Von der Flut betroffene Bauern werden Zeugen, wie ganze Viehherden von einer katastrophalen Sintflut ausgelöscht wurden. Als es im Westen von Queensland zu regnen begann, weinten die von der Dürre betroffenen Bauern glückliche Tränen – aber diese Emotion wandelte sich schnell in Herzschmerz. Landwirte, die es geschafft hatten, ihr Vieh während einer der schlimmsten Dürren Australiens in der Geschichte sieben Jahre lang am Leben zu erhalten, mussten hilflos mit anschauen, wie ihre Herden innerhalb von Tagen nach den beispiellosen Überschwemmungen in Queensland vernichtet wurden. Es sind schreckliche Bilder, die uns aus Australien erreichten.
Ganze Viehherden von einer katastrophalen Sintflut ausgelöscht!
Diese Szene spiegelt sich in der gesamten Region wider: Sie mussten qualvoll leiden und niemand konnte sie retten. Das Vieh, welches nicht ertrunken ist, muss von den Bauern getötet werden. Es sind Tausende Tiere, die Situation ist so schrecklich.
„Fast über Nacht haben wir uns von einer Dürre in eine Flutkatastrophe verwandelt. Es gibt Kängurus, die in Bäumen gestorben sind, Vögel, die ertrunken sind, und unsere Rinderherde starb eng zusammengekauert,“ so die Opfer aus Queensland.
Erst kürzlich berichteten wir von der verheerenden Umweltkatastrophe in Australien. Hohe Temperaturen, Dürre und Buschfeuer sind im australischen Sommer nichts Ungewöhnliches, doch so heiß war es noch nie und zusätzlich kam noch eine schreckliche Umweltkatastrophe hinzu. Erschütternde Bilder und Videos wurden veröffentlicht, nachdem Hunderttausende Fische entlang des Lower Darling River in New South Wales gestorben waren!
Verbranntes Gras, ausgetrocknete Wasserlöcher, Vieh, welches verzweifelt nach Futter und Wasser sucht, das ist die andere Seite des Bundesstaats New South Wales, in dem auch die Weltmetropole Sydney liegt. Diese Region wartet bereits seit den Wintermonaten wie auch Queensland auf Regen.
Jetzt hat es in Queensland geregnet – mit schlimmen Folgen
Einige Landwirte rechnen mit fast 100-prozentigen Bestandsverlusten, während die staatliche Viehwirtschaft insgesamt etwa 500.000 tote Rinder erwartet.
Als vor zwei Wochen der erste Regen im Westen des Staates begann, hatten die von der Dürre betroffenen Bauern das Gefühl, sie könnten endlich aufatmen. Sieben Jahre hatte es nicht geregnet.
Queensland ist ein australischer Bundesstaat im Nordosten des Landes mit einer fast 7.000 km langen Küste. Im Meer vor der Küste liegt das Great Barrier Reef.
Wir haben 2018 die Dürre miterlebt, überall fehlte es an Wasser.
Die schiere Verwüstung wurde als nationale Katastrophe bezeichnet und verzweifelte Landwirte, die eh schon ohne Einkommen wegen der Dürre auskommen mussten, haben die Regierung um Hilfe gebeten.
„Wir wollen keine Almosen, aber manchmal brauchen wir staatliche Unterstützung, wenn diese Naturkatastrophen auftreten. Vor allem brauchen wir Australier, um australische Produkte zu kaufen “, schrieb Jacqueline Curley in einem herzzerreißenden Facebook-Post, der mehr als 10.000 Mal geteilt wurde.
Die meisten Immobilien sind immer noch nur auf dem Luftweg erreichbar, wodurch die Landwirte gezwungen werden, ihr Herz in den sozialen Medien auszudrücken.
„Wenn wir unsere Weiden erreichen, werden wir auf Schritt und Tritt mit Tod und Verwüstung konfrontiert.
„Der Regen und der Wind waren so heftig, dass sich die Tiere, um sich zu wärmen, dicht an einander drängten. Viele von ihnen starben und viele mussten wir erschießen. Wir haben versucht, sie mit dem Hubschrauber herauszuholen, um sie zu retten, aber nur wenige überlebten. “Frau Curley beschreibt eine ihrer herzzerreißenden Situationen, die sie erlebte.
Das Ausmaß der Zerstörung, das diese Katastrophe hinterlassen hat, wird vielen erst jetzt bewusst. Die schiere Menge des Regenwassers, das die Region überflutete, hat Zäune zerstört, Rohrleitungen freigelegt, die Wasserinfrastruktur zerstört, riesige Flüsse geschaffen, die früher nur kleine saisonale Bäche waren und Straßen in Flüsse verwandelten. Unser Damm, der eine wunderbare Zuflucht für die Vogelwelt war und wo ich viele friedliche Stunden verbracht hatte, wurde zerstört, so Jacqueline Curleys Bericht in The Guardian.
Premierminister Scott Morrison hat vor dem National Press Club eine Rede gehalten und sofort eine Million US-Dollar für die von Überschwemmungen überschwemmten Regionen angekündigt
Ländliche Besitztümer befinden sich immer noch unter Wasser und die Farmer suchen weiterhin nach ihren überlebenden Rindern, um sie zu füttern.
Australien – Land der Extreme
Rekordtemperaturen, schwere Überschwemmungen und Zerstörung der Wildnis – genau das findet man in Australien, doch noch nie war es so schlimm wie diesen Sommer.
Natürlich ist Australien auch das extreme Wetter nicht fremd – Buschfeuer, Überschwemmungen, Dürre und Regen sind für seine Geschichte und Mythologie von zentraler Bedeutung – aber die Kontraste dieses südlichen Sommers waren besonders stark. Viele Menschen verloren ihr Zuhause, viele Tiere sind entweder verdurstet oder ertrunken.
Während Queensland von einer Flutkatastrophe betroffen ist, setzen sich an anderen Orten die Gemeinden im dünn besiedelten australischen Outback weiterhin mit den Folgen einer langfristigen Dürre auseinander.
Und: Tasmanien brennt. Etwa 200.000 Hektar – 3% der Landesfläche – wurden niedergebrannt, darunter einzigartige alpine Heidelandschaften, die seit Jahrhunderten nicht von Feuer berührt wurden.
Nicht nur Fische sterben in den Menindee Lakes, wie Kirsti Miller am 09. Januar 2019 schreibt, auch Kängurus verdursten massenweise, denn sie finden kein Wasser. Das geschieht, wenn der Darling River kein Wasser mehr hat. Siehe auch Verheerende Umweltkatastrophe in Australien – What happens when the ‚last resort‘ on the Darling River dries out?
Und in Queensland nach sieben Jahre Dürre jetzt eine Überschwemmung, wie sie Australien noch nicht erlebt hat.
„Niemand will Katastrophen wie das, was wir in Queensland erleben, zuerst war es die Dürre, jetzt ist es die Flut“, so die Opfer aus Queensland.
Netzfrau Doro Schreier