedes Jahr in deutschen Wohnzimmern. Europaweit gibt es 120.000 ha Anbaufläche für Weihnachtsbäume. Die meisten der etwa 28 Millionen in Deutschland verkauften Weihnachtsbäume stammen aus Plantagen, die gedüngt und mit Pestiziden bespritzt werden – eine enorme Belastung für Böden, Gewässer und Tiere, insbesondere Insekten. Auch im Wohnzimmer möchte man diesen Giftcocktail nicht haben. 

Unnötige Giftstoffe in Wald, Grundwasser und Wohnzimmer

Die größten Anbauflächen hat Deutschland mit 25 Prozent, Dänemark mit 20 Prozent, Polen mit 11 Prozent. Deutschland exportiert insgesamt etwa eine Million Weihnachtsbäume. Beliebtester Weihnachtsbaum bei den Verbrauchern ist die Nordmanntanne. Den Angaben des Bundesverbandes der Weihnachtsbaumerzeuger zufolge geht der Trend zum kleineren Baum mit einer Höhe von 1,50 bis 1,75 m. Auch die Nachfrage nach „Rundum-sorglos-Paketen“ nimmt zu, bei denen der Weihnachtsbaum schon auf einem Ständer, möglichst bereits geschmückt, per Post geliefert und nach den Weihnachtsfeiertagen wieder abgeholt wird.

November 28, 2015, Yiwu China – A worker sprays a Christmas tree with artificial snow. At Sinte An Christmas tree factory. Sinte An produces a variety of artificial trees for global export throughout the year.

Doch Vorsicht: Die Werkstatt des Weihnachtsmannes ist in China – gefährliche Chemikalien incl. In China besprühen Wanderarbeiter Weihnachtsbäume mit künstlichem Schnee in einer Weihnachtsbaumfabrik. Der einzige Schutz, den der Arbeiter gegen das Einatmen der Chemikalien hat, ist eine chirurgische Maske. Weihnachtsbäume werden das ganze Jahr über für den Westen produziert, Chemikalien inklusive.

In den vergangenen fünf Jahren haben das Interesse und auch das Angebot an ökologisch zertifizierten Bäumen zugenommen. Gab es zuvor bundesweit durchweg weniger als 100 Verkaufsplätze, so sind es inzwischen über 400. Der Marktanteil an verkauften Öko-Bäumen ist aber immer noch sehr gering: Nach einer aktuellen Erhebung von ROBIN WOOD unter allen Produzent*innen von Öko-Weihnachtsbäumen lag er 2017 bei nur 0,37 Prozent.

  • In Schleswig-Holstein bauen Landwirte auf einer Fläche von 2300 Hektar Tannenbäume an. Das entspricht in etwa 3300 Fußballfeldern. Jährlich ernten die Züchter zum Fest eine Million Bäume.
  • Der Großteil der Weihnachtsbäume, die Ihnen angeboten werden, sind aus ökologisch bedenklichem Anbau in Monokulturen, die mit Chemikalien behandelt werden.
  • Rund 28 Millionen Weihnachtsbäume werden jährlich in Deutschland verkauft. Etwa 10 Prozent davon werden importiert, vor allem aus Dänemark, aber auch aus Ungarn, Österreich, Polen und Tschechien.

Pestizide in Weihnachtsbäumen gefunden

Nachdem bereits seit Jahren immer wieder über gefährliche Chemikalien in Weihnachtsbäume berichtet wird, wurden auch 2018 wieder Tests vorgenommen. Diesmal fünf konventionelle Bäume aus Baumärkten, einem Gartencenter und einem Supermarkt.

1000 Gramm Nadeln wurden in einem  unabhängigen Labor untersucht und zwar auf Pestizide, darunter auch auf den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat. Erst im Oktober 2018 wurde eine neue Studie zu Glyphosat von BayermMonsanto veröffentlicht:  Glyphosat ist erbgutschädigend! 

Glyphosat ist der erklärte Wirkstoff von Roundup, hergestellt von Monsanto / Bayer. Die jüngste Gerichtsverhandlung von Dewayne Johnson  gegen Monsanto befand Monsanto in allen Bereichen schuldig, auch wegen „Bosheit und Unterdrückung“. Dies bedeutet, dass das Unternehmen wusste, dass seine Produkte Krebs erzeugen könnten, und diese Informationen unterdrückte.

