Du „arme“ Kartoffel – entsprichst du nicht der Norm, landest du im Müll, wirst genmanipuliert, reist um die Welt und wirst in Plastik verpackt!

Immer weniger Menschen wissen, wie man eine Kartoffel kocht. Doch wenn immer weniger Menschen wissen, wie man eine Kartoffel kocht, was wissen die Menschen denn überhaupt von einer Kartoffel? Tatsächlich findet man im Netz „Kartoffeln kochen für Anfänger“. Der Deutsche ist für seine Vorliebe für Kartoffeln bekannt. Man isst die Kartoffel gekocht, gebraten, gebacken, aber auch als Püree; wobei letzteres leider viel zu oft nicht echt ist und aus der Tüte kommt. Sogar in Deutschland hergestellt, landen diese auch in den Regalen in Asien, Australien oder werden nach Afrika exportiert. Paradox: Kartoffeln werden aus Ländern importiert, die unter Wassermangel leiden, und weil sich keiner leisten kann, dass die lange und wegen der Kühlung auch teuer gelagerten Kartoffeln am Ende im Futtertrog von Tieren oder in Bio-Gas-Anlagen landen, bauen die deutschen Landwirte weniger an, als sie könnten. Zudem leidet Europa unter einer Kartoffelkrise. In Afrika werden bereits Kartoffel-Verpackungsanlagen von deutschen Konzernen aufgebaut. Du „arme“ Kartoffel – entsprichst du nicht der Norm, landest du im Müll, wirst genmanipuliert, reist um die Welt und wirst in Plastik verpackt. 

Viele unserer Grundnahrungsmittel sehen wir als selbstverständlich an. Selten denken wir ernsthaft über ihre Herkunft nach.

Rund um die Welt setzen sich in der Landwirtschaft westliche Anbaumethoden durch: Monokulturen sogenannter Hochertragssorten in Verbindung mit einem hohen Einsatz von Düngemitteln, Pestiziden und Wasser. Kaufte man früher auf dem Markt oder beim Gemüsehändler, bringen heute die Discounter mehr als die Hälfte des privaten Konsums an den Kunden, Tendenz weiter steigend. Dabei geht die Vielfalt verloren.

Viele Gemüsesorten haben bereits einen langen Weg hinter sich, bevor sie auf dem Teller landen. So ist es auch mit der Kartoffel.

In Deutschland ist von Ende Mai bis Anfang Juni Saisonbeginn für Frühkartoffeln. Bereits im Januar angebotene Frühkartoffeln stammen häufig aus Marokko, Tunesien, Ägypten, Griechenland und Zypern. Ab April sind Frühkartoffeln aus Spanien und Italien im Angebot und demnächst auch genmanipulierte Kartoffeln im heimischen Supermarkt, denn durch Etikettenschwindel sollen neue GVOs (Gentechnisch veränderter Organismus)  als „nicht genverändert“ gelten.

Ägypten: Kartoffelexporte nach Europa steigen auf 200.000 Tonnen

Schon längst haben auch Kartoffeln eine lange Reise hinter sich, bevor sie in den Supermärkten angeboten werden, wie eine aktuelle Nachricht von 07. März 2019 zeigt:

„Importkartoffeln aus Ägypten werden früh und in großen Mengen eintreffen. Die ägyptischen Zulieferer haben die Engpässe in Europa aufgefangen, weil sie erheblich früher als üblich sind und große Mengen liefern.“

Seit Beginn der Exportsaison für landwirtschaftliche Produkte ist der Kartoffelexport in Ägypten auf 200.000 Tonnen gestiegen.

Nicht nur bei den Zwiebeln geht es abenteuerlich zu, auch bei den Kartoffeln.

