Europa nimmt einen Krieg um die Rohstoffe in Brasilien in Kauf! Wie viele müssen noch für diesen Krieg sterben?

In Brasilien ist ein stiller Genozid im Gang und die Welt schaut zu. Ein Völkermord, um Platz für eine großflächige Landwirtschaft zu schaffen, auch für Europa! Der Rechtsextremist Jair Bolsonaro hat in Brasilien das Präsidentenamt übernommen. Bereits nach der Machtübernahme durch die Regierung von Michel Temer entwickelte sich Brasilien, auch mit Unterstützung aus Europa. zu einem Polizeistaat. Brasilien ist der größte wirtschaftliche Standort außerhalb Deutschlands, mit  rund 1300 vor allem im Großraum São Paulo ansässigen deutschen Firmen. Brasilien ist zudem Deutschlands größter Handelspartner in Lateinamerika. Nicht nur die Investmentbanker freuen sich, sondern auch Konzerne aus Deutschland, denn Brasilien kann weiterhin „geplündert“ werden. In diesem Krieg gegen die Bevölkerung gibt es bereits viele Tote, darunter die indigene  Creuza Guarani und die Menschenrechtlerin Marielle Francom, die sich im März gegen die Militärdikatur und Polizeigewalt gestellt hatte. Welche Auswirkungen es hat, wenn Konzerne an die Macht kommen, wird an Brasilien deutlich. Nicht nur 2016, sondern auch Ende 2018 schrieb das Deutsche Wirtschaftsministerium: Mit der Bestätigung von Temer als Präsident hat sich die Politische Lage verbessert und auch mit der Wahl von Jair Bolsonaro wird sich dieser Kurs fortsetzen – und nimmt den Krieg gegen den Regenwald und gegen die Indigene Bevölkerung in Kauf. Genau wie in Argentinien, wo die deutsche Agrarlobby das Soja für ihre Massentierhaltung braucht. Auch die Automobilbranche, wie VW, hat in Brasilien ihre Fabriken. Nicht zu vergessen, die Pharma, alles europäisch. Jetzt also der Rechtsextremist Jair Bolsonaro, sogar mit Untersützung aus Europa, vor allem aus Deutschland. 

Europa nimmt einen Krieg um die Rohstoffe in Brasilien Kauf

Dazu auch: R.I.P. Paulo Paulino Guajajara „Wächter des Waldes“ in Brasilien von Holzfällern getötet – Amazon Guardian Paulo Paulino Guajajara killed, another shot, as loggers attack in Brazil

Die neue brasilianische Regierung will Wachstum und opfert den Amazonas, um es zu erlangen, genau das schrieben wir Netzfrauen bereits im Oktober 2016 und schreiben es auch jetzt wieder. Denn die Situation in Brasilien hat sich auch Dank Deutschland weiter verschlechtert.

Viele mögen sich fragen, wie Jair Bolsonaro überhaupt an die Macht kommen konnte. Die Frage ist berechtigt. Schon bei der Verkündung, dass er als Präsident kandidieren wird, kam es zu Unruhen in Brasilien. Plattformen wie Facebook unterstützten die Wahl von Jair Bolsonaro, denn im August 2018 stellten wir fest, wer nicht passt, der fliegt!  Neues Opfer war der  lateinamerikanischer TV-Sender Telesur. Mehrfach wurde der Sender von Facebook in der Zeit gesperrt. Auch die Gegner von Jair Bolsonaro verschwanden einfach von Facebook. 

Facebook ist eine Partnerschaft mit dem Atlantic Council eingegangen, das übrigens neben Firmen wie dem Waffenhersteller Raytheon, Daimler ExxonMobil u. a. auch Spenden aus mindestens 25 verschiedenen Ländern, darunter den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem König von Bahrain akzeptiert, und es kommt noch schlimmer! Wir erleben zurzeit eine richtige Zensurwelle. Nicht nur auf Facebook, sondern auch auf Twitter. Ein saudischer Prinz ist zweitgrößter Aktionär von Twitter. Siehe Vorsicht! Facebook und Twitter – wer nicht passt, der fliegt! Bestimmen jetzt Despoten? Neues Opfer: lateinamerikanischer TV-Sender Telesur

Die Partei des ultrarechten Jair Bolsonaro bekam Unterstützung von der Friedrich-Naumann-Stiftung.

