Pfizer, Novartis und Roche sind der Statistik nach Umsatz die drei größten Pharmakonzerne weltweit. Novartis ist in einen Korruptionsskandal in Griechenland verwickelt: Der Konzern wird beschuldigt, Bestechungsgelder an oberste Beamte gezahlt zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zehn ehemalige Regierungsbeamte, darunter zwei ehemalige Premierminister. Transparenz ist ein hohes Gut, gerade dann auch, wenn es sich um Organisationen handelt, die gegen die Korruption den Kampf aufgenommen haben. Doch was ist, wenn eine solche Organisation selber in einem Korruptionsskandal verwickelt ist? Neben den Spenden von Novartis soll die Anti-Korruptionsgruppe Transparency International Griechenland jahrelang Spenden von multinationalen Firmen angenommen haben,darunter Lockheed Martin, Coca-Cola, Nestlé, Unilever, KPMG, PWC, Ernst & Young und GlaxoSmithKline.
Korruptionsskandal Novartis in Griechenland
Was in Griechenland geschah, ist die skandalöse „Normalität“, der Art und Weise, wie die gesamte pharmazeutische Industrie weltweit tätig ist. Die Pharma-Mafia!
2013 spendete der Schweizer Pharmaziegigant Novartis 3.400 $ an die Anti-Korruptionsgruppe Transparency International Griechenland.
Die ehemaligen Premierminister Antonis Samaras und Panagiotis Pikrammenos, der Gouverneur der Bank von Griechenland und der EU-Migrationskommissar wurden alle als mutmaßliche Begünstigte von Bestechungsgeldern in einem Bericht genannt, der von Antikorruptionsanwälten zusammengestellt wurde. Novartis soll Politiker bestochen haben, um überteuerte Verträge zu genehmigen, und im Rahmen konzertierter Anstrengungen zur Steigerung des Umsatzes zwischen 2006 und 2015 Zahlungen an Tausende von Ärzten geleistet haben. Für das Gesundheitssystem des Landes entstanden Verluste von rund 4 Milliarden Euro und dies soll auch bei dem Finanzzusammenbruch Griechenlands eine Rolle gespielt haben.
Das griechische Parlament wird gegen zehn der führenden Politiker des Landes vorgehen wegen Anschuldigungen des Annehmens von Bestechungsgeldern durch den Schweizer Pharmakonzern Novartis als Gegenleistung für die Schirmherrschaft, was zu großen Verlusten für Griechenland geführt hatte.
Seit 2010 musste Griechenland mehrfach durch die Euro-Partner und den Internationalen Währungsfonds (IWF) vor dem Staatsbankrott gerettet werden. Insgesamt bekam Griechenland seitdem fast 274 Milliarden Euro. Von diesen Milliarden Euro profitierte nicht die Bevölkerung in Griechenland, sondern insgesamt 98,4% der – aus offiziellen Krediten und eigenen Finanzierungen – verfügbaren Gelder wurden für Verpflichtungen an die Gläubiger aufgewendet, also europäische Banken. Die von der Troika (Europäische Kommission, Europäische Zentralbank, Internationaler Währungsfond) in Griechenland erzwungenen Privatisierungen gleichen einem riesigen Monopoly-Spiel mit vorbestimmten Gewinnern und Verlierern. Die griechische Regierung gab ihren Widerstand gegen Privatisierungen auf und begann mit dem Verkauf von Tafelsilber, wie zum Beispiel Wasser. Siehe auch: Griechenland – kein Grund für Jubelgesänge – Das Vermächtnis der Sparpolitik in Griechenland!
Wir haben den folgenden Beitrag für Sie übersetzt:
Korruption: Transparency International Griechenland mit Novartis
2013 spendete der Schweizer Pharmaziegigant Novartis 3.400 $ an die Anti-Korruptionsgruppe Transparency International Griechenland.
Novartis ist in einen Korruptionsskandal in Griechenland verwickelt: Der Konzern wird beschuldigt, Bestechungsgelder an oberste Beamte gezahlt zu haben. Dieser Skandal wird ein Schlüsselthema in der Wahl im Oktober sein.
Neben den Spenden von Novartis hat Transparency International Griechenland jahrelang Spenden von multinationalen Firmen angenommen, darunter Lockheed Martin, Coca-Cola, Nestlé, Unilever, KPMG, PWC, Ernst & Young und GlaxoSmithKline. Anna Damaskou von Transparency International Griechenland sagt, die Institution habe zugegebenermaßen die Spende von Novartis angenommen, jedoch auch im vergangenen Jahr in einer Presseerklärung zu einer „vertiefenden Untersuchung des Falls“ aufgerufen.
Michael Hornsby, ein Sprecher für Transparency International in Berlin, sagt dazu, dass Novartis die Spende an TI Griechenland „mehrere Jahre vor dem gegenwärtigen Skandal um ihre angebliche Beamtenbestechung in Griechenland gemacht habe“.
In der Tat war der Korruptionsskandal 2013 im Gange, obwohl er noch nicht weithin an die Öffentlichkeit gebracht worden war.
Novartis beantwortete keine Anrufe, in denen um Stellungnahme zu diesem Artikel gebeten worden war. Der Einfluss von Firmen und Konzernen auf TI Griechenland ist Teil eines beunruhigenden Musters von TI-Agenturen weltweit, die von größeren Konzernspenden finanziell unterstützt und [auf diese Weise auch] beeinflusst werden.
Im Januar 2017 wurde TI-USA die Akkreditierung entzogen. Die Institution war in den USA zunehmend als eine Frontgruppe aufgetreten, die hauptsächlich von großen multinationalen Firmen finanziert wurde, darunter der Bechtel Corporation, Deloitte, Google, Pfizer (50.000 $ oder mehr), Citigroup, ExxonMobil, Fluor, General Electric, Lockheed Martin, Marsh & McLennan, PepsiCo, PricewaterhouseCoopers, Raytheon, Tyco (25.000-49.999 $) und Freeport-McMoRan und Johnson & Johnson (bis zu 24.999 $).
Im vergangenen Jahr nahm die Deutsche Chemie-Industrie-Vereinigung, ein Partner von Transparency International, Einfluss auf Beamte der Europäischen Union, die in Opposition zu Bestrebungen sind, die Rechte von Whistleblowern in der EU zu stärken.
Im Jahr 2013 nahm TI Berlin eine Spende von 3 Millionen $ durch Siemens an, und dies trotz der Tatsache, dass sich Siemens im Jahr 2008 wegen Bestechung schuldig bekannt und mehr als 1,6 Milliarden $ Strafe gezahlt hatte. Siemens war in Korruptionsaffären in Griechenland, Norwegen, Irak, Vietnam, Italien, Israel, Argentinien, Venezuela, China und Russland verwickelt gewesen.
Transparency International Greece Corruption and Novartis
In 2013, the Swiss pharmaceutical giant Novartis donated $3,400 to the anti-corruption group Transparency International Greece.
Novartis has been embroiled in a corruption scandal in Greece, accused of paying bribes to top public officials and the corruption scandal will likely be a key issue in the upcoming elections in October.
In addition to the funds from Novartis, Transparency International Greece has taken corporate donations over the years from major multinational corporations, including Lockheed Martin, Coca-Cola, Nestle, Unilever, KPMG, PWC, Ernst & Young and GlaxoSmithKline.
Anna Damaskou of Transparency International Greece says that while the group did accept the donation from Novartis, last year TI-Greece put out a press release calling for “an in-depth investigation of the case.”
And Michael Hornsby, a spokesperson for Transparency International in Berlin, said that Novartis made the donation to TI-Greece “several years prior to the current scandal surrounding their alleged bribery of officials in Greece.”
In fact, the corruption scandal was already in motion in 2013, although it hadn’t been widely publicized.
Novartis did not return calls seeking comment for this article.
The corporate influence over TI-Greece is part of a troubling pattern of Transparency International offices around the world being funded by and influenced by major corporations.
In January 2017, Transparency International USA was stripped of its accreditation. The group had increasingly come to be seen in the United States as a corporate front group, funded primarily by large multinationals, including Bechtel Corporation, Deloitte, Google, Pfizer ($50,000 or more), Citigroup, ExxonMobil, Fluor, General Electric, Lockheed Martin, Marsh & McLennan, PepsiCo, PricewaterhouseCoopers, Raytheon, Tyco ($25,000–$49,999), and Freeport-McMoRan and Johnson & Johnson (up to $24,999).
Last year, the German Chemical Industry Association, a partner of Transparency International, lobbied European Union officials in opposition to strengthening whistleblower rights in the EU.
And in 2013, Transparency International Berlin accepted a $3 million donation from Siemens, despite the fact that Siemens pled guilty in 2008 to bribery charges and paid more than $1.6 billion in penalties.
Siemens was implicated in corruption in Greece, Norway, Iraq, Vietnam, Italy, Israel, Argentina, Venezuela, China and Russia.
Netzfrauen Ursula Rissmann-Telle und Doro Schreier
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