Es ist beschämend: Die EU plündert Afrika aus und fördert viele Kriege mit Rüstungsgütern. Wenn die Menschen dann aus genau diesen Gründen flüchten, nimmt die EU das Mittelmeer als Massengrab in Kauf. Und paradox, zahlt man dann für das „gute Gewissen“ Milliarden an Entwicklungshilfe. Während die europäischen Regierungsoberhäupter behaupten, man müsse mehr in Sicherheit investieren, bekommen ausgerechnet die „Terroristen“ Milliarden Euro und auch noch weitere Rüstungsgüter. So werden wir alle, ob wir wollen oder nicht, zu „Mördern“! Rheinmetall nutzt schon längst die Zusammenarbeit mit dem türkischen Rüstungskonzern für Mega-Geschäfte mit den Ländern, die eigentlich keine Rüstungsgüter bekommen sollen. Sogar große Rüstungsmessen finden in Istanbul statt, wo sich auch deutsche Rüstungsfirmen mit unseren Steuergeldern präsentieren können. Der eine oder andere europäische Politiker ist zugegen, um den Despoten aus Saudi Arabien oder Afrika die Hände zu schütteln. Hoch lebe der Wachstumsmotor „Krieg“, doch den wahren Preis zahlen andere, darunter viele Kinder. Und die, die überleben, werden nach der Flucht als „moderne Sklaven“ missbraucht, damit die EU billig exportieren kann. Länder exportieren den Tod und profitieren vom Blutgeld.
Während Europa Afrika ausbeutet und Kriege finanziert…
Es ist beschämend, wie Europa sich zwar einig ist, Banken zu retten, und zwar mit Milliarden Euro, und weiterhin die afrikanischen Länder ausraubt, aber nicht bereit ist, Menschenleben zu retten. Schließlich hat die EU mit ihrer Politik dafür gesorgt, dass die Menschen in Afrika keine Perspektive sehen, zum Beispiel mit dem unsäglichen Freihandelsabkommen. Die vielen Kriege auf dieser Welt sind gut für das „Wachstum“.
Warum verschiedene Länder aufrüsten, wird besonders an Australien deutlich.
Australien hat das Wachstum, das die Länder weltweit suchen, in Rüstungsgütern gefunden. Die australischen Hilfsorganisationen sind entsetzt, da die australische Regierung nicht davor zurückschreckt, militärische Hardware in der asiatisch-pazifischen Region und dem Nahen Osten zu verkaufen, auch an Saudi-Arabien.
Dort, wo Kriege und Rüstungsgüter sind, gibt es auch Entwicklungshilfe
Laut dem Bundesnachrichtendienst gibt es folgende Konfliktregionen:
- Afghanistan
- Ägypten
- Demokratische Republik Kongo
- Irak
- Iran
- Israel und Palästinensische Autonomiegebiete
- Jemen
- Länder des westlichen Balkans
- Libanon
- Libyen
- Mali
- Nigeria
- Nordkorea
- Somalia
- Südchinesisches Meer
- Syrien
Genau auf Grund dieser Konflikte machen deutsche Rüstungskonzerne Milliarden Euro an Umsatz:
Eine Mitteilung vom 02.08.2018 : Rheinmetall steigert Konzernergebnis
- Operatives Konzernergebnis wächst im 1. Halbjahr um 20 Mio EUR auf 154 Mio EUR
- Konzernumsatz mit 2.753 Mio EUR währungsbereinigt in etwa auf Vorjahresniveau
- Automotive steigert Umsatz auf 1.491 Mio EUR und operative Marge auf 8,9%
- Auftragsbestand im Konzern mit 7 Mrd EUR auf stabilem Niveau
Zeitraum Januar bis April 2017
Unter den Top-10-Beziehern deutscher Rüstungsgüter finden sich sechs Drittländer: Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Algerien, Ägypten, Singapur und Südkorea.
Der Export von Kleinwaffen in Drittländer hat sich im Zeitraum Januar bis April 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vervielfacht: von € 51.597 auf € 7.831.969.
Für die Türkei hat die Bundesregierung in den ersten vier Monaten 2017 Rüstungsexportgenehmigungen im Wert von € 21.982.636 erteilt.