Die der FDP nahestehende Organisation Friedrich-Naumann-Stiftung unterstützte in Brasilien „zwei neue liberale Programmparteien“. Eine davon ist die des ultrarechten Politikers Bolsonaro; „in Kooperationsmaßnahmen, insb. zu Fertigkeiten-Trainings und strategischem Planen mit Blick auf die Wahlen 2018“ soll die PSL gestärkt werden, „um zu ihrer Konsolidierung beizutragen.“ So verkündet es die Homepage der Stiftung. Genauer gesagt: so war dort zu lesen. Das stellte auch die Frankfurter Rundschau im Oktober 2018 fest. Bolsonaro wurde bereits seit einem Jahr als Favorit der PSL gehandelt. Auch das stellte die Frankfurter Rundschau fest: „Es ist nicht das erste Mal, dass die Naumann-Stiftung problematische Partner und Projekte unterstützt. Als es in Honduras 2009 zu einem Putsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Manuel Zelaya kam, verteidigte der damalige Regionalvertreter der Stiftung, Christian Lüth, das Vorgehen – entgegen der damaligen Linie der Bundesregierung und den Vereinten Nationen. Neun Jahre später beschreibt man die Aussagen von Lüth als „unglücklich“. Er wurde von der Stelle irgendwann abgezogen. Heute ist Christian Lüth Pressesprecher der AfD-Bundestagsfraktion.“ Auch der ehemalige Entwicklungsminister Dirk Niebel von der FDP, der heute für das Rüstungsunternehmen Rheinmetall tätig ist, brachte sich gern in Brasilien ein.

Wie Deutschland von Brasilien profitiert und es ausbeutet:

Lesen Sie dazu auch: :#PrayforAmazonia – Amazonas, die Lunge unseres Planeten brennt! 

und

#PrayforAmazonia – Amazonas, die Lunge unseres Planeten brennt für das „weiße Gold“? – Amazon, the lung of our planet is burning for sugarcane?

Wem es bislang entgangen sein sollte: Großverdiener bei den Megaereignissen in Brasilien wie der WM 2014 oder Olympia war Deutschland. Wachstumsmarkt Brasilien – Sportevents in Brasilien – Anstoß für gute Geschäfte – schrieb damals die IHK auf all ihren Seiten. Viele Milliarden flossen in die Töpfe zahlreicher deutscher Unternehmen – die Städteplanung wurde gleich mit übernommen. Zwangsräumungen waren kein Problem für diese Unternehmen, nach Deutschland kamen diese Nachrichten eh nicht, denn wer von den Medien berichtet schon von solchen Schandtaten?

