Wir leben in einer Welt voller Plastik und die Leute sind krank davon. Kosmetikprodukte wie Peelings und Duschgel stecken voller Mikroplastik. Während in vielen Ländern wie Kanada das Verbot von Mikroplastik bereits seit 2018 gilt und seit 01. Januar 2019 auch in Großbritannien, behauptet in der EU die Industrie, dass Mikropartikel zur Reinigung unverzichtbar seien und eine gute Abdeckungswirkung bei Make-ups sei ohne Mikroplastik in Gel-, Wachs- und Flüssigform undenkbar. Mittlerweile haben viele Länder ein Verbot von Mikroplastik erlassen, aber wie immer, in Europa bestimmt die Lobby und somit wird Mikroplastik uns noch lang erhalten bleiben. Hätten Schweden, UK, Neuseeland oder Kanada Mikroplastik verboten, wenn es nicht schädlich wäre? Sogar Indien hat Mikroplastik als „gefährdet die Gesundheit“ eingestuft. Zum Beispiel fanden Forscher heraus, dass 72% der getesteten Leitungswasser in den europäischen Ländern Kunststofffasern enthielten. Wissenschaftler haben auch in 93 Prozent der getesteten Flaschenwasser, darunter namhafte Marken wie Aqua, Aquafina, Dasani, Evian, Nestlé Pure Life und San Pellegrino Plastikteile gefunden. Mikroplastik sind in vielen Produkten enthalten, sie gelten als gesundheitsschädlich und sind biologisch nicht abbaubar.
Die Gefahr kommt aus dem Badezimmer. Von den USA bis nach Großbritannien haben viele Länder Mikroplastik verboten
Als Mikroplastik werden Plastik-Partikel bezeichnet, die kleiner als 5 Millimeter sind. Oftmals sind die Teilchen so klein, das sie für das menschliche Auge kaum noch sichtbar sind.
Viele Länder haben die Gefahren dieses Mikroplastiks erkannt und handeln. Viele Länder haben die Verwendung von Mikroperlen in kosmetischen Produkten verboten. Dazu gehören Kanada, die USA, Großbritannien, Frankreich, Schweden, Taiwan, Südkorea und Neuseeland und demnächst in Südafrika.
Warum also nicht auch in Deutschland?
Während die Beweise für viele Länder ausreichen, um ein Verbot auszusprechen, ist die Bundesregierung der Meinung, dass eine Gefahr für Umwelt und Natur „bislang nicht hinreichend geklärt“ sei. Die Aufnahme von Mikroplastik durch den Verzehr von Fischen sei unwahrscheinlich, da man nur bei wenigen Kleintieren wie Sardellen den Verdauungstrakt verspeise. Unglaublich, oder?
„Im Januar 2018 hat die ECHA bekannt gegeben, dass sie prüfen wird, ob das Inverkehrbringen oder die Verwendung von „bewusst zugesetzten“ Mikroplastikpartikeln in Produkten oder Verwendungen, bei denen Mikroplastikpartikel „bewusst“ in die Umwelt „freigesetzt“ werden, EU-weit beschränkt werden muss. Im Mai 2018 fand ein Workshop mit Interessenvertretern statt, bei dem die zentralen Themen in Verbindung mit einer möglichen Beschränkung erörtert wurden. Im Nachgang zu diesem Workshop veröffentlichte die ECHA im Juli 2018 eine Mitteilung zur Stoffidentifizierung und zum potenziellen Umfang einer Beschränkung der Verwendungen von Mikroplastik.“
Die Kunststoffindustrie hat eine starke Lobby und laut Industrie seien Mikropartikel zur Reinigung unverzichtbar, etwa bei starken Verschmutzungen im gewerblichen Bereich. Ein effektiver Hitzeschutz beim Haarstyling oder eine gute Abdeckungswirkung bei Make-ups sei ohne Mikroplastik in Gel-, Wachs- und Flüssigform undenkbar.
Schon erstaunlich, denn wie wir aus Afrika erfahren, haben sich im Jahr 2018 57 Marken der Kampagne „Look for the Zero“ angeschlossen, die sich verpflichtet, den Produkten keinen Kunststoff hinzuzufügen. In Afrika hat eine Reihe von Ländern auch Maßnahmen gegen die Verschmutzung durch Plastik eingeleitet. Länder wie Burundi, Benin, Kamerun, die Elfenbeinküste, der Tschad, Marokko, Ruanda und Kenia – und man hat festgestellt, dass auch Mikroplastik verboten werden muss. Südafrika erwägt ein Verbot von Mikrokügelchen. Dies würde Anreize gegen die Plastikverschmutzung fördern und andere Länder dazu ermutigen, einer relativ leicht entfernbaren Quelle für Plastikverschmutzung zu folgen. Viele südafrikanische Kosmetikunternehmen haben sich bereits verpflichtet, Mikrokügelchen von ihren Produkten fernzuhalten.
Seit nunmehr fünf Jahren berichteten wir Netzfrauen, dass Plastikteilchen nicht nur in Lebensmitteln gefunden wurden, nein, auch in der Luft! 2015 preschte Kalifornien mit einem radikalen Mikroplastik-Verbot vor. Weitere Länder folgten, seit Juli 2018 hat auch Schweden ein Gesetz verabschiedet.
Das Verbot gilt für kosmetische Produkte, die kleine Kunststoffteilchen enthalten, dies gibt auch für Scheuer – und Reinigungsmittel! Zum Beispiel:
- Zahnpasten;
- Körperpeelings;
- Duschgels;
- Shampoos; und
- Conditioner mit zusätzlichen Mikrokügelchen.
