Der norwegische Pensionsfonds (The Government Pension Fund Global) ist mit einem Volumen von rund 900 Milliarden Euro der größte Staatsfonds der Welt und verkaufte auf Grund von Entwaldung Anteile an mehr als 60 Konzerne – darunter 33 im Bereich Palmöl tätige Unternehmen. Norwegen ist auch das erste Land, das auf Palmöl basierenden Biokraftstoff verbietet, nun geht der norwegische Staatsfond noch weiter. Immer wieder war der Staatsfond wegen Doppelmoral in die Kritik geraten, denn bereits 2010 unterzeichnete Norwegen einen Vertrag in Höhe von einer Milliarde US-Dollar zum Schutz von Tropenwäldern. „Auf der einen Seite wollen wir die Entwaldung verhindern, auf der anderen Seite investieren wir genau in diese Konzerne, die für die Entwaldung verantwortlich sind“, so die Kritik.
Größter Staatsfond der Welt steigt aus 60 Konzernen wegen Entwaldung aus –
Mit 30 Millionen Hektar pro Jahr ist die Abholzung auf einem Rekordniveau. Hunderte von Unternehmen hatten sich öffentlich zur nachhaltigen Produktion und Beschaffung globaler Rohstoffe wie Palmöl, Soja, Rindfleisch und Gold verpflichtet, doch die Realität sieht anders aus.
In 25 Jahren hat der norwegische Staatsfonds ein Volumen von rund 900 Milliarden Euro angesammelt und wurde zum größten Staatsfond der Welt. Das entspricht 178.000 US-Dollar für jeden der 5-Millionen-Bevölkerung Norwegens (Erwachsene und Kinder) oder mehr als 700.000 US-Dollar für eine typische vierköpfige Familie. In den Jahren, seit der Fonds aufgelegt wurde, verzeichnete Norwegen in der Regel große Haushaltsüberschüsse – oftmals rund 10% des BIP, wobei die Einnahmen aus Öl und Gas einen erheblichen Teil dazu beitrugen. Das Pro-Kopf-Einkommen in Norwegen beträgt ca. 100.000 USD. Wenn die Regierung in der Lage ist, sogar 40 Prozent dieser Überschüsse in den SWF zu investieren, bedeutet dies, dass die impliziten Anteile jedes Norwegers um weitere 4.000 USD pro Jahr erhöht werden.
Vor allem der norwegische Fonds genießt ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit in den Augen der Öffentlichkeit, der Regierung und der Anlegergemeinschaft und konnte dies auch in jenen Jahren beibehalten, in denen der Fonds hohe Verluste verzeichnet hatte.
Doch was die Menschen in Norwegen nicht mehr akzeptieren wollten, war, dass mit ihrem Geld soviel Unheil angerichtet wurde. 2017 überredeten die Samen (früher auch Lappen genannt) den norwegischen Pensionsfonds, sich von Dakota Access zu trennen, um die Standing Rock in den USA zu unterstützen. Das samische Parlament, das die indigenen Völker der nordischen Länder vertritt, hatte den Pensionsfond überzeugt, das Ölpipeline-Projekt aufzugeben.
In den letzten sieben Jahren zog sich der norwegische Staatsfond auch aus über 33 Palmölunternehmen wegen Entwaldungsrisiken zurück, gab eine grüne Gruppe am Donnerstag, dem 28. Februar 2019 bekannt. Die norwegische staatliche Pensionskasse Global (GPFG), die ihren Geschäftsbericht am Mittwoch veröffentlichte, verkaufte Anteile an mehr als 60 Unternehmen, so die Rainforest Foundation Norway .
Olam, Sime Darby und Sipef sind alle an der Palmölproduktion beteiligt, während Halcyon Agri aus Singapur das erste Kautschuk- Unternehmen ist, das von der GPFG verkauft wurde.
In 2018 zog sich der norwegische Fond aus folgenden Konzernen wegen Entwaldung zurück:
- Olam International ist ein bedeutendes Lebensmittel- und Agribusinessunternehmen, das mit einer Reihe von Waldrisikoprodukten handelt. Nur in den letzten Jahren war Olam mit der Abholzung von Palmöl in Gabun und in Verbindung gebracht worden. Kakao in Ghana und der Elfenbeinküste.