  • Dazu schreibt Germany Trade Invest am 30. 09. 2016, die übrigens zum Wirtschaftsministerium unter der Leitung von Sigmar Gabriel gehörte:
  • „Mit der erfolgreichen Absetzung von Dilma Rousseff und der Bestätigung von Michel Temer als Präsident scheint sich Brasiliens politische Lage stabilisiert zu haben. Auch wirtschaftlich gesehen könnte eine Trendwende beginnen, wie einige Indikatoren zur Jahresmitte hin andeuten. Für an Brasilien interessierte Unternehmen könnte dies ein guter Zeitpunkt sein einzusteigen, denn noch sind die Terminkalender der Manager in Brasilien frei und der Wechselkurs relativ günstig für Investitionen.(…) Mit der Absetzung von Dilma Rousseff ging die 13-jährige Ära der Arbeiterpartei PT (Partido dos Trabalhadores) und einer eher linksorientierten Wirtschaftspolitik zu Ende. Der bisherige Übergangspräsident Michel Temer wurde als Präsident bis 2018 bestätigt. Er steht für ein liberaleres Wirtschaftsprogramm und verspricht schnelle Maßnahmen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Dazu gehören Privatisierungen und Konzessionen im Infrastrukturbereich, die Kontrolle von Inflation und Staatsausgaben sowie Reformen des Arbeitsmarktes und des Rentensystems. Auch im Erdölsektor werden Neuerungen erwartet. So sollen die Regeln zur lokalen Wertschöpfung gelockert werden und es wird ein Ende der Vorrangstellung des halbstaatlichen Ölkonzerns Petrobras bei der Ölförderung im Tiefseegebiet Pré-Sal erwartet…“
  • EX-Bundespräsident Gauck: Deutschland und Brasilien sollten von einander lernen und gemeinsam wachsen, so wie es in einer guten Partnerschaft sein sollte. „Das Fundament dafür ist unsere Wertegemeinschaft“, sagte Bundespräsident Gauck zum Auftakt des Deutschlandjahres und der 31. deutsch-brasilianischen Wirtschaftstage 2013. Den Beziehungen neuen Schwung geben und die Bedeutung der siebtgrößten Volkswirtschaft für Deutschland unterstreichen – zumal Brasilien gerade dabei ist, auch England und Frankreich zu überholen, so Gauck. Die rund 1300 vor allem im Großraum São Paulo ansässigen deutschen Firmen – der größte Wirtschaftsstandort außerhalb Deutschlands – sind ein wesentlicher Faktor der brasilianischen Wirtschaft. Brasilien ist zudem Deutschlands größter Handelspartner in Lateinamerika.
  • Bereits zu der Fussball-WM berichteten wir, dass  Brasilien über 90 Mrd. Dollar in Stadien und Infrastruktur für die Fußballweltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 steckte. „Wir laden die deutsche Industrie ein, mit Investitionen an unserem Wachstum teilzunehmen“, sagte Brasiliens Wirtschaftsminister im Gespräch mit dem Handelsblatt. Daraus ging auch hervor, dass Thyssen-Krupp ein neues Stahlwerk baut. MAN übernahm die LKW-Fertigung in Resende von Volkswagen. Die EADS-Tochter Eurocopter baut ein neues Hubschrauberwerk in Brasilien und die EADS-Verteidigungssparte vereinbarte ein Joint Venture mit dem brasilianischen Odebrecht-Konzern. Zu den Konzernen, die sich große Hoffnungen machen, gehört Siemens. Siemens ist hier seit mehr als 100 Jahren aktiv – hier will der Konzern keinesfalls zurückstecken. Zuletzt machte Siemens in Brasilien einen Umsatz von knapp 1,4 Mrd. Euro. Aufträge gab es zum Beispiel für die Lieferung von 25 U-Bahn-Zügen nach São Paulo und für die Ausrüstung des Wasserkraftwerks Jirau.
  • Siehe auch: Der bittere Beigeschmack der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien
  • Für den Bereich der Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung (ZnE) mit Lateinamerika hat die Bundesregierung ein Lateinamerikakonzept ausgearbeitet. Und da passt es, wenn es laut Bundeswirtschaftsministerium Deutschland auch 2016  hieß:
  • „Unternehmer sind Temer wohlwollend gesonnen, so sagte der Präsident des Industrieverbandes von São Paulo FIESP (Federação das Indústrias do Estado de São Paulo): „Es ist an der Zeit, eine neue Seite aufzuschlagen, die Differenzen hinter sich zu lassen, die Ärmel hochzukrempeln und Brasilien zusammen wieder aufzubauen.“

Unsere Meinung ist, dass das Fällen des Amazonaswaldes aufhören muss. Die Rinderweiden, die McDonald’s bedienen, und die Staudämme, die den abgeholzten Wald überdecken, müssen gestoppt werden. Davon ist jedoch nichts in Sicht, es fängt gerade erst richtig an, auch der Genozid an der Indigenen Bevölkerung. 

In Argentinien wurden die Errungenschaften der alten Regierung vernichtet, in Brasilien wurde die Amtsinhaberin entmachtet, die Destabilisierungsversuche der Rechten in Venezuela, dann die mörderische neue Regierung in Peru, die Hinrichtung der Studenten in Mexiko und die Hetze gegen den Friedensprozess in Kolumbien –  all dies mit der Unterstützung aus Deutschland. 

Warum der Regenwald in Gefahr ist?

Brände in Brasilien vom 21.September bis 27.September 2019

UPDATE vom August 2019: #PrayforAmazonia – Amazonas, die Lunge unseres Planeten brennt für das „weiße Gold“? – Amazon, the lung of our planet is burning for sugarcane?

Die Agrarindustrie nimmt immer mehr Flächen für Ackerbau und Viehzucht. Aber nicht nur die Landwirtschaft treibt die Zerstörung des Regenwaldes voran, auch für die Produktion von Holzkohle wird gefällt, die dann in die Herstellung von Roheisen wandert. Der daraus hergestellte Stahl wiederum findet sich in der Autoindustrie wieder, bei Konzernen wie VW, BMW oder Mercedes.

 Brasilien ist gemessen an seinen Ressourcen wohl das reichste Land der Welt:  Gold, Uran, Diamanten, Gas, Öl, Nickel und vieles mehr.