Rüstungsmesse in Türkei mit vielen deutschen Rüstungsfirmen
Es gibt Bombengeschäfte mit Saudi Arabien, obwohl die Saudis Krieg im Jemen führen. 75% mehr Aufträge für die Rüstungssparte gab Rheinmetall-Chef Armin Papperger im Mai 2016 bekannt. Der „Mann mit der Mütze“, Dirk Niebel mit seinem „fliegenden Teppich“, hatte im Namen der Entwicklungshilfe den Lobbyisten die Tür geöffnet und wollte sogar die Arbeit einer Menschenrechtsorganisation blockieren. Aber nicht nur das, er ist u. a. dafür mitverantwortlich, dass das Yasuní-Projekt gestoppt wurde, mit dem ein großes Regenwald-Gebiet vor Erdölbohrungen hätte bewahrt werden können. Und nun greift er im wahrsten Sinne des Wortes selbst zu den Waffen. Er ist der oberste Lobbyist des Düsseldorfer Rüstungskonzerns Rheinmetall. Je mehr Krisen und Kriege es auf der Welt gibt, desto mehr profitiert Rheinmetall. Der Konzern nennt es im Geschäftsbericht „Chancen“. Jetzt hat Rheinmetall sogar einen EX-Verteidigungsminister in seinem Konzern und auf der letzten Hauptversammlung verkündete Rheinmetall, dass auch weiterhin mit lukrativen Geschäften gerechnet werde.
Ex-Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) ist im Aufsichtsrat bei Rheinmetall. Ob nun eine Munitionsfabrik in Saudi Arabien oder die genehmigte Ausfuhr einer Panzerfabrik nach Algerien und die Kooperation mit der Türkei und Katar mit dem Unternehmen BMC in der Türkei, die Panzer baut, Rheinmetall ist dort, wo Rüstungsgüter eingesetzt werden. Geschäfte mit Despoten – incl. Rüstungsgüter und Entwicklungshilfe! Da wo Krisen und auch Kriege stattfinden, werden Rüstungsgüter gebraucht.
Rüstungsgüter können sich die Despoten der Welt auch auf Messen aussuchen, demnächst wieder in der Türkei.
Öl: Der Schatz der Terrorgruppe IS
Ob sich die Terrorgruppe IS auch auf der Rüstungsmesse in der Türkei bedienen kann?
Wir haben schon mehrfach über zahlreiche Anschuldigungen gegen Erdogan und seine Familie in Anbetracht deren Beteiligung an diversen Verbrechen berichtet. Dazu gehört auch die Unterstützung des Islamischen Staates, einer terroristischen Organisation, was einen unmittelbaren Affront gegen den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen darstellt. Erdogan sagte, er würde zurücktreten, wenn Beweise für die Ölkäufe von den IS vorlägen. Das war Ende November 2015. Wir machten uns auf die Suche, schauten uns die Schiffsflotte der Söhne des Ministerpräsidenten an und stellten fest: Der Erdogan-Clan will Onassis überholen – Fracht: Öl. Während wir recherchierten, um die Mittelsmänner in diesem On- und Offshore-Rohstoffhandel zu finden, die das ISIS-Öl auf europäischen und internationalen Märkten für Hunderte von Millionen Dollar verkaufen – tauchte immer wieder ein Name auf, der scheinbar Hauptagitator im Handel mit dem ISIS-Öl ist: Der Name des Sohns des türkischen Präsidenten Recep Erdogan: Bilal Erdogan. Siehe Erdogan FAMILY will Onassis überholen – Treffen Sie den Mann, der ISIS finanziert: Bilal Erdogan, der Sohn des türkischen Präsidenten.
- Necmettin Bilal Erdogan, bekannt als Bilal Erdogan (geboren am 23. 4. 1980) ist das dritte Kind von Reep Tayyip Erdogan, dem Präsidenten der Türkei. Gegen den Sohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Bilal Erdogan, wurde sogar in Italien wegen des Verdachts auf Geldwäsche ermittelt.
- Die Tochter von Erdogan, Sümeyye Erdogan, führt ein verstecktes Militärhospital, in dem die Kämpfer des IS behandelt werden. Mit Zustimmung Erdogans haben türkische Geheimdienstler in geheimen Militärbasen in der Konya-Provinz innerhalb der Türkei Islamisten trainiert. Geheiratet hat sie den Sohn eines Rüstungsunternehmers, Selcuk Bayraktar im Mai 2016.