Umweltministerin Karolina Skog sagte zu dem Verbot: „Es ist völlig unnötig, Mikroplastik in abspülbaren Kosmetika hinzuzufügen“, und fügte hinzu, dass natürliche Alternativen wie Haselnuss und Kokosnussschalen die gleiche Waschfunktion haben können.
Genau der Ansicht sind auch Großbritannien, Kanada und auch Neuseeland. „Es hat nie Sinn gemacht, diese kleinsten Plastikteile in Produkte einzuarbeiten, die dann in den Abfluss gespült werden, das Wasser verunreinigen und die Natur bedrohen“, sagt Mark Murray, Chef von Californians Against Waste. Kalifornien hatte bereits 2015 die schärfsten Gesetze im Hinblick auf die Verunreinigung mit Mikroplastik, die sich zum De-facto-Standard der Nation entwickeln werden, verabschiedet.
Es handelt sich um ein globales Problem!
- Eine japanische Studie aus 2016 zeigt, dass fast 80%der japanischen Sardellen, die in der Tokyo Bay gefangen wurden, in ihrem Verdauungssystem Plastikmüll aufweisen. Die Forschungsgruppe von Professor Hideshige Takada von der Tokyo University of Agriculture and Technology zeigte sich beunruhigt über das besorgniserregende Ausmaß der Verschmutzung in den japanischen Gewässern. Das Team untersuchte 64 gefangene Sardellen und fand 150 Mikroplastikpartikel oder Kunststoffteile bis zu 5 Millimeter Größe im Verdauungstrakt von 49 Sardellen.
- Eine Studie von Environmental Science & Technology stellt fest, dass jeden Tag 8000 Milliarden Mikrokügelchen die Gewässer in den Vereinigten Staaten verschmutzen. Diese beunruhigende Statistik wirft die Frage auf, welche Auswirkungen solche massive Mengen von Mikroplastik auf die im Wasser lebenden Tiere hat.
- „Mehr Kunststoff, weniger Austern?“ in National Geographic Meerblick: Der Artikel befasst sich mit den negativen Auswirkungen durch Mikroplastik auf Krebs – und andere Filtrierer. In einer Studie untersuchten Forscher aus Frankreich und Belgien Austern. Dazu steckten sie eine Gruppe der Tiere in Wassertanks mit Mikroplastikteilchen, eine andere Austern-Gruppe in sauberes Wasser. Dann sahen sie sich an, wie sie sich entwickelten. Das Ergebnis überrascht wenig: Die Austern, die im Plastikwasser lebten, pflanzten sich weniger fort. Zu Beginn des Experimentes hatten sie knapp 20 Prozent weniger Nachwuchs, nach zwei Monaten fehlten im Vergleich rund 40 Prozent der Nachkommen. Die Forscher gehen davon aus, dass das Plastik die Austern vergiftet. Ihre Eier und Spermien waren deutlich kleiner als die der Tiere im sauberen Wasser
- Honig und Trinkwasser waren nach Recherchen des NDR-Verbrauchermagazins Markt teilweise durch mikroskopisch kleine Plastikkugeln verunreinigt. Es bestehe der Verdacht, dass die Kügelchen aus Pflegeprodukten wie Duschgels, Peelingcremes oder Zahnpasta stammen könnten.
„Wir wissen, dass Kunststoffe im Meer schädlich sind. Fische können diese Partikel aufnehmen. Während wir noch untersuchen, ob dies Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat, ist klar, dass diese Stoffe im Meer nichts zu suchen haben. Deshalb haben wir ein Verbot durchgesetzt“, so Großbritanniens Umweltministerin Therese Coffey. In UK ist das Verbot am 01.Januar 2019 in Kraft getreten.
Einmal benutzt verschwindet Mikroplastik im Abfluss und wird in Flüsse, Seen und Meere gespült. Fische und andere Wassertiere verwechseln die Plastikkügelchen mit Plankton und fressen sie. Als wäre das nicht schlimm genug, saugt der Kunststoff unterwegs Chemikalien aus dem Wasser auf. Mikroplastik mit extrem hoch konzentrierten Umweltgiften landet so im Magen von Fischen, die später auf unserem Teller liegen. Widerlich, oder?
Es ist zu hoffen, dass dieses Verbot auch in anderen Ländern Auswirkungen hat, denn diese Plastikteilchen wurden nicht nur in Lebensmitteln gefunden – nein, auch in der Luft!
Ein Experiment, welches sich in jedem Haushalt durchführen lässt:
Microbead bans from the US to UK
There‘s much work still to be done. But this is an important step for our oceans. Many countries have come to realise the dangers of these microplastics and are taking action. A number have banned the use of microbeads in cosmetic products. These include Canada, the US, United Kingdom, France, Sweden, Taiwan, South Korea and New Zealand.
South Africa is now considering a microbead ban. This would promote incentives against plastic pollution and encourage other countries to follow suit against a relatively easily removable source of plastic pollution. Many South African cosmetics companies have already committed to keep microbeads out of their products.
Microbeads are the small pellets of plastic found in body care products. From face washes to body scrubs, these tiny bits of plastic made their way to many personal care products sold worldwide. The beads are considered to be toxic, as they are non-biodegradable plastic which gets washed into the water bodies.
The little bits are between 1 micron and 1 mm in size, which doesn’t get trapped by the water filtration and sewage treatment. These tiny pieces are often consumed by fish, choking them to death and can even make way to the human diets.
From the US to UK, many countries have banned these microbeads.
Von Atemluft bis Zanderfilet – alles Plastik, oder was?
Plastikteilchen nicht nur in Lebensmitteln gefunden – nein auch in der Luft!
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