Zum Beispiel Soja:

http://www.transgen.de/anbau/410.gentechnisch-veraenderte-sojabohnen-brasilien.html

Nur wenigen Menschen ist bewusst, dass sich ein unsichtbares Band der Zerstörung von den europäischen Massentieranlagen bis in die Wälder Südamerikas zieht. Dort vernichten riesige Sojaplantagen die einheimische Fauna und Flora. Soja, das zur Fütterung von Hühnern, Rindern und Schweinen in Europa benötigt wird, wächst in Südamerika mittlerweile auf einer Fläche von über elf Millionen Hektar — und die Nachfrage wächst rasant. 2014 wurden weltweit über 312 Millionen Tonnen Sojabohnen geerntet.

Der Großteil des über 312 Millionen Tonnen weltweit angebauten Sojas landet nur indirekt auf dem menschlichen Speiseplan. Zu Futtermitteln verarbeitet, dient es der wachsenden, auf Massentierhaltung basierenden Fleischproduktion.

  • Brasilien ist der Ernährer der Welt: Auf Grund riesiger, fruchtbarer Agrarflächen liefert es schon jetzt 77 % des Orangensaftes, 45 % des Zuckerrohrs und 22 % des globalen Fleischexports weltweit.
  • Die wichtigsten Exportgüter sind Lkws, Autos und Flugzeuge
  • In Brasilien wurde die Ex-Präsidentin Dilma Rousseff aus dem Amt gehoben. Die westlichen Investoren behaupten, sie hätte „erfolgreich“ und jahrelang jedes Wirtschaftswachstum am Zuckerhut abgewürgt. Daraus können wir nur schlussfolgern, dass der Raubbau jetzt erst recht vonstatten gehen wird, so hatten wir Sie 2016 noch gewarnt.

 Krieg gegen die Indigenen Völker!

Sprecher der Guarani werden regelmäßig attackiert und von Söldnern getötet, die von Viehzüchtern beauftragt werden. Die Farmer nehmen das Land der Indigenen in Besitz und erzielen durch Zuckerrohr, Soja und Viehhaltung große Gewinne, während die Guarani in Reservate und Lager am Straßenrand gedrängt werden.

Die Guarani leiden ohne Zugang zu ihrem Land unter alarmierenden Raten von Mangelernährung, Gewalt und Suizid, weshalb sie manchmal kleine Flächen ihres angestammten Gebietes wiederbesetzen, das ihnen in den letzten Jahrzehnten geraubt wurde.

AnistiaInternacional

Wie viele müssen noch für diesem Krieg sterben?

Die Agrarindustrie nimmt immer mehr Flächen für Ackerbau und Viehzucht. Aber nicht nur die Landwirtschaft treibt die Zerstörung des Regenwaldes voran. Erst vor einem Jahr haben wir über den Tod von Creuza Guarani Informiert, dann folgte im März die Menschenrechtlerin Marielle Franco, nachdem ein junger Mann durch Polizeigewalt gestorben war. Nur einen Tag darauf wurde sie erschossen. Sie hatte die Aktivitäten des Militärs in Rio überwacht und zuletzt die Polizei dreier Morde beschuldigt. 

Die beliebte Aktivistin und Politikerin  Marielle Franco wurde im März 2018 ermordet, nachdem sie bei einem Black Women’s Empowerment-Event vor Tausenden von Menschen gesprochen hatte. Die 38-jährige Franco, ein selbsternanntes “Kind aus der Favela da Maré!“, einer der ärmsten Regionen Rios, erhielt 2016 über 46 000 Stimmen – eine beeindruckende Leistung für eine Frau, die wie sie aus sehr ärmlichen Verhältnissen kam und dazu noch zu den Afro-Brasilianern gehört. Sie war Mitglied der Partei Sozialismus und Freiheit (PSOL), war Präsidentin des Frauenausschusses des Repräsentantenhauses, wo sie gegen die Gewalt gegen Frauen arbeitete, und eine lautstarke Gegnerin der Polizeibrutalität gegen Afro-Brasilianer war. Sie galt als Vorkämpferin für die Rechte schwarzer Frauen in der brasilianischen Gesellschaft.