- Es ist auch kein Zufall, dass seit Juli 2018 Finanzminister im Kabinett von Erdogam sein Schwiegersohn Berat Albayrak ist, vorher war er Energieminister der Türkei. Er war offiziell bis 2013 der Geschäftsführer der Çalık Holding. Sabah ist eine der größten und auflagenstärksten türkischen Tageszeitungen und ist im Besitz der Çalık Holding – diese Holding gehört dem Vater von Erdogans Schwiegersohn. Der Herrscher Katars ist wiederum über eines seiner Unternehmen an dem Medienkonzern mit 25 % beteiligt. Die Tochter von Esra Albayrak ist mit Berat Albayrak seit 2004 verheiratet.
- Dass Katar eine besondere Beziehung zur Türkei hat, ist nicht neu. Die Türkei baut in Katar einen Militärstützpunkt, den ersten großen des Landes im Nahen Osten. Gut ein Jahr nach der Unterzeichnung eines strategischen Zusammenarbeitsvertrags sind Ankara und Doha übereingekommen, dass die Türkei zum Zweck der «Abwehr gemeinsamer Feinde und Sicherheitsbedrohungen» in Katar eine Basis einrichtet, in der fürs erste rund 3000 Soldaten stationiert sein werden. Der Stützpunkt soll als Ausbildungszentrum dienen und wird Kontingente der Luftwaffe, der Kriegsmarine sowie «Einheiten für spezielle Operationen» beherbergen.Bezahlt wird er vom reichen Katar. Siehe auch In Geiselhaft der Despoten – darum schweigt die EU – Gaspipeline durch die Türkei
- Auch der Emir von Katar, Scheich Temim bin Hamad steht in Verdacht, die IS-Terrorgruppe zu finanzieren.
Zur Erinnerung: 2016 berichteten internationale Medien, die Terrorgruppe IS habe infolge ihres Rückzuges teilweise oder völlige Kontrolle über bedeutende Ölquellen. Mehr als zwei Jahre finanzierte hauptsächlich der Ölschmuggel diese Terrorgruppe. 2014 präsentierte der Guardian eine Grafik mit den Öltransportrouten des IS in die Türkei, den Iran und nach Jordanien. Im Oktober 2015 enthüllte die Financial Times, dass die Ölproduktion des ISIS 34.000-40.000 Barrel pro Tag betrug, die sie für je 20-45 Dollar verkauften. Das bedeutete, dass sein tägliches Einkommen 1,5 Millionen Dollar aus dem Ölverkauf betrug, womit er seine Kämpfer in Militär- und terroristischen Aktionen finanzierten. Im Juli 2016 präsentierte die Washington Post Satellitenbilder und behauptete, dass das Einkommen des „Islamischen Staats“ durch Öl etwa um 50 % zurückgegangen, aber mit ungefähr 20 Millionen Dollar pro Monat immer noch sehr hoch sei.
- Die Route des Öls von ISIS-kontrollierten Quellen in die Türkei wurde durch Satellitenfotos enthüllt, die Russland im Dezember 2015 veröffentlichte. Nach russischen Angaben wird das Öl auf anderweitigen Routen transportiert.
- Die Westroute, die in der „Hauptstadt“ des ISIS, Raqqa, startet und durch das Camp von Azaz zur türkischen Grenze verläuft. Von dort wird das Öl – laut dem russischen Verteidigungsministerium – nach Reyhanli transportiert. Danach wird ein Teil davon dem türkischen Markt zugeführt, während der Rest das Mittelmeer über die Häfen Iskenderun und Dortyol erreicht.
- Eine andere zentrale Route beginn in Deir Ez-zour in Syrien, verläuft durch das Al-Qamishli-Gebiet und von dort zur türkischen Stadt Batman. Die dritte Route verläuft laut dem russischen Verteidigungsministerium von Ost-Syrien und vom West-Irak zur südöstlichen Ecke der Türkei.
- Dazu auch: Erdogans Familie – Herrscher über Energie, Öl und Wasser – in neue Skandale verwickelt!
Auf der IDEF2017, der Waffenmesse in Istanbul, waren 2017 43 deutsche Rüstungsfirmen vertreten. Hier wurde auch ein strategisches Dokument über die Zusammenarbeit zwischen den Verteidigungsministerien der Ukraine und der Türkei unterzeichnet, erklärte in Istanbul der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Oleksandr Turtschynow, nach der Unterzeichnung, berichtet die Pressestelle des Sicherheitsrates.