Gefahr von Schädigung an Nerven- und Hormonsystem

Auf allen fünf Bäumen sind zumindest Spuren von Schadstoffen sichtbar, bei drei davon sogar in höheren Dosen. Alles zwar offiziell zulässig.

Jürgen Stellpflug von Testwatch: „Auf den Bäumen ist die gesamte Bandbreite der Pestizide. Also Insektizide, Unkrautvernichtungsmittel, Pilzmittel und auch Glyphosat. Das wundert nicht. Es ist seit Jahren das gleiche. In Tests wird immer wieder festgestellt, dass sich nichts ändert, weil es keine Grenzwerte gibt und die Politik auch keinen Grund sieht, Grenzwerte für Weihnachtsbäume festzulegen.“

Können diese Gifte potenziell auch der Gesundheit schaden? Jürgen Stellpflug erklärt: „Sie können nervengiftig sein, sie können das Hormonsystem schädigen, sie können wie Glyphosat eben auch unter Krebsverdacht stehen. Und sie können ausgasen, gerade durch die warme Luft, die wir im Winter im Wohnzimmer haben.“

Auch im Dezember 2017 hieß es laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Bund Naturschutz in Bayern (BN), dass Weihnachtsbäume in Deutschland teils mit gefährlichen Pestiziden belastet sind. Bei 13 von 17 untersuchten Bäumen habe ein unabhängiges Labor in den Nadeln Rückstände verschiedener Pflanzenschutzmittel nachgewiesen. Stichprobenartig wurden Weihnachtsbäume aus überwiegend deutschen Plantagen in Baumärkten, Gartencentern und im Straßenverkauf erworben und auf knapp 140 Pestizide untersucht. Mehr als die Hälfte der getesteten Bäume war den Angaben zufolge mit mindestens zwei Wirkstoffen belastet. In einem Baum aus Gemünden im Landkreis Main-Spessart sei unter anderem Parathion-Ethyl – im Handel als E 605 bekannt – entdeckt worden. Es handle sich um ein Mittel, das bereits seit 15 Jahren in der Europäischen Union verboten sei.

In Weihnachtsbaumplantagen werden Herbizide gegen Unkräuter wie Brombeeren oder Weidenröschen verwendet. Dazu kommen Spritzungen gegen Schädlinge wie Läuse oder Spinnmilben und natürlich gegen Pilzkrankheiten wie Botrytis oder Hallimasch. Letzterer ist mancherorts ein geschätzter Speisepilz – aber überall auch ein gefürchteter Forstschädling. Die Schönheitspflege ist das A und O einer erfolgreichen Christbaumkultur, Bäumchen mit optischen Makeln verderben die Preise oder sind unverkäuflich, so auf den Foren für Forstwirte. Selbst zum Anhübschen der Nadeln gibt’s eine spezielle Düngung, die direkt auf die Bäumchen gesprüht wird. So leuchten diese sattgrün. Dieses fanden wir bei unserer Recherche um den allzeit geliebten Weihnachtsbaum und nicht nur dies. Siehe auch: 29 Millionen Weihnachtsbäume – oh Tannenbaum – wie giftig sind deine Blätter – sogar Glyphosat

Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte auf diese Siegel achten. Sie garantieren echte Bioqualität.

Plusminus – ARD

Wo gibt’s in Deutschland Tannenbäume aus ökologischer Waldwirtschaft oder aus anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen?

Wer nicht auf einen Weihnachtsbaum verzichten und mit ökologisch gutem Gewissen um den Weihnachtsbaum sitzen möchte, dem empfiehlt Robin Wood den Kauf von Tannen „die nach klaren, ökologisch ausgerichteten Regeln bewirtschaftet werden und bei denen dies auch von unabhängiger Seite kontrolliert wird“ :  Hier die Liste ansehen oder speichern]

Übrigens: Das Saatgut für die Nordmanntanne wird vor allem aus Georgien importiert. Dort müssen Zapfenpflücker sehr hoch oben in den Baumkronen arbeiten, oft in  einer Höhe von 60 Metern unter lebensgefährlichen Bedingungen. Immer wieder gibt es dabei tödliche Unfälle. Nach der Aussaat stehen die Sämlinge zwei Jahre im Saatbeet in der Baumschule. Dann werden sie ins Vorschulbeet verpflanzt und dann nach weiteren zwei Jahren kommen sie ins endgültige Weihnachtsbaumquartier.

Netzfrau Doro Schreier

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