Eines der Ziele des ultrarechten Jair Bolsanaro ist, die Wirtschaft zu stärken. Und: Der Amazonas-Regenwald soll gerodet werden

Stunden nach seinem Amtsantritt hat der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro einen Angriff auf Umwelt- und Amazonas-Schutzmaßnahmen mit einer Anordnung begonnen, mit der die Regulierung und die Schaffung neuer indigener Reservate  auf das Landwirtschaftsministerium übertragen werden – das von der mächtigen Agribusiness-Lobby kontrolliert wird. Der Schritt löste einen Aufschrei bei den indigenen Führern aus, die sagten, sie bedrohe ihre Reservate, die etwa 13% des brasilianischen Territoriums ausmachen, und bedeutete ein symbolisches Zugeständnis an die Interessen der Landwirtschaft zu einer Zeit, in der die Abholzung wieder zunimmt .

Bolsonaro sagte, das Yanomami-Reservat, das mit 9,6 Mio. Hektar doppelt so groß ist wie die Schweiz, sei für seine indigene Bevölkerung zu groß.

„Die Entwaldung und die Gewalt gegen indigene Völker werden zunehmen“, sagte Dinaman Tuxá, Koordinator der Artikulation indigener Völker Brasiliens (Apib). „Indigene Völker sind Verteidiger und Beschützer der Umwelt.“

Sonia Guajajara, eine indigene Führungspersönlichkeit, die als Vizepräsidentschaftskandidat der Partei für Sozialismus und Freiheit (PSOL) kandidierte, twitterte am Dienstag, 01.Januar. 2019 „Der Abbau hat bereits begonnen“!

War schon in der vorherigen  Regierung  Agrarminister Blairo Maggi (PP) einer der größten Agrarindustriellen der Welt, so ist auch die neue Agrarministerin Tereza Cristina Corrêa da Costa Dias eine brasilianische Unternehmerin und ebenfalls eine Agrarlobbyistin.

Schon vorab erhielt die Landwirtschaftsministerin unter der Regierung von Jair Bolsonaro, Tereza Cristina, Anfang Dezember 2018  den Preis des CNA Agro Brasil 2018 vom Präsidenten des Bundes für Landwirtschaft und Viehzucht von Minas Gerais, ein großer, im Landesinneren liegender Bundesstaat im Südosten Brasiliens.

A futura ministra da Agricultura no governo de Jair Bolsonaro, Tereza Cristina, recebe o prêmio CNA Agro Brasil 2018, do presidente da Federação da Agricultura e Pecuária de Minas Gerais (Faemg), Roberto Simões.

Tereza Cristina war unter der Regierung von André Puccinelli (MDB) Sekretärin für landwirtschaftliche Entwicklung von Produktion, Industrie, Handel und Tourismus in Mato Grosso do Sul. In diesem Jahr war Tereza Cristina eine der Verantwortlichen, die die Billigung des Gesetzes 6.299 verteidigten, wodurch die Vorschriften für die Kontrolle und Anwendung von Pestiziden im Land flexibler wurden. BayerMonsanto dürfte sich gefreut haben. Außerdem genehmigte Brasilien den weltweit ersten genmanipulierten Zuckerrohr. Brasilien hat etwa 10 Millionen Hektar Zuckerrohrfelder

Auch hier die Profiteure Bayer und BASF:

„Um die Bioethanol-Produktion voranzutreiben, forscht Bayer CropScience gemeinsam mit Partnern an Zuckerrohrpflanzen. „Zusammen mit dem Zentrum für Zuckerrohrtechnologie CTC im brasilianischen Bundesstaat São Paulo planen wir eine umfassende Kooperation, um biotechnologisch optimierte Sorten zu entwickeln, die einen höheren Zuckergehalt aufweisen“, erklärte der Konzern Bayer in einer Presseerklärung 2012. „Erste Forschungsergebnisse deuten auf einen Anstieg um bis zu 40 Prozent hin. Damit lässt sich die Effizienz der Ethanolproduktion verbessern“, so der Bayer-Experte.“ Siehe: Es hört nicht auf! USA erlauben weitere GMO-Kartoffeln und Brasilien genehmigt den weltweit ersten genmanipulierten Zuckerrohr – Frankenfood – US approves GMO potatoes – Brazil Set to Release First Variety Of GMO Sugarcane