Während Europa die Menschenrechte über Bord geworfen hat, spielt sich in Zuwara, der größten Schlepperhochburg, jeden Tag aufs Neue eine Tragödie ab und wieder sind es Kinder, die einen qualvollen Tod erleiden müssen
Was wissen Sie eigentlich wirklich über die Flüchtlinge, die aus allen Teilen der Welt nach Libyen geschleust werden?
- Dachten Sie, dass es sich um Menschen handelt, die NUR wegen des angeblichen Reichtums Europas kommen? Denn genau das wollen Ihnen die Rechtspopulisten weismachen. Was wäre, wenn man diese Menschen nach Zuwara schicken würde und dann auf einem Boot Richtung Italien? Würden die dann immer noch diese grausigen Lügen verbreiten?
- War Ihnen bekannt, dass mehr Menschen auf ihrem Weg nach Europa in der Wüste sterben als auf dem Mittelmeer? War Ihnen bekannt, dass Frauen mehr Geld an Schlepper zahlen müssen als Männer, weil sie keine so guten Arbeitskräfte sind? War Ihnen bekannt, dass viele Frauen und Kinder erst gar nicht nach Europa kommen, weil sie bereits auf der Flucht an perverse Ausbeuter verkauft werden?
- Sie fragen sich, warum es Männer nach Europa schaffen? Nun, dann haben Sie schon mal ein paar Gründe. Denn was Sie wissen, ist nur ein Bruchteil dessen, was wirklich geschieht. Und dass Menschen sogar mit der Aussage „du kannst in Europa zur Schule gehen“ gelockt werden, wird ebenfalls nicht berichtet.
- Der Menschenhandel ist ein grausames Geschäft, und hätten Sie noch vermutet, dass es die Ware Droge sei, mit dem sich am meisten Geld verdienen lässt, so befinden Sie sich auf dem Holzweg. Denn ein Mensch lässt sich mehrmals verkaufen, eine Droge nur einmal.
- Sehen Sie endlich der Realität ins Auge und machen Sie nicht immer die Flüchtlinge für alles verantwortlich, was auf dieser Welt gerade passiert.
- Natürlich gibt es auch unter den Flüchtlingen Menschen, die man besser hätte in deren Ländern lassen sollen, doch gibt es nicht überall solche Menschen, auch in Deutschland? Wenn nicht, warum sind dann die Gefängnisse voll mit Verbrechern und Mördern, Kinderschändern und Vergewaltigern? Und Sie lassen sich von den Rechtspopulisten beeinflussen?
- Vielleicht ist es dann besser, Sie essen kein Gemüse und Obst aus Italien und Spanien, denn auf deren Plantagen arbeiten Flüchtlinge als billige Arbeitskräfte. Es ist auch besser, Sie kaufen keine Kleider mehr von den großen Marken, denn die lassen teilweise auch in der Türkei produzieren, von Flüchtlingen aus Syrien.
- Nicht gewusst? Wie schon geschrieben, Sie wissen nichts, wenn Sie nur auf Menschen hören, die sich permanent wünschen, dass Menschen auf dem Mittelmeer ertrinken, denn sonst würde man doch nicht die Seenotretter verklagen, sondern die Verbrecher, die es zulassen, oder?
Die EU blockiert das letzte Rettungsschiff, während im Mittelmeer hunderte Menschen sterben.
Es waren dramatische Bilder, als im Juni 2018 keiner das Boot der Hilfsorganisation SOS Mediterranée mit 629 Geflüchteten an Bord aufnehmen wollte. Dazu unser Beitrag: Beschämend – Erst plündert EU Afrika aus, dann dramatische Szenen im Mittelmeer
Nicht nur in Europa, sondern auch in Libyen spielen sich entsetzliche Szenen ab
Zuwara in Libyen ist die größte Schlepperhochburg – Hier sterben jeden Tag Menschen
Das libysche Innenministerium sagte am 21.Januar, dass 84 Flüchtlinge, darunter Frauen und Kinder, am Sonntag vor der Küste der Stadt Zuwara, etwa 120 km westlich der Hauptstadt Tripoli, gerettet wurden. Das Büro der Vereinten Nationen für Flüchtlinge erklärte am Sonntag, dass 170 Flüchtlinge im Mittelmeer gestorben seien. Der Kommission zufolge seien im Jahr 2018 mehr als 2.200 Migranten bei der Überquerung des Mittelmeers in Richtung Europa gestorben. Libyen ist ein bevorzugter Ausgangspunkt für Flüchtlinge, die auf Grund der Unsicherheit und des Chaos im nordafrikanischen Land das Mittelmeer überqueren wollen. Nordafrika versinkt im Krieg, und genau dort finden Sie nicht nur europäische Waffen, sondern auch, wie in Mali, deutsche Soldaten. Zum Beispiel kommt das Uran für europäische Atomkraftwerke aus Mali.