Zu Zwiebeln, ebenfalls eine Knolle: Europa wird mit Zwiebeln aus China überflutet und europäische Zwiebeln überfluten Afrika

Dänischer Kartoffelhändler importierte illegal Kartoffeln

Anfang des Monats gewann Breeders Trust, eine Organisation, die die Rechte von den zehn führenden Kartoffelzüchtern in Europa schützt, einen Prozess gegen das dänische Export- und Handelsunternehmen Mco Seed A/S. Das dänische Gericht in Kolding hat entschieden, dass Myco Seed A/S die Rechte von Kartoffelzüchtern in Bezug auf drei Sorten verletzt hat, die den niederländischen Züchtern Agrico und HZPC gehören. Myco Seed A/S wurde dazu verurteilt, den entstandenen Schaden zu zahlen und alle Kosten, die im Rahmen der Beweisaufnahme entstanden, sowie teilweise die Gerichtskosten zu übernehmen. Die Beweise, die 2017 im Wohnsitz des Geschäftsführers von Myco Seed A/S mit Zustimmung des dänischen Gerichts gesammelt worden waren, belegten, dass die drei besagten geschützten Sorten illegal aus Spanien nach Dänemark importiert worden waren und daraufhin weiterverkauft wurden.

Neue Kartoffel-Produkte für die „junge Generation“: Convenience Food – „bequemes Essen“ – und noch mehr Müll

Convenience Food oder Convenience-Lebensmittel ist ein aus dem Englischen entlehnter Begriff für „bequemes Essen“.

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Das belgische Kartoffelunternehmen De Aardappelhoeve hat auf der Fruit Logistica im Februar 2019 ein neues Convenience-Konzept eingeführt. Das Kartoffelprodukt zielt auf eine jüngere Generation ab, so das Unternehmen.

„Jüngere Menschen essen immer weniger frische Kartoffeln. Vorgekochte oder verarbeitete Produkte sind immer noch beliebt. Das Produkt, direkt aus der Natur, ist bei der jüngeren Generation nicht beliebt. “

„Wir möchten, dass jüngere Menschen wieder Kartoffeln essen. Wir haben uns also auf die Suche nach einer Idee gemacht, bei der Kartoffeln einfach zuzubereiten und auch gesund und lecker sind.“

„Das neue Produkt besteht aus unverarbeiteten Babykartoffeln. Diese werden zusammen mit einer Kräutermischung in eine Auflaufform gegeben. Wir wollten ein einfach zuzubereitendes, bequemes Produkt. Dem Interesse auf der Messe nach zu urteilen scheint es uns gelungen zu sein, so das Unternehmen in einer Presseerklärung. 

Wie passen BIO und Plastik, aber auch Schalen aus Aluminium zusammen?

Gar nicht. Zum einem ist bekannt, dass Aluminium der Gesundheit schadet, zum anderen brauchen verarbeitete Lebensmittel, also auch geschälte Kartoffeln, nicht gekennzeichnet zu werden. Eine neue Studie belegt, dass Kunststoffverpackungen unerwünschte Substanzen auf Lebensmittel übertragen können.

Die Tricks der Hersteller: Damit die „junge Generation“ auch diese Produkte kauft, wird einfach behauptet, dass die Kartoffeln nicht geschält werden müssen. Dadurch werde die Verschwendung begrenzt und die Kartoffeln behalten ihren Nährwert.

Längst ist bewiesen, dass gerade Pellkartoffeln (also nicht geschälte) gesund sind, denn die Schale wirkt beim Kochen als Barriere, die verhindert, dass die Knolle ihre Geschmacks- und Nährstoffe ans Wasser verliert.

Es geht immer noch verrückter – Kartoffeln einzeln in Plastik verpackt

Mittlerweile werden auch Kartoffeln einzeln in Plastik verkauft. Die Begründung: Damit der Verbraucher sehen kann, dass die Kartoffel aus ökologischem Anbau stammt, bedeutet also weniger Pestizide und Chemikalien. Dafür bekommt der Verbraucher eine Kartoffel mit einer Schutzhülle aus Plastik, damit die Kartoffel sich nicht bei den konventionellen Kartoffeln evtl. mit Pestiziden „ansteckt“. Verrückt, oder?

Kenia: Deutsche Firma will sieben Verpackungsanlagen für Kartoffeln bauen – Entwicklungshilfe

Mit Kartoffelchips gegen den Hunger in Afrika? Die Potato Initiative Africa wollte moderne Kartoffelverarbeitung nach Nigeria und Kenia bringen. Ja, Sie lesen richtig. Wie sollen wir uns das nun vorstellen? Da sitzen die hungrigen Menschen mit einer Tüte Kartoffelchips?