- Halcyon Agri und seine Tochtergesellschaft Sudcam werden der massiven Abholzung in Kamerun vorgeworfen. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht von Greenpeace wird behauptet, dass Sudcam mehr als 10.000 Hektar dichten tropischen Regenwald gerodet hat, um Platz für eine Kautschukplantage in Monokultur zu schaffen, die die dort lebenden Gemeinschaften verdrängt und die Biodiversität in der Nähe eines UNESCO-Weltkulturerbes gefährdet.
- Sime Darby Plantation betreibt Palmölplantagen in Malaysia, Indonesien, Liberia, Papua-Neuguinea und den Salomonen.
- Dazu auch: Um Chinas Hunger nach Holz zu stillen, werden Regenwälder der Salomonen geplündert! – Solomon Island in danger- Chinese demand wiping out forests in the Solomon Islands!
- In Indonesien, Papua-Neuguinea und der Elfenbeinküste produziert Sipef wie Palmöl, Gummi, Bananen und Tee.
Der Fonds arbeitet außerdem aktiv mit Händlern von Soja und Rindfleisch aus Südamerika, darunter Bunge, ADM, Marfrig und Minerva, zusammen, um der Abholzung ihrer Lieferketten ein Ende zu setzen.
„Es wird immer deutlicher, dass Unternehmen, die direkt oder über ihre Lieferketten an der Abholzung von Wäldern beteiligt sind, eine große Belastung für die Anleger darstellen,“ so die Pressemitteilung.
Marthe Skaar, Sprecherin der Norges Bank Investment Management, die den Fonds verwaltet, bestätigte, dass seit 2012 mehr als 60 Desinvestitionen auf Grund von Abholzungsrisiken, darunter 33 Palmölfirmen, vorgenommen worden seien.
Norway’s Government Pension Fund acts against deforestation: divests major agricultural companies
The world’s largest Sovereign Wealth Fund divests four companies, including Olam International and Sime Darby Plantation, because of financial risk arising from tropical deforestation. Rainforest Foundation Norway rejoices.
The divestment from Olam International, Halcyon Agri Corp (both from Singapore), Sime Darby Plantation (Malaysia) and Sipef (Belgium), was revealed in the Government Pension Fund Global’s (GPFG) annual report, published on February 27.
Since the GPFG in 2012 began divesting companies on account of deforestation risk, more than 60 companies have been dropped, including 33 companies involved in palm oil production.
Olam, Sime Darby and Sipef are all involved in palm oil production, while Halcyon Agri is the first rubber company to be divested by the GPFG.
„The GPFG has realized that deforestation reduces its long term returns on investments“, says Vemund Olsen, senior adviser at Rainforest Foundation Norway.
In addition to divestments, the GPFG uses ownership engagement to induce companies to cut their ties to rainforest destruction. In a recent report on responsible investment, the GPFG announced that it is asking banks in Indonesia, Malaysia and Brazil to adopt No Deforestation criteria for their loans to the agricultural sector.
The Fund also engages actively with traders of soy and beef from South America, including Bunge, ADM, Marfrig and Minerva, to put an end to deforestation in their supply chains.
„It’s great to see that the GPFG is taking action against deforestation. It’s increasingly clear that companies involved in deforestation, directly or through their supply chains, are a major liability to investors Their time is soon up and their business model is outdated“, says Vemund Olsen.
„The divestments announced today should be seen as a warning shot to those investors and companies still involved in deforestation. Their business model is outdated.“
-
Forest-risk companies divested in 2018:
- Olam International is a major food and agribusiness company, trading in a number of forest-risk commodities. In the past few years only, Olam has been linked to deforestation for palm oil in Gabon and cocoa in Ghana and the Ivory Coast.
- Halcyon Agri and its subsidiary Sudcam is accused of massive deforestation in Cameroon. A recent report by Greenpeace alleges that Sudcam has cleared more than 10,000 hectares of dense tropical rainforest to make way for a monoculture rubber plantation, displacing local communities and posing a threat to biodiversity near a UNESCO World Heritage site.
- Sime Darby Plantation runs palm oil plantations in Malaysia, Indonesia, Liberia, Papua New Guinea and the Solomon Islands.
- Sipef produces forest-risk commodities like palm oil, rubber, bananas and tea in Indonesia, Papua New Guinea and the Ivory Coast.
Traurig! Wir haben den Kampf verloren! Öl gegen Gorillas – Oil versus gorillas
2 Kommentare » Schreibe einen Kommentar