Wie viele wirklich im Mittelmeer ertrinken, weiß niemand so genau, denn oft sind die Boote so überladen, dass sie bereits in der Nähe der Küste kentern und viele ertrinken. Genau diese Leichen säumen dann die Strände an der Westküste Libyens.
Die jeweiligen Regierungen im Osten und Westen Libyens verlassen sich, „um Ordnung zu halten“, auf Milizen. Einige der bewaffneten Gruppen sind jedoch in den Menschenhandel verwickelt – und genau hier schickt die EU viel Geld hin.
Mehr als 400.000 Flüchtlinge sind in Libyen Missbrauch und Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt, da bewaffnete Gruppen sich vermehren und Schmuggel, Handel und Ausbeutung von Flüchtlingen betreiben, so die Internationale Organisation für Migration in einem Bericht.
Dazu auch: Bilder, die Sie sehen müssen! Kinder erstickten qualvoll in einem Laderaum eines LKW
- Der Syrien-Konflikt bleibt weiterhin die Hauptursache für Flucht und Vertreibung und das damit verbundene Leid. Bis Ende 2015 hatte der Konflikt 4,9 Millionen Menschen ins Exil getrieben und zu Flüchtlingen gemacht und weitere 6,6 Millionen zu Heimatlosen in ihrem eigenen Land, so ein Beitrag aus 2016. Denn es war etwas Fürchterliches geschehen: Türkei erschoss elf Flüchtlinge aus Syrien, auch Frauen und Kinder!
- Übrigens erhielt die Türkei von der EU im Juni 2018 weitere drei Milliarden Euro, um Flüchtlinge aus Syrien zu versorgen. Doch war Ihnen auch bekannt, dass die Türkei an der Grenze zu Syrien eine Selbstschussanlage zum Schutz vor illegalen Grenzübertritten gebaut hat? Womöglich noch mit dem Geld, das aus der EU kam? Oder mit dem Geld, welches die Türkei als EU-Bewerberland bekam, immerhin sind das ca. 5,5 Milliarden Euro, und auch von Deutschland bekommt die Türkei immer noch Entwicklungshilfe ?!
In Libyen unterstützt die EU Misshandlung und Ausbeutung der Flüchtlinge
Folter, Vergewaltigung und Zwangsarbeit gehören zum Alltag vieler afrikanischer Geflüchteter in Libyen
Unmenschlich, brutal und bestialisch – EU finanziert Libyen mit über 120 MIO Euro – wo Menschen durch Misshandlungen sterben! – so unser Beitrag aus 2017. Es sind grausame Berichte und Enthüllungen aus Libyen, die uns erreichten. Videos und Zeugenaussagen enthüllen brutale Taktiken. Wir haben schon mehrfach über die Gräueltaten aus Libyen berichtet. Noch immer befindet sich Libyen in einem bürgerkriegsähnlichen Zustand und wir fragen uns: Wen unterstützt die EU mit nahezu 120 Mio. EUR?
Von der libyschen Küstenstadt Zuwara sind es mit dem Boot ca. acht Stunden bis Lampedusa. Der kleine Fischerort entwickelte sich zu einem Zentrum des Menschenschmuggels. Die eigene Küstenwache ist machtlos, die Schlepper werden immer mächtiger. Der Hafen von Zuwara ist voll. Dicht an dicht liegen hier Fischerboote. Doch das Geld wird nicht mit Fisch verdient, sondern mit Flüchtlingen.
Wir haben dazu einen Augenzeugenbericht und sind erschüttert, was wir bei unserer Recherche herausgefunden haben.
Die Tragödien von Zuwara
Zuwara gilt als ein wichtiger Knotenpunkt für Flüchtlinge, die mit dem Boot nach Europa wollen.