Der Kartoffelsektor in Nyandarua erfährt zurzeit einen großen Boom, da eine internationale deutsche Firma dort sieben Packhäuser bauen lassen will. Repräsentanten der BASF, eines großen Chemieunternehmens, haben Francis Kimemia besucht, den Governor von Nyandarua. Vor Ort wurde entschieden, das Projekt in Höhe von 500 Millionen Sh (4,4 Millionen Euro) zu unterstützen, so eine aktuelle Nachricht vom 04. März 2019.

Bereits in unserem Beitrag aus 2017 haben wir Ihnen erläutert, dass in Kenia unter Mithilfe der deutschen Entwicklungszusammenarbeit Kartoffel-Saatgut hergestellt wird.  Damit soll die Produktivität der Bauern steigen. Doch diese Kartoffeln können sich die afrikanischen Kleinbauern nicht leisten, denn ein kleiner Sack Kartoffel-Saatgut kostet 25 Euro.

Wussten Sie, dass der deutsche Staat mit Konzernen wie Bayer, BASF und Co in einem Boot sitzt? In der Entwicklungshilfe ist die Regierung Handlanger von Geschäftemachern. Statt Entwicklung fördert man vor allem die Interessen großer Unternehmen und Anleger.

Siehe: Mit Kartoffelchips gegen den Hunger in Afrika? – Konzerne als Retter in der Entwicklungspolitik? – Das Geschäft mit der Entwicklungshilfe

Der Bezirk Nyandarua produziert 30 Prozent der Kartoffeln auf dem kenianischen Markt. Das Gute an Kartoffeln in Kenia ist, dass sie nur 90 Tage brauchen, um zu reifen. Doch auch in Afrika kommen „Kartoffelmarkler“ mit großen LKWs, die dann den Kartoffelbauern ihre Ernte zu niedrigen Preisen abkaufen.

Der größte Teil der Kartoffelernte geht an die Fast-Foodketten, die auch in Afrika zunehmen. Auf der anderen Seite werden Kartoffeln aus Europa importiert.

Es ist wie mit der Zwiebel, wie schon geschrieben, auch eine Knolle: Europa wird mit Zwiebeln aus China überflutet und europäische Zwiebeln überfluten Afrika

Den Kartoffelnbauern in Kenia wird übrigens auch erzählt, dass sie in Chemikalien und Ertragsverstärker investieren sollen. Also müssen sie nicht nur teure Saatkartoffeln aus Europa kaufen, sondern auch noch die dazu gehörigen Chemikalien.

Die Kartoffel ist eines der am meisten konsumierten Produkte in Kenia und sie steht hinter Mais an zweiter Stelle. Dass auch Saatkartoffeln in Kenia aus Europa kommen, zeigen die britischen Saatgutsorten, denn die haben den durchschnittlichen Ertrag von kenianischem Saatgut im ostafrikanischen Land nach Versuchen mehr als verdreifacht. Nach dem Abschluss eines bilateralen Handelsabkommens zwischen der schottischen und der kenianischen Regierung Ende 2016 wurden vier Saatgutsorten zu Testzwecken nach Kenia importiert.

Siehe dazu: Kennen Sie „Adoptivgemüse“? Europäisches Gemüse wird erst in Afrika gesät und kommt als Setzling nach Europa!

Anhand von Schottland können Sie sehen, wohin die Saatkartoffeln exportiert werden, ob nun Thailand, Marokko, Indonesien, Türkei u.s.w.

https://www.sasa.gov.uk/seed-ware-potatoes/potato-exports

Frankreich und Deutschland sind bei weitem die größten Exporteure von Konsumkartoffeln. Frankreich hat in der Saison 2014/15 über 1,7 Millionen Tonnen exportiert, Deutschland hat 1,5 Millionen Tonnen exportiert.
Nach deutschen Exportstatistiken wurden 815.000 Tonnen Verbrauchskartoffeln (für die Industrie) in die Niederlande exportiert, gefolgt von Belgien mit einer Menge von 200.000 Tonnen. Der Export von Verbrauchskartoffeln aus Belgien konzentriert sich ebenfalls stark auf die Niederlande. In der vergangenen Saison gingen von den 900.000 Tonnen Gesamtexport 580.000 Tonnen in die Niederlande.
Auf der anderen Seite ist Algerien der Hauptabnehmer von holländischen Pflanzkartoffeln.
Im Jahr 2018 importierte die Bundesrepublik insgesamt rund 596.921 Tonnen Kartoffeln und zurzeit wieder Kartoffeln aus Ägypten.