Kontakte gibt es auch zu dem weltweit größten Fleischproduzenten JBS. Über diesen Konzern hatten wir bereits in unserem Beitrag „Edeka, Rewe, Lidl und Aldi verkaufen Chicken Nuggets aus Fleisch, das in Brasilien unter sklavereiähnlichen Arbeitsbedingungen produziert wird“ – berichtet.. Die Fleischproduktion ist in Brasilien ein Milliarden-Euro-Geschäft und auch hier ist Korruption allgegenwärtig. JBS war in den Gammelfleisch-Skandal in Brasilien 2017 verwickelt. Die EU ist einer der größten Importeure von brasilianischem Hühnerfleisch und einer der größten Rindfleischeinkäufer, daher verschwand der Gammelfleisch-Skandal auch sehr schnell aus den Medien. 1100 Polizisten sollen an der Untersuchung in sieben Bundesstaaten beteiligt gewesen sein, die etwa 2015  begann. Zu dem Korruptionsnetz sollen auch viele Mitarbeiter des brasilianischen Landwirtschaftsministeriums gehören, die für die Zertifizierung von Fleischwaren zuständig waren. Siehe: Was Medien verschweigen: Gammelfleisch-Skandal Brasilien – was wird vertuscht im Sumpf der Korruption? Deutsche Discounter auch betroffen?

Jetzt soll diese Agrarlobbyistin die indigenen Reservate verwalten, genau dort, wo die Agrarkonzerne für mehr Ackerflächen den Regenwald roden werden. Was jetzt kommt, bedeutet: Brasilien: Krieg, um Platz für eine großflächige Landwirtschaft zu schaffen, auch für Europa!

Und das Deutsche Wirtschaftsministerium schreibt im Dezember 2018:

„São Paulo (GTAI) – Alle Wirtschaftszweige Brasiliens befinden sich auf dem Kurs einer langsamen Erholung. Nach ersten Erfolgen der neuen Regierung könnte das Wachstum an Fahrt aufnehmen.“

Die Guarani-Kaiowá kämpfen seit Jahrzehnten für die Durchsetzung ihrer von der brasilianischen Verfassung garantierten Landrechte. Im Zuge der Ausbreitung des Zuckerrohr-, Mais- und Sojaanbaues sowie der Rinderzucht wurden sie immer mehr von ihren angestammten Territorien vertrieben. Der Verlust ihres Lebensraumes bedeutet eine Verletzung ihrer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte.

„Noch nie besaß der Mensch so viele Ressourcen, eine solche Anhäufung an Wissen, eine so große Menge an Kapital, so viele Möglichkeiten, das Schicksal des Planeten zu ändern. Man könnte meinen, wir seien auf einem Blindflug, geblendet durch die Attraktivität der Kultur des Marktes, ohne uns daran zu erinnern, dass der wichtigste Schlüssel nicht der Markt, sondern das Leben ist.“ José „Pepe“ Mujica

Netzfrau Doro Schreier

Brasilien: Protest gegen Wasserprivatisierung- Frauen besetzen Hauptquartier von Nestlé

R.I.P. Creuza Guarani – Stoppt Brasiliens Völkermord!  Wir wollen keine Toten mehr, es reicht!

Schrecklich! Der große Ausverkauf Brasiliens findet statt – profitiert Nestlè und will den Guarani-Aquifer aufkaufen?

Brasilien: Krieg, um Platz für eine großflächige Landwirtschaft zu schaffen, auch für Europa! – ‚IT’S A WAR‘ – Brazil’s Amazon

Chaotische Zustände führen dazu, dass Wissenschaftler aus Brasilien fliehen – Here’s what happens when a government stops funding science

Guarani-Kaiowá: 170 Indigene wollen gemeinschaftlichen Selbstmord begehen – das müssen wir verhindern!

Multinationale Konzerne zerstören Lateinamerikas Flora, Fauna und so das Leben der indigenen Völker – Pueblos indígenas de América Latina, muriendo por culpa de las multinacionales

Furcht vor „tödlichem“ Bahnprojekt im Amazonasgebiet – ‘Deadly’ trans-Amazon railway sparks fear among tribes

Edeka, Rewe, Lidl und Aldi verkaufen Chicken Nuggets aus Fleisch, das in Brasilien unter sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen produziert wird

Zocken auf Kosten der Ärmsten – Am Anfang stehen die Rohstoffe – Die geheimen Deals der Rohstoffhändler – Manipulation und Ausbeutung incl.

Rio Doce Disaster – Brasilien das neue Fukushima? Brazilian FUKUSHIMA

Brasilien: Mord an Guarani-Anführerin – Ihre Kinder sterben und ihre Anführer werden erschossen

Vergiftetes Südamerika – Soja-Anbau für Europa.

Zuckerrohr, das Gold der Zukunft? Beendet die Rohstoffspekulation!

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