Risse im Kernreaktor gefunden, die zur vollständigen Evakuierung von Edinburgh und Glasgow führen könnten – Cracks found in nuclear reactor that could lead to the full evacuation of Edinburgh and Glasgow

zur englischen Version Die beiden Reaktoren im Kernkraftwerk Hunterston B in der Nähe von Ardrossan sind 43 Jahre alt – die ältesten in Europa. Der Eigentümer und Betreiber von Hunterston B ist  EDF Energy, der zweitgrößte Stromerzeuger weltweit und bekannt durch die maroden AKWs in Frankreich und Belgien. Jetzt wurden auch Risse im Kernreaktor Hunterston B  gefunden, die zur vollständigen Evakuierung von Edinburgh und Glasgow führen könnten. Vor genau acht Jahren kam es zu einem Gau in Fukushima, und obwohl sich alle der Gefahren eines Atomkraftwerkes bewusst sein sollten, werden neue gebaut, finanziert auch mit europäischen Steuergeldern. Oder die alten maroden Kernkraftwerke bleiben am Netz, obwohl sie schon längst wegen schwerer Mängel hätten abgeschaltet werden müssen, wie die beide Reaktoren in Schottland. Sie sind bereits weit über die Betriebsdauer hinaus, die zweimal von EDF Energy verlängert wurde. Dass etwas vertuscht wird, sind wir bereits aus Fukushima gewohnt, müssen aber feststellen, dass es in Europa nicht anders ist.

Risse im Kernreaktor gefunden, die zur vollständigen Evakuierung von Edinburgh und Glasgow führen könnten

Das marode AKW gehört der Électricité de France SA (EDF) und ist eine börsennotierte staatlich dominierte französische Elektrizitätsgesellschaft. EdF ist der zweitgrößte Stromerzeuger weltweit und für seine „Pannen-AKWs“ bekannt. Jetzt also in Schottland.

Wie edinburghlive.co.uk berichtet, können die Instabilitäten zu einem schweren Atomunfall führen, große Städte Schottlands müssten evakuiert werden. Allein in Edinburgh leben ca. 500.000 Menschen, in Glasgow sind es etwa 600.000.

Die Betriebsgrenze für die letzte Betriebsdauer betrug 350 Risse, bei einer Inspektion wurde jedoch festgestellt, dass die Toleranz überschritten wurde. EDF plant, die Regulierungsbehörde um Erlaubnis zum Neustart mit einer neuen Betriebsgrenze von bis zu 700 Rissen zu bitten. Ein Wahnsinn!

Laut Dr. Ian Fairlie, einem unabhängigen Berater für Radioaktivität in der Umwelt, und Dr. David Toke von der  Universität Aberdeen, sollten die beiden Reaktoren definitiv nicht neu gestartet werden. Sie warnen:

„Dies ist eine ernste Angelegenheit, denn wenn ein ungünstiger Vorfall eintritt – beispielsweise ein Erdbeben, ein Dampfstoß, ein plötzlicher Ausfall oder ein plötzlicher Druckabfall -, könnten die Brennstäbe verschoben und / oder falsch ausgerichtet werden. Diese Ereignisse könnten wiederum zu großen Emissionen radioaktiver Gase führen. Wenn außerdem heiße Stellen auftreten und Kernbrennstoff mit dem Graphitmoderator reagieren würde, könnten sie zu Explosionen im Reaktorkern führen.

30 Jahre nach dem Super-GAU im AKW Tschernobyl sind die Probleme vor Ort noch längst nicht gelöst. Denn etwa 190 Tonnen Kernbrennstoff befinden sich noch immer im Inneren des Unglücksreaktors. Weder aus Tschernobyl noch aus Fukushima haben die Menschen etwas gelernt.

Électricité de France SA (EDF) scheint das alles nicht zu interessieren, denn auch in Fessenheim im Elsass,  das älteste Atomkraftwerk Frankreichs, ist die Bevölkerung durch den Betrieb des AKW gefährdet. Atomkraftgegner fordern schon lange, es so schnell wie möglich zu schließen. Immer wieder kommt es zu Störfällen.

In den Reaktoren Hunterston B2 liegt ein schwerwiegender Sicherheitsfehler vor.

Im Rahmen einer routinemäßigen Inspektion im April 2018 wurden im Graphitkern des Reaktors B1 wesentlich mehr Risse entdeckt als erwartet. Der Betreiber beschloss daraufhin, den Reaktor für die Dauer eines halben Jahres abgeschaltet zu belassen und in dieser Zeit weitere Untersuchungen durchzuführen. Im Oktober wurde auch Hunterston B2 heruntergefahren. Im November wurde bekannt, dass der Graphitkern von Reaktorblock B1 350 Risse aufweist. Die Atomaufsichtsbehörde äußerte, dass mit diesem Schadensbild die „Betriebsgrenze erreicht“ sei. Im Dezember 2018 wurde die Verlängerung des Stillstandes von Reaktor B1 bis Ende April 2019 und von Block B2 bis Ende März 2019 bekanntgegeben. Im Januar 2019 wurde bekannt, dass mittlerweile 370 Risse in Reaktor B1 sowie 200 Risse in Reaktor B2 gezählt wurden. Wikipedia 

„Im schlimmsten Fall könnte der heiße Graphitkern der Luft ausgesetzt sein und sich entzünden, was zu einer radioaktiven … Kontamination der Ballungsräume von Glasgow und Edinburgh führen könnte.“

Bedenken Sie, kommt es zu einem Gau in Schottland, sind auch wir alle betroffen.

Cracks found in nuclear reactor that could lead to the full evacuation of Edinburgh and Glasgow

edinburghlive.co.uk –  8 MAR 2019

The Hunterston B reactors in Ayrshire are the oldest in Europe, and dangerous cracks have been found

The two reactors at Hunterston B nuclear power plant near Ardrossan are 43 years old – the oldest in Europe.

They’re already well beyond their operating lifetimes, which have twice been extended by EDF Energy, and they’re scheduled to close down for good in 2023.

However, there’s a serious safety fault in the reactors. The fault is known as keyway root-cracking: where the graphite moderator cores in the reactors develop cracks leading to instabilities that could lead to a major nuclear accident: which would lead to a large swathe of Scotland’s central belt having to be evacuated.

„In the very worst case the hot graphite core could become exposed to air and ignite leading to radioactive contamination of…the metropolitan areas of Glasgow and Edinburgh.“

The reactors have been closed since October 2018 as a result, but owners EDF Energy are currently making a case for turning them back on, with help from trade union GMB.

Although the probability of a meltdown is still low, the consequences could be incredibly severe. In such an event, both Glasgow and Edinburgh would need to be entirely evacuated due to radioactive contamination.

According to Dr Ian Fairlie, an independent consultant on radioactivity in the environment, and Dr David Toke, Reader in Energy Policy at the University of Aberdeen, the two reactors definitely should not be restarted. Speaking about the cracks in the barrels, they say:

„This is a serious matter because if an untoward incident were to occur – for example an earth tremor, gas excursion, steam surge, sudden outage, or sudden depressurisation, the barrels could become dislodged and/or misaligned.

„These events could in turn lead to large emissions of radioactive gases. Further, if hot spots were to occur and if nuclear fuel were to react with the graphite moderator they could lead to explosions inside the reactor core.

The reactor core is made up of 3,000 bricks; cracks run the full length of one in 10 of them

„In the very worst case the hot graphite core could become exposed to air and ignite leading to radioactive contamination of large areas of central Scotland, including the metropolitan areas of Glasgow and Edinburgh.“

Station Director Colin Weir said: „Nuclear safety is our overriding priority and reactor three has been off for the year so that we can do further inspections.

„We’ve carried out one of our biggest ever inspection campaigns on reactor three, we’ve renewed our modelling, we’ve done experiments and tests and we’ve analysed all the data from this to produce our safety case that we will submit to the ONR.

„We have to demonstrate that the reactor will always shut down and that it will shut down in an extreme seismic event.“

The operational limit for the latest period of operation was 350 cracks but an inspection found that allowance had been exceeded.

EDF plans to ask the regulator for permission to restart with a new operational limit of up to 700 cracks.

Netzfrau Doro Schreier
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