EUROPA steht vor einer Kartoffelkrise. Hilfe naht aus fernen Ländern, die eh schon kein Wasser haben

Wir hatten bereits im August 2018 in unserem Beitrag: Bizarre Situation in Europa? Kommt eine Gemüsekrise? – auf die jetzige Situation hingewiesen. Unter der Trockenheit litt besonders die Beziehung zwischen Kartoffelanbauern und der Pommes-Industrie.

Auf Grund der anhaltenden Trockenheit wurden auf einem Hektar viel weniger Kartoffeln geerntet als normal. Dies ist nicht nur ein Problem für die Landwirte, sondern auch für ihre größten Kunden, die Kartoffelverarbeiter. Sie machen die Pommes für internationale Unternehmen wie McDonald’s und KFC. Wie jedes Jahr kauften die Kartoffelverarbeiter schon vorher den größten Teil der bevorstehenden Ernte auf. Aber die Ausbeute in 2018 war zu gering und die Kartoffeln zu klein. Doch in den bereits bestehenden Verträgen heißt es, dass Kartoffelverarbeiter einen niedrigeren Preis für Kartoffeln bezahlen, wenn sie keine guten Pommes herstellen können, obwohl die Preise für Kartoffeln angestiegen waren.

In der EU werden jedes Jahr rund 53 Millionen Tonnen geerntet. Am 26. September 2018 kündigte das Landwirtschaftsministerium Deutschlands eine 25% geringere Ernte an als üblich, so der .economist.com.  Die diesjährigen Kartoffeln sind kleiner. Belgier fürchteten, dass die geliebten Pommes Frites jetzt ein Drittel kürzer sein könnten.

In der Tat gab das Landwirtschaftsministerium eine Nachricht heraus, dass die Trockenheit des Sommers 2018 sich auch in der Kartoffelernte niederschlagen werde.  Es werden voraussichtlich rund 8,7 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet werden. Das sind nach Schätzungen des Sachverständigenausschusses von Bund und Ländern zur „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ rund 25 Prozent weniger als im Vorjahresergebnis. Im vergangenen Jahr hatte das Ergebnis bei rund 11,7 Millionen Tonnen gelegen.

Doch, wie schon oben erwähnt, sind die ersten Kartoffeln aus Ägypten im März 2019 schon eingetroffen, doch Vorsicht!

Bitte beim Kauf von Kartoffeln beachten:

  • Laut Öko-Test: Die Händler im Mittelmeerraum haben oft feste Verträge mit festen Lieferzeiten mit den europäischen Ländern. Damit steht der Termin für den Schiffstransport – ob die Pflanzen reif sind oder nicht. Also kann es sein, dass die Kartoffeln erst zehn Tage vorher gedüngt wurden und sie deswegen erhöhte Nitratwerte aufweisen. Auch bei Pflanzenschutzmitteln wird in Israel und Ägypten oft nicht so genau hingeschaut wie bei uns. Die höhere Lichteinstrahlung kann dazu führen, dass die Knollen ergrünen. Verallgemeinernd kann man sagen, dass die Schadstoffbelastung im Durchschnitt höher und der Geschmack schlechter ist als bei deutschen Kartoffeln.
  • Chemische Giftstoffe: Rückstände von Pestiziden fanden sich in auffällig vielen untersuchten Proben. Sie werden zum Beispiel gegen Krautfäule und Kartoffelkäfer eingesetzt.

Es gibt bereits die ersten genmanipulierten Kartoffeln

Die erste GVO-Kartoffel, die gegen das PVY-Virus resistent ist, soll im nächsten Jahr in Argentinien in den Handel kommen.

Die transgene Kartoffel ist das Ergebnis einer Leistung von Technoplant, einer Tochtergesellschaft der Sidus-Gruppe, so eine Meldung vom Januar 2019. 

Bald auch genmanipulierte Kartoffeln in Deutschland?