Bei den Kindern auf dem Titelfoto handelt es sich um Opfer einer der vielen Tragödien, die sich vor der Küste von Zuwara abspielen, einer Küstenstadt etwa 60 km westlich von Tripolis.
„Diese Tragödie erschüttert unsere Gemeinschaft in Zuwara“, sagt Ibrahim Gibara, ein Beamter der Gemeinde Zuwaras. „Wenn Sie die Körper von den kleinen Kindern sehen, ist das einfach zu viel.“
Einige der Freiwilligen machten Fotos von den leblosen Körpern und schickten sie durchs Netz. Sie sollen aufrütteln und zeigen, dass das die bittere Realität ist. Es muss bekannt werden, damit endlich gehandelt wird.
Täglich kentern Boote
In Zuwara kentern immer wieder Boote. Tag für Tag müssen Menschen gerettet werden. Auch während wir schreiben, bekommen wir die Nachricht, dass Menschen sterben oder gerettet werden. Eine Tragödie sondergleichen spielt sich vor Zuwara ab – und die Welt schaut zu.
Das schnelle Geld mit den Flüchtlingen
Die Flüchtlinge zahlen hier pro Kopf 800 US-Dollar. Auf ein Schiff passen etwa 150 von ihnen. Das macht 120 000 US-Dollar, die in einer Nacht an Umsatz erwirtschaftet werden. Für jeden Beteiligten, vom Organisator des Schmuggels bis zu den Seeleuten, sind das 20 000 bis 30 000 US-Dollar. Wenn das Schmuggelschiff verloren geht, weil es sinkt oder von den Europäern nach der Rettung der Flüchtlinge abgeschossen wird, bleibt immer noch ein großer Gewinn. Ein einfaches Schiff gibt es in Libyen schließlich schon ab 6000 US-Dollar.
„Sie brachten uns in einen Van mit schwarzen Fenstern.“
Faisal, ein 30 jähriger aus Pakistan sagt, dass er sein Land vor zwei Jahren verlassen hätte, um in Libyen Arbeit zu finden. Er ließ sich in Sirte nieder. Doch dann kam die Terrorgruppe ISIS und übernahm die Küstenstadt.
„Ich konnte nicht einmal bleiben, obwohl ich ein Muslim bin. Es war einfach zu gefährlich. Einem Schmuggler musste ich LYD 300 (etwa 150 €) bezahlen. Also machte ich mich auf den Weg nach Tripolis. Das Geld hatte ich von Verwandten bekommen. Dann ging ich nach Zuwara. Dort bot mir ein anderer Schmuggler für LYD 1000 (etwa 500 €) einen Platz auf einem Boot an.“
Faisal sagte, er sei in einem „Haus“ in einem Viertel von Zuwara mit weiteren 121 Personen untergebracht worden.
„Dann, am Dienstag, kamen sie zu uns und brachten uns in einem Van mit schwarzen Fenstern unter. Es war eine Gruppe von fünf Schmugglern – zwei aus Tunesien, ein Libyer und zwei aus Nordafrika. Sie packten uns wie Sardinen in den Van. Wir waren in Gruppen von etwa 15 Personen aufgeteilt. Die, die unter Deck waren, haben zwischen LYD 500 und LYD 800 (€ 250 auf € 400) bezahlt. Sie waren 15 Stunden in einem vollgestopften Raum ohne Belüftung. Eine Gruppe von 50 Personen wurde in einem Raum von etwa 3 Meter x 5 Meter und nur sechs Meter hoch gestopft. Weitere 30 wurden neben dem Motor platziert, trotz der Gefahr, den giftigen Rauch einzuatmen.“
So der Augenzeugenbericht von Faisal, der gerettet werden konnte. Die Menschen neben dem Motor starben an den Dämpfen. Der Menschenhandel ist weiterhin für viele Familien in Zuwara, egal wie unethisch das Gewerbe auch sein mag, die einzige Einkommensquelle. Da fragen wir uns: Wo sind EU und UNO? Wollten Sie nicht gegen diese Schlepper vorgehen?
Hoch lebe der Wachstumsmotor „Krieg“, doch den wahren Preis zahlen andere, darunter viele Kinder. Und die, die überleben, werden nach der Flucht als „moderne Sklaven“ missbraucht, damit die EU billig exportieren kann.
Netzfrau Doro Schreier
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