Nach dem Treffen in Singapur stehen der amerikanische Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un wieder im Fokus des Weltgeschehens. Während sich die beiden „Machthaber“ in Vietnam treffen, schuften in Europa die Wanderarbeiter aus Nordkorea. Wie in Singapur ist der eigentliche Gewinner China. Übrigens soll Singapur, damit dieses Treffen stattfinden konnte, „reich“ mit Millionen Dollar beschenkt worden sein. Während es sich die „Machthaber“ sicher auch in Vietnam gut gehen lassen, schicken die Wanderarbeiter aus Europa ihre kargen Löhne nach Nordkorea. Doch auch China profitiert von Nordkorea, denn nicht nur in Europa arbeiten billige Wanderarbeiter aus Nordkorea, auch in Nordkorea selber fertigen billige Arbeitskräfte billige Produkte für China an, die dann billig nach Europa gekarrt werden. Sicherlich werden wir wieder erfahren, wie der Machthaber Kim Jong Un seine eigene Toilette dabei hat und nachts sich die Touristenattraktionen von Hanoi anschaut. Donald Trump wird sich wieder als Sieger des Gipfels auf Twitter präsentieren und vom Friedensnobelpreis träumen. Doch in dieser medialen großen Show stören die Wanderarbeiter nur und somit bleiben sie unbemerkt, auch in Europa. Auch um den Italienischen Geschäftsmann, der Nordkoreas nuklearen Abfall im Meer vor Taiwan versenkt hat, ist es ruhig geworden. Die Agent-Orange-Opfer in Vietnam, die immer noch auf eine Entschädigung warten, finden in dieser Show ebenfalls keinen Platz in den Medien. China baut ein Touristenparadies für seine Bürger in Nordkorea. Sie merken: Es gäbe auch Backstage ausreichend zu berichten.
Backstage – hinter der Show des Gipfels zwischen Donald Trump und Kim Jong Un
Im Vietnamkrieg versprühten die USA und ihre Verbündeten Millionen Liter von gefährlichen Herbiziden, darunter Agent Orange. Noch heute kommen deswegen Kinder mit Missbildungen zur Welt: Der Krieg, der 1975 endete, dauert noch immer an. Agent Orange wurde unter anderem von den US-Firmen Dow Chemical und Mobay, einem Gemeinschaftsunternehmen von Monsanto und der Bayer AG, hergestellt und geliefert. Zwischenprodukte für die Herstellung von Agent Orange wurden auch von der deutschen Firma Boehringer Ingelheim bezogen. Tran Tho Nga, Französin mit vietnamesischer Abstammung, hat beim Gerichtshof der französischen Stadt Evry eine Klage gegen US-Chemiefirmen eingereicht. Sie will damit Millionen von Agent-Orange-Opfern unterstützen.
Der Einsatz von Agent Orange verursachte Schäden im Ökosystem Vietnams, die noch heute vorhanden sind. Mehr als 5 Millionen Hektar Wald wurden zerstört und eine halbe Millionen Hektar Ackerland wurden verdorben. Es wird Jahrhunderte der Hege und Pflege dauern, bis das Land sich erholt hat.
Die Umwelt war nicht als einzige betroffen. Das Aussetzen von Agent Orange hatte fünf schreckliche Krankheiten zur Folge: Weichteilsarkom, das Non-Hodgkin-Lymphom, chronische lymphatische Leukämie (einschließlich Haarzellen-Leukämie), Morbus Hodgkin und Chlorakne. Was noch schlimmer ist, ist, dass der angerichtete Schaden sich nicht auf die Zeit begrenzt, in der Agent Orange versprüht wurde – die Auswirkungen können den Nachwuchs schädigen, sogar bis in die 3. und 4. Generation.
Was machen Wanderarbeiter aus Nordkorea in Europa?
Mit einem Heer von Leiharbeitern versorgt sich das international weitgehend geächtete Nordkorea mit dringend benötigten Devisen. Nach Angaben der amerikanischen UN-Vertretung arbeiten 100.000 Nordkoreaner im Ausland und bringen dem Regime jährlich eine halbe Milliarde Dollar ein – auch mit Arbeitsaufträgen in Europa, so das Handelsblatt 2017. Sie arbeiten immer noch in Europa, insbesondere in Małopolska, Polen, sind die meisten Nordkoreaner im Bauwesen als Maurer, Stahlbauer und Schreiner tätig, so ein Sprecher der Woiwodschaft Voivodeship in krakowpost.com/. Das Büro lehnte es ab, eine detailliertere Aufschlüsselung zu geben, wobei Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes angeführt wurden.
Seit Jahren gibt es Bedenken, dass das unterdrückerische Regime von Kim Jong-un seine Bürger dazu auffordert, im Ausland zu arbeiten, nur um Geld an die Regierung zu schicken. Recherchen ergaben, dass über ein Dutzend Unternehmen in Polen von Angehörigen des Militärs in Pjöngjang kontrolliert wurden.
Wie sich Nordkoreaner in Europa zu Tode arbeiten
Sie arbeiten als „moderne Sklaven“ mitten in Europa: sechs Tage in der Woche bis zu 12 Stunden unter strenger Bewachung – und sie schicken den größten Teil ihres ohnehin kargen Lohns an Nordkorea.
Wir konnten bestätigen, dass Nordkoreaner an verschiedenen Standorten im ganzen Land als Arbeiter beschäftigt sind, deren Gehälter offenbar durch ein Netzwerk von Unternehmen in die Tasche der diktatorischen Arbeiterpartei gehen, so eine Recherche von Vice.
Nach Angaben der amerikanischen UN-Vertretung arbeiten 100.000 Nordkoreaner im Ausland und bringen dem Regime jährlich eine halbe Milliarde Dollar ein – auch mit Arbeitsaufträgen in Europa.
Eine einstimmige Resolution, die vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Ende 2017 verabschiedet wurde, zielt darauf ab, gegen diese Programme vorzugehen, indem Nordkoreaner verpflichtet werden, innerhalb von 24 Monaten international nach Hause zu kommen. Die Sprache der Resolution wurde jedoch durch dem Druck Chinas und Russlands gelockert, den Arbeitnehmern zu gestatten, im Ausland für unbestimmte „humanitäre Zwecke“ oder für den Rest ihrer Verträge weiterzuarbeiten. Mit solchen Vertragsverlängerungen in Polen ist es möglich, dass Kims Regierung einen Weg finden wird, um seine Bürger hier zu halten. Selbst wenn sie zurückkehren, ist es ungewiss, ob die Bedingungen zu Hause besser sind.
Auch Ende 2018 arbeiteten immer noch „Sklaven“ aus Nordkorea in Polen. Ein Arbeiter berichtete im Independent, dass er für den polnischen Zulieferer Crist SA, der Schiffbaukomponenten herstellt, die an eine niederländische Firma geliefert wurden. Große Teile seines Gehalts wurden vom nordkoreanischen Staat konfisziert und seine Bewegungsfreiheit wurde eingeschränkt. Auch Ende 2018 wird geschätzt, dass Hunderttausende nordkoreanischer Bürger im Ausland unter ähnlichen Bedingungen der angeblichen modernen Sklaverei tätig sind, wo sie ihren Pass und ihre Löhne dem Regime abgeben mussten.
Italienischer Geschäftsmann versenkt Nordkoreas nuklearen Abfall im Meer vor Taiwan
Wie wir bereits 2017 berichteten, bestätigten freigegebene Dokumente, dass ein italienischer Geschäftsmann in den 1990er-Jahren radioaktiven Atommüll vor Taiwan im Meer entsorgte. Diese Information war in 61 Dokumenten von SISMI, einer italienischen militärischen Nachrichtenabteilung, enthalten, die in Italien einer parlamentarischen Untersuchungskommission vorgelegt wurde, so die italienischen Medien. Laut diesen Berichten hat Giorgio Comerio, ein italienischer Geschäftsmann, ein Vermögen damit gemacht, mit nuklearem und anderem gefährlichen Material beladene Schiffe im Mittelmeer und in der Nähe von Somalia und Taiwan zu versenken.
Seine enge Zusammenarbeit mit der Regierung von Nordkorea begann 1995, ist den Unterlagen zu entnehmen. Als Gegenleistung für die Zahlung von US $ 227 Millionen (NT $ 7 Milliarden) entsorgte Giorgio Comerio 200 000 Barrel radioaktive Abfälle, deren letzte Ruhestätte nun wohl der Ozean nahe Taiwan sein muss, so SISMI,
Die taiwanesischen Umweltverbände forderten von der Regierung, eigene Untersuchungen zu den Vorwürfen einzuleiten und Tests vorzunehmen, um festzustellen, ob das Entsorgen der Abfälle auf dem Meeresgrund Auswirkungen auf die Umwelt Taiwans und den Zustand des Ozeans hat. Die Regierung müsse darüber hinaus die genaue Position herausfinden, wo die italienische Firma den Abfall im Meer versenkt hat, so die Aktivisten. Das Atomenergie-Gremium im Kabinett antwortete, dass man von der in den SISMI-Dokumenten beschriebenen Vorgehensweise keine Kenntnis hatte. Nach Jahrzehnten des Wegschauens sollte eigentlich aufgeräumt werden, doch dabei bliebt es dann auch.
China baut ein Paradies für chinesische Touristen in Nordkorea
Chinas Ansatz in Bezug auf die Fortschritte Nordkoreas in Bezug auf Atomwaffen und Technologien für ballistische Raketen wird häufig diskutiert, aber sein wirtschaftliches Engagement in Nordkorea und die Umsetzung von Sanktionen finden weniger Beachtung.
Der eigentliche Profiteur der Sanktionen gegen Nordkorea ist China. Erst im Dezember 2018 berichtete asia.nikkei.com,, dass der Handel zwischen China und Nordkorea trotz Sanktionen weiter wächst. Meeresfrüchte, Baumaterialien und Visa für einen kurzfristigen Aufenthalt untergraben die UN-Resolution.
Trotz Sanktionen der Vereinten Nationen gegen Nordkorea scheint der Handel an der chinesischen Grenze mit dem Land wieder zu wachsen.
Die Zahl der Lastwagen, die über die chinesisch-koreanische Freundschaftsbrücke hin und her fahren stieg im November stark an, so ein leitender Angestellter eines Baumateriallieferanten in der Grenzstadt Dandong. Viele transportieren Sperrholzböden, Aufzugskomponenten und andere Materialien für Bauprojekte in Nordkorea, während Meeresfrüchte nach China gehen.
Der verstärkte bilaterale Handel dient den Zielen beider Länder. Peking will seinen Einfluss auf Pjöngjang verstärken, während das Kim-Jong-Un-Regime eine eigene Wirtschaft entwickeln muss. Die Aktivitäten im Grenzgebiet zeigen die Versuche, die Beziehungen wieder herzustellen.
Rund 70% des Handels zwischen China und Nordkorea werden über Dandong abgewickelt. Ende November waren Bauarbeiten in Sinuiju auf der anderen Seite des Flusses Yalu zu sehen, der die beiden Länder trennt.
Ein großes, zylinderförmiges Gebäude nimmt in der Nähe der Brücke Gestalt an, in einem Bereich, in dem sich auch ein Vergnügungspark befindet. Laut lokalen Gerüchten handelt es sich um ein Hotel, das auf chinesische Touristen ausgerichtet ist.
Etwa 10 km südlich liegt die New Yalu River Bridge, von der erwartet wird, dass sie die ältere Kreuzung als wichtigste grenzüberschreitende Grenze ersetzt. Viele Gebäude, die wie neue Wohnhäuser aussehen, sind auf der koreanischen Seite in der Nähe zu sehen.
In einer Bekleidungsfabrik in einem Vorort von Dandong gab es jedoch eine Reihe von Arbeiterinnen von der anderen Seite der Grenze und ein nordkoreanischer Kaufmann wurde in einem Luxushotel in der Gegend gesehen, der keine gewöhnliche Erscheinung gewesen sei, kurz nachdem die Sanktionen verhängt wurden. Diese Menschen reisen wahrscheinlich eher mit Kurzaufenthaltsausweisen nach China ein als mit Arbeitsvisa, so asia.nikkei.com,
Kim hat China seit März 2018 dreimal besucht, und Beobachter glauben, dass der chinesische Präsident Xi Jinping 2019 Nordkorea besuchen wird. Da sich die bilateralen Beziehungen verbessern, haben sich die Kontrollen an der Grenze gelockert und es wird gefordert, dass die Kritik an Nordkorea aus den USA und anderen Ländern gestoppt wird.
Das zweite Treffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten und dem nordkoreanischen Machthaber
Trump prophezeit Nordkorea einen Aufschwung, jetzt weiß man, warum. Trump und Kim planen ein zwanzigminütiges bilaterales Treffen.
US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un werden sich am Mittwochabend zu einem 20-minütigen Einzelgespräch treffen, bevor sie zu einem Dinner gehen, das voraussichtlich etwa 90 Minuten dauern wird, teilte das Weiße Haus am Dienstag mit .
Trotz seines geringen Fortschritts in Bezug auf sein erklärtes Ziel, Nordkorea seit dem ersten Treffen mit Herrn Kim in Singapur im vergangenen Jahr von seinen Atomwaffen zu befreien , sagte Trump, dass er sich voll und ganz seiner persönlichen Diplomatie mit Herrn Kim verpflichtet fühle.
Was auch immer das Ergebnis in Hanoi sein mag, der Gipfel sollte Kims Wunsch stärken, den Paria-Status seines Landes zu beenden und seinen Platz auf der Weltbühne zu festigen, und China wird sich freuen.
Genau dieses Spektakel dauert wie schon in Singapur nur ein paar Minuten, damit die Welt erfährt, dass sie nichts erfährt, denn Backstage gibt es viel mehr zu berichten.
Netzfrau Doro Schreier
Nach Saudi Arabia Uncovered jetzt Nordkorea Undercovered – Secret State of North Korea
Wie jedes Jahr – Kriegszustand Nord- und Südkorea – Großmanöver Operation Pacific Reach
Chinas Kampfansage an die großen Konzerne der Welt – Wird Europa ausverkauft?
1 Kommentar » Schreibe einen Kommentar