Sogar die Kartoffel bleibt nicht von der Genmanipulation verschont. Die Gentechnik kann zur größten Katastrophe der Welt werden und die Angst vor Gentechnik ist beim Verbraucher riesig, doch trotz weltweiter Proteste wurden weitere genmanipulierte Kartoffeln zugelassen. Es handelt sich um  drei neue GMO-Kartoffelsorten, die von dem großen Agrarbusiness-Unternehmen J.R. Simplot Co aus Idaho entwickelt wurden.

Wie wir bereits mehrfach berichteten, hat es die J. R. Simplot Company, der Lieferant von McDonald’s, geschafft, eine Zulassung für eine gentechnisch veränderte Kartoffel in den USA zu erhalten. Demnächst gibt es die neuen genmanipulierten Pommes in vielen Fast-Food-Ketten, denn die J.R.Simplot Company zählt zu den größten Lieferanten. Auf die USA folgte Kanada und genehmigte die genmanipulierte Kartoffel. Doch nicht nur in den USA oder Kanada, der Produzent dieser genmanipulierten Kartoffel ist schon längst in Deutschland.

Erst im Oktober 2018  haben die KWS SAAT SE und die J.R. Simplot Company das neue Joint Venture Aardevo B.V. gegründet, um höchstleistungsfähige Kartoffelsorten durch Hybridzüchtung zu schaffen. Das Gemeinschaftsunternehmen kombiniert die Kartoffelanbau- und Verarbeitungsfähigkeiten von Simplot (Boise/USA) mit der Erfahrung von KWS in der Hybridzüchtung. Ziel von Aardevo ist das Züchten neuer Sorten mit verbesserten und neuen Eigenschaften. Durch die Verbesserung von Geschmack und Textur, durch höhere Erträge, Resistenzen gegen Krankheiten und Schädlinge sowie eine bessere Verarbeitungsqualität wird Aardevo neue Wahlmöglichkeiten für Landwirte und Verbraucher bieten.

Aardevo hat seinen Hauptsitz in Nagele (Niederlande). Weitere Forschungsaktivitäten gibt es in Boise im US-Staat Idaho. Beide Parteien halten jeweils 50 Prozent der Anteile an der neuen Gesellschaft. Über die finanziellen Details wurde Stillschweigen vereinbart.

Dazu auch: Nur noch Genmanipuliertes! GMO-Zuckerrohr und GMO-Kartoffeln – Frankenfood – US approves GMO potatoes – Brazil Set to Release First Variety Of GMO Sugarcane

EU billigt Etikettenschwindel: Neue GVOs sollen als „nicht genverändert“ gelten – Cisgene Kartoffeln: Gentechnische Methoden, aber nur Erbmaterial aus Kartoffeln

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Gentechnisch veränderte Kartoffeln mit Resistenz gegen Kraut- und Knollenfäule:
Cisgene Kartoffeln, Universität Wageningen (NL)

Übertragung von ein bis drei Resistenzgenen aus Wildkartoffeln, dabei Verwendung von ausschließlich kartoffeleigenem Erbmaterial, Verzicht etwa auf ein Markergen

Seit 2009 Freilandversuche in mehreren europäischen Ländern

Kartoffel Fortuna von BASF

Übertragung von zwei Resistenzgenen aus einer mexikanischen Wildkartoffel

Ende 2011 Antrag auf EU-Zulassung für den Anbau und als Lebensmittel

2012 Rückzug der Biotech-Sparte des Unternehmens aus Europa, Anfang 2013 Stopp der Zulassungsverfahren für alle gv-Kartoffeln von BASF in Europa

Innate-Kartoffel, J.R. Simplot Company (USA)

Übertragung eines Resistenzgens aus Wildkartoffeln; weitere neue Eigenschaften (RNA-Interferenz)

In den USA für den Anbau zugelassen (September 2015)

In Kanada: Die Genkartoffeln können in dieser Saison in Kanada angebaut und nach der Ernte in den Läden verkauft werden. Siehe: CETA – Wer will genmanipulierte Kartoffeln und Äpfel in seinem Einkaufwagen? – Could GM potatoes be headed to Europe via CETA?

Die Bekämpfung von Phytophthora erfolgt bisher fast ausschließlich durch chemische Pflanzenschutzmittel (Fungizide). In Deutschland werden in einer Anbausaison bis zu 16 Spritzungen vorgenommen. Im Biolandbau wird Phytophthora mit umweltbelastenden Kupferverbindungen bekämpft.

Auch gentechnische Methoden kommen bei der Entwicklung Phytophthora-resistenter Kartoffeln zum Einsatz. Solche Kartoffeln wurden an der Universität Wageningen (Niederlande) in einem auf zehn Jahre angelegten Forschungsprojekt entwickelt und getestet. Die Wageninger Wissenschaftler verwendeten ausschließlich Erbmaterial aus Kartoffeln, das heißt, auch die Gensequenzen, die für die Übertragung und Ausprägung der Resistenzgene erforderlich sind, stammen aus Kartoffeln. Sie verzichteten ebenfalls auf ein Markergen, das üblicherweise etwa aus Bakterien stammt. Da die gv-Kartoffeln nur arteigenes Genmaterial enthalten, werden sie als cisgen (cis=diesseits) im Unterschied zu transgen(trans=jenseits) bezeichnet. Quelle 

Die fragwürdigen Techniken werden auf der Webseite der Kommission unter dem branchentypischen Titel ‚Neue Zuchttechniken’ aufgeführt. Dazu gehören ZFN, TALENs und CRISPR.
Eine weitere Gen-Editierungstechnik betrifft die Einführung kurzer Stränge synthetischer DNA, mit denen die Zellen getriggert werden, ihre DNAs zu verändern, um eingeführten Fragmenten zu entsprechen. Diese Technik wird als ODM bezeichnet. Der Gen-Editierungsprozess ist noch nicht vollständig erforscht und kann sich negativ auf die Umgebung und die Gesundheit von Menschen und Tieren auswirken. Da man so wenig darüber weiß, wie diese Techniken wirklich funktionieren, sind potentielle Gefährdungen noch weniger bekannt.

Jahre zuvor hatte die Firma BASF Plant Science eine transgene pilzresistente Kartoffel entwickelt. Seit 2006 wurde die gv-Kartoffel mit dem Markennamen Fortuna erfolgreich in verschiedenen europäischen Ländern im Freiland getestet, 2011 schließlich die EU-Zulassung beantragt, sowohl für den Anbau als auch für die Verwendung als Lebens- und Futtermittel. Auf Grund des anhaltenden negativen Meinungsklimas gegenüber der grünen Gentechnik in Europa verlagerte die BASF ihre Biotech-Sparte 2012 in die USA, Anfang 2013 stoppte sie die Zulassungsprozesse ihrer Kartoffelprojekte in Europa.

Ein erster Freilandversuch von cisgenen Kartoffeln wurde 2009 in den Niederlanden gestartet. Weitere Freisetzungen in Belgien folgten, ab 2012 auch in Irland. Inzwischen wurde das Projekt abgeschlossen und wurden die Ergebnisse veröffentlicht. Alle der getesteten Kartoffelvarianten mit verschiedenen Resistenzgenen und Kombinationen aus diesen waren widerstandsfähiger gegenüber Phytophthora als die konventionellen Ausgangssorten. Pflanzen mit nur einem Resistenzgen waren anfälliger als solche mit mehreren kombinierten Resistenzgenen. Pflanzen mit drei Resistenzgenen blieben bis zum Ende der Anbausaison vollständig resistent. In Kombination mit einem geeigneten Resistenzmanagement könnten beim Anbau der cisgenen Kartoffeln 80 Prozent der üblichen Fungizid-Spritzungen eingespart werden, so die Wissenschaftler. Siehe auch: EU billigt Etikettenschwindel: Neue GVOs sollen als „nicht genverändert“ gelten – EU knickt unter US-Druck ein – New GMOs are ’not GM’ – EU folds under US pressure

Frühkartoffeln kommen aus Ägypten, Israel, Tunesien und Marokko –  Je früher, desto wüster

Frühkartoffeln aus Ägypten, Israel oder Marokko bilden die Konkurrenz zu den einheimischen Kartoffeln. Die Art und Weise, wie sie produziert werden, gibt zu denken. In vielen Regionen werden die Wasservorräte schon bald unwiederbringlich geplündert sein. Aus Nordafrika und Israel importierte Frühkartoffeln sind im Anbau deutlich wasserintensiver als einheimische Lagerkartoffeln und ein Land wie Ägypten, das zu über 90 % aus Wüste besteht, muss für die landwirtschaftliche Produktion sehr viel Wasser aufwenden. 10 Tage beregnen, bevor die Kartoffeln in den Boden kommen, fast 430 l Wasser werden insgesamt benötigt, um 1 Kg Kartoffeln bei 40° C im Schatten zu erzeugen. Quelle

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Ein Land wie Ägypten, das zu über 90% aus Wüste besteht, muss für die landwirtschaftliche Produktion sehr viel Wasser aufwenden. In der Regel werden die Kartoffeln für den Export im Spätsommer gepflanzt, damit sie zum Jahreswechsel im Kühlcontainer per Schiff nach Europa gebracht werden können. Die ersten Kartoffeln aus Übersee liegen längst in den Regalen des Handels. Ab Mitte März wird sich vor allem das Angebot israelischer und ägyptischer Ware auf dem deutschen Markt sprunghaft erhöhen – hauptsächlich in konventionellen Discountern. Und dies, obwohl noch ausreichende Mengen heimischer Kartoffeln in guten Qualitäten verfügbar sind. Dieses ist aus Sicht des Klimaschutzes sehr fragwürdig. Dieses gilt übrigens auch für die Bio-Kartoffeln.

407 Liter verbrauchen die ägyptischen Anbauer im Schnitt pro Kilogramm Kartoffeln. Für die Bewässerung wird auch wertvolles Grundwasser verbraucht, das tief aus der Erde an die Wüstenoberfläche gepumpt wird. In Ägypten muss auch Nilwasser herhalten – die Süßwasserquelle, an deren Tropf zehn sonst trockene Anrainerstaaten hängen. Immer wieder ist der Nil Grund für Konflikte in der Region.

Siehe Ägypten: bekannte Sängerin wegen Witz über Nil zu Gefängnisstrafe verurteilt! – Trotz Verstoß gegen Menschenrechte Rüstungsgüter und Entwicklungshilfe aus Deutschland!

Empfehlung für den Einkauf

  • Nordafrikanische oder israelische Frühkartoffeln zu kaufen, verschärft den Wassermangel dieser Regionen. Frühkartoffeln aus Südfrankreich, Italien und Zypern, die etwas später auf den Markt kommen, haben zumindest den Winterregen in ihren Heimatländern mitbekommen, brauchten also etwas weniger Bewässerung.
  • Im Winter muss man auf mediterranes Gemüse nicht völlig verzichten. Man kann es aber öfter durch das frische mitteleuropäische Angebot ersetzen: Rosen- und Grünkohl, Wirsing, Lauch, Möhren, Pastinaken, Rote Bete, Schwarzwurzeln.
  • Meist ganz ohne künstliche Bewässerung kommen heimische Frühkartoffeln aus, die ab Juni zu haben sind. Bis dahin sollte man lieber zu vorjährigen Lagerkartoffeln greifen
  • Mehr Informationen:
    Faktencheck Kartoffeln – zu viel chemische und natürliche Giftstoffe und demnächst genmanipuliert auch in Europa

Beachten: Licht im Supermarkt steigert Giftanteil

Die bekanntesten Alkaloide sind Chaconin und Solanin. Sie kommen vor allem in der Schale und hochkonzentriert in den Augen und Keimen der Kartoffel vor. Vor allem durch falsche Lagerung erhöht sich der Schadstoffgehalt von Kartoffeln. Experten raten davon ab, die Knollen in heller und warmer Umgebung zu lagern. Viele Supermärkte missachten diese Regel und setzen die Kartoffeln sogar Neonlicht aus. Dadurch kann jedoch der Alkaloidgehalt innerhalb weniger Tage um das Zwei- bis Dreifache ansteigen.

INFOBOX

Giftige Pflanzeninhaltsstoffe

In Kartoffeln ist das Solanin der bekannteste Vertreter. Unter Solanin versteht man α-Solanin und α-Chaconin, die strukturell zu den Steroid-Glykoalkaloiden zählen. Neben Kartoffeln finden sich diese Stoffe auch in unreifen, noch grünen Tomaten.

Der Glykoalkaloidgehalt bei Kartoffeln ist abhängig von der Sorte und Größe der Knollen. In der Kartoffelknolle befinden sich diese Inhaltsstoffe hauptsächlich in der Schale, in Kartoffeln, die grün geworden sind und in den Keimen, die sich aus den Knollen entwickeln. Unterhalb der Schale ist der Gehalt verschwindend gering. Was auch der Grund ist, warum wir unsere Kartoffeln schälen.

Licht und Wärme haben einen negativen Einfluss auf den Gehalt an unerwünschten Inhaltsstoffen und erhöhen die Konzentrationen. Daher sollten Kartoffeln dunkel und kühl (idealerweise bei 10° C) gelagert werden. Ebenfalls nicht zu lange, denn auch eine lange Lagerdauer wirkt sich negativ aus.

Beim Menschen verursachen die Substanzen in höheren Dosen Magen-Darm-Erkrankungen wie Durchfall und Erbrechen sowie neurologische Erkrankungen wie Kopfschmerzen. Dennoch sind solche Vergiftungssymptome in unserer Gesellschaft recht selten.

Wir werden quasi gewarnt vor einem erhöhten Gehalt an Steroid-Glykoalkaloiden, da sie sich durch einen stark bitteren Geschmack bemerkbar machen und für uns daher geschmacklich abschreckend sind. Quelle

Beim Einkauf sollten Verbraucher darauf achten, keine Kartoffeln im Netz zu kaufen, da sich auch dort die Schadstoffe stark anreichern können.

Bitte beachten:

  • Keine Kartoffeln im Netz kaufen
  • Behandelte Kartoffeln unbedingt schälen

Besonders Kartoffeln, die die Kennzeichnung „nach der Ernte behandelt“ tragen, sollten Sie vor dem Verzehr schälen

Die Bio-Kartoffel

Die Hälfte aller Kartoffeln landen auf dem Müll oder in der Biogasanlage, da diese nicht der handelsüblichen Norm entsprechen.

Ein Grundnahrungsmittel wird zu einem Spielball und Luxusartikel. Ob sie sich sogar vom Acker macht, können wir heute noch nicht bestätigen, jedoch dürfte es eine Veränderung, sei es durch Genmanipulation, in naher Zukunft geben.

Lebensmittel müssen schmecken, darin sind sich alle Verbraucher einig. Doch was genau in den Einkaufskorb und auf den Tisch kommt, entscheidet jeder nach seinen Vorlieben, Gewohnheiten und den alltäglichen Anforderungen. Jedoch sollte auch bei der Kartoffel darauf geachtet werden, dass diese regional eingekauft wird. Es müssen nicht immer der erste Spargel, die ersten Kartoffeln oder die ersten Möhren sein: Regional – der Umwelt zuliebe.

Du „arme“ Kartoffel – entsprichst du nicht der Norm, landest du im Müll, wirst genmanipuliert, reist um die Welt und wirst in Plastik verpackt!

Netzfrauen auch auf >>> Instagram >>>>mit vielen Bildern und Informationen!

© Netzfrau Doro Schreier

Europa wird mit Zwiebeln aus China überflutet und europäische Zwiebeln überfluten Afrika

Eine Schande! Während Menschen hungern! Mehr als 50 Millionen Tonnen krummes Obst und Gemüse werden jährlich in Europa weggeworfen – More than 50,000,000 tonnes of wonky fruit and veg is thrown away each year

Erschreckend – In einem durchschnittlichen Einkaufswagen stecken ca. 50 000 Kilometer!

Bizarre Situation in Europa? Kommt eine Gemüsekrise?

Es hört nicht auf! USA erlauben weitere GMO-Kartoffeln und Brasilien genehmigt den weltweit ersten genmanipulierten Zuckerrohr – Frankenfood – US approves GMO potatoes – Brazil Set to Release First Variety Of GMO Sugarcane

Die Natur schlägt zurück – Eine Welt ohne Bananen – Bye, bye, Bananas

Faktencheck Aspartam – der Mörder hinter der süßen Verheißung

Faktencheck Kaffee – gemahlener Kaffee incl. Abfall und “bittere” Ernte

Möchten Sie wissen, ob Ihre Lebensmittel gentechnisch verändert sind?

AMFLORA, die genmanipulierte Kartoffel – Ungarn verklagt Europäische Kommission – und bekommt Recht!

Das Geheimnis der GVO-Deals – Britische Regierung lässt die Öffentlichkeit im Dunkeln